H2REIHE-Update | Plug Power erhält – gerade jetzt wichtige – Unterstützung von der SK Group

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25.03.2021 – Andy Marsh, CEO von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) lst derzeit als Krisenmanager gefordert. Seit letzte Woche Dienstag das Eingeständnis: dass die Bilanzen 2018,2019 und die vorläufigen Zahlen 2020 falsch sind und korrigiert werden müssen, die Märkte verunsichert.

Und während es von den Bilanzkorrekturen bisher keine neuen Meldungen oder Zwischenstände gibt – auf die der Markt unegduldig wartet – kommt wenigstens eine klare Vertrauensstärkung von einem relativ neuen knapp 10%-Grossaktionär:

Am 07.01.2021 überraschte die Meldung über eine umfassende Kooperation zwischen Plug Power und der südkoreanischen SK Group zur „Eroberung des asiatischen Marktes“. Und gleichzeitig erwarb die SK Group im Rahmen eines Private Placements knapp 10 % der Plug Power Atien zu einem Preis von insgesamt 1,5 Mrd USD. Ohne Discount zum damaligen Aktienkurs an der Börse.

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Nach Bekanntwerden des Bilanzskandals kamen Befürchtungen auf, dass die Südkoreaner diesen „Deal“ rückabwickeln könnten – analog zum GM-NIKOLA-Deal der nach Betrugsvorwürfen pulverisiert worden ist

Und genau hier kommt jetzt ein wichitges Signal – auch für die Kapitalmärkte. Offensichtlich steht die SK Group zum Joint Venture Partner. Denn sonst hätte nicht heute Kyungyeol Song, der Direktor für Wachstum der SK E&S Co., Ltd., einem Unternehmen der SK Group, in das Board of Directors der Pllug Power berufen werden können.

Dr. Song’s experience in the energy industry spans the public to private sides of the energy landscape,” sagt Andy Marsh, CEO of Plug Power. “As Plug Power pursues accelerating the growth of hydrogen economy in Asian markets, there is no better advocate we can place on our board of directors to enhance our current core competencies.”

Plug Power has powerful hydrogen and fuel cell solutions and a distinguished business model,” erläutert Dr. Kyungyeol Song. “The acceleration of Plug Power’s global growth is inevitable, and I look forward to supporting the Board of Directors and Company on this journey.”

Langfristigkeit der Beziehung bestätigt – class III Director

Und die Einstufung als: „as a Class III director“ ist kein niedrigerer Rang als ein Class I oder II Direktor, vielmehr differrenziert man die Klassen nach ihrer Amtsdauer und normalerweise sind Klasse III Direktoren für einen längeren Zeitraum ernannnt als die niedrigerer Klassen. Auch hier eine klare Botschaft übe rdie Langfristigkeit der Beziehung zwischen SK Group und Plug Power.

Letzte Woche klare Fristen von der NASDAQ für die Abgabe der nicht fristgemäss eingereichten  10-K Meldung

Letzte Woche musste Plug Power den Empfang eines Schreibens der Zulassungsstelle der NSADAQ – „Listing Qualifications Department of The Nasdaq Stock Market LLC“ – bestätigen. Inhaltlich geht es um den Bruch der Listing Regel 5250(c)(1) wegen nicht fristgemässer Meldung des Jahresabschlusses 2020 an die Wertpapieraufsicht, SEC – „Securities and Exchange Commission“. Hierbei gilt erstmal eine kleine Entwarnung, denn dieses Schreiben hat NOCH keine Wirkung auf das Listing der Plug Power an der NASDAQ.

Wie zuvor bereits berichtet hat die Gesellschaft mit der Meldung  8-K  die Aufsicht informiert, das die Bilanzen 2018 und 2019 korrigert werden müssen und folglich auch die 10 – K Meldung für 2020 nicht fristgemäss erfolgen kann – wegen Bilanzfehlern.

