H2-Update | Bloom Energy wählt Weg zu „grünen Wasserstoff“, der nicht jedem gefallen wird. Kooperation mit Nuklearforschern.

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Bloom Energy Installation

18.05.2021 – Anfang April  machte Bloom Eenrgy (ISIN:US0937121079) von sich reden:  Rahmenvertrag über mehr als 40 MW stationäre Brennstoffzellenkapazität. Und dann Ende April die Vertriebsoffensive im Nahen Osten.  Dazu erste Umsetzungserfolge mit dem Partner aus der SK Group. Dann weiter mit: Baker Hughes Kooperation und relativ guten Quartalsergebnissen – werden wir später nochmals erläutern.

Heute kombiniert man billigen Strom ohne CO2-Emissionen aus Atomkraft mit der Herstellung von Wasserstoff – könnte man auch als „grünen Wasserstoff“ klassifizieren

Oder eben nicht, da keine erneuerbaren Energiequellen eingesetzt werden, sondern endliche – aufgearbeitetes Uran wird gespalten und setzt dabei Energie frei – ohne CO2-Emissionen. In frankreich durchaus als ergänzende Technologie auf dme Weg zur Klimaneutralität eingestuft, in Deutschland eher verteufelt. Wegen unstrittiger Risiken. Wegen umweltzerstörenden Bergbaubetrieben zur Uranförderung und Aufbereitung. Jedenfalls:

Bloom Energy startet Kooperation mit dem Idaho National Laboratory (INL)

um die Verwendung von Nuklearenergie zur Produktion von Wasserstoff mittels Bloom Energy’s solid oxide, Hochtemperatur -Elektrolyseure zu prüfen. Und dieser Wasserstoff soll mit dem Nuklearstrom produziert werden, der bei reichlich Stromangebot im Netz – bei beispielsweise hoher Sonneneinstrahlung und starkem Wind – überreichlich vorhanden ist. Statt die Kernreaktoren herunterzufahren – teuer für die grundlastliefernden Reaktoren – kann so günstig H2 produziert werden.

Wie erstmals im Juli 2020 mitgeteilt trennen Bloom’s Elektrolyseure Wasser oder Dampf  in Wasserstoff und Sauerstoff. Und der so gewonnene

Wasserstoff kann in „normale“ Erdgas Pipelines eingespeist werden,

in der Industrie eingesetzt werden, Und Bloom Energy’s Elektrolyseure haben eine höhere Effizienz als die üblichen Niedertemperatur-Elektrolyse-Verfahren. Also: Es wird weniger Eletrizität benötigt. Dazu könnte der im Vergleich zu Wasser noch effizientere Dampf durch die sowieso anfalllende Abwärme bei den Nuklearprozessen „kostenfrei“ gewonnen werden.

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Abwärme plus „überflüssiger Strom“ machen die Wasserstoffproduktion kombiniert mit Nuklearanlagen doppelt günstig!

INL wird Bloom Energy’s Elektrolysetechnik am „Dynamic Energy Testing and Integration Laboratory“ in Idaho in Simulationsanlagen integrieren und so die Eckdaten einer derartigen Wasserstoffproduktion evaluieren.

“The high-temperature electrolyzers take advantage of both the thermal and the electrical power that are available at nuclear power plants,” sagt Tyler Westover, Leiter der „Hydrogen and Thermal Systems Group“ beim INL. “This expands the markets for nuclear power plants by allowing them to switch between sending power to the electrical grid and producing clean hydrogen for transportation and industry energy sectors.”

“We must think creatively and seek all possible low, zero, and negative carbon solutions to benefit our planet.  Harnessing excess energy to produce hydrogen is a solution with a positive impact on global decarbonization efforts and we look forward to working with the team at Idaho National Laboratory to make this a reality,” ergänzt Venkat Venkataraman, EVP und CTO von Bloom Energy. “As a result of this pilot, we expect to establish carbon-free hydrogen generation with the highest efficiency of any electrolyzer in the market today.”

Quartalsergebnisse nochmals: Umsatzsteigerung, aber noch wichtiger Marge mehr als verdoppelt auf 27,2 %

Und damit zeigte Bloom Energy nach den enttäuschenden Umsatz- und Gewinnzahlen Ballard Powers und auch Nel’s zