Wasserstoff hat große Chancen ein Energieträger der Zukunft zu werden, so weit stimmen wohl die meißten überein – und ein Präsident Biden wird die Entwicklung wohl eher noch befeuern. Also eigentlich gute Voraussetzungen für Wasserstoffwerte.
Den Vogel schoss diese Woche Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) mit sehr starken Quartalszahlen und einer erhöhten Prognose ab. Wirklich gute Nachrichten gab es diese Woche auch von NEL Asa (ISIN: NO0010081235) , die sich einen Auftrag für die US-Navy und einen von Toyota für mehrere H2-Tankstellen sichern konnten. Trotzdem trat der Kurs diese Woche eher auf der Stelle, kann ja noch kommen. Und die deutsche SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578) beeindruckte durch den Abschluss einer exklusiven Vertriebsvereinbarung mit einer Toyota-Tochter für den Japanischen Markt – ein schwieriger Markt mit viel Zukunftsmusik. Und SFC sollte mit Toyota als Partner die Eintrittskarte gelöst haben.
Auch NIKOLA Corp. (ISIN: US6541101050) präsentierte seine Quartalszahlen, gab einen Statusbericht zum Stand Tre-Produktion in Ulm, Bau der Coolidge-Factory in Arizona, Markteintritt USA, aber es fehlten klare Aussagen zum Stand GM-Gespräche, BP-Gespräche und Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur. Beim kanadischen Urgestein Ballard Power Systems Inc. (ISIN: CA0585861085) gibt es wenig Neues – eine Abstufung eines Analysten wegen der schwachen Umsatzzahlen aus der Vorwoche. Beeindruckend Elrin mit einer neuen Partnerschaft in seiner Brennstoffzellen-initiative. Kann was ganz Großes werden, größer als der Automotive-„Rest“.
Und bei Linde plc. (ISIN: IE00BZ12WP82), Air Liquide SA (ISIN: FR0000120073) und Bloom Energy Corp (ISIN: US0937121079) ebenfalls wenig Neues, ausser vielelicht ein kursbewegender IEA-Report und der Evonik-Kooperation von Linde.
Plug Power rockt am Montag
Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) übertrifft die Erwartungen mit den gemeldeten Quartalsumsätzen! Anders als Nel und Ballard Power, die vorletzten Donnerstag ihre Quartalszahlen lieferten und beide beim Umsatz die Erwartungen nicht erfüllen konnten, meldet Plug Power einen Umsatz von 125,6 Mio. USD. Hiermit liegt man 10% über der eigenen Guidance und 73,4% über dem Umsatz des Q2/20. Jetzt versteht man auch die Kursentwicklung im Vorfeld der Zahlen.
„Beim Umsatz werden zwischen 103,3 und 112 Mio USD erwartet – 106,5 Mio USD als Consensus.
Im Vorjahresquartal standen 56,4 Mio USD Umsatz in den Büchern. Also wird eine beeindruckende Umsatzsteigerung erwartet….“ So schrieben wir noch Gestern und jetzt: 125,6 Mio. USD. Dass nennt man Übererfüllung der Erwartungen! Und fast natürlich erhöht Plug jetzt seine Jahresprognose auf einen Umsatz zwischen 325 und 330 Mio. USD. Weietr mit der Story. Scheitn einen Lauf zu haben.
Im einzelnen zum Erfolg beigetragen haben die Aufträge für Brennstoffzellen und Tankstellen: „This reflects year-over-year growth of 130% for fuel cellunits deployed. This record growth aligns withPlug Power’s target to have cumulatively deployed over 40,000 GenDrive systems by year end,and to design, build and operate a fueling network in excess of100 hydrogen fueling stations.“
ElringKlinger jetzt im Dreibund für Brennstoffzellenrun
Softing kämpft mit Corona – aber Aktionäre sind ja Warten gewöhnt
Hapag-Lloyd hält sich verdammt gut
Und beim „Verlust“
Hier schauen wir zuerst auf die Gewinnerwartungen: Die EPS oder besser Verluste je Aktie werden in einer Range von Minus 0,09 bis 0,04 USD erwartet. So ergibt sich eine durchschnittliche, gewichtete Erwartungshaltung von Minus 0,07 USD für das dritte Quartal. Und Plug Power meldet hier heute: Einen Verlust von 0,11 USD je Aktie nach GAAP und ein adjusted LPS von 0,04 USD für das Quartal.
Standortfrage der Gigafactory bleibt noch offen…
Und es bleibt spannend bei Plug Power, denn das großes Geheimnis über die geplante Gigafactory Plug Powers, die ja schon 2024 produzieren soll, wurde nicht eglüftet. Während Plug Power schon klar die Dimensionen kommuniziert hat: Mit einem geplanten Gesamtoutput von mehr als 1,5 GW, mehr als 7 Millionen Brennstoffzellenmembranen (MEA), mehr als 7 Millionen “ Bipolaren Platten“. Und damit mehr als 500 MW Elektrolysekapazität und mehr als 60.000 Stacks für Brennstoffzellen: So wird man ganz neue Produktionsdimensionen erreichen können. Alles dass soll mit nachhaltigen Energien produziert werden. Offen ist noch die Standortfrage. „Man sei mit den Regierungen von zwei Staaten (gemeint sind wohlUS-Bundes-Staaten) in abschließenden Gesprächen über den Standort“ hieß es noch am 02.11.2020 offiziell.
Maschinenpark für die Gigafactory ist schon bestellt
Deshalb sollte der Standort auch bald feststehen, vielleicht schon am Montag? Jedenfallls sei der Produktionsbeginn in 2024 im Plan, also wird es Zeit mit den Bauarbeiten zu beginnen. Auch im Wettrennen mit Nel Asa, die auch eine Gigafactory bauen: Für Elektrolyseanlagen in Heroya mit einen ähnlichen Produktionsbeginn. Klar Plug Power wird zusätzlich Brennstoffzellen produzieren, aber bei den Elektrolysegeräten steht man in direkter Konkurrenz zu den Norwegern. Also: Zeit ist wichtiger Faktor in diesem Wettrennen, um die wirtschaftlichste Produktion von Wasserstoff-Equipment.
12 Monats-Kursziele der Analysten stimmen nachdenklich
Auch wenn der sehr gute Lauf der Plug Power Aktie mit einem Schluss bei 18,85 USD am Freitag Abend die Analystenschätzungen größtenteils hinter sich ließ. sollte jetzt möglciherweise eine Flut von analystenupdates kommen. Also entweder werden die Analysten ihre Kursziele nach den sehr guten Quartalszahlen anheben, vielleicht auch wegen eines „Biden-Effekts“, oder die Aktie wird korrekturanfälliger als sowieso schon.
Derzeit sieht ein Analyst ein Kursziel von 19,00 USD für die Aktie in 12 Monatsfrist, die bereits jetzt fast erreicht sind. Und die Mehrzahl der Analysten liegt unter dem derzeitigen Kursniveau: Die pessimistischste Annahme liegt bei 13,00 USD, was einen Korrekturbedarf von rund 31% vom Freitagsschluss bedeuten würde. Aber auch die durchschnittliche Kurserwartung liegt gewichtet bei „nur“ 14,00 USD – Downsidepotential von rund 25,7%.
Die sehr überzeugenden Quartalsergebnisse sollten auch den Analysten gefallen
Mit den sehr überzeugenden Quartalszahlen ist vielleicht eine Neueinschätzung seitens der Analysten möglich – andererseits kann auch eine Varta seit Monaten mit Kurszielen weit unter dem erreichten Kursniveau gut leben. „Die Börse hat immer Recht“ – vielleicht…
PLUG POWER INC-KURS Montag 09.11.2020: NASDAQ Eröffnung: 19,45 USD / Schluss Freitag 13.11.2020: 23,43 USD.
Plug Power Inc | Powered by GOYAX.de
NEL Asa diese Woche mit Doppelschlag
NEL Asa (ISIN: NO0010081235 )’s Q3-Zahlen enttäuschten ein wenig in der Vorwoche, aber diese wcohe gab man in Norwegen Gas. Zuerst ein Auftrag aus den USA: Die US-Tochter Nel Hydrogen U.S. sichert sich einen Auftrag im Wert von mehr als 5,4 Mio. USD über PEM-Elektrolyse- Stacks. Und Stacks sind das wichtigste Element bei der Elektrolyse, denn „im Stack findet die PEM-Elektrolyse statt, bei der Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten wird.“ (www.forschung-energiespeicher.info).
Jedenfalls erteilte Raytheon Technologies´ Collins Aerospace Division einen wichtigen Folgeauftrag. Im Rahmen einer exklusiven Liefervereinbarung werden die Stacks letztendlich für die Sauerstoffversorgung in US-Navy Atom-U-Booten verwendet.
Auch wenn hier der Sauerstoff und nicht der Wasserstoff das Zielprodukt ist,
kann Nel als Lieferant für das amerikansiche Militär beweisen, dass die Stacks Nel’s offensichtlich besser geeignet sind, als die nationaler Produzenten. Normalerweise ginge ein solcher Auftrag an US-Anbieter, aber Nel’s Produkt muss wohl technisch überzeugen.
“We are very proud to work with our partner Collins Aerospace and the U.S. Navy on this mission critical application for PEM electrolysis. This new order demonstrates the continuing success of our world class manufacturing and quality systems, as well as the reliability of our industry leading PEM electrolyser technology” sagt Steve Szymanski, Vice President Sales & Marketing bei Nel Hydrogen U.S.
Insgesamt schon 9,1 Mio. USD für die aktuelle Stacks Generation
Der aktuelle Auftrag ist ein Folegauftrag zu einem im ersten Halbjahr erteilten 3,7 Mio USD-Auftrag. Und setzt eine seit über zehn Jahren bestehende Lieferbeziehung Nel’s für die Navy fort.
“The U.S. Navy is now exclusively buying PEM electrolysers for oxygen production on submarines, based on its long track record of reliability and safety, and Nel is now the world’s leading supplier of cell stacks for this application,” schließt Szymanski seine Betrachtung.
Am nächsten Tag „noch was Fetteres“ – Toyota, erstmal Kalifornien
Eigentlich hatten wir ja über Toyotas Ambitionen auf dem Norwegischen Markt spekuliert und Aufträge für Nel erwartet, aber jetzt kommt erstmal Kalifornien. Hier hat Nel Asa einen Kaufvertrag direkt über mehrere Wasserstofftankstellen für leichte Nutzfahrzeuge/Busse/PKW, insbesondere Toyotas Mirai, mit der Iwatani Corporation of America, einer 100% Tochter der Iwatani Corporation abschließen können.
„We are very honored that Iwatani and Toyota have selected our H2Station™ hydrogen fueling station solutions for strengthening the hydrogen infrastructure in Southern California. The stations will serve existing as well as new fuel cell electric vehicles, such as the next generation Toyota Mirai, with zero-emission fuel, at the same convenience as conventional fuels. With our Nel Inc. entity currently based in the San Francisco area we now look forward to expanding our business in California and supporting Iwatani,“ sagt Ulrik Torp Svendsen, Key Account Manager, Nel Hydrogen Fueling.
Und die Order erreicht ein Volumen von über 150 Mio NOK (mehr als rund 15 Mio EUR). Im Vertragsumfang sind 14 Wasserstofftankstellenmodule eingeschlossen, die an 7 Standorten in Kalifornien 2021 installiert werden sollen.
Das ist erst der Anfang – Kalifornien ist Vorreiter in den USA,
aber unter einem Präsidenten Biden sollten wesentlich weitreichendere Wasserstoffinitiativen in den USA gestartet werden. Gut das dabei auch Nel als Lieferant gesetzt zu sein scheint. Und wie wir heute Morgen feststellten, ist ja auch der NIKOLA Zug noch nicht abgefahren, wenn auch unsicher.
Auch die gemeinsame Presseerklärung von Toyota und Iwatami liest sich teilweise wie ein Lobgesang auf Nel’s Technologie -Führerschaft: „The seven new retail stations will deploy the latest H2Station™ hydrogen fuel dispensing technology provided by Nel Hydrogen. Each station will have two fueling positions and each will be capable of supplying up to 900 kilograms of hydrogen per day.“ (Iwatani/Toyota Presseerklärung 12.11.2020)
ElringKlinger jetzt im Dreibund für Brennstoffzellenrun
Softing kämpft mit Corona – aber Aktionäre sind ja Warten gewöhnt
Hapag-Lloyd hält sich verdammt gut
Und Iwatani ist nicht irgendwer, sondern könnte zukünftig noch viel wichtiger für Nel werden
Bis heute ist diese Order die größte Einzelinvestition Iwatanis in Kalifornien. Und die Japaner betreiben bisher weltweit 64 H2-Tankstellen. Seit 1941 beliefert das Unternehmen die Japanische Industrie mit mittlerweile 10 Produktionsstätten für Wasserstoff (gasförmig ausgeliefert) und 5 Produktionsstätten für flüssigen Wasserstoff. Mit dieser starken industriellen Basis und Wasserstofferfahrung engagiert man sich in der weltweiten Wasserstoffbewegung. Und dieser Player wählt nun Nel als Lieferanten – Qualitätssiegel für die Norweger.
Iwatani geht in Richtung „green hydrogen“
Derzeit beteiligen sich dei Japane ran zwei großen Projekten: In Australien baut man eine „demonstration project for the production, transportation and storage of large quantities of liquid hydrogen in Australia“. Und in Fukushima arbeitet man einer der größten Produktionsstätten für grünen Wasserstoff (flüssig), die weltweit Satndards setzen könnte.
