13.10.2021 – Andy Marsh, CEO von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) will Wasserstofflösungen „gesellschaftsfähig machen“. Und natürlich sich dabei für Plug Power ein grosses Stück des Kuchens „sichern“.
Plug Power ist derzeit der Wasserstoffwert, der konsequent abliefert. US-Infrastruktur mit den ehrgeizigen Produktionszielen – on track. Europäische Grossprojekte mit Renault und Acciona – on track. Europäischen Markt ausbauen – Europazentrale inclusive Service, Forschung und Schulung kommt nach NRW, Startschuss in Asien mit der SK Group letzte Woche und heute geht’s weiter. Direkt zwei grossangelegte Kooperationen werden verkündet. Mit Phillips 66 Corp. (ISIN: US7185461040) – Eigentümer oder Partner bei 13 Raffinerien, Betreiber grosser Infrastrukturnetze und H2-Produktionsanlagen – plant Plug Power gemeinsam H2-Produktiosanlagen, H2-Tankstellennetze und andere Infrastruktureinrichtungen zu betreiben. Mit mehr Strahlkraft für den europäischen Markt ist die andere heute angekündigte Zusammenarbeit
Airbus und Plug Power wollen gemeinsam die „Luftfahrt“ grüner machen – mit Wasserstoff am Boden und in der Luft
Mit über 20 Jahren Geschichte und Kunden wie Amazon, Walmart und Home Depot ist Plug Power der weltweit größte Abnehmer von Flüssigwasserstoff und hat eine „Wasserstoffautobahn“ quer durch die Vereinigten Staaten gebaut, die bereits über 165 Tankstellen umfasst, die Flotten bedienen von wasserstoffbetriebenen Lkw, Gabelstaplern und E-Mobilitätsfahrzeugen aus Industrien im ganzen Land. Die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie von Plug Power bietet außerdem zuverlässige, belastbare Notstromversorgung vor Ort für Unternehmen und Institutionen, seien es Rechenzentren, Versorgungsunternehmen, Einzelhändler oder Universitäten.
Gerresheimer AG liefert ein Q3 „innerhalb der Prognose“. Aber die EBITDA-Entwicklung passt nicht ins Bild. Noch nicht?
mic AG bei weiterer Übernahme „on track“
Als Teil seines ehrgeizigen Ziels, bis 2035 emissionsfreie Flugzeuge auf den Markt zu bringen, hat Airbus grünen Wasserstoff als eine der vielversprechendsten Optionen zur Dekarbonisierung des Flugverkehrs identifiziert und plant eng mit Plug Power an einer gemeinsamen Studie und Roadmap zusammenzuarbeiten, die Ergebnisse liefern soll über den Einsatz von grünenmWasserstoff für Flugzeuge und das Flughafen-Ökosystem in den kommenden Jahren.
Arbeitsteilung – Plug Power fokussiert auf Flughafen infrastruktur – wie bereits in Paris gestartet
Plug Power wird Einsatzszenarien für grüne Wasserstoffinfrastruktur auf Flughäfen erstellen, passend zum H2-Projekt am Parisewr Flughafen für das Plug Power anfnag Juni ausgewählt wurde, während Airbus Einblicke in die Eigenschaften von Wasserstoffflugzeugen geben soll.Und hier liegt möglicherweise für einen anderen H2-Partner von Airbus – die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023), besser gesagt deren 60% Beteiligung EKPO Fuel Cell Technologies GmbH – ein potentielles Problem. Die ElringKlinger AG konnte in 2020 die Airbus SE von der Qualität und technologischen Führerschaft „ihrer Stacks“ für Brennstoffzellen überzeugen, so dass Airbus ein Gemeinschaftsunternehmen mit Elring gründete zur Hydrifizierung ihrer Flugzeuge.
Aber auch Plug Power ist stark bei „Brennstoffzellen“ – ob das eine unerwünschte Konkurrenz für ElringKlingers Brennstoffzellenstacks werden könnte?
Im derzeitigen Stadium der Plug Power-Airbus Zusammenarbeit bestimmt nicht, aber zukünftig könnten hier durchaus Konkurrenzsituationen entstehen. Abe rerstmal sind die beiden Unternehmensführer zufrieden mit den gemeinsamen „Studien“ – wohl noch ergebnisoffen:„Wir haben Elektro-Lkw und Industrieflotten bereits am Boden revolutioniert, deshalb richten wir unseren Blick jetzt auf den Himmel“, sagt Andy Marsh, CEO von Plug Power. „Und wir freuen uns sehr, diese Reise mit Airbus zu beginnen. Wir stellen uns nicht nur eine Zukunft vor, in der Flugzeuge überall mit grünem Wasserstoff betrieben werden, sondern auch die Flughäfen, die sie bedienen, einschließlich Bodenausrüstung, Gabelstapler und Fahrzeuge, die Verbraucher zu Flughäfen und zu Gates bringen. Insgesamt sollte dies einen großen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft für die globale Luftfahrtindustrie leisten.“
Und Glenn Llewellyn, Airbus Vice-President, Zero-Emission Aircraft, fügt hinzu: „Wir bei Airbus sehen ein enormes Potenzial für grünen Wasserstoff, um unsere zukünftigen emissionsfreien Flugzeuge anzutreiben. Diese Partnerschaft mit Plug Power – einem echten Pionier bei der Entwicklung einer grünen Wasserstoffinfrastruktur in den Vereinigten Staaten und Schlüsselpunkten in Europa und Asien – wird es uns ermöglichen, ihr Know-how zu nutzen, um Flughäfen zu dekarbonisieren und sie gleichzeitig auf die Ankunft von Wasserstoffflugzeugen bis 2035 vorzubereiten.“
Heute macht die Luftfahrtindustrie zwischen 2-3% der weltweiten durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen aus.
