Zuletzt musste NEL Asa (ISIN: NO0010081235) zusehen, wie grosse Elektrolyseaufträge an den Norwegern vorbeigingen. Und in die Reihe der Enttäuschungen kam mit dem Ende des schon fast fest eingeplanten 200 MW Auftrags Iberdrola’s ein weiterer Tiefpunkt.
Und der Aktienkurs der Norweger kommt seitdem einfach nicht in Schwung. In einer Bandbreite von 1,61 bis 1,80 EUR in den letzten 4 Wochen handelnd findet die Aktie keine Basis für einen dauerhaften Anstieg darüber hinaus. 5 Ausbruchversuche scheiterten jeweils in der 1,80 er Region. So ging es auch gestern wieder „abwärts“ von 1,72 EUR bei Eröffnung endete die Aktie bei 1,68 EUR – zwischenzeitlich sah man sogar die 1,61 EUR.
Woran liegt’s? Die Kursziele der Aktie liegen weit über dem aktuellen Niveau. Und die Beteiligungen NIKOLA und Everfuel sollten mit ihren aktuellen Fortschritten eigentlich auch stützend wirken…
12 Analysten geben ein mittleres Kursziel von 29,08 NOK vor – ca. 2,89 EUR
Und eigentlich ist Nel hierfür auf dem richtigen Weg: In Heroya baut man die – nach eigenen Worten – weltweit erste Serienfertigung von Elektrolyseuren. Angestrebt ist eine Produktionskapazität je Produktionsreihe von 500 MW. Bis Ende 2021 will man 500 MW schaffen, Zielkapazität sind 2 GW-Jahresproduktion – alles beste Voraussetzungen die erwartete Wasserstoffnachfrageexplosion mit der entsprechenden Elektrolysetechnik zu bedienen.
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Und das scheinen auch die Finanzmarktspezialisten zu denken: Aktuell empfehlen 4 Analysten zu KAUFEN, 4 meinen AUFSTOCKEN, 2 HALTEN, 1 REDUZIEREN und 2 VERKAUFEN. Und das sah vor den als „zu schwach einegstuften“ Quartalszahlen Anfang Februar noch wesentlich schlechter aus: Am 2.02. empfahlen 2 Analysten zu KAUFEN, 1 meinte AUFSTOCKEN, 3 HALTEN, keiner REDUZIEREN und 3 VERKAUFEN. Höchstes Kursziel liegt bei 45,0 NOK und das niedrigste bei 8,0 NOK. Anfang Mai meinte noch der Analyst von Berenberg, das die „jüngste Kursschwäche eine attraktive Einstiegsmöglichkeit biete.
Aber es fehlen – noch ? – die grossen Aufträge. Bis jetzt ist NIKOLA mit der „ersten Order“ über 30 Mio USD ziemlich allein als Grosskunde …
Auch wenn das Orderbuch zum Q1 eine rekordmässige Zunahme von 80 % erreichte, fehlen wohl den Aktionären die wirklcih „dicken Hunde“ – wie diezuletzt geplatzten 200 MW von Iberdrola. Aber auf jeden Fall Positiv ist ein um mehr als 80 % gestiegener Auftragsbestand von knapp 1,1 Mrd NOK (rund 100 Mio EUR) . Wobei man feststellen muss, dass letztes Jahr bereits im Q2 (!) ein Auftragsniveau von rund 1 Mrd NOK erreicht werden konnte, das Q1/2020 war das letzte Quartal mit einem wesentlich geringerem Auftragsniveau. Aber immerhin im Vergleich plus mehr als 80 %.
NIKOLA als potentieller Grosskunde machte gestern Hoffnung auf Erfüllung der Ankündigungen aus 2020, das der 30 Mio USD Order noch weitere folgen würden. Und auch die Leidenszeit der Aktionäre – Nel ist mit rund 1,1 Mio Aktien beteiligt -scheint sich dem Ende zuzuneigen. Der Aktienkurs der NIKOLA Corp. erholte sich in den letzten Wochen vom Tief bei 9,37 USD (am 21.04.) kräftig auf zwischenzeitlich auf im Hoch am 08.06. von 19,13 USD. Beeindruckende Ralley und gestern:
Pablo Koziner, President Energy and Commercial bei Nikola machte Hoffnung auf eine Fortsetzung der guten Nachrichten – beschleunigt!
In den offiziellen Twitter-Account der NIKOLA Corp. findet sich ein Video des NIKOLA-Direktors, der genau das ausdrückt: „Nikola is working with a vision and a sense of urgency as we build on the recent announcements that exemplify the coming together of an entire industry. Watch how:“ LINK ZUM VIDEO.
Er kündigte eine Beschleunigung der Nachrichten der letzten Wochen an: Weiterer Ausbau der H2-Wasserstoffinfrastruktur, weitere Vertriebs- und Servicepartner und Vorbereitung der H2-Produktion durch Stromlieferverträge – hier lehnt sich Koziner weit vor. Und baut gleichzeitig eine Erwartungshaltung auf, die er wohl nur mit der Gewissheit der „Lieferbarkeit“ wecken wird. Gerade die verfehlte Ankündigungspolitik eines Trevor Milton sollte hier eine Lehre sein, nur noch sichere oder relativ sicher absehbare Fortschritte anzukündigen. HIER DER GANZE ARTIKEL.