Noch viel vor hat Joseph S. Cappello, CEO of Iwatani Corporation of America: “Iwatani is truly privileged to collaborate with Toyota and Nel Hydrogen, two leaders in the Hydrogen Society, to bring world-class, hydrogen re-fueling technology to the California mobility market. The seven new stations in California are the latest demonstration of Iwatani’s commitment to investing in California’s light and heavy-duty hydrogen infrastructure and to create new jobs in the state.”
Und Toyota wird auch in Norwegen als
heisser Kandidat für den Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes gehandelt. Darüber spekulierte die Presse schon vor einigen Wochen und vielleicht ist die heutige Order auch Eisbrecher für dieses Projekt. Wenn Toyota seinen Mirai auch in Skandinavien verkaufen will, braucht es Infrastruktur. Und Norwegen ist führend in der Förderung emissionsfreier Fahrzeuge – nebne E-Mobilität sollte auch wasserstoff seinen Anteil sichern können. Aber das wird nur mit einer ausreichenden Infrastruktur gelingen.
Wenn Nel’s Technologie Toyota in Kalifornien überzeugte, dann sollte doch nel auch an seinem Heimatmarkt zumindest bei den bevorzugten Bietern sein – oder?
NEL Asa-KURS Montag 09.11.2020: Frankfurt Eröffnung: 1,80 EUR / Schluss Freitag 13.11.2020: 1,82 EUR.
Alle diese Aktien können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln
SFC sichert sich Toyota für den Japanischen Markt
SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578) will wohl noch Einiges bewegen – die große Zeit der Wasserstoffwerte – und auch der Brennstoffzelle – soll ja erst in einigen Jahren wirklich „da sein“. Und diese Woche ging man einen wichtigen Schritt: Mit der Toyota Tsusho Corporation (Toyota Tsusho), der Vertriebsgesellschaft der Toyota Gruppe schloss SFC Energy einen exklusiven Vertriebs- und Partnerschaaftsvertrag für die SFC Wasserstoff- und Direktmethanol-Brennstoffzellen für industrielle und zivile Anwendungen im japanischen Markt.
Mit dieser Vertiefung der Partnerschaft knüpft SFC an die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Unternehmen seit 2015 an, in deren Verlauf die Partner den japanischen Markt für kommerzielle Anwendungen der SFC-Produkte auf- und ausgebaut haben. Durch die exklusive Partnerschaft wird SFC von Toyota Tsushos großer Industriekundenbasis und der Unterstützung vor Ort in Japan profitieren.
Mit Recht hohe Erwartungen
„Wir sind begeistert und dankbar über die Ausweitung unserer erfolgreichen Partnerschaft mit Toyota Tsusho, die seit 2015 eine führende Rolle bei der Etablierung unserer Produkte auf dem japanischen Markt gespielt hat. Japan war schon immer einer der weltweit führenden Märkte für Brennstoffzellen. Mit seinem erneuten Bekenntnis zu Wasserstoff als Grundlage für eine kohlenstoffarme Gesellschaft rechnen wir mit einem weiteren starken Wachstum in Japan. Die starke Position von Toyota Tsusho auf dem japanischen Industriemarkt und ihr systematischer Ansatz, den Markt weiter zu erschließen, macht Toyota Tsusho zu einem perfekten Partner für uns. Diese Kooperation kann als Blaupause für weitere asiatische Märkte dienen„, sagt Dr. Peter Podesser, CEO von SFC.
Bestätigt!
„Wir sind begeistert und fühlen uns geehrt, die Geschäftsbeziehung mit SFC Energy, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Brennstoffzellen, ausbauen zu können. Mit Blick auf die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen spielt die Brennstoffzelle eine Schlüsselrolle für das Geschäft von Toyota Tsusho. Seit SFC und Toyota Tsusho im Jahr 2015 ihre Kooperation begonnen haben, bauen wir das Brennstoffzellengeschäft im japanischen Markt gemeinsam weiter aus. Toyota Tsusho ist jetzt exklusiver Vertriebspartner in Japan, sodass wir den Absatz vor Ort dynamischer steigern können. Toyota Tsusho wird zum Erfolg des Brennstoffzellengeschäfts beitragen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft in Japan forcieren„, sagt Futoshi Horisaki, COO der Toyota Tsusho Corporation Global Parts and Logistics Divisions.