Flughäfen sind große Frachtdrehkreuze, die traditionell auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, um eine Vielzahl von Bodentransportmitteln und -geräten zu betreiben und Gebäude und Terminals zu heizen. Grüner Wasserstoff, der durch Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird, wird von einer Vielzahl von Branchen als potenzielles Mittel zur Erreichung ihrer Dekarbonisierungsziele genannt, und die Luftfahrtindustrie ist keine Ausnahme.
Im Rahmen der Partnerschaft wollen Plug Power und Airbus einen US-Flughafen als ersten „Hydrogen Hub“-Pilotflughafen in Nordamerika auswählen, der als Fallstudie für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur an anderen Flughäfen dienen soll. Airbus hat 2020 sein Konzept „Hydrogen Hub at Airports“ auf den Markt gebracht, um die Erforschung der Infrastrukturanforderungen für zukünftige Wasserstoffflugzeuge sowie des kohlenstoffarmen Flughafenbetriebs entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzukurbeln. Plug Power und Airbus werden im Rahmen dieser Partnerschaft auch eine Reihe gemeinsamer Projekte ins Auge fassen, um den maßstabsgetreuen Einsatz einer grünen Wasserstoffinfrastruktur für die Luftfahrt weiter voranzutreiben.
Gerresheimer AG liefert ein Q3 „innerhalb der Prognose“. Aber die EBITDA-Entwicklung passt nicht ins Bild. Noch nicht?
mic AG bei weiterer Übernahme „on track“
Plug Power Aktie vor einem neuen Aufschwung?
Bestimmt nicht allein wegen der heutigen Meldungen. Dafür muss natürlich mehr passieren, dafür müssen die optimistischen Prognosen der nächsten Jahre zumindest erfüllt werden. Zur Erinnerung: 2020 konnten Anleger nichts falsch machen, sofern sie Aktien mit dem Etikett „Wasserstoff“ kauften. Eine ganze Branche im Höhenrausch – eine NEL Asa (ISIN: NO0010081235) oder eine Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) ernteten die Kursfrüchte ihrer in Jahren, Jahrzehnten erworbenen Expertise in Wasserstofftechnologien (Elektrolyse, Brennstoffzelle). Dass beide Unternehmen noch nie in ihrer Historie Gewinne erzielt haben, störte weniger. Hauptsache Wasserstoff. Und so erreichten die Werte des Sektors Anfang 2021 schwindelerregende Höhen und Bewertungsrelationen, die irreal erschienen: Multimilliardenbewertungen für Unternehmen mit Umsätzen im zwei- oder dreistelligen Millionenbereich – mit Verlusten in Grössenordnungen nicht weit entfernt von den erzielten Umsätzen.
Von den Hochs sind die Wasserstoffwerte zurückgekommen – und die Analysten haben nachgezogen mit reduzierten Kurszielen. Wohlgemerkt NACHGEZOGEN
So handelte Plug Power noch am 27.01.2021 bei 75,49 USD (NASDAQ) und aktuell bei 29,96USD (Schluss Dienstag) – immer noch 17,1 Mrd USD Marketcap. Und was steht dem gegenüber? Erstmal rund 5 Mrd USD an Liquidität – fest verplant für die grossen Zukunftsprojekte Plug Powers: Kooperation mit Renault für die Produktion diverser Transporter/Kleinbusmodelle mit Brennstoffzellentechnologie. Die ersten Modelle sollen bereits Ende 2021 angeboten werden. Mit dem erklärten Ziel Marktführer in Europa mit dieser Initiative in 2030 in diesem Segment zu werden. Wären Milliardenumsätze.
Auch in Asien
Ein weiteres Zukunftsprojekt Plug Powers mit Perspektive auf Milliardenumsätze ist die Kooperation mit der SK Group zur Eroberung des asiatischen Wasserstoffmarktes. SK Group beteiligte sich auch mit 1,6 Milliarden USD an Plug Power und gestern wurde die Partnerschaft besiegelt. Dazu die Acciona-Kooperation – auch ein potentieller Milliardenmarkt auf dem die Partner gemeinsam 2 Milliarden EUR investieren wollen – und der Aufbau der „eigenen Wasserstoffinfrastruktur“ in Nordamerika, mit 5 geplanten Produktionsstätten landesweit strategisch verteilt mit insgesamt Investitionen im Milliardenbereich nimmt seit heute noch mehr Gestalt an.
Inwieweit diese potentiellen „Umsätze“ in den Planzahlen der Plug Power enthalten sind, lässt sich schwer einschätzen. Auf jeden Fall hat Plug Power mehr zu bieten, als nur Pläne und Absichtserklärungen. Ob das reicht für die derzeitige Bewertung? Aktuelle Bilanzzahlen rechtfertigen diese bestimmt nicht, zukünftige Erträge/Umsätze könnten es, sofern die hochfliegenden Pläne umgesetzt werden können. Aber letztendlich wird man hier erst ab 2025 oder später die Früchte einschätzen können… Viel Zukunftsfantasie zu einem hohen – zu hohen? – Preis. Oder etwa noch zu hohem Preis?