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Erstmal 60 Tage Zeit – möglicherweise verlängerbar auf 180 Tage, wenn die NASDAQ mitspielen sollte

Und hierbei geht es um die Börsennotiz – essentiell für Plug Power und deren Möglichkeit über den Kapitalmarkt Wachstum und potentielle Übernahmen zu finanzieren. Auch wenn derzeit mit über 5 Mrd USD in der Kasse kein akuter Bedarf bestehen sollte. Aber das Geld ist grösstenteils schon verplant für Spanien (Acciona-Joint Venture), Frankreich (Renault-Joint Venture), Südkorea (SK Group – Joint Venture) und den Aufbau des US-H2-Netzwerkes. Allesamt Milliardeninvestitionen!

Erstmal gilt eine Nachbesserungsfrist von 60 Tagen, also bis zum 17.05.2021, das 10-K Formular mit den Zahlen für 2020 an die SEC zu liefern. Falls Plug Power nicht in der Lage zu sein sollte, diese Frist einzuhalten – und das scheint wohl möglicherwiese der Fall zu sein – gibt es nur eine Alternative. Plug Power muss dann  bis zu diesem Stichtag einen konkreten Zeitplan vorlegen, innerhalb welcher Fristen eine Übereinstimmung mit den Regeln für Plug erreichbar sein könnte.

Nur falls die NASDAQ einverstanden wäre, könnte sich die Frist um maximal weitere 120 Tage auf höchstens 180 Tage verlängern

Was als äussersten Termin zur Rückerlangung des regelkonformen Zustands den 13.09.2021 festlegt. Bis zu diesem Tag könnte von der NASDAQ. eine fristverlängerung maximal gewährt werden. Wenn bis dahin oder einem früheren von der NASDAQ festgelegten Termin keine regelkonforme Meldung der 2020er Bilanz erfolgen sollte, wäre das Listing gefährdet. So weit darf es Andy Marsh nicht kommen lassen.

Eine Menge Arbeit liegt vor der Buchhaltung und den Wirtschfatsprüfern: Zuerst muss 2018 korrigiert werden, um dann mit dne neuen Eröffnungssalden 2019 neu aufstellen zu können. Und erst danach kann mit den korrigierten Eröffnungssalden die 2020er Bilanz zum Abschluss gebracht werden. Kompliziert und mit Null-Fehler-Toleranz im Land der Sammelklagen.

Nochmal zur Erinnerung: Kein zweites NIKOLA mit Fakenews und falschen Zahlen und Aufträgen – bei Plug Power geht es – bisher ? – um eine nicht US-GAAP-konforme Verbuchung von realen Geschäftsvorfällen

So zumindest der Stand bisher. Und der Stand, dem der Wirtschaftsprüfer, der den Korrekturbedarf feststellte, nicht widersprochen hat. Abgesehen davon, das solche Fehler in einem Unternehmen mit dem Anspruch einer Plug Power nicht vorkommen dürfen und definitiv Organisationsmängel vorliegen, scheint der Markt sich mit der Vorstellung anzufreunden: 1. Der wichtige Bilanzposten Cash ist nicht von der Korrektur betroffen. 2. Bestehende Geschäftsvorfälle und vertragliche Vereinbarungen sind nicht durch die Korrekturen in ihrer Wirtschaftlichkeit betroffen. Und 3. Alle Prognosen über die zukünftige Umsatzentwicklung seien durch die Korrekturen der Bilanzen nicht betroffen und werden aufrecht erhalten.

Was muss geändert werden?