SFC Energy AG-KURS Montag 09.11.2020: XETRA Eröffnung: 14,68 EUR / Schluss Freitag 13.11.2020: 14,46 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln
NIKOLA verpasst eine Chance bei der Vorlage der Quartalsergebnisse
Auch bei NIKOLA Corp. (ISIN: US6541101050) gab es diese Woche Quartalszahlen und natürlich auch Informationen zum „Planerfüllungsgrad“ der einzelnen Unternehemensziele. Ohne den charismatischen Trevor Milton eine eher trockene Veranstaltung. Und die wichtigste frage nach dem GM-Deal wurde nur ausweichend beantwortet. Trotzdem leitete ein optimistischer Mark Russell, Nikola’s Chief Executive Officer die Ausführungen ein mit: „In the third quarter of 2020, Nikola made significant progress on key milestones,“
Aber der Reihe nach: Welchen Aussagegehalt haben Quartalszahlen für ein Unternehmen, das plangemäß noch keinen Umsatz erzielt? Immerhin kann man aufgrund der „Cash-Burn-Rate“ die Chancen des Unternehmens, bis zum geplanten ersten Umsatz respektive Gewinn durchzuhalten, einschätzen. Genauso wichtig ist der Stand der Cash-Reserven. Und ob die Aufwendungen „im Plan“ liegen oder aus dem rahmen fallen. Mit dieser Einstimmung nun die Zahlen:
Third Quarter Financial Highlights
Liquidität zum Quartalsende: 908 Mio USD
Am 22.07.2020 ermöglichte NIKOLA die Ausübung von 22,877,806 Optionen auf die NIKOLA Aktie, was zu einem Liquiditätszufluss von 263 Mio USD führte. Und so ergibt sich für das Quartalsende eine gesamt Liquidität von 908 Mio USD – bei einem Jahresverlust von rund 235 Mio USD nach neun Monaten, hat das Unternehmen durchaus noch „Luft“ für 2021 und wohl auch noch 2022. Und 2022 müssten spätestens die ersten Iveco-Umsätze mit dem Tre erzielt werden können. Wobei in den USA die Verkäufe bereits im Q4/2021 starten sollen.
Wichtiger: Der Stand der einzelnen „Baustellen“
Zuerst der optimistische Ausblick NIKOLA’s: „In addition, during the fourth quarter of 2020, Nikola expects to make continued progress against its milestones for the development of the Tre BEV and construction of the Coolidge, Arizona, facility. Management is laser-focused on prioritizing programs and aligning resources to achieve Nikola’s previously announced milestones toward becoming the zero-emissions transportation industry leader.“
So weit so gut, aber was ist mit dem Tre?
Während des Q3 begannen Nikola und IVECO mit dem Zusammenbau der ersten 5 Nikola Tre BEV Prototypen in IVECO’s Ulmer Werk. Gerade wurde der erste Tre fertiggestellt. Und der wird bereits auf Herz und Nieren geprüft: „The first truck is undergoing systems commissioning, including charging and discharging the high voltage batteries. It has also been put onto the chassis dyno and is undergoing torque command calibration to the e-axles on the test track to prepare for validation testing in the first quarter of 2021.“
Und Fertigstellung der übrigen 4 Prototypen ist bis Ende des Jahre geplant. Wobei die zweite Baureihe der Prototypen im Q1/21 beginnen soll.
ElringKlinger jetzt im Dreibund für Brennstoffzellenrun
Softing kämpft mit Corona – aber Aktionäre sind ja Warten gewöhnt
Hapag-Lloyd hält sich verdammt gut
Und die Produktionsanlagen des Tre in Ulm?
Auch hier erzielte man im dritten Quartal Fortschritte: Die Umrüstung der Produktionshalle, die für dieTre Produktion vorgesehen ist, wurde rundumerneuert – Boden, Heizanlage, Wände und andere Baustrukturen wurden fertiggestellt. Mit dem Einbau der „Automated Guided Vehicle Systems (AGV) line and heavy-duty assembly tools, such as impact drivers and tilting systems“ wird derzeit angefangen. Aus Ulm sollen auch die ersten Tre für den Produktlaunch in den USA kommen (Ende 2021 geplant). In der im Bau befindlichen Gigafactory in Arizona sollen in einem ersten Schritt Baukitts aus Ulm für den US-Markt zusammengebaut werden.
Baufortschritt der Coolidge „Factory“ in Arizona
Am 23.07.2020 gab es mit der Grundsteinlegung in Coolidge (Arizona) für die US-Produktionsstätte NiKOLA’s den Startschuss. Als ausführende Baugesellschaft fungiert Walbridge, Und mittlerweile wurden die geamten Baupläne durch die Gemeinde genehmigt und die fertigstellung der Bauphase 1 ist für Ende 2021 geplant.
