25.11.2020 – SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578) will wohl noch Einiges bewegen – die große Zeit der Wasserstoffwerte – und auch der Brennstoffzelle – soll ja erst in einigen Jahren wirklich „da sein“. Und dafür braucht es – wie Plug Power gestern auf eindrucksvolle zeigte: Geld und Strategie – natürlich nicht eine Milliarde USD, sondern „nur“ 19,4 Mio EUR, aber das gibt den SFC Plänen Schwung und eine gute Ausgangsposition. Und auch die 9-Monats-Zahlen zeigten „das richtige Wachstum“ im Green-Bereich von 84,6% – half Coronafolgen zu mindern.
Zuerst in Kürze die Eckdaten der Kapitalerhöhung: Privatplatzierung – d.h. ohne Bezugsrecht, nicht öffentlich – von 1.315.431 Stück (entspricht knapp 10 % des bisherigen Grundkapitals) zu EUR 14,77 je neuer Aktie. Schon deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs von 15,62 EUR.
Wieso den „institutionellen Kunden“ nur zu diesem Preis die Aktie der SFC schmackhaft gemacht werden konnte, könnte man fragen. Muss jedoch bedenken, auch hier wieder die Parallele zu Plug Power: Ende Oktober handelte SFC noch bei 12,18 EUR, und im Jahrestief noch bei 7,00 EUR. Also ein „hoher“ Preis im Jahresdurchschnitt, der erzielt werden konnte für die weitere Expansion der Gesellschaft.
H2-Update 24.11: Plug Power mit Kursrekorden- nach der Nachricht logisch oder?
Rheinmetall mit Innovationspreis
H2-Update: Ballard Power hat mit Wrightbus den richtigen Partner, um am „Johnson Plan“ teilzuhaben
Evotec kämpft mit Finnen gegen Krebs
Wacker Chemie produziert für CureVac – erstmal 100 Mio Dosen in 2021, erweiterbar
Und wenn eines klar ist: Derzeit werden im Wasserstoffsektor die zukünftigen Marktanteile verteilt
Und hierfür braucht mna finanzielle Felxibilität, insbesodnere wenn man – geplante – Verluste im operativen Geschäft erzielt und erst in Jahren, nach erwartbaren Volumensteigerungen und Kostenreduzierungen Gewinne machne wird.
„Wir möchten unseren Investoren für das große Vertrauen in unser Unternehmen, seine Technologien und Chancen herzlich danken. Gemeinsam stehen wir an einem entscheidenden Punkt zur Gestaltung der künftigen Energieversorgung. Mehr als 20 Nationen und die Europäische Union haben sich inzwischen für Wasserstoff ,als Element der Wahl‘ entschieden, um eine erfolgreiche Finalisierung der Energiewende zu gewährleisten und damit langfristig notwendige Klimaziele zu erreichen. Die Brennstoffzelle sorgt am Ende der Energiekette nachhaltig dafür, dass der (perspektivisch grüne) Wasserstoff emissionsfrei und effizient wieder in elektrische Energie umgesetzt und dezentral dem Nutzer zur Verfügung gestellt wird.“ sagt Dr. Peter Podesser, CEO der SFC Energy AG.
