04.06.2021 – Andy Marsh, CEO von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) Zeit als Krisenmanager scheint vorbei: Jetzt kann er wieder versuchen operativ den Drive zu zeigen, den man bis „vor den Bilanzproblemen“ an den Tag legte.
Zumindest wenn man wieder an die alten Kursniveaus anknüpfen will. Nachdem Plug Power eine Ausschreibung für den Umbau der Pariser Flughäfen zu Wasserstoff-Hubs gewinnen konnte, ging es jetzt rund: Aus dem MoU im Januar mit Renault wird die bereits Ende 2021 mit 3 Modellen im Leicht-LKW Bereich am europäischen Markt präsente HYVIA. Bedeutet potentielltausende von Brennstoffzellen und H2-Infrastruktur von Plug Power noch in diesem Jahr beginnend. Ob das bereits in der Jahresprognose enthalten war? Eher nicht!
Aber in die Parade gefahren zu bekommen scheint für Plug Power ja fast schon zu Routine zu werden. Bevor wir uns genauer mit dem Reanult Joint-Venture befassen, eine beinahe zeitgleich lancierte Pressepräsentation des Konkurrenten Citroën:
Nicht erst Ende des Jahres – NEIN. Wohl eher in wenigen Monaten leichte LKW, mit Brennstoffzelle, mehr als 400 KM Reichweite und Betankung in drei Minuten, verkäuflich!
Aber nicht vom eigentlich schon sehr schnellen Renault/Plug Power Joint Venture, sondern von Citroën aus dem Stellantis-Konzern, der mit Opel Expertise im Brennstoffzellenbereich von GM „verinnerlicht“ hat. Während Citroën’s komplette leichte LKW-Produktpalette in 2021 auch in elektrifizierter Variante angeboten wird. Mit dem sog, ë-Jumpy bereits auf der Strasse. Und den Modellvarianten My Ami Cargo, ë-Berlingo Van, ë-Jumpy Hydrogen und ë-Jumper in der zweiten Jahreshälfte – wohlgemerkt: Nicht gegen Edne des Jahres wie bei Peugeot/Plug Power.
Wasserstofflösung mit hohem Anspruch – und technologoisch wohl vergleichbar
Zumindest äussert sich Laurence Hansen, Citroën Product and Strategy Director, folgendermassen: “ë-Jumpy Hydrogen rounds out our range of light commercial vehicles. With its architecture combining a hydrogen fuel cell and a battery, our van boasts the best of both technologies. The components were integrated according to an ingenious design such that their size has no impact on load capacity, a crucial factor for professionals in this segment. ë-Jumpy Hydrogen responds to the needs and uses of professionals with a range of over 400 km, the reduced impact of outside temperature on range, a charging time of just three minutes, and the ability to recover more energy during deceleration.”
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Mit der Brennstoffzellen/Batterielösung schliesst man eine Reichweitenlücke, die nur mit Batterien nicht zu leisten ist
Produziert wird der ë-Jumpy Hydrogen im Werk SevelNord und dann in Rüsselheim im Kompetenzzentrum für Brennstoffzellen im Stellantis-Konzern mit der entsprechenden Brennstoffzellentechnologie ausgestattet. In zwei Grössen verfügbar: M (4.95 m) und XL (5.30 m) starten die Auslieferungen an die Flottenkunden (Welche Logistiker werden hier wohl gemeint sein?) bereits im Herbst. Ist zumindest shcneller als:
Donnerstag reichte Plug Power das 8-K Formular ein: Plug investiert anfänglich 80 Mio USD und gewährt eine Kreditlinie von bis zu 75 Mio USD für das 50:50 Gemeinschaftsunternehmen
In der aktuellen Medlung an die SEC wird der Umfang des Joint Ventures umrissen. Die Aufgaben der beiden Konzerne und deren materielelr Beitrag für die geplanten FCV’s definiert ( 8 K-FORM, 03/06/21 Plug Power-SEC).
