Seit dem Hindenburgreport und dem nachfolgenden Rücktritt des charismatischen Trevor Milton ist NIKOLA Corp. (ISIN: US6541101050) in der Vergangenheit eher durch Auftragsstornos und gescheiterte Kooperationen aufgefallen.
Aber BOSCH setzt nicht mehr allein auf NIKOLA – Schwerpunktverschiebung nach China
BOSCH geht bei Brennstoffzellen und STACKs einen neuen Weg
Und das sollte für NIKOLA die Singularität und die Forschungsunterstützung reduzieren. Bereits für 2022 will BOSCH in Kooperation mit dem schwedischen Start-up Powercell mit der Serienfertigung von Brennstoffzellenstacks starten. Stacks sind die Einzelelemente, die zusammengefasst eine Brennstoffzelleneinheit ergeben: Im Stack entsteht durch eine Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie. Und weil eine einzelne Brennstoffzelle nur wenig Energie erzeugen kann, werden viele davon in einem Stapel (englisch „Stack“) verbunden. Gut 400 Zellen ergeben so eine elektrische Gesamtleistung von bis zu 120 kW (163 PS). Bei höherem Leistungsbedarf in Nutzfahrzeugen wird die Anzahl der Stacks entsprechend erhöht.
Nachfrage soll wohl eher aus China kommen – NIKOLA als wichtiger Player bereits abgeschrieben?
Sieht zumindest so aus. Nicht nur das BOSCH seine Beteiligung an NIKOLA bereits vor Monaten reduzierte, jetzt investiert man auch noch kräftig in eine andere Kooperation:
Im chinesischen Chongqing hat BOSCH zusammen mit dem Premium-Nutzfahrzeughersteller Qingling Motors das Gemeinschaftsunternehmen Bosch Hydrogen Powertrain Systems gegründet. Und dort sollen Brennstoffzellen-Systeme – sogenannte Fuel Cell Power Modules – für den Markt in China entwickelt, montiert und vermarktet werden. Das Ziel ist, die Technologie- und Marktexpertise beider Partner zu bündeln und zur Entwicklung des Brennstoffzellen-Marktes im Land sowie zur Transformation der dortigen Automobilindustrie beizutragen.
Steinhoff Generalversammlung mit Klatsche fürs Board – aber zumindest Chancen. Falls der Vergleichsvorschlag Erfolg hat und die Schulden sinken.
fashionette mit Zahlen und mit einer Übernahme.
RIB Software mit solidem Wachstum in Q1/21
Prognosen der China Society of Automotive Engineers (China-SAE) zufolge könnten in China bereits 2030 mehr als eine Million Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb zugelassen werden. So will Bosch Hydrogen Powertrain Systems möglichst alle chinesischen Fahrzeughersteller mit Brennstoffzellen-Systemen beliefern. Die dafür benötigten Komponenten wie zum Beispiel Brennstoffzellen-Stack, Luftkompressor mit Leistungselektronik sowie Steuergerät mit Sensoren kommen von Bosch überwiegend aus dem Werk in Wuxi. Dort startet in diesem Jahr die Kleinserienfertigung. Ebenfalls noch 2021 wird eine Testflotte von 70 Qingling-Lastwagen mit dem Fuel Cell Power Module von Bosch auf die Straße kommen. Der Marktstart des Brennstoffzellen-Systems ist für 2022/2023 geplant.
Quingling – nicht mehr NIKOLA
„Wir nehmen bei der Industrialisierung der Brennstoffzelle jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt auf. Innovative Technologien und strategische Partnerschaften sind der ideale Treibstoff, um zügig das Ziel eines möglichst klimaneutralen Straßenverkehrs zu erreichen“, sagt Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. Mit Qingling arbeitet Bosch derweil schon seit Jahren in den Bereichen Kraftstoffeinspritzung und Abgasnachbehandlung zusammen. „Wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bosch fortzusetzen“, sagt Du Weidong, der Vorstandsvorsitzende von Qingling Motors. „Die neuerliche Kooperation stellt nicht nur einen Meilenstein auf dem Weg zur Industrialisierung der mobilen Brennstoffzelle dar, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der chinesischen Automobilindustrie.“
Steinhoff Generalversammlung mit Klatsche fürs Board – aber zumindest Chancen. Falls der Vergleichsvorschlag Erfolg hat und die Schulden sinken.
Bosch bringt in das Gemeinschaftsunternehmen seine Expertise in Brennstoffzellen-Systemen ein. Und Qingling verfügt als Premium-Hersteller über das komplette Portfolio – von leichten über mittlere bis schwere Lkw. Mit seinem großen Engagement in der Elektrifizierung und bei Brennstoffzellen steuert Qingling Nutzfahrzeug-Know-how und jahrelange Erfahrung auf dem chinesischen Lkw-Markt bei. „China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für die Elektromobilität“, sagt Hartung. „Gerade bei großen, schweren Fahrzeugen, die lange Strecken zurücklegen, bietet die Brennstoffzelle klare Vorteile gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb.“
Gerade nachdem Daimler und Volvo Group auf eine gemeinsame Brennstoffzellenproduktion setzen und BOSCH hier (erstmal) aussen vor scheint, musste man sich etwas einfallen lassen. Insbesondere der Launch der cellcentrics letzet Woche machte die Ernsthaftigkeit des Daimler/Volvo Ansatzes deutlich.