Im August wurden die Erdarbeiten erledigt. Im Oktober wurden die ersten Baulose vergeben und gestartet. Und die Stahl-Skelette der Produktionshallen sollen im Dezember 2020 und Januar 2021 errichtet sein: „In August 2020, preliminary earthwork began to prepare the site for grading and utilities. In October 2020, the mass grading of the site started, and the Company awarded initial building sub-contracts. By the end of November 2020, Nikola expects the site work will include utilities, building pad grading in preparation of foundations, and factory floor slab, followed by steel erection through December 2020 and January 2021.“
Gestartet werden mit ersten Testproduktionen soll in Coolidge Ende des zweiten, Anfang des dritten Quartals. Und bis Ende 2021 soll die Phase 1 inclusive Fahrzeugteststationen fertig sein.
Offene Flanke Badger und somit GM
Keine informationen gab es zum Badger und zum damit eng verbundenen GM-Deal gab es nur bereits bekanntes: „On September 8, 2020, Nikola announced a strategic partnership agreement with General Motors Co., which contemplates General Motors receiving equity stake in Nikola in exchange for various in-kind services. The transaction has not closed, and Nikola is continuing its discussions with General Motors. Nikola will provide further updates when appropriate or required. „
Also die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet!
BP stoppte gerüchteweise die Gespräche – dann hieß vor einiger Zeit bei Bloomberg
etwas positiver, die Gespräche seien weiterhin im Fluss. Gleichzeitig sprach der CFO parallel davon, dass die wichtigen bestehenden Kooperationspartner wie General Motors, Bosch, NEL weiterhin mit NIKOLA zusammenarbeiten würden. Wäre wichtig, denn ohne BP und ohne GM wären die Pläne NIKOLA’s längst nicht mehr so überzeugend, wie mit diesen starken Partnern.
Aber zu BP gab es während der Quartalszahlenpräsentation keine Aussagen – genauso wenig zum Stand des Infrastrukturprojekts der US-weiten Wasserstoffversorgung. Also Nichts zu dem für Nel so wichtigen Projekt – von Trevor Milton noch im Oktober als letzte wichtige Aufgabe in 2020 bezeichnet. Und hier muss NIKOLA liefern. Denn ohne die Infarstruktur, dem NIKOLA-Modell „pay per freight“, ist NIKOLA „nur“ einer von vielen… Und dann noch einer,der noch gar keinen Umsatz macht. Dass wäre zu wenig. Aber mit einem klaren Infarstrukturplan, durchfinanziert durch GM, würde die NIKOLA Story wieder an fahrt egwinnen können – im Moment sollte mna von der Seitenlinie zuschauen.
NIKOLA-KURS Montag 09.11.2020: NASDAQ Eröffnung: 20,20 USD / Schluss Freitag 13.11.2020: 21,18 USD.
NIKOLA Corp. | Powered by GOYAX.de
Die Ereignisse dieseWoche könnten wichtig für die „Wasserstoffs“ werden: Linde forscht, ElringKlinger mit starkem Partner jetzt im Dreierbündnis, Ballard abgestuft, Air Liquide – Gemischtes
BALLARD POWER CORP.-KURS Montag 09.11.2020: NASDAQ Eröffnung: 16,45 USD / Schluss Freitag 13.11.2020: 16,18 USD.
Diese Woche nicht Operatives – am Donnerstag reduzierte HC Wainwright seine Einstufung der Aktie von KAUFEN auf NEUTRAL. Und das hier die Quartalszahlen aus der Vorwoche eine Rolle gespielt haben ist klar. Aber mittel- und langfristig sollte Ballard Power durch den politischen Rückenwind in den USA durch die neue Biden-Administration ab Januar profitieren. Und nicht vergessen diesen Monat soll die Kanadische wasserstoffinitiative von der Regierung veröffentlicht werden. Hiervon verspricht sich Ballard einen kräftigen schub – zumindest sind die Vorstellungen des Ballard -CEO in diese Richtung gehend.
Bloom Energy Corp. -KURS Montag 09.11.2020: NYSE Eröffnung: 15,90 USD / Schluss Freitag 13.11.2020: 18,05 USD.
Bloom Energy Corp. (ISIN: US0937121079 ) verdaut noch die Folgen seiner negativ aufgenommenen Quartalsergebnisse. und erholt sich erkennbar im Kurs. Allein am Mittwoch ging es 8% nach oben – warum? Keine erkennbare Unetrnehmensnachricht. Und wenn man in die Diskussionsforen schaut findet sich nur der vage Hinweis, dass am Miwwoch generell Brennstoffzellenwerte gehypt worden sind. Wobei der grund eine aktuelle Studie der „International Energy Agency (IEA)“ gewesen sein soll, ind er festgestellt wird, dass 90% der neuinstallierten Kapazitäten in 2020 mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Und man kommt zu dme Schluss bei gleichbleibenden Wachstumsraten werden spätestens 2025 die Erneuerbaren die Hauptquelle für die Stromerzeugung sein – die Kohle von diesem Platz verdrängend. Gute Nachrichten für die Umwelt, gute Nachrichten offensichtlich für Brennstoffzellenhersteller.
