H2REIHE-Update | Plug Power+Chart Industries+Baker Hughes: Investieren in Wasserstoffzukunft gemeinsam! Ausrufezeichen am Ostermontag.

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05.04.2021 – Andy Marsh, CEO von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) lst derzeit als Krisenmanager gefordert. Seit dem Eingeständnis, dass die Bilanzen 2018,2019 und die vorläufigen Zahlen 2020 falsch sind und korrigiert werden müssen, kämpft er gegen die Zweifel an.

Und nachdem Analysten die Bilanzkorrekturen relativ entspannt sehen und letzte Woche Renault und SK Group den Rücken gestärkt hatten, kommt Plug Power Schlag auf Schlag mit dem besten gegen Zweifel: OPERATIVES!

Nachdem letzte Woche der dritte H2-Produktionsstandort im geplanten US-Infrastrukturnetzwerk festgelegt wurde – inclusive klarer Investitions- und Zeitplanung,heute noch mehr Zukunft:

Plug Power wird 160 Mio EUR (200 Mio USD) investieren

Und zwar gemeinsam mit anderen Investoren: Chart Industries Inc.- Partner und Lieferant in der Vergangenheit – und Baker Hughes. Die drei Unternehmen wollen Ankerinvestoren des sog. „Five T“ Fonds für rein private Infrastrukturinvestitionen in grünen Wasserstoff.

Spannende Idee: Plug Power beteiligt sich an einem Fonds, dessen Investitionen technologische Lösungen erfordern, die Plug Power produziert. Deshalb auch der grösste Batzen von Plug für den Fonds: 160 Mio EUR (200 Mio USD). Und die beiden anderen jeweils 50 Mio EUR (60 Mio USD). Insgesamt soll der auf EUR-Basis aufgelegte Fonds von qualifizierten Investoren eine Milliarde EUR „einsammeln“. Sowohl von Finanz- als auch Industrieinvestoren.

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Fonds soll ausschliesslich Produktion, Lagerung und Verteilung grünen Wasserstoffs finanzieren

Passt ja nahezu perfekt zum geplanten Infrastrukturnetzwerk für Wasserstoff in den USA, das Plug Power plant aufzubauen. Und für das die ersten 3 Produktionsstandorte bereits im Betrieb (Tennessee), im Bau (New York) und in der Planungsphase (Pennsylvania) sind.

“Plug Power established the first commercial market for fuel cells and is now building the first green hydrogen generation network across the United States,”  sagt Andy Marsh, CEO Plug Power. “We are now one of the original investors in the first significant fund to support funding hydrogen infrastructure projects. FiveT was an early investor in the hydrogen industry and is leveraging its’ knowledge and Pierre Etienne’s leadership in the industry to build the team and create the best in class infrastructure fund in this field. We believe this fund will help accelerate the construction of hydrogen infrastructure globally which will support rapid deployment of fuel cell applications.”

Passt auch zu Chart Industries Anstrengungen seine Produktpalette auf Wasserstoff auszuweiten, um am Wachstum zu partizipieren

Chart Industries Corp. hat eine strategische Entschiedung für Wasserstoff als eine neue Konzernsparte getroffen. Zielstrebig erwarb man nach einer Desinvestition von 320 Mio. USD (Verkauf von „cryptobiological product business“) zum Thema passende Teile von Worthington Industries (Transportlösungen für Wasserstoff, ca. 15-20 Mio. USD Umsatzpotential in 2021), beteiligte sich mit 30 Mio. USD (ca. 4,6% Anteil) an McPhy als Lieferanten/Entwickler von Elektrolysetechnologie und fand in Plug Power einen Abnehmer für Wasserstofflösungen. Chart, bereits vorher Entwickler von Lösungen für und Anlagenbauer zur Gasverflüssigung, Tanks, industriellen Wärmetauscher-Anlagen und Dewargefäße für medizinische Anwendungen, besetzt nun den Wasserstoffmarkt und will sich als Mittler zwischen Produktion und Verbraucher etablieren: Transport- Tank- und Lagerlösungen.

“After over 50 years of Chart manufacturing hydrogen equipment, we are thrilled to see the traction that hydrogen is getting as a key power source in the clean energy transition,” stellt Jill Evanko, Chart’s CEO und President fest. “We are participating as an early investor in the FiveT Hydrogen Fund, as we believe this fund will be an important step in the acceleration of the buildout of the global hydrogen infrastructure. Why FiveT Hydrogen? We believe the coupling of Pierre-Etienne Franc’s extensive experience in building the hydrogen marketplace with other key players in the industry is a recipe for success.”

