Aktuell kämpft NEL Asa (ISIN: NO0010081235) seit Wochen gegen den weiteren Kursverfall. Aktuell geht’s um die Marke von 1,30 EUR. Davor waren es die 1,40 EUR. In 2020 konnten Anleger nichts falsch machen, sofern sie Aktien mit dem Etikett „Wasserstoff“ kauften. Eine ganze Branche im Höhenrausch – eine NEL Asa (ISIN: NO0010081235) oder eine Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) ernteten die Kursfrüchte ihrer in Jahren, Jahrzehnten erworbenen Expertise in Wasserstofftechnologien (Elektrolyse, Brennstoffzelle, H2-Tanktechnologie). Dass beide Unternehmen noch nie in ihrer Historie Gewinne erzielt haben, störte weniger. Hauptsache Wasserstoff. Und so erreichten die Werte des Sektors Anfang 2021 schwindelerregende Höhen und Bewertungsrelationen, die irreal erschienen.
Und seitdem geht’s abwärts – ausgelöst von verfehlten Erwartungen bei Quartalszahlen, Bilanzkorrekturen und fehlenden „Big News“
Die aktuelle Nicht – Newslage bei Nel – Warten auf Grossaufträge, die – noch? – nicht kommen, ist für die Norweger mittlerweile ein Problem für die zukünftige Unternehmensentwicklung. Bis Nel schwarze Zahlen schreiben kann und um in der derzeitigen Aufbruchphase in der H2-Wirtschaft nicht den Anschluss zu verlieren, ist Geld nötig. Für Kapazitätsausbau, Forschung und Tragen der laufenden Verluste. Geld des Kapitalmarktes. Und das trotz eines derzeit noch „entspannend“ wirkenden Kapitalpolsters von 3,07 Mrd NOK zum Ende des Q2 (rund 300 Mio EUR). Hierfür wäre, gerade im Interesse der bestehenden Aktionäre (Verwässerung), ein möglichst hohes Kursniveau und eine entsprechende Aufmerksamkeit des Kapitalmarktes hilfreich.
KW37: Woche beendete unter 15.500 den Handel. Keine gute Vorlage. News von Steinhoff, Mutares, Encavis, Dt. Konsum, B+S, BayWa u.a.
Mittlerweile ist die Charttechnik für Nel-Optimisten nur noch ein Trauerspiel. Abwärtstrend wie aus dem Lehrbuch. Aber
Jon Lokke ist überzeugt – und sah letzte Woche Bestätigung für Erwartungen
Förmlich den vom Herzen fallenden Stein konnte man hören, als der Nel CEO die Einweihung und den Start der ersten Produktionslinie für den NIKOLA TRE im Ulmer Iveco Werk feierte. Sehen – gerade aufgrund der Trevor Milton Erfahrungen – ist wichtig für die Nel Beteiligung NIKOLA, um Vertrauen wieder zurückzugewinnen. So gab es diverse Bilder, Filme und Berichte über den Produktionsstart „vom Band“ in Ulm für die elektrisch betriebenen NIKOLA Trucks.
Nach der Vereinbarung mit Bosch, die die Rolle GM’s als Zulieferer für Stacks und ganze Brennstoffzellen im neuen NIKOLA werk in Arizona übernommen haben, ist der Pr4oduktionsstart in Ulm nun ein weiterer wichtiger Schritt. Und so sieht Jon Lokke bereits die lange erwarteten und oft bezweifelten NIKOLA Aufträge für Nel kommen. Lokke tweet am 15.09.2021 offiziell: „Seeing is believing Brand new@IVECO &@nikolamotor production line opening today in Ulm, Germany covering both BEV’s & FCEV’s side-by-side.
Next is H2 infrastructure from@nelhydrogen“ – Jon Lokke’s Erwartung an NIKOLA
Und das wären zumidnest höhere Multimillionen Aufträge für die Norweger. Schliesslich hält NIKOLA weiterhin an seinen Plänen für ein US-weites H2-Infrastrukturnetz fest. Denn nur das wäre wohl der Zusatznutzen, der NIKOLA gegenüber den immer zahlreicher werdenden H2-Truck-Produzenten absetzen könnte: Das Modell des „Pay-per-mile“ – für den us-amerikansichen Transportsektor inclusive H2-Verbrauch , Truck und Wartung ausgedrückt in Preis pro Meile.
Dazu ist Everfuel, die andere Nel Beteiligung, an beiden dänischen Wasserstoffprojekten, die der EU zur Finanzierung vorgeschlagen werden, eine führende Rolle. Und natürlich ist bei beiden Projekten Nel als Zulieferer gesetzt. „We are pleased that Everfuel is involved in both of the Danish IPCEI projects which are now progressing to the final approval stage in the European Commission. Meanwhile we will continue maturing the projects even further. If the European Commission approves the projects, this will be an important contribution to the commercialization of green hydrogen and decarbonizing the EU,” erläuterte Jacob Krogsgaard, CEO von Everfuel am 31.08. dazu.
