Hamburger Hafen Aktie am Freitag unter extremen Druck. Nach einer schwachen Woche führte die Angst wegen der Odessa-Beteiligung und den Auswirkungen der Russlandsanktionen auf den Hamburger Hafen zu einer Ausverkaufsstimmung. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (ISIN: DE000A0S8488) wurde als besonders Ukraine-Krieg betroffen eingestuft. Wobei die Kursreaktion das Exposure der Gesellschaft möglicherweise stark überbewertete. Und selbst wenn generell der weltweite Containerverkehr aufgrund konjunkturelle Eintrübungen zurückgehen sollte, scheint die Hamburger Gesellschaft gut aufgestellt. Entsprechend versuchte auch die HHLA gegenzusteuern.
Klare Benennung der finanziellen Risiken aus Odessa-Terminal und „Einstellung“ des Russlandgeschäfts in Hamburg
Die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath stellte klar: „Durch die vorübergehende Schließung des Terminal im Hafen von Odessa ist die HHLA nicht wesentlich in ihrer erfolgreichen Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Auch die von der EU verhängten Sanktionen haben nach aktueller Einschätzung nur in geringem Maße Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens. Die HHLA steht auf einem soliden finanziellen Fundament.
Unter den herausfordernden Bedingungen der Corona-Pandemie hat die HHLA positive Geschäftsergebnisse erzielt. Wir sind auch betrieblich so stabil, um die Anforderungen unserer Kunden sowohl auf unseren Terminals in Hamburg, Tallinn und Triest sowie auf der Schiene zu erfüllen. Logistik heißt auch immer, Volatilität zu managen. Dieser Herausforderung stellen wir uns. Denn wir sind uns unserer Verantwortung als Dienstleister für die Industrienation Deutschland bewusst. Unternehmen und Verbraucher können sich darauf verlassen, dass wir sie weiterhin zuverlässig mit Waren und Gütern versorgen.“
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Konkret – selbst dauerhafter Verlust des Odessa-Terminals hätte fast keine negative Vermögenswirkung für die Hamburger Hafen Aktie
„Die HHLA ist seit 2001 in der Ukraine aktiv. Dort betreibt sie in der Hafenstadt Odessa den größten Containerterminal, der für die Versorgung der Ukraine von zentraler Bedeutung ist.
Auf Weisung der ukrainischen Behörden wurde der Terminal mit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 geschlossen. Die rund 480 Mitarbeiter vor Ort wurden nach Hause geschickt. Ihre Sicherheit hat für uns höchste Priorität. Ob und wann der Container Terminal Odessa (CTO) den operativen Betrieb wiederaufnehmen kann, ist aufgrund der andauernden Kriegshandlungen derzeit nicht absehbar.
Der CTO-Anteil am Umschlag, Umsatz und Ergebnis des Teilkonzern Hafenlogistik lag im Geschäftsjahr 2020 jeweils im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Ein wesentlicher Teil der bislang getätigten Investitionen in Höhe von 170 Mio. Euro war zum Geschäftsjahresende 2020 bereits amortisiert.
Anmerkung: Also eine maximal 5 %ige Umsatz- oder Ergebniswirkung für den Gesamtkonzern. Möglicherweise durch andere Standorte kompensiert.
Die HHLA hat den CTO darüber hinaus gegen politische Risiken durch Abschluss von Bundesgarantien für Direktinvestitionen im Ausland abgesichert. Diese decken im Kriegs- oder Enteignungsfall sowie bei Bruch von rechtsverbindlichen Zusagen staatlicher oder staatlich kontrollierter Stellen einen wesentlichen Teil der aktuellen Vermögenswerte des CTO ab.
Im Geschäftsjahr 2020 betrug das bilanzielle Eigenkapital des CTO 44 Mio. Euro. Davon wäre bei einer möglichen Inanspruchnahme der Bundesgarantien der wesentlichste Teil abgesichert. Wir gehen daher davon aus, dass für die HHLA keine wesentlichen finanziellen Belastungen nach aktueller Risikoeinschätzung entstehen.“
Anmerkung: Selbst eine Enteignung der HHLA in Odessa hätte keine nennenswerte Bilanzwirkung.
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Aixtron Aktie gefällt dem Platow Brief. Kaufen, weil steigender Umsatz, steigende Marge. EBIT Verdreifachung überzeugen. Wachstumswert.
Auswirkungen der Russlandsanktionen auf das Stammgeschäft in Hamburg – bereits seit Krim-Besetzung „mit sinkender Bedeutung“
„Darüber hinaus sind zum 1. März 2022 Maßnahmen zur Umsetzung der von der Europäischen Union (EU) verhängten Sanktionen gegen Russland auch an den Containerterminals der HHLA in Hamburg wirksam geworden. Seit 1. März 2022 werden hier keine Container mehr umgeschlagen, die aus Russland kommen bzw. dorthin gehen sollen. Das gilt auch für Ladung, die mit der Bahn, dem Binnenschiff oder dem Lkw transportiert wird. Die HHLA folgt damit dem Beispiel von Terminalbetreibern in anderen europäischen Häfen und reagiert damit auf die Konsequenzen, die die Umsetzung der auf europäischer Ebene beschlossenen Sanktionen in den globalen Lieferketten mit sich bringen. Die Situation bleibt dynamisch und wird bei veränderter Marktlage entsprechend angepasst.
Der Containerumschlag der Hamburger Containerterminals mit Fahrtgebiet Russland machte im Jahr 2020 bei der HHLA insgesamt 229 Tsd. TEU (rund 3 Prozent des gesamten Containerumschlags der HHLA) aus.“
Anmerkung: Auch hier keine wirtschaftlich bedeutsamen Auswirkungen erkennbar. Wichtiger werden eher konjunkturelle Wirkungen des Ukraine-Krieges sein.
Hamburger Hafen Aktie könnte derzeit durchaus als Kaufgelegenheit gesehen werden.
Wenn man an eine Wiederbelebung der durch Corona gestörten Logsitkketten glaubt. Und wenn man davon ausgeht, dass die konjunkturelle Erholung „aus der Pandemie“ nicht vollständig durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Rohstoff- und Energiepreissteigerungen abgewürgt wird. Nachdem es der HHLA sogar in der Pandemie gelungen war angemessene Ergebnisse zu liefern, könnte selbst bei einer zukünftig mehr lokal orientierten Lieferketttenstruktur der Hamburger Hafen überzeugen.
Durch die Elbvertiefung stieg die Attraktivität des Standorts – ob die Hamburge rHafen Aktie die Früchte daraus ernten wird…
…hängt eher von der Entwicklung der weltweiten Handelsströme, den Wirtschaftsbeziehungen zu China und einer Lösung der globalen Lieferkettenprobleme ab. Die Auswirkungen des Ukraine Krieges und der Russlandsanktionen sollte eher zweitrangig unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sein. Jedenfalls hatte man m Geschäftsjahr 2021 nach vorläufigen, Zahlen den Konzernumsatz um 12,7 % auf 1,465 Mrd EUR gesteigert. Das EBIT stieg um 84,7 % auf 228 Mio. EUR – wobei 2020 extrem durch die Pandemie geprägt war. Man war auf dem Weg zum „Vorcoronaniveau“, nun bedeutet der Ukraine-Krieg eindeutig einen Rückschlag, aber keine Trendwende.