Und Baker Hughes liefert Turbinen – geeignet für bsi zu 100 % Wasserstoff

Zuletzt testete Snam, auch Partner von Linde im Wasserstoffausbau, gemeinsam mit dem Unternehmen Baker Hughes erfolgreich die weltweit erste Hybrid-Wasserstoff-Turbine für das Gasnetz. Dafür wurde die Turbine in der Kompressorstation von Snam am Standort Istrana in Italien installiert. Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme wird die Turbine nicht nur dazu beitragen, Wasserstoff-Gemische zu verdichten und durch das Verteilnetz zu transportieren. Sie wird an diesem Standort darüber hinaus auch selbst mit der Erdgas-Wasserstoff-Mischung – mit einem H2-Anteil von 10 Prozent – betrieben. Generell können die von Baker Hughes entwickelten Turbinen der NovaLT-Reihe mit Wasserstoffanteilen von 5 bis 100 Prozent arbeiten.

To drive the energy transition forward requires innovative models for collaboration and investment, and new energy frontiers like hydrogen will progress faster when key players come together,” sagt Lorenzo Simonelli, chairman und CEO von Baker Hughes. “The FiveT Hydrogen Fund will combine the financial strength as well as the strategic and technical expertise of our companies to help advance hydrogen in new ways. As an energy technology company with almost 60 years’ experience in the hydrogen space, Baker Hughes is pleased to continue our commitment to a net-zero future with our intended investment in FiveT. This is another good example of our approach to new frontiers where we are making calculated, strategic bets to drive the energy transition forward.”

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Mutares: Zweimal!

Viel vor – und eine Milliarde kann „viel mehr anschieben“

Tiefe Kenntnisse des wasserstoffsektors, Zugriff auf Technologieführer und „die richtigen Verbindungen“ zu Investoren, sollten den Fonds – so ist es geplant – zu einem Katalysator einer ganzen Branche machen. Und der Manager des Fonds, Pierre Etienne Franc, bringt dne richtigen Stallgeruch mit: Ehemals Leiter des Wasserstoffgeschäfts von Air Liquide und Sekretär des Hydrogen Council:

“We are very pleased to receive such interest from these highly respected firms. This confirms that this is absolutely the right time to unlock the hydrogen economy potential for society, investors, policy makers and corporates, alike,” sagt Pierre Etienne Franc, CEO des FiveT Hydrogen Fund. “We all know that this moment in the hydrogen journey requires a very innovative approach to infrastructure investment. FiveT ambition is indeed to put forward a distinctive fund value proposition for financial and industrial LPs wishing to be the hydrogen infrastructure key players. We expect to welcome future commitments from EU and Asian strategic partners who are actively working on infrastructure projects and initiatives,” .

Nochmal zur Erinnerung: Kein zweites NIKOLA mit Fakenews und falschen Zahlen und Aufträgen – bei Plug Power geht es – bisher ? – um eine nicht US-GAAP-konforme Verbuchung von realen Geschäftsvorfällen

So zumindest der Stand bisher. Und der Stand, dem der Wirtschaftsprüfer, der den Korrekturbedarf feststellte, nicht widersprochen hat. Abgesehen davon, das solche Fehler in einem Unternehmen mit dem Anspruch einer Plug Power nicht vorkommen dürfen und definitiv Organisationsmängel vorliegen, scheint der Markt sich mit der Vorstellung anzufreunden: 1. Der wichtige Bilanzposten Cash ist nicht von der Korrektur betroffen. 2. Bestehende Geschäftsvorfälle und vertragliche Vereinbarungen sind nicht durch die Korrekturen in ihrer Wirtschaftlichkeit betroffen. Und 3. Alle Prognosen über die zukünftige Umsatzentwicklung seien durch die Korrekturen der Bilanzen nicht betroffen und werden aufrechterhalten.

Was muss geändert werden?