Fast schon hyperaktiv auf Branchenveranstaltungen, Konferenzen und Messen
Engagement, Einsatz und Kampf kann man Nel nicht absprechen. Und die Töpfe der Wasserstoffförderung werdne gerade erst verteilt. Wichtig Präsenz zu ziegen. Die Liste der „besuchten“ Veranstaltungen und Konferenzen für Vertreter des Nel Managements ist lang, sehr lang. Fast schon so lang, dass man sich fragt, wer das Tagesgeschäft managt. In den letzten Tagen allein:
08.09. – „Raymond Schmidt, VP Sales & Marketing for Nel Hydrogen, who will be presenting “Reaching Economies of Scale and Cost Effectiveness with Electrolysers”, bei „Hydrogen in Mining Microgrids“
14.09. – „Maksim Artemyev, Regional Manager, Russia / CIS / Eastern Europe, Nel Hydrogen, will be presenting “Large-Scale Hydrogen Production Technologies” bei der RENMAD Hydrogen.
14.09. – „Thorsten Herbert, Director for Market Development and Public Affairs, will be attending digitally, speaking on the panel.“ auf der #neuland in Aachen.
14.09. – Teilnahme von Steve Szymanski auf der „ICEPAG 2021 Hydrogen“ veranstaltet von der University of California
15.09. – Teilnahme von Steve Szymanski auf der „Ammonia 2021“
„Defensive Aktien“. TEIL 1: DEFAMA, Deutsche Konsum REIT und Noratis. Drei Immobilienwerte, die auch bei Börsenturbulenzen Kurs halten sollten.
„Defensive Aktien“. TEIL 2: Encavis, PNE und BayWa. Drei ESG-Werte mit kontinuierlich wachsenden stillen Reserven. Gut gerüstet für volatilere Börsenzeiten.
30.09. – „VP Hans Jörg Fell will be presenting on behalf of Nel.“ bei Fraunhofers „4th Industry Workshop Advanced Alkaline Electrolysis“ in Dresden
11.10. – Nel wird an der Gulf Coast Conference in Galveston mit einem Präsenz zeigen.
20.10. – „Steve Szymanski, VP Sales & Marketing – Americas for Nel Hydrogen will be presenting “Green Hydrogen: Enabling Cross-Sector Pathways to Decarbonization”. bei der Experience Power in San Antonio, Texas.
20.10. – „Maksim Artemyev, Regional Sales Manager Nel Hydrogen will be making a presentation“ beim Hydrogen Russia & CIS in Moskau
„small, but sexy?“- TEIL1: B+S Banksysteme AG ist im Kerngeschäft weiterhin auf Wachstum eingestellt. Zahlen am 30.09. sollten das bestätigen. Dazu eine Beteiligung.
„small, but sexy?“-TEIL2: mVISE AG. Nichts wird bleiben wie es ist. Chance durch Reverse Takeover?
20.10. – „Thorsten Herbert, Director for Market Development and Public Affairs, will be presenting.“ auf der Hydrogen Technology Expo in Bremen
26.10. – „Filip Smeets, SVP Nel Electrolyser Division, will be presenting “Advancements in Electrolyser Technology” auf der The Latin America & caribbean Hydrogen & CCUS Decar Summit in Santiago de Chile…
Nel hatte zuletzt im August einen Auftrag von 1,2 MW Elektrolyseur-Leistung und kurz danach eine Wasserstofftankstelle als Erfolg verbuchen können,
währenddessen holen sich die Gross-Konzerne, als Spät- oder Quereinsteiger die 80 MW und 300 MW Aufträge am, laufenden Band. Und so ist auch der Kurs der Nel Aktie weit vom Hoch, welches am 14.01.201 die Marke von 3,40 EUR (Frankfurt) erreichte. Aktuell steht der Kurs bei 1,47 EUR (03.09.2021, 12:28 Uhr, Frankfurt). Der Marktkapitalisierung von 2,1 Mrd EUR stehen Umsätze von rund 16 Mio EUR im Q2/21 und ein Quartalsverlust (EBITDA) von rund 12 Mio EUR bei rund 300 Mio EUR Liquidität gegenüber. Ambitioniert. Immer noch. Pfunde die Nel zu Buche schlagen: Demnächst Serienfertigung der Elektrolyseure mit entsprechenden Kostenvorteilen,(kolportierter) technologischer Vorsprung, Einsatz von Nel Produkten in diversen Pilotprojekten, Leuchtturmprojekten oder „Testeinsätzen“ mit der Perspektive später auch zum Zuge zu kommen bei Folgeaufträgen. Wie beispielsweise Nel’s Technologiebeitrag für CO2-freie Stahlerzeugung, die gerade den Schritt zum grosstechnischen Einsatz machen könnte/sollte.