Plug Power Renault Joint Venture – HYVIA startet an 4 Standorten – 30 % Marktanteil in 2030 angestrebt, am Gesamtmarkt für leichte LKW in Europa! HYVIA, so soll das 50.50 Joint Venture heissen, das am 12.01.2021 als MoU noch mit gewissen Unsicherheiten über die Machbarkeit/Dimensionen angekündigt worden ist. Und der Plan ist klarer: 150.000 leichte LKW in 2030 „zu produzieren und zu verkaufen“. Mit der Kombination aus HY – als Beginn des Wasserstoff/Hydrogen Konzepts – und VIA – Weg, Strasse auf Latein – will der neuernannte CEO David Holderbach, ein Urgestein der Renault-Organisation mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Strategie, Produkt und international Sales.
“Renault has been a hydrogen pioneer since 2014 with more than a hundred light commercial vehicles on the road. We are excited to join forces with Plug Power with its integrated solutions approach towards green hydrogen. HYVIA is now opening a new path towards decarbonation with a complete offering of hydrogen solutions. HYVIA builds on the complementary skills of Renault Group and Plug Power and will target a 30% marketshare in hydrogen powered light commercial vehicles in Europe by 2030”, sagt David Holderbach, CEO HYVIA.
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Konzernstruktur steht – Klotzen, nicht kleckern – Französische Standorte werden so gestärkt und Gewerkschaften wird die neue „Beschäftigungsalternaitve freuen – wichtig in Frankreich
HYVIA’s Aktivitäten werden an bestehenden Renault-Standorten angedockt – da wo die klassischen Bereiche der Renault-expertise für das Gemeinschaftsunternehmen bereits bestehen.
1. Forschung&Entwicklung und Firmenleitung werden in Villiers-Saint-Frédéric, wo bereits das Entwicklungszentrum für die „klassischen-Verbrenner-Leicht-LKW“ besteht. Hierdurch sollen maximal möglcihe Kommunikation un dSynergien gehoben.
2. Logistik, Produktion sollen in Flins, als Teil eines Standortumbaus angesiedelt werden: Bereits Ende 2021 soll hier die Produktion von Brennstoffzellen und Wasserstoff-Aufladestationen beginnen.
3. Aufbauend auf dem Renault Modell „Master“ wird die Serienproduktion der Leicht-LKW im Werk Batilly sttarten.
4. Und schliesslich der Einbau der Brennstoffzellen in die Fahrzeuge soll in Gretz-Armainvilliers durch PVI, eine Tochtergesellschaft der Renault Gruppe seit 2017, erfolgen.
Mit einer Reichwiete von 500 KM je Betankung – Gamechanger!
Wettbewerbsfähig und attraktiv für die Städte, die ihre Decarbonisierungsziele erreichen müssen, werden im ersten schritt bereits für Ende 2021 drei Modelle für den Markt angekündigt. HYVIA wird auf Basis der „Master“-Plattform drei verschiedene Modelle anbien: Einmal für den Warentransport eine Van /Kastenwagen und Fahrgestell mit Fahrerhaus/Chassis cab – Variante. Dazu für den Personentransport eine City-Bus-Variante.
Und bis Ende 2021 soll auch die Infrastruktur „da sein“! Grüner Wasserstoff und passende Tankstelleninfrastruktur
Grosse Pläne, die Schwung geben sollten. Die Partner habne geliefert und sind schneller am Markt, als selbst Optimisten erwartet haben:
“As a pioneer in new energies and the European leader in electric light commercial vehicles, Renault Group is pursuing its objective of having the greenest mix on the market by 2030 with the creation of HYVIA. This joint venture integrates the entire hydrogen mobility ecosystem in a unique way, from the vehicle to infrastructure and turnkey services for customers. The development of this cutting-edge technology will enable us to strengthen our industrial base and set up new value-generating activities in France in this promising segment”, sagt Luca de Meo, CEO Renault Group.
