NEL Asa (ISIN: NO0010081235) musste in den letzten Wochen zusehen, wie grosse Elektrolyseaufträge an den Norwegern vorbeigingen. Und die etablierten Konzerne konnten Erfolge in Nel’s ureigener Domäne verbuchen.
Und hier scheint Nel erkannt zu haben, dass es ohne starke Partner für die Projektkoordination oft nur den zweiten Platz bei den grossen Projekten gibt: ThyssenKrupp schnappte sich einen 20 MW Elektrolyseauftrag in den USA und einen 88 MW Auftrag in Kanada plus 700 MW „Westküste“-Potential, die Siemens Energy steht in Spanien mit Messer Group für mindestens 70 MW Elektrolysekapazität seit Freitag oder Linde mit seinem Wacker Chemie, Sasol und Leuna Elektrolyseuren.
Finanzstarke Konkurrenz, die versucht Nel’s Technologie-Vorteile durch Komplettangebote, Liefersicherheit oder finanzielle Kraft auszuhebeln
Offensichtlich hat Nel dieses Defizit erkannt. Jetzt handelt man: Nel schliesst einen Rahmenvertrag mit der Energie-Service-Gesellschaft Aibel, die mit mehr als 4.000 Mitarbeitern in der Öl-, Gas- und Offshore-Windindustrie tätig ist. Und Aibel bietet Engineering, Konstruktion, Modifikationen und Wartung über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts – genau richtig für Nel. Denn die Technologie scheint nicht das Problem zu sein, eher der glaube an die Projektabwicklungsfähigkeit der Norweger. Bei Grossprojekten. Also in den Dimensionen in die die Wasserstoffindustrie langsam hineinwächst. Und wer nicht mithält ist schneller draussen, als gedacht.
Nel und Aibel wollen ihre Kräfte bündeln und hebeln für Grossprojekte
„We are very excited to be announcing this collaboration with Aibel, a company with vast experience in delivering large scale, complex projects across industries. Their in-house construction expertise and experience in fabrication and modularization will add significant value to Nel’s global delivery and project execution abilities. This partnership is a long-term commitment, and we look forward to working with Aibel to further strengthen our competitiveness and deliver efficient, cost competitive and predictable projects to our customers” sagt Jon André Løkke, CEO von Nel ASA.
Und der Partner Aibel sitzt in Norwegen und Thailand und begleitet von dort Projekte über den gesamten Lebenszyklus. Also genau das, was Nel fehlt.
“The agreement with Nel marks an important milestone for Aibel and represents another strategic step in our ongoing business transformation towards renewable energy segments. Together with Nel we foresee many new business opportunities in a fast-growing, green energy industry,” ergänzt Aibel’s President & CEO Mads Andersen. Auch in bereits bestehende Nel Auftragsverhältnisse soll Aibel integriert werden: Beim 20 MW Elektrolyseprojekt von Iberdrola wird Aibel „einsteigen“. Und nicht zu vergessen Iberdrola sprach bereits davon, dass das Auftragsvolumen um Faktor zehn erweitert werden könnte: 200 MW winken allein bei Iberdrola.
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Offensichtlich braucht Nel diese Unterstützung bei grossen Projekten – passend dazu schloss man vor kurzem eine
Rahmenvereinbarung mit der internationalen Consultingfirma Wood
Die in Aberdeen beheimatete Ingenieur- und Beratungsfirma geniesst weltweit einen excellenten Ruf und bezeichnet sich selbst „als weltweit führend“ im Bereich Energie- und „built environment“ – mit rund 7,5 Mrd USD Umsatz in 2020 und rund 40.000 Mitarbeitern. Wood und Nel haben eine Rahmenvereinbarung geschlossen, um grossangelegte „grüne Wasserstoffprojekte“ in ausgewählten Regionen der Welt zu entwickeln und umzusetzen. Passend zu den Entwicklungen um den „grüne Wasserstoff-Fonds“, der derzeit in der Zeichnung ist.
„We are very excited to be entering into this agreement with Wood, who has extensive experience from large, complex projects worldwide. As green hydrogen projects are growing in size and complexity, it is crucial for our success to have strong partners to strengthen our project management- and execution capabilities. This is a long-term commitment, and we look forward to working together to further strengthen our competitiveness through leveraging our experience and competence.” erläutert Jon André Løkke, CEO von Nel ASA. Und derzeit wird Wood in bereits laufende Projekte Nel’s eingebunden.
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“We are excited about the opportunity to support NEL Hydrogen as they play their part in the green hydrogen revolution, and as we unite on our commitment to create a more sustainable and cleaner energy future. We look forward to leveraging our global engineering and project implementation capabilities to support our client on their delivery of impactful solutions around the world,” ergänzt Craig Shanaghey, Wood’s President of Operations for Europe, Middle East und Africa.
Umkämpfter Markt – da braucht es Firmen wie Wood und Aibel, wenn man dabei sein will
Und so sind beide Unternehmen unterwegs, um mit den immer schnelleren Entwicklungen der „Wasserstoffbranche“ mitzuhalten und ihren Anteil am zukünftigen Kuchen zu sichern. Hierbei ist Nels Position von zwei Seiten bedroht: Konkurrenz anderer Pure Player, die über „vollere Kassen“ verfügen oder in grösseren Märkten angesiedelt sind. Und so eher bei den jeweiligen nationalen Wasserstoffinitiativen berücksichtigt werden. Beispielsweise Bloom Energy mit ihrem aktuellen 40 MW Deal in den USA oder Plug Power mit der Bürgschaft des US Energieminsiteriums.Auf der anderen Seite stehen die Konzerne wie Linde, Air Liquide oder Siemens Energy, die mit einem starken Basisgeschäft die Ressourcen haben, die Wasserstoffsparte aus- und aufzubauen. Und dazwischen die Norweger.