Bloom Energy Corp. | Powered by GOYAX.de
Linde plc.-KURS Montag 09.11 .2020: XETRA Eröffnung: 213,00 EUR / Schluss Freitag 13.11.2020: 217,60 EUR.
Und Lindes CEO Steve Angel legte sich bereits in der Vorwoche fest: „Angesichts der erwarteten Investitionsvorhaben von mehr als 100 Milliarden Dollar denke ich, dass sich unser Wasserstoffgeschäft in Zukunft vervierfachen könnte“. So scheinen die bisher rund 2 Mrd. Umsatz mit Wasserstoff erst der Anfang für ihn zu sein.
Und passend dazu die Berichterstattung vom 13.11.2020 in der „Chemietechnik“ von Armin Scheuermann: „Die Technologie, um Wasserstoff effizient vom Erdgasstrom wieder abzutrennen, steht laut Linde und Evonik bereits heite als integrierte Gesamtlösung zur Verfügung und besteht aus mehreren Komponenten, die von den Kooperationspartnern bereitgestellt werden. Die Druckwechseladsorptionsanlagen, die Linde bereits seit mehreren Jahrzehnten im Portfolio hat, können im kombinierten Prozess mit den Hochleistungs-Membranen Hiselect (Evonik) Wasserstoff separieren und bis zu einer Reinheit von 99,9999 Prozent herstellen. „Diesen hochreinen Wasserstoffstrom könnten dann beispielsweise Tankstellen für Brennstoffzellen-Fahrzeuge bereitstellen. Aber neben dieser rein energetischen Nutzung bietet sich vor allem auch die stoffliche Verwertung von Wasserstoff durch die chemische Industrie an“, erklärt Jürgen Nowicki, Executive Vice President Linde plc und CEO Linde Engineering.“ Und den gesamten Artikel finden Sie unter dem folgenden LINK.
Air Liquide SA-KURS Montag 09.11.2020: XETRA Eröffnung: 140,00 EUR / Schluss Freitag 13.11.2020: 138,95 EUR. Air Liquide strebt eine 50% Quote für grünen Wasserstoff bereits in naher Zukunft an.
Die Air Liquide SA (ISIN: FR0000120073) macht bereits Milliardenumsätze mit Wasserstoff und will hier noch viel stärker werden – Wasserstoff/Brennstoffzellen/Elektrolyse sind keine Nischenthemen mehr, sondern sind bei den Großen angekommen: Auf der Nachfrageseite beispielsweise bei Amazon, Microsoft, Wal Mart und vielen anderen, die auf Wasserstoff als ein Mittel zur Erreichung der eigenen CO2-Ziele setzen, und auf der Angebotsseite versuchen die großen klassischen Gasekonzerne – neben den großen Ölfirmen wie BP – ihren Anteil am „Kuchen“ zu sichern. Linde, bereits mit 2 Mrd. Umsatz im Wasserstoffsektor stark, will diesen in Zukunft nach den Worten des CEO S. Angel vervierfachen, und Air Liquide will dem ewigen Konkurrenten nicht nachstehen.
Dagegen sehen die Umsätze, selbst die als ambitioniert geltenden Zielumsätze einer Nel oder Plug Power relativ unscheinbar aus. Aber natürlich ist die potentielle Spanne, die bei einem Gaseproduzenten schon sehr gut ist, bei den Pureplayern im Erfolgsfalle möglicherweise noch wesentlich höher. Aber Air Liquide macht bereits jetzt Milliardengewinne und ob Nel oder Plug Power jemals Gewinne erzielen werden, ist möglich aber nicht sicher…
Auch diese Aktien können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln
ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) KURS Montag 09.11.2020: XETRA Eröffnung: 8,82 EUR / Schluss Freitag 13.11.2020: 10,78 EUR.
Die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) als Automotivewert klassischer Ausprägung sieht und sah sich den „üblichen“ Branchenproblemen gegenüber. Und am Kurs kann man ablesen, dass mittlerweile ein potentieller Ausweg aus einer schwierigen Situation Beachtung findet: DIE BRENNSTOFFZELLE.
Nach der wegweisenden Kooperation mit Airbus im Bereich Brennstoffzelle „in der Luft“, die Elringklinger am 15.10.2020 melden konnte (Eckdaten finden sich in unserem Beitrag vom 15.10.2020) und der Einbringung der Brennstoffzellen- Aktivitäten der ElringKlinger in ein Joint-Venture mit Plastic Omnium, Donnerstag der nächste Schritt. Auf dem Weg zum angestrebten Umsatz von einer Milliarde EUR mit Brennstoffzellen.