Grossaufträge fehlen
Selbstverständlich ist der am 11.08. von Nel gemeldete Elektrolyseur-Auftrag erfreulich, aber zu wenig für die in Heroya im Aufbau befindliche bis zu 1 GW Produktionskapazität für Elektrolyseure. Und auch der Auftrag für eine Wasserstofftankstelle in Aarhus, den die Beteiligung Everfuel am 17.08.2021 offiziell Nel erteilte, ist „nur“ ein weiterer Auftrag im einstelligen Millionenbereich. ABER: Das Massengeschäft muss kommen. Und hier bietet sich in Zukunft bestimmt Perspektive durch die Kooperation mit SFC Energy – ein anderer kleiner Player mit ausgeprägter Brennstoffzellenkompetenz im stationären Betrieb – mit verkaufsfähigen Produkten ab 2022. Dazu gibt es natürlich diverse weitere Kooperationen. Und die Beteiligungen NIKOLA und Everfuel sollen natürlich zukünftig ihre „Infrastrukturtechnologie“ von Nel beziehen. Was beide bisher auch brav tun. Dass allein reicht natürlich nicht. Hierbei ist die Schwäche und der Skandal um NIKOLA natürlich auch nicht hilfreich gewesen.
Insgesamt scheint die Zukunft Nel’s von grösseren Unsicherheiten als die von Plug Power geprägt zu sein. Eine Wette auf die Norweger, sich gegen die zunehmende Konkurrenz in einem auf viele Jahre kräftig wachsenden Markt durchzusetzen, ist hochriskant. Bietet aber möglicherweise eine dem Totalverlust-Risiko entsprechende Chance. Nur was für starke Nerven und langfristig orientierte Anleger. Und die investierten Mittel sollten für hochspekulative Anlagen „reserviert“ sein.
„Defensive Aktien“. TEIL 1: DEFAMA, Deutsche Konsum REIT und Noratis. Drei Immobilienwerte, die auch bei Börsenturbulenzen Kurs halten sollten.
„Defensive Aktien“. TEIL 2: Encavis, PNE und BayWa. Drei ESG-Werte mit kontinuierlich wachsenden stillen Reserven. Gut gerüstet für volatilere Börsenzeiten.
Wasserstoff ist EIN Zukunftsmarkt und es gibt natürlich Aktien, die davon profitieren sollten, ohne eine reine Wette ausschliesslich auf Wasserstoff zu sein
Und natürlich fallen einem dazu einige „alte Bekannte“ ein: Siemens Energy AG (ISIN: DE000ENER6Y0) sieht laut seinem CEO Potential für zukünftige Milliardenumsätze mit Wasserstoff. Und hat auf „seinem“ Hydrogen-Day Mitte März die Fronten geklärt. Seitdem ist einiges passiert: Warmer Regen der Wasserstoffprogramme der EU/Deutschlands traf einige Siemens Energy Projekte, Und Grossprojekte mit Air Liquide oder BASF nehmen immer mehr Gestalt an. Und das schwächelnde On-shore Geschäft der Mehrheitsbeteiligung Siemens Gamesa – aufgrund technischer Probleme einer neuen Windanlagengeneration – sollte lösbar sein. Derzeit ist die Siemens Energy durch die Windenergietochter und die Ausrichtung auf Wasserstoff als ein erklärtes Zukunftsfeld ein teilweiser Nachhaltigkeitswert im Transformationsmodus. Weniger spekulativ als die Pure Player, aber mit einem starken Footprint im aufstrebenden Wasserstoffmarkt.
KW37: Woche beendete unter 15.500 den Handel. Keine gute Vorlage. News von Steinhoff, Mutares, Encavis, Dt. Konsum, B+S, BayWa u.a.
„small, but sexy?“-TEIL2: mVISE AG. Nichts wird bleiben wie es ist. Chance durch Reverse Takeover?
Oder die „alten“ Gasekonzerne wie Air Liquide oder Linde – beide machen bereits Milliardenumsätze im Wasserstoffbereich und versuchen auch den „grünen Wasserstoffmarkt“ für sich zu besetzen. Erfahrungen im grossindustriellen Massstab mit dem Energieträger/Reaktionsstoff H2 bringen sie mit. Über viele Jahrzehnte erworben – einsetzbar auch in der „schönen neuen Wasserstoffwelt“. Aus blauem Wasserstoff wird grüner – und wie Gewinne mit H2 erzielt werden können, wissen beide Konzerne ebenfalls seit Jahrzehnten. Auch Wetten auf die Zukunft des Wasserstoffs als CO2-freier Energieträger, aber mit einem gesunden Risikomix aus alten Geschäftsfeldern, die dauerhaft hohe Margen gebracht haben, bringen und voraussichtlich auch bringen werden. Und dazu die Phantasie aus dem sich vervielfachendem Markt für „grünen“ Wasserstoff.
Also für jeden was dabei. Wer an die Zukunft des „grünen Wasserstoffs“ glaubt, findet verschiedene Investitionsmöglichkeiten mit unterschiedlichsten Chance-Risiko-Verhältnissen. Und nicht zu vergessen die breiter angelegten Wasserstoffindizes, die man mit Zertifikaten nachbilden kann. Hier ist es wichtig die Zusammensetzung, regionale Ausrichtung und Austauschkriterien zu kennen und entsprechend der eigenen „Meinung“ auszuwählen.
„small, but sexy?“-TEIL2: mVISE AG. Nichts wird bleiben wie es ist. Chance durch Reverse Takeover?
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