Firstmovergruppe
Und weiter: „Wir können als eines der ersten Unternehmen weltweit heute schon industriell gefertigte Produkte liefern und profitieren damit sehr früh von dieser globalen Entwicklung. Nach unserer heutigen Einschätzung werden die weitere konsequente Umsetzung unserer Wasserstoffstrategie – auch unter Nutzung des erfreulichen Umfeldes nationaler und internationaler Wasserstoffförderprogramme für Forschung und Entwicklung und Markthochlauf – sowie die Festigung und der Ausbau unserer Partnerschaften wie z. B. mit Toyota Tsusho ein noch stärkerer Treiber unseres Wachstums sein, als bisher in unserem mittelfristigen Plan berücksichtigt.“
Übernahmen und Ausbau
Dafür soll das Geld verwendet werden, wie Podeser abschließend äußert: „Daher ist diese erfolgreich platzierte Kapitalerhöhung der nächste logische Schritt, um die Umsetzungsgeschwindigkeit unserer Wachstumsstrategie zu erhöhen. Konkret planen wir mit den zugeflossenen Mitteln, unser Wasserstoff-Geschäft weiter auszubauen und prüfen hierfür sorgfältig sich uns bietende Akquisitionsmöglichkeiten. Gleichzeitig verstärken wir unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Bereich Elektrolyse zur On-Site-Erzeugung von ,grünem Wasserstoff‘. Hierzu haben wir bereits klar umrissene Konzepte zur Errichtung eines ,Hydrogen-Project-House‘ formuliert. Wir blicken mit Optimismus in eine grünere Zukunft, die wir bereits heute als einer der Innovationsführer prägen wollen„,
9-Monatszahlen zeigen Bedeutung der Green Energy, die angestammten Felder nehmen ab
Natürlich musste SFC auch unter Coronamaßnahmen leiden und lieferte so eine mehr oder weniger durchwachsene Bilanz der ersten neun Monate. In den Monaten Januar bis September 2020 verzeichnete der SFC Konzern im Zuge der COVID-19-Pandemie im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Umsatzrückgang von 10,4 % auf 39 Mio EUR (9M/2019: 43 Mio). Auch im dritten Quartal 2020 lag der Gruppenumsatz mit 11,5 Mio EUR 9,5 % unter dem des Vorjahresquartals (Q3/2019: 12,7).
Und es traf besonders das „alte“ Geschäft: Denn die pandemiebedingten Verzögerungen in den einzelnen Zielmärkten, teilweise geschlossene Produktionsstätten der SFC Energy-Kunden sowie starke Einschränkungen im Vertrieb belasteten die Geschäftsentwicklung in den Segmenten Oil & Gas, Industry sowie Defense & Security deutlich. Aber „GREEN“ half:
Die starke Umsatzentwicklung im Segment Clean Energy & Mobility konnte mit einem Plus von 84,6 % die hohe Dynamik des Vorjahres nochmals steigern und den Umsatzrückgang der anderen Segmente zu einem erheblichen Teil reduzieren. Die erfreuliche Entwicklung mündete zudem in einem Anstieg des Auftragsbestands um 26,4 % auf 13 Mio EUR. Im Vorjahreszeitraum belief sich dieser auf 10,2 Mio.
Erstmal bleibt man „rot“, aber das ist für Wasserstoffwerte ja scheinbar üblich
Und auch wenn die aus der Umsatzentwicklung resultierende Bruttomarge der Gruppe im Berichtszeitraum mit 33,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (9M/2019: 33,1 %) stabil blieb, schlug doch der Umsatzrückgang „durch“.
Insbesondere der deutlich höhere Umsatzbeitrag des Segments Clean Energy & Mobility mit einer Bruttomarge von 42,6% im laufenden Geschäftsjahr hat hierzu beigetragen. Im dritten Quartal erhöhte sich die Bruttomarge der Gruppe auf 36,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal (Q3/2019: 32,3 %).
Staatliche Hilfen waren wichtig
Sowohl die Inanspruchnahme von staatlichen Unterstützungsleistungen in Form von Lohnkostenzuschüssen in Kanada und den Niederlanden in Höhe von 828 TEUR. Sowie der COVID-19-bedingte Rückgang von Reise- und Marketingkosten als auch ergriffene Maßnahmen zur Kostenoptimierung hatten einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des operativen Aufwandes im Neunmonatszeitraum und wirkten dem Rückgang des Bruttoergebnisses entgegen. Die rückläufige Umsatzentwicklung in Verbindung mit den veränderten Umsatzbeiträgen der Segmente (Produktmixveränderung) führte in den ersten neun Monaten 2020 zu einem Rückgang des Bruttoergebnisses um 10,3 % auf 13 Mio EUR (9M/2019: 14,5 Mio).
Aber Verlust erhöht
Für den Neunmonatszeitraum 2020 ergibt sich ein Konzernperiodenverlust in Höhe von 3,9 Mio. EUR nach einem Verlust von 2,97 Mio EUR im Vorjahreszeitraum.
VORSCHLÄGE VON LESERN ÜBER WASSERSTOFFWERTE DIE IN DIESER REIHE BEHANDELT WERDEN SOLLEN – IMMER WILLKOMMEN.
Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln