26.05.2021 – Andy Marsh, CEO von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) Zeit als Krisenmanager ist vorbei: Jetzt muss auch operativ wieder der Drive gezeigt werden, den man bis „vor den Bilanzproblemen“ an den Tag legte.
Zumindest wenn man wieder an die alten Kursniveaus anknüpfen will. Mit SK Group, Renault und Acciona wurden 3 Kooperationen mit jeweils Milliardenvolumen angeschoben. Aber darüber scheint man den breiteren Markt etwas vernachlässigt zu haben – oder anderen überlassen zu haben. Letzte Woche startete Plug Power mit einer Vertriebsoffensive in Europa – mit hohem Anspruch. Und heute meldet man:
Johnson Matthey will mit Plug Power bei Elektrolyseuren der nächsten Generation zusammenarbeiten
Johnson Matthey Plc., die mit Spezialchemie, Katalysatoren und Edelmetallraffinerie rund 11,6 Mrd EUR mit rund 12.000 Mitarbeitern im Vorjahr umsetzte, machte heute ein MoU mit Plug Power publik: Beide wollen eine Roadmap erarbeiten für die gemeinsame Entwicklung von sog. High-performance Electrolyseuren mit erhöhter Laufzeit, höherer Ausbeute und insgesamt höherer Energieeffizienz als die derzeitige Produktgeneration.
Schwerpunkt soll die Integration von Matthey’s Spezialmaterialien in Plug’s elektrolyseur-Technik sein
Und dabei geht es auch um Nachhaltigkeit: Entwicklung von Kreislaufsystemen für die eingestzten Platinlegierungen, die als Katalysator bei der Elektrolyse genutzt werden. Johnson Matthey und Plug Power setzen auf die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft, wie heute in einer Presseerklärung der Briten mitgeteilt, und verfügen beide über vielfältige Erfahrungen in der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette. Als „Profi“ für Beschichtungsmaterialien und weltweit zweitgrösster Raffinierer von Sekundär-Platin sieht sich Matthey als perfekten Partner in dieser Zusammenarbeit.
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“We’re excited to take our relationship with Plug Power, a leader in electrolyser systems, to the next level, working together to drive the development of world leading technologies with significantly improved performance and an integrated plan for recycling key materials,” kommentiert Eugene McKenna, Managing Director, Green Hydrogen, Johnson Matthey. “Our CCMs draw on innovations in catalyst, membrane and additive development built over many years and which are the foundation of our Green Hydrogen business today. Equally important is to enable a sustainable energy transition, which is why we will continue to drive the creation of closed loop recycling systems within the supply chain, to recover and reuse as much critical pgm material as possible. Plug Power has an innovative electrolyser technology and their knowledge and market position make them an ideal partner.”
Nächste Technologiestufe will man prägen – Gefahr für Nel?
“The new generation of proton exchange membrane (PEM) electrolysers will require solutions that are able to meet the increasing demands on efficiency and performance. We are excited to collaborate with JM on driving the integration of leading electrolyser component technology that will bring another vital element to reach a fully sustainable green hydrogen economy,” sagt Rick Mason, VP Operations, Plug Power.
Keine guten Nachrichten für Nel, die berieits gestern kräftig einstecken mussten, als Träume eines starken Spaniengeschäftes platzten: Cummins schnappt Nel den Perspektivkunden Iberdrola weg. Elektrolyseure in Spanien gefertigt liegen näher.
Und man hat bei Plug Power offensichtlich den aktuellen Aurora Energy Report gelesen: Die besten Rahmenbedingungen und die meisten und grössten Projekte für H2 finden sich in Europa, insbesondere Deutschland
Und hier gab oder gibt es wohl Nachholbedarf für Plug Power. Man will neben der Renault-Kooperation und den Acciona-Projekten, die beide schon sehr beachtlich sind, auch die anderen lukrativen Marktchancen nutzen. Und nicht allein der Konkurrenz überlassen. Bei einigen lukrativen Prokjekten, wie beispielsweise der RWE-BASF-Kooperation von Freitag sind bereits andere als Technologiepartner gesetzt: Siemens Energy. Oder eine ThyssenKrupp die Plug Power nicht nur vor der Haustür einen 88 MW Elektrolyseurauftrag in Quebec wegschnappten, sondern auch beispielsweise bei dem deutschen 700 MW-Elektrolyseprojekt Westküste gesetzt sind. Aber es gibt noch viel zu verteilen – Und allein der bis 2030 von der EU in ihrer Wasserstoffstrategie geplante Ausbau der Elektrolysekapazitäten auf insgesamt 40 GW für „grünen Wasserstoff“ ist ein Multimilliardenpaket, bei dem Plug Power mehr als ein Zuschauer sein will. Und danach geht das Karrussel erst richtig „los“:
„Bis 2040 sind weltweit 213,5 Gigawatt Elektrolyseur-Kapazitäten geplant. In Europa sind insgesamt 85 % der Projekte geplant, in Deutschland 23 %.“ (Fazit Aurora Report – Download-Form-HIER)
Mit der klaren Ansage am 19.05.2021 to „desire to accelerate its development opportunities in Europe.“ Soll der neue Vertriebs-Manager Benjamin Haycraft für das Europa Geschäft reüssieren. Zuvor beriet er Plug Power als Vertreter der Banco Santander im Rahmen der erfolgreichen Verhandlungen mit den zukünftigen Kooperationspartnern in Europa: Renault und Acciona. Von Frankreich aus soll Benjamin Haycraft zukünftig verantwortlich für Plug’s Europastrategie sein: Ausbau einer grossangelegten H2-Infrastruktur in Europa, Mittler zu den bestehenden Kooperationspartnern, Akquise von Wachstumsprojekten und Aufbau von H2-Produktion.
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Plug Power bietet nun seit 10 Jahren Wasserstoff- und Brennstoffzellenlösungen in Europa an mit wichtigen Partnern wie Carrefour, IKEA, BMW und GAUSSIN. Und Plug Power hat den Ehrgeíz in den nächsten Monaten seinen Fussabdruck im europäischen Markt kräftig auszubauen: Brennstoffzellen-Lösungen für ddn Transportsektor, Produktion und Logistik grünen Wasserstoffs und Elektrolyseure im grossindustriellen Masstab. Das sind die Felder die Plug besetzen will.
“It’s undeniable. Europe will play a key role in the emergence of a green hydrogen economy,”
sagt Sanjay Shrestha, dem Benjamin Haycraft berichtspflichtig sein soll. “I am delighted for Benjamin to join the Plug Power team. I believe he has already seen first-hand that Plug Power is unique because it can connect the entire hydrogen value chain to deploy turnkey and competitive solutions today. His strategic skill set will only help open doors to further European commercialization.“
Gedanken zu Plug’s Zukunft: 200 Milliarden USD Brennstoffzellenumsatz bedeuten eine VERZWEIHUNDERTFACHUNG der Umsätze der vier grössten Brennstoffzelllenproduzenten derzeit
Und genau mit dieser Zahl operieren die Analysten von JPMorgan in einem aktuellen Beitrag im „Investor’s Business Daily “ am Donnersttag, gestern, Es geht also nicht um die Frage, ob Plug Power in einem am Montag mit 10 Billiarden USD bezifferten Wasserstoffgesamtmarkt seine Stellung als einer der führenden Brennstoffzellenproduzenten behalten kann, sondern es ist wesentlich profaner.
Erholt sich der Kurs Plugs durch die nun vorliegenden Korrekturen der Bilanzen – Unsicherheit ist weg. Bilanzwirkungen eher unbedeutend.
Und dazu die konservativere Schätzung von JPMorgan: Auch wenn die 10 Billiarden weit hergeholt seien, so könne man doch von gut 200 Mrd USD Umsatz im Brennstoffzellensektor ausgehen. Im Moment ergeben die Umsätze der vier grössten Brennstoffzellenproduzenten gerade einmal einen Jahresumsatz von 1 Mrd USD. Und so ständen Plug Power, Ballard Power, FuelCellEnergy und Bloom Energy vor einem Wachstumsschub um das ZWEIHUNDERTFACHE!. Natürlich müsste dieses Wachstum auch vom Beweis der profitablen Produktion ab bestimmten Mengen begleitet werden.
Aber Profitabilität sollte das geringste Problem sein
Denn derzeit beliefert man „nur“ Prototypen, Kleinserien, Demonstrationsprojekte – Massenfertigung von Brennstoffzellen mit entsprechenden Skalenvorteilen steckt – noch – in den Kinderschuhen. Und wenn es dann noch Plug Power gelingen sollte die Unsicherheiten aufgrund der „Fake“-Bilanzen und deren Wirkung überzeugend am 15.05,2021 mit einem Schlusspunkt zu versehen. wären Chancen für eine kräftige Kursgegenbewegung, sogar für eine Trendumkehr denkbar.
AURELIUS oder Mutares -zwei Quartalsberichte, beide aktiv mit Transaktionen. Und welche Aktie sieht besser aus?
Natürlich produziert Plug Power nicht annähernd auf diesem Level derzeit. Aufgrund von Aktienoptionen, die Brennstoffzellenkunden wie Amazon oder Wal Mart bei Bestellungen gewährt worden sind, erreichte Plug Power in den vergangenen 12 Monaten sogar NEGATIVE Umsätze. Wobei laut Plug Power letztmalig im Q4/2020 Belastungen aus diesen „Verkaufsinvcentives“ verbucht werden mussten. Und allein aufgrund der unglaublichen Aktienralley wurden diese Aktienoptionen überhaupt zum bilanziellen Problem.
Aber die Anleger sahen wohl das grossse Ziel von 10 Billiarden USD und haben die traurige Gegegnwart vergessen in der Plug Power – wenn auch knapp – auch im Q1 die Umsatzerwartungen der Analysten verfehlte.
Jetzt sollte es irgendwann wieder um einen 10 Billiarden USD oder eben 200 Mrd USD Markt gehen und wie sich Plug Power Marktanteile sichern oder halten kann.