Und die Liste der zu korrigierenden Bilanzposten scheint lang – und wird vom Management grösstenteils mit der „Ungewöhnlichkeit“ und „Neuen Formen der Geschäftsvorfälle“ bei dem Wasserstoffwert erklärt. So seien falsche Einschätzungen vorgenommen worden, die US-GAAP widersprächen. Konkrete Änderungen seien nötig bei:

  • Buchwerten von genutzten Rechten/Lizenzen und den damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen – könnte auf die GuV-Rechnung durchschlagen und möglicherweise die Verluste erhöhen. Liquiditätswirksam sollten diese Verluste nicht sein von der Natur der Sache her.
  • aufgelaufene Verluste für einige Service Verträge – auch hier GuV-Wirkung und möglicherweise zukünftig auch liquiditätswirksam, falls zukünftige Verpflichtungen als zu gering eingestuft worden sind
  • Abschreibungen für langlebige Wirtschaftsgüter – würde zu einer anderen Zuordnung von Aufwendungen auf die Perioden der Nutzung führen. In Summe blieben die Aufwendungen gleich, aber einzelne Jahre könnten abweichende Gewinne / Verluste aufweisen.
  • Einstufung diverser Kostengruppen, die zu abnehmenden Forschungs- und Entwicklungskosten und ansteigenden umsatzverbundenen Kosten führen – für die Statistik und Kennzahlen relevant, aber weder liquiditätswirksam noch relevant für die Verlusthöhe in den fraglichen Bilanzen

Und so scheint die Korrektur der Bilanzen, wenn auch rechtlich notwendig, so doch von relativ geringer Auswirkung auf die operative Entwicklung oder die Liquiditätslage der Gesellschaft oder die EBIT-Ergebnisse. Wobei wahrscheinlich die grössten Auswirkungen bei den nicht-liquiditätswirksamen Aufwendungen liegen sollten und somit die Verluste in 2018,2019 und 2020 tendenziell etwas höher angesetzt werden sollten.

Biontech – Platow setzt Ausrufezeichen, nicht Fragezeichen, hinter 2022! Viele Chancen auch ohne Impfstoff…

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Steinhoff erreicht bis jetzt die Zustimmung von 4 der 6 Sammelklagenvertreter. Fehlt noch einer von zwei, um die Bedingung für die Deloitte und D&O Versicherer Zahlungen „on top“ zu erfüllen.

Aurelius nimmt Fahrt auf: Übernahme in Grossbritannien. Typischer Carve-out mit hohen Synergien zu bestehenden Beteiligungen.

Mutares: Zweimal!

Vertrauensverlust wiegt am schwersten – Jetzt muss unter Hochdruck geliefert werden, um Vertrauen zurückzugewinnen!

Noch im Rahmen der Bilanzerstellung und anschliessenden Prüfung gab es selbst am 24.02.2021, als das Management von Plug Power und das  Audit Committee die vorläufigen Zahlen mit  KPMG finalisierten, noch keine Feststellungen. Erst nach Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Q4 und das Jahr 2020 wurde im Rahmen der Prüfungshandlungen der oben beschriebene Korrekturbedarf festgestellt. Und danach musste Plug Power auch den daraus resultierenden Korrekturbedarf für die Vorjahre konstatieren.

Hierbei betont Plug Powers Management, dass der Korrekturbedarf nicht in einem Kontrollversagen oder Fehlverhalten begründet sei. Und dieses auch von KPMG nicht berichtet worden sei.

Sammelklagen voraus? Vertragskündigungen voraus?

Spannend und entscheidend in den nächsten Tagen wird sein, ob die Fristverletzung der Einreichung der 2020er Zahlen bei der Börse gemäss SEC-Regeln irgendwelche Sanktionen oder Widerrufsklauseln in den diversen Verträgen, Joint-Ventures  oder Vereinbarungen Plug Powers auslöst?

Oder ob die „nicht mehr vertrauenswürdigen Bilanzen“ die durchgeführten Kapitalerhöhungen oder Private Placements (SK Group) rückabwickelbar machen könnten? Oder ob Aktionären eine Schadensersatzpflicht entsteht, die aufgrund falscher Bilanzzahlen die Aktie Plug Powers möglicherweise „zu hoch“ eingekauft haben könnten?

Zumindest im Fall der SK Group sollte durch den Boardeintritt eine gewisse Entwarnung eingetreten sein. Und auch bei Renault scheint man erstmal weiter auf Kurs. Bleiben die anderen Fragen? Bleiben wohl offen bis die korrigierten Zahlen vorliegen.

Derzeit scheint alles möglich. Und Plug Power wäre gut beraten schnellstmöglich die Korrekturen zu liefern. Weiterhin sollte man zeitnah klarzustellen welche Zahlen definitiv stimmen. Und welche Verträge möglicherweise bei einem derartigen Bilanzfehler stornierbar oder widerrufbar wären. Und hier gilt ganz klar der Satz: ZEIT IST GELD. Je länger die Unsicherheit andauert, desto anfälliger der Kurs der Aktie für weitere Rückschläge – oder wie bei NIKOLA für immer weitere Hiobsbotschaften und aufgehobene Verträge und Kooperationen…

 


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