Nachdem die Nel Beteiligung an NIKOLA seit den Tiefs bereits rund 10 Mio EUR zulegte, gibt es auch von der anderen Beteiligung spannendes:
Neben NIKOLA erteilte nur noch ein weiterer Konzern Nel Grossaufträge, die auch Bestand haben: Beteiligung Everfuel setzt Norwegen Pläne weiter um
So gestern gemeldet: „Everfuel übernimmt Nummer 1 – in Hvam. Fertigstellung war verzögert wegen Corona.“ Jetzt geht es voran in Norwegen: Everfuel hat den Besitz und den Betrieb der Wasserstofftankstelle in Hvam, nordöstlich von Oslo, Norwegen, als erster von zwei im November 2020 erworbenen Tankstellen übernommen. Dies ist Everfuels erste Wasserstofftankstelle in Norwegen und ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung der grünen Wasserstofftankstrategie des Unternehmens für Lkw, Busse und Pkw, die die Hauptverkehrskorridore in Skandinavien verbinden sollen.
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So kommt der Deal mit Uno-X aus November nun zum Vollzug
Erstmal setzte man im November einen Fuss nach Norwegen und übernahm 2 Wasserstofftankstellen und eine umfassende Wasserstoffinfrastruktur von Uno X, zu der auch die Station in Hvam gehörte. Und das sollte erst der Anfang auf dem interessanten – weil extrem staatlich gefördert – norwegischen Markt sein: Wenig später erwarb Everfuel von Nel deren Norwegen-Tochter und integrierte sie in seinen Norwegen-Roll-Out-Plan. Mit potentiellen Käufen von H2-Tankstellen bei Nel Asa.
Dazu das Frederica Projekt, das in der ersten Ausbaustufe mit einem 20 MW Elektrolyseur von Nel Asa versorgt werden wird – Projektzielgrösse liegtbei mindestens 200 MW – auch hier vielPerspektive für Nel.
Dazu die beiden neuen Partner für das Handling von Grossprojekten – hätten vielleicht den Iberdrola Kontrakt retten können, wenn…
Nel und Aibel wollen ihre Kräfte bündeln und hebeln für Grossprojekte
„We are very excited to be announcing this collaboration with Aibel, a company with vast experience in delivering large scale, complex projects across industries. Their in-house construction expertise and experience in fabrication and modularization will add significant value to Nel’s global delivery and project execution abilities. This partnership is a long-term commitment, and we look forward to working with Aibel to further strengthen our competitiveness and deliver efficient, cost competitive and predictable projects to our customers” sagt Jon André Løkke, CEO von Nel ASA.
Und der Partner Aibel sitzt in Norwegen und Thailand und begleitet von dort Projekte über den gesamten Lebenszyklus. Also genau das, was Nel fehlt.
“The agreement with Nel marks an important milestone for Aibel and represents another strategic step in our ongoing business transformation towards renewable energy segments. Together with Nel we foresee many new business opportunities in a fast-growing, green energy industry,” ergänzt Aibel’s President & CEO Mads Andersen. Auch in bereits bestehende Nel Auftragsverhältnisse soll Aibel integriert werden: Beim 20 MW Elektrolyseprojekt von Iberdrola wird Aibel „einsteigen“. Offensichtlich braucht Nel diese Unterstützung bei grossen Projekten – passend dazu schloss man vor kurzem eine
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Rahmenvereinbarung mit der internationalen Consultingfirma Wood
Die in Aberdeen beheimatete Ingenieur- und Beratungsfirma geniesst weltweit einen excellenten Ruf und bezeichnet sich selbst „als weltweit führend“ im Bereich Energie- und „built environment“ – mit rund 7,5 Mrd USD Umsatz in 2020 und rund 40.000 Mitarbeitern. Wood und Nel haben eine Rahmenvereinbarung geschlossen, um grossangelegte „grüne Wasserstoffprojekte“ in ausgewählten Regionen der Welt zu entwickeln und umzusetzen
Fazit: Die zwei wichtigsten Kunden, an beiden ist Nel beteiligt, sind offensichtlich erfolgreich „unterwegs“ und könnten so die „Grossauftragsmisere“ bei Nel durch notwendige, weitere Aufträge beenden helfen. Sieht nicht schlecht für die Nel aus. Wenn schon keine Fremden Aufträge grösseren Volumens erteilen, so doch die „Eigenen“. Und dabei kann Nel gleichzeitig ihre „Grossprojektkompetenz“ belegen und potentiellen weiteren Kunden präsentieren.
Dazu die First Solar Kooperation , die erfolgreiche Zusammenarbeit mit H2 Eenrgy für die H2-Infrastruktur in der Schweiz, die gerade erst den wzeiten Auftrag von noch einigen zukünftig zu erwartenden gebarcht hat, und die beiden neuen Kooperationspartner für Grossanlagenbau und Grossprojekte – die Norweger scheinen für eine Überraschung gut.
Auch hier sollte einiges möglich sein – also nicht alles schwarz bei Nel. Aber auch nicht alles perfekt… Spannend wie es weitergeht. Ein wirklicher Grossauftrag könnte hier alles „Anders machen“. Vielleicht bringt die neue First Solar Kooperation hier entscheidende Impulse fürs Auftragsbuch. Neben den beiden gesetzten Auftraggebern: NIKOLA und Everfuel …