Zuletzt musste NEL Asa (ISIN: NO0010081235) zusehen, wie grosse Elektrolyseaufträge an den Norwegern vorbeigingen. Und in die Reihe der Enttäuschungen kam mit dem Ende des schon fast fest eingeplanten 200 MW Auftrags Iberdrola’s kam letzte Woche ein weiterer Tiefpunkt.
Pech gehabt? Fehler gemacht? Sich zu sicher gefühlt? Auf jedem Fall wurde dabei auch dem letzten Anleger klar: Nel mag zwar technologisch „weit vorne sein“, aber der H2-Markt ist mittlerweile aufgrund der Multimilliardeninitiativen weltweit so lukrativ, das neue Player auf den Markt drängen. Teilweise mit starken Konzernen im Hintergrund. Und mit Erfahrung und Kompetenz für die Abwicklung von Grossprojekten. Genau das was bisher kaum gefordert war. Es ging bis jetzt eher um Lieferung einer 2 MW Elektrolyseanlage oder vielleicht als „weltgrösste Anlage“ mal ein 20 MW-Projekt.
Aber die Zeiten sind vorbei – jetzt kommen 300 MW-Anlagen, wie im Projekt Westküste ins Spiel, oder sogar Anlagen im GW-Bereich
Und eigentlich ist Nel hierfür auf dem richtigen Weg: In Heroya baut man die – nach eigenen Worten – weltweit erste Serienfertigung von Elektrolyseuren. Angestrebt ist iene Produktionskapazität je Produktionsreihe von 500 MW. Bis Ende 2021 will man 500 MW schaffen, Zielkapazität sind 2 GW-jahresproduktion.
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Hiermit würde man natürlich die Produktionskosten für Elektrolyseanlagen kräftig reduzieren können. Aber so beeindruckend für das norwegische Unternehmen diese „neuen Grössenordnungen“ sind. So wenig beeindrucken sie, wenn man hört, das ThyssenKrupp bereits jetzt über eine Produktionskapazität von 1 GW Elektrolyseanlagen über seine Lieferkette verfügt. Oder Siemens Energy, die kurz vor der Standortentscheidung für die eigene GW-Elektrolyseproduktionsanlage stehen. Dazu auch eine Plug Power,die ebenfalls auch den Elektrolyseur-Markt ins Auge gefasst haben – und in Rochester eine Serienfertigung aufbauen. Oder Bloom Energy, die als Quereinsteiger gerade das Produktionsvolumen „hochdrehen“ – natürlich auch für Elektrolyseure.
NACHTRAG 03.06.2021, 14:45 Uhr: Plug Power klotzt mit Renault Serienfertigung bereits Ende 2021 mit HYVIA. EU-Marktanteil 30 % in 2030 angestrebt. Starke Ansage.
Viel Konkurrenz – wird nicht gut für die Marge sein. Trifft besonders natürlich die noch nie profitabel gewesenen Norweger
Und wenn diese Erkenntnis auch nicht neu ist, so wird sie im Hintergrund bei der derzeitigen Kursmisere Nel’s mitschwingen: Wird es Nel gelingen gegen die starke Konkurrenz zu bestehen? Wird die Kostenreduktion durch Serienfertigung nur zu sinkenden Preisen für die Endkunden führen zulasten der Marge der Hersteller?
Fragen die Nel belasten – dazu Downgrade bei einem norwegischen Analysten
Und auch wenn die in der Finanzpresse zitierte SpareBank wahrscheinlich nur im norwegischen Finanzmarkt Gehör findet, so sind die Aussagen doch alarmierend: Kursziel von 20,00 NOK auf 8,50 NOK gesenkt. Auch wenn Nel immer noch das Zeug zur Marktführerschaft habe, seien doch starke Konkurrenten auf den Markt gedrängt. Was die Ertragsmöglichkeiten einschränke. Aufgrund der neuen Situation sei die derzeitige Multimilliardenbewertung Nel’s schwer nachvollziehbar.
Dazu eine Leerverkaufsquote von mindestens 5,8 % bei Nel
Wobei hier zu beachten ist, das auch werte mit wesentlich höheren Quoten sich dennoch gut am Markt behaupten konnten und können. Erinnert an die „Shortquotenkönige“ Varta und Evotec, die trotz zweistelliger Shortquoten kräftige Kursgewinne realisieren konnten – so kräftige Kursgewinne, das sogar ein Ansatz von Short Squeeze die Kurse weiter beschleunigte.
Also deutet die Leerverkaufsquote bisher „nur“ auf Zweifel an den erwarteten zukünftigen Marktanteilen und Unternehmensgewinnen hin. Aber gerade Shortquoten sind lediglich Hinweise oder Symptome auf mögliche Kursrückschläge – nicht mehr und nicht weniger. Wetten auf fallende Kurse. Wobei die Existenz der Wetten nicht automatisch bedeutet, das die Aktie weiter fallen muss.
Und für Nel spricht doch auch einiges! Was vielleicht im Moment jedoch nicht wirklich wahrgenommen wird!
Beispielsweise sieht die NIKOLA Inc Aktie derzeit relativ stark aus. Seit Mai geht die Aktie wieder kräftig nach oben. Tiefs bei 9,53 USD liegen mittlerweile weit hinter der WICHTIGEN NEL Beteiligung: Gestern schloss die NIKOLA bei 15,38 USD (Nach einem Hoch sogar bei 15,70 USD). Während die NIKOLA-Aktie fiel wurde dies auch als Grund für den Kursrückgang Nel’s gesehen:
In der Bilanz Nel’s führte die „at market“ Bewertung der NIKOLA zu kräftigen Verlusten in einigen Quartalsberichten.
Aber die Kurserholung findet keinen Niederschlag in Nel’s Kursentwicklung. Wie lange noch werden die Märkte diese Bilanzstärkung ignorieren? Und eine sich wieder auf Kurs befindliche NIKOLA bedeutet auch den Ausbau der avisierten US-H2-Infrastruktur – MIT NEL TECHNIK. Und damit Folgeaufträge zu den bereits bestehenden NIKOLA-Aufträgen.
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Und die andere Nel-Beteiligung Everfuel zeigt nicht nur eine beeindruckende Kursperformance.
Was bei der hier ebenfalls praktizierten at the market Bilanzierung zu steigenden Gewinnen führen müsste. Zuletzt im Quartalsbericht wurde klar wie erfolgreich und konsequent Everfuel seine Investitionspläne von 1,5 Mrd EUR umsetzt. Mit VIELEN potentiellen Aufträgen für Nel. Neben dem bereits erteilten Elektrolyseur-Auftrag für die 20 MW „Startanlage“ in Frederica. Und die geplanten und in den nächsten 3 Jahren zu realisierenden bis jetzt rund 60 H2-Tankstellen im Skandinavienplan plus den austehenden BENELUX und Deutschlandplänen, werden wohl GRÖSSTENTEILS VON NEL KOMMEN.
KLAR: 2,6 Mrd EUR MarketCap bei einem für 2022 erwarteten Umsatz von vielleicht 160 Mio EUR erscheint mutig,
insbesondere da die 160 Mio EUR schon sehr hoch erscheinen, wenn man die für dieses Jahr geplanten rund 97 Mio EUR betrachtet. Dazu die derzeitige „Auftrgasflaute“. ABER Nel hat reagiert: Am 27.04.2021 meldete Nel eine wichtige neue Partnerschaft:
Aibel soll helfen
Offensichtlich hat Nel gewisse Defizite erkannt. Jetzt handelte man: Nel schloss einen Rahmenvertrag mit der Energie-Service-Gesellschaft Aibel, die mit mehr als 4.000 Mitarbeitern in der Öl-, Gas- und Offshore-Windindustrie tätig ist. Und Aibel bietet Engineering, Konstruktion, Modifikationen und Wartung über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts – genau richtig für Nel. Denn die Technologie scheint nicht das Problem zu sein, eher der glaube an die Projektabwicklungsfähigkeit der Norweger. Bei Grossprojekten. Also in den Dimensionen in die die Wasserstoffindustrie langsam hineinwächst. Und wer nicht mithält ist schneller draussen, als gedacht.
Hier könnten demnächst erste Erfolge gemeldet werden…
Oder die Wood Kooperation seit dem 09.04.2021
Die in Aberdeen beheimatete Ingenieur- und Beratungsfirma geniesst weltweit einen excellenten Ruf und bezeichnet sich selbst „als weltweit führend“ im Bereich Energie- und „built environment“ – mit rund 7,5 Mrd USD Umsatz in 2020 und rund 40.000 Mitarbeitern. Wood und Nel haben eine Rahmenvereinbarung geschlossen, um grossangelegte „grüne Wasserstoffprojekte“ in ausgewählten Regionen der Welt zu entwickeln und umzusetzen.
Auch hier sollte einiges möglich sein – also nicht alles schwarz bei Nel. Aber auch nicht alles perfekt… Spannend wie es weitergeht. Ein wirklicher Grossauftrag könnte hier alles „Anders machen“. Vielleicht bringt die neue First Solar Kooperation hier entscheidende Impulse fürs Auftragsbuch…
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