30.10..2020 – Die Paragon GmbH &Co KGAA (ISIN: DE0005558696) hatte es sich Anfang März so einfach vorgestellt: Verkauf seiner 60%-Beteiligung an der Tochtergesellschaft Voltabox AG – Teilverkauf bis zu einem Verkauf der gesamten Beteiligung, alles möglich. Soll Geld freisetzen für das automobile Kerngeschäft. Dann machte Voltabox klar Schiff in seiner Bilanz – Riesenabschreiber, durchschlagend auf paragon, die – so geplant zukünftige Ex- Mutter.Während man mit dieser Trennung immer noch auf der Stelle zu treten scheint, ist operativ bei paragon einiges auf dem Weg der Besserung, wenn man das im erhöhten NEGATIVEN zweistelligen Millionenbereich liegende Ergebnis von MINUS 10,4 Mio. EUR (Vorjahr: -5,9 Mio. EUR) ausblendet.
Paragon meldet sowohl in Bezug auf die Erlösentwicklung als auch die Profitabilität „in line“ Ergebnisse. Mit dem höchsten Quartalsumsatz im Automobilgeschäft seit Bestehen des Unternehmens hat paragon einen Rekord aufgestellt. Die Geschäftsführung hat die Prognose erneut bekräftigt und erwartet ein dynamisches Jahresendgeschäft. Als ob man sich vom Umfeld gelöst hätte – V-förmige Erholung scheint vollziehbar. Beeindruckend, aber das Problem sind die Konzernergebnisse nach Abschreibungen: Hier ist noch einiges an Anstrengung nötig – der Voltaboxabschreiber 2019 war nur eine Seite des Problems. Und das das EBITDA im Rekordquartal niedriger lag als im Vorjahr ist mit Vorsicht zu betrachten: 7,5 Mio. eUR nach 8,5 Mio. EUR im Vorjahrsquartal.
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„Wir sind mit der Entwicklung von paragon absolut zufrieden. Dass sich unser Geschäftsmodell in dieser auch für die Automobilindustrie herausfordernden Zeit behauptet, ist ein Verdienst der strategischen Weichenstellungen, die wir in den vergangenen Monaten und Jahren getroffen haben. Wir werden das Geschäftsjahr deutlich besser abschließen, als es viele von uns erwartet haben. Und im kommenden Jahr nehmen wir Kurs auf das Vor-Corona-Niveau“, betont Klaus Dieter Frers, Gründer und CEO von paragon.
Und paragon bestätigt die Prognose
„Die Geschäftsführung erwartet, in 2020 im Automotive-Geschäft einen Umsatz zwischen 110 und 120 Mio. Euro zu erzielen. Im automobilen Kerngeschäft hat sich paragon eine EBITDA-Marge von 8 bis 12 % als Ziel gesetzt. Auf Basis der guten Entwicklung der Abrufe im dritten Quartal sowie der stabilen Aussichten für das vierte Quartal erwartet die Geschäftsführung, jeweils das obere Ende der Spanne zu erreichen. Hinsichtlich der Erlöse bestehe zudem das Potential, dass bis zum Jahresende ein Umsatz in Höhe von 125 Mio. Euro realisiert werden kann.“ Es wird zumindest die im September erhöhte Prognose bestätigt, aber dauerhaft kann sich kein Konzern negative Ergebnisse dieser Größenordnung leisten – noch ein langer Weg. Und eventuelle Voltabox-Erlöse werden auf dem stark verringerten Bewertungsniveau der ehemaligen Perle im Unternehemensbesitz auch „nur“ die Verschuldungskennziffern reduzieren – und teilweise für Zukunftsinvestitionen verwendet werden.
Paragon hat den Markt bisher nicht gerade mit guten Nachrichten „überflutet“ und der kräftig gesunkene Preis der Voltabox-Beteiligung und der damit kräftig gesunkene potentielle Verkaufserlös trugen auch nicht gerade zu einem positiven Sentiment bei. Die Stabilisierung und erkennbar positve Entwicklung im Stammgeschäftber reichen wohl noch nicht für eine Meinungsänderung, zu früh. 2021 sieht man klarer: Wohin fährt das Stammgeschäft, gelingt eine Eindämmung der Verluste, wird man ohne eine voltabox-Beteiligung in sJahr gehen?.
Aktuell (30.10.2020 / 08.03 Uhr) notieren die Aktien der paragon AG im Tradegate-Handel mit einem Plus von 0,12 EUR (1,38 %) bei 8,84 EUR. Achtung nicht durch den kräftigen Kursanstieg täuschen lassen – die aktie handelt stark schwankend auf dem Niveau der Vortage. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.
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