Und die Liste der zu korrigierenden Bilanzposten scheint lang – und wird vom Management größtenteils mit der „Ungewöhnlichkeit“ und „Neuen Formen der Geschäftsvorfälle“ bei dem Wasserstoffwert erklärt. So seien falsche Einschätzungen vorgenommen worden, die US-GAAP widersprächen. Konkrete Änderungen seien nötig bei:

  • Buchwerten von genutzten Rechten/Lizenzen und den damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen – könnte auf die GuV-Rechnung durchschlagen und möglicherweise die Verluste erhöhen. Liquiditätswirksam sollten diese Verluste nicht sein von der Natur der Sache her.
  • aufgelaufene Verluste für einige Service Verträge – auch hier GuV-Wirkung und möglicherweise zukünftig auch liquiditätswirksam, falls zukünftige Verpflichtungen als zu gering eingestuft worden sind
  • Abschreibungen für langlebige Wirtschaftsgüter – würde zu einer anderen Zuordnung von Aufwendungen auf die Perioden der Nutzung führen. In Summe blieben die Aufwendungen gleich, aber einzelne Jahre könnten abweichende Gewinne / velruste aufweisen.
  • Einstufung diverser Kostengruppen, die zu abnehmenden Forschungs-und Entwicklungskosten und ansteigenden umsatzverbundenen Kosten führen – für die Statistik und Kennzahlen relevant, aber weder liquiditätswirksam noch relevant für die Verlusthöhe in den fraglichen Bilanzen

Und so scheint die Korrektur der Bilanzen, wenn auch rechtlich notwendig, so doch von relativ geringer Auswirkung auf die operative Entwicklung oder die Liquiditätslage der Gesellschaft oder die EBIT-Ergebnisse. Wobei wahrscheinlich die grössten Auswirkungen bei den nicht-liquiditätswirksamen Aufwendungen liegen sollten und somit die Verluste in 2018,2019 und 2020 tendenziell etwas höher angesetzt werden sollten.

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Vertrauensverlust wiegt am schwersten – Jetzt muss unter Hochdruck geliefert werden, um Vertrauen zurückzugewinnen!

Noch im Rahmen der Bilanzerstellung und anschliessenden Prüfung gab es selbst am 24.02.2021, als das Management von Plug Power und das  Audit Committee die vorläufigen Zahlen mit  KPMG finalisierten, noch keine Feststellungen. Erst nach Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Q4 und das Jahr 2020 wurde im Rahmen der Prüfungshandlungen der oben beschriebene Korrekturbedarf festgestellt. Und danach musste Plug Power auch den daraus resultierenden Korrekturbedarf für die Vorjahre konstatieren.

Hierbei betont Plug Powers Management,dass der Korrekturbedarf nicht in einem Kontrollversagen oder Fehlverhalten begründet sei. Und dieses auch von KPMG nicht berichtet worden sei.

Sammelklagen voraus? Vertragskündigungen voraus?

Spannend und entscheidend in den nächsten Tagen wird sein, ob die Fristverletzung der Einreichung der 2020er Zahlen bei der Börse gemäss SEC-Regeln irgendwelche Sanktionen oder Widerrufsklauseln in den diversen Verträgen, Joint-Ventures  oder Vereinbarungen Plug Powers auslöst?

Oder ob die „nicht mehr vertrauenswürdigen Bilanzen“ die durchgeführten Kapitalerhöhungen oder Private Placements (SK Group) rückabwickelbar machen könnten? Oder ob Aktionären eine Schadensersatzpflicht entsteht, die aufgrund falscher Bilanzzahlen die Aktie Plug Powers möglicherweise „zu hoch“ eingekauft haben könnten?

Zumindest im Fall der SK Group sollte durch die heutige Meldung eine gewisse Entwarnung eingetreten sein. Und die anderen Fragen? Bleiben wohl offen bis die korrigierten Zahlen vorliegen.

Derzeit scheint alles möglich. Und Plug Power wäre gut beraten schnellstmöglich die Korrekturen zu liefern. Weiterhin sollte man zeitnah klarzustellen welche Zahlen definitiv stimmen. Und welche Verträge möglicherweise bei einem derartigen Bilanzfehler stornierbar oder widerrufbar wären. Und hier gilt ganz klar der Satz: ZEIT IST GELD. Je länger die Unsicherheit andauert, desto anfälliger der Kurs der Aktie für weitere Rückschläge – oder wie bei NIKOLA für immer weitere Hiobsbotschaften und aufgehobene Verträge und Kooperationen…

 

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