Brennstoffzellen LKW bei NIKOLA kommen später
Während der batteriebetrieben Elektro-Tre (Tre Bev) angeblich bereits Ende diesen Jahres in den Vertrieb kommen soll, plant man bis 2024 nach den aktualisierten Plänen wohl mit der Produktion und Auslieferung seiner Brennstoffzellenmodelle in der Arizona-Factory zu beginnen. In 2022 mit den Batteriemodellen, die jedoch in Ulm von Iveco produziert und dann in Arizona zusammengesetzt werden sollen. Und wohl nicht ausreichen werden, um viel „Geld übrig zu behalten“. Insbesondere weil bereits die ursprünglich für dieses Jahr geplanten 600 Tre, die intensiv im Normalbetrieb den Proof-of-concept erbringen sollten, auf nur noch 200 Stück – wegen Corona sagt man – reduziert worden sind.
Schrittweiser Markteintritt geplant
“Our plan is to enter the market in steps,” sagte bei der Strategiepräsentation am 23.02.2021 NIKOLA’s Global Head of FCEV Jason Roycht. “We are building on the current Tre platform with the planned launch of our fuel-cell and hydrogen storage systems in 2023. These systems are designed to be scalable in order to handle the greater power and longer-range requirements for long-haul, which allows for concurrent integration into the chassis design of the Nikola Two FCEV Sleeper. Utilizing common components and systems for hydrogen propulsion will support greater economies of scale and also allow Nikola to continuously expand and adapt our FCEV truck portfolio to address the diverse requirements of commercial trucking.”
Also Geldbedarf in den nächsten Jahren vorhanden
und zwingend durch externe Kapitalzufuhr zu finanzieren. War natürlich bei der schon gesehenen Kapitalisierung über 35 Mrd USD einfacher, als bei der derzeitigen von rund 6,4 Mrd USD. Aber dennoch scheinen die 100 Mio USD eher ein Testen, ob der Kapitalmarkt überhaupt bereit ist nach den Skandalen NIKOLA eine zweite Chance zu geben. Spannende Frage. Sollte man bereits bei 100 Mio USD scheitern oder zu hohe Preiszugeständnisse machen müssen, dann muss man sich fragen, ob es „reicht“. Ob die Liquidität reichen wird die Produktionsstätte in Arizona fertigzustellen, die ersten Modelle auf die Strasse zu bringen und die früher als essentiell betrachteten Investitionen zu stemmen, um ein H2-Infrastrukturnetzwerk in den USA zu errichten und zu betreiben,
Und auch die Zahlen des Q4 und 2020 waren ernüchternd
– insbesondere der Ausblick: In 2020 gab es einen Verlust von 383 Mio USD. Außerdem plant Nikola, dieses Jahr nur noch 100 statt 600 FE-LKW zum Testen auszuliefern. Und die Kette der Enttäuschungen ist lang: Storno des 5.000 Müllfahrzeugauftrags, Scheitern der GM-Kooperation inclusive Beteiligung, Einstellen der Badgerpläne, Zugeben diverser Falschmeldungen des alten CEO und Gründers Trevor Milton und immer noch keine Bewegung beim angekündigten Wasserstoffinfrastrukturprojekt. Und die nächste Woche anstehenden zahlen für das erste Quartal sollten auch keine grossen Überraschungen liefern. Geschweige denn Impulse.
Steinhoff Generalversammlung mit Klatsche fürs Board – aber zumindest Chancen. Falls der Vergleichsvorschlag Erfolg hat und die Schulden sinken.
Ohne Umsatz mit 845,3 Mio USD in der Kasse geht es in 2021 – und immer noch kein nennenswerter Umsatz geplant. Der soll später kommen
Zumindest will man immer noch im Q3/2021 mit der Testfertigung im neuen Werk in Arizona beginnen. Schwierig bleibt es für NIKOLA. Insbesondere da ein anderer „Möchtegern-“ US-Truck-Hersteller über ein SPAC – analog NIKOLA’s Vorgehen – an die Börse drängt. Aber zu einer Startbewertung von gut 2,7 Mrd USD – Alternative zur rufgeschädigten NIKOLA? Möglicherweise. Hyzon Motors – Designkonzept mit Ambitionen, ähnlich NIKOLA? Wir werden demnächst mal „einen Blick drauf werfen“. Oder fährt man besser mit Traton, Daimler Truck oder anderen, die Erfahrung, Geld und Kapazitäten bereits haben.
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Und aktuell (01.05.2021/ 11:55 Uhr) notieren die Aktien der NIKOLA Corp. im NASDAQ-Handel zum Schluss Freitag bei 11,57 USD.