Mit 100 Mio. von Plastic Omnium, ElringKlinger’s Expertise und VDL Bus&Coach BV die Schwerlastverkehrseinsatzmöglichkeiten
Und der nächste Mosaikstein ist die frisch vereinbarte strategische Partnerschaft im Bereich der Brennstoffzellentechnologie zwischen Elringklinger und VDL Bus & Coach BV. Der Kooperationsvertrag sieht die Entwicklung und Industrialisierung von Brennstoffzellenstacks und -systemen für mobile und stationäre Anwendungen vor.
Bei dieser Partnerschaft wird sich die ElringKlinger AG auf die kundenspezifische Entwicklung und Produktion von Brennstoffzellenstacks fokussieren. VDL wird vorrangig für die Systemintegration sowie die Erprobung unter Realbedingungen zuständig sein. Und passend dazu die anderen Akteure aus dem ElringKlinger Kosmos:
Dreamteam steht
Weiterer Kooperationspartner sind die ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH (EKAT), die ihre Expertise im Bereich von kompletten Brennstoffzellensystemen hat. Nach der Gründung der EKPO Fuel Cell Technologies, dem Joint Venture zwischen ElringKlinger und Plastic Omnium im Bereich Brennstoffzellen-Stacks. Nach der abgeschlossenen Übernahme der österreichischen Tochtergesellschaft von ElringKlinger wird Plastic Omnium sein Know-how ebenfalls zusammenfassen.
„Mit dieser Kooperation vertiefen wir nicht nur unsere Zusammenarbeit mit VDL in der Brennstoffzellentechnologie, sondern schaffen auch die Grundlage, um die wasserstoffbasierten Antriebstechnologien im Schwerlastverkehr weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit unserem Vertragspartner arbeiten wir darauf hin. Die Brennstoffzelle als richtungsweisende Antriebstechnologie im Nutzfahrzeugsektor in den kommenden Jahren zu etablieren.“ So kommentierte Armin Diez, Vice President Fuel Cell der ElringKlinger AG.
Kooperation bis 2021 und dann geht’s in die Praxis
Und das erklärte Ziel der Partnerschaft besteht darin, die entwickelten Brennstoffzellensysteme im kommenden Jahr bis zur Produktionsreife zu bringen. Und dafür sollen diese in mobilen und stationären Anwendungen wie Stromaggregaten, Hybridfahrzeugen oder Fahrzeugen mit Range Extender zum Einsatz kommen. Daher ist der Kooperationsvertrag zunächst bis 2021 befristet. Daran anschließend sind bereits konkrete Kundenprojekte geplant und in Verhandlung, die noch vor Auslaufen des Kooperationsvertrags zur Unterschrift kommen sollen.
Und Henk Coppens, Vorstandsvorsitzender von VDL Bus & Coach BV, sagte dazu: „Als Vorreiter auf dem Gebiet nachhaltiger Mobilitätslösungen ist VDL Bus & Coach fest davon überzeugt, dass Wasserstoff zu einem wichtigen und strategischen Teil unseres Portfolios werden wird. Das Motto von VDL lautet ‚Stärke durch Kooperation‘ . Und ich freue mich, dass wir dieses Motto für das Thema Wasserstoff mit der Kooperation mit ElringKlinger erfüllen können.“
Nach 9-Monaten sieht es bei ElringKlinger so aus:
Auch wenn der Umsatz mit 381,2 Mio EUR noch um 11,7 % hinter dem Niveau des Vorjahres zurückbleibt, konnte der Umsatz gegenüber dem Q2 wieder deutlich um 129 Mio. EUR gesteigert werden. Im Q3 spielten Währungseffekte eine spürbare Rolle: Bereinigt man den Umsatz um Effekte aus der Wechselkursentwicklung und M&A-Aktivitäten, ist er gegenüber dem Vorjahresquartal um 32,4 Mio. EUR (- 7,5 %) zurückgegangen. Damit lag die Umsatzveränderung auf dem Niveau des europäischen Marktes. Weltweit lag der Rückgang der Automobilproduktion aufgrund der starken Entwicklung in China bei 3,5 %.
Und immerhin erzielte ElringKlinger im dritten Quartal ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 18,9 Mio. EUR, was einer Ergebnismarge von 5,0 % entspricht. Insgesamt wird man im Jahresverlauf unter 3% liegen. Wobei man noch keine Prognose für das Jahr abgeben will – Corona ist zu unberechenbar.
Chart: ElringKlinger AG | Powered by GOYAX.de