Und Andy Marsh, CEO Plug Power ergänzt: „Plug Power is a leader in solutions serving the hydrogen ecosystem, with over 40,000 fuel cell systems deployed, 110 charging stations deployed capable of distributing more than 40 tonnes of hydrogen per day. Plug Power is a technological leader in green hydrogen solutions by electrolysis. With HYVIA, we are bringing hydrogen mobility to France and Europe”.
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Analysten sehen die Aktie insgesamt sehr positiv. Kursentwicklung scheint dem zuzustimmen: Wieder über 30,00 USD geht es wieder Richtung 40,00 USD – UND DAS WAR VOR DER HEUTIGEN NACHRICHT!
Hierbei ist bestimmt auch die Botschaft aus der letzten Woche, als Plug Power ankündigte gemeinsam mit Johnson Matthey die Elektrolystechnik der nächsten Generation zu entwickeln, im Hinterkopf des Analysten von BTIG gebleiben. Und BTIG’s Meinung hat Gewicht am Markt -ein Research- und Analysehaus, das mit über 650 Mitarbeitern „für die Profis“ seine Analysen erstellt.
Nach dem Covid-19 Crash Anfang letzten Jahres waren Wasserstoffwerte „jedermanns Darling“ und daran profitierte Plug Power besonders. Von 4,11 USD ging die Aktie beinahe ungebremst hoch bis auf 75,49 USD. Dann begann die Korrektur – auch hier Plug Power in erster Frontreihe. Bestärkt noch durch das Eingeständnis die Bilanzen 2018/19 und 20 korrigieren zu müssen.
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Auch wenn Gregory Lewis von BTIG noch viel Entwicklung von Plug Power bei Kostenstruktur und Infrastruktur erwartet und fordert,
so sei dennoch Plug prädestiniert vorne mitzuspielen „in der kommenden H2-Wirtschaft“.
“While we are still in the early innings of an energy transition away from fossil fuels (wind and solar are leading the charge), we expect momentum for green hydrogen to build this decade and next helped by an improving cost curve and government support,” erläutert Lewis. “We view PLUG as a well-capitalized, first-mover with strategic customers and partners across the green hydrogen supply chain.”
Wichtig seien die Partnerschaften in dieser exponentiellen Wachstums- und Aufbauphase. Und hier ist Plug Power sehr weit. Bezüglich der geplanten US-Infrastruktur müsste in 2022 die grüne H2-Produktion in Pennsylvania starten- mit Wasserkraft Brookfield Renewable. Und Plug hat sich auch die Zusammenarbeit mit Apex zur versorgung mit erneuerbaren Eenrgien für die H2-Elektrolyse gesichert. Un dso kommentiert Lewis abschliessend:
“We expect PLUG to partner with other renewable producers as it looks to establish an integrated green hydrogen network across the US.”
Und Plug Power hat starke Kunden mit Wal Mart oder Amazon, die vorangehen bei der Umgestaltung des Mobilitätssektors. Eine Stärke für die Aktie Plug Powers. Oder ein Risiko aufgrund der hohen Abhängigkeit ( 3 Kunden stehen für 60 % des Umsatzes). Plug Powers Kursziel bei BTIG liegt bei 40,00 USD – gut ein Drittel Potential!
Charttechnisch sieht es derzeit auch nicht schlecht aus
Die Plug-Aktie stieg nach der Veröffentlichung der angepassten Finanzkennzahlen. Vom 52-Wochen-Hoch von 75,49 USD Intraday am 26. Januar ist es jedoch noch weit entfernt. Die Plug Power-Aktie wurde zusammen mit anderen Wasserstoffwerten Anfang Mai weiter nach unten gezogen, nachdem Ballard Power seine Gewinn- und Umsatzschätzungen verfehlte und Zweifel am Sektor insgesamt aufkommen ließ.
Die Plug Power Aktie stieg danach wieder an – auch wegen der Bilanzvorlage – und „schaute“ am 28. Mai über ihre 200-Tage-Linie. Aber Plug Power-Aktien haben noch kein eindeutiges Kaufsignal ausgelöst. Die relative Stärkelinie von Plug Power tendiert wieder nach oben, nachdem sie mehrere Wochen lang gefallen war. Der Aktien-Anteil der von Investment-Fonds gehalten wird liegt derzeit bei 36 % – eine steigende Kennzahl, was für die Aktie spricht. Im März 2021 hielten 826 Fonds Plug Power-Aktien, gegenüber 570 im Dezember 2020.
Gedanken zu Plug’s Zukunft: 200 Milliarden USD Brennstoffzellenumsatz bedeuten eine VERZWEIHUNDERTFACHUNG der Umsätze der vier grössten Brennstoffzelllenproduzenten derzeit
Und genau mit dieser Zahl operieren die Analysten von JPMorgan in einem aktuellen Beitrag im „Investor’s Business Daily “ am Donnersttag, gestern, Es geht also nicht um die Frage, ob Plug Power in einem am Montag mit 10 Billiarden USD bezifferten Wasserstoffgesamtmarkt seine Stellung als einer der führenden Brennstoffzellenproduzenten behalten kann, sondern es ist wesentlich profaner.
Erholt sich der Kurs Plugs durch die nun vorliegenden Korrekturen der Bilanzen – Unsicherheit ist weg. Bilanzwirkungen eher unbedeutend.
Und dazu die konservativere Schätzung von JPMorgan: Auch wenn die 10 Billiarden weit hergeholt seien, so könne man doch von gut 200 Mrd USD Umsatz im Brennstoffzellensektor ausgehen. Im Moment ergeben die Umsätze der vier grössten Brennstoffzellenproduzenten gerade einmal einen Jahresumsatz von 1 Mrd USD. Und so ständen Plug Power, Ballard Power, FuelCellEnergy und Bloom Energy vor einem Wachstumsschub um das ZWEIHUNDERTFACHE!. Natürlich müsste dieses Wachstum auch vom Beweis der profitablen Produktion ab bestimmten Mengen begleitet werden.
Aber Profitabilität sollte das geringste Problem sein
Denn derzeit beliefert man „nur“ Prototypen, Kleinserien, Demonstrationsprojekte – Massenfertigung von Brennstoffzellen mit entsprechenden Skalenvorteilen steckt – noch – in den Kinderschuhen. Und wenn es dann noch Plug Power gelingen sollte die Unsicherheiten aufgrund der „Fake“-Bilanzen und deren Wirkung überzeugend am 15.05,2021 mit einem Schlusspunkt zu versehen. wären Chancen für eine kräftige Kursgegenbewegung, sogar für eine Trendumkehr denkbar.
AURELIUS oder Mutares -zwei Quartalsberichte, beide aktiv mit Transaktionen. Und welche Aktie sieht besser aus?
Natürlich produziert Plug Power nicht annähernd auf diesem Level derzeit. Aufgrund von Aktienoptionen, die Brennstoffzellenkunden wie Amazon oder Wal Mart bei Bestellungen gewährt worden sind, erreichte Plug Power in den vergangenen 12 Monaten sogar NEGATIVE Umsätze. Wobei laut Plug Power letztmalig im Q4/2020 Belastungen aus diesen „Verkaufsinvcentives“ verbucht werden mussten. Und allein aufgrund der unglaublichen Aktienralley wurden diese Aktienoptionen überhaupt zum bilanziellen Problem.
Aber die Anleger sahen wohl das grossse Ziel von 10 Billiarden USD und haben die traurige Gegenwart vergessen in der Plug Power – wenn auch knapp – auch im Q1 die Umsatzerwartungen der Analysten verfehlte.
Jetzt sollte es irgendwann wieder um einen 10 Billiarden USD oder eben 200 Mrd USD Markt gehen und wie sich Plug Power Marktanteile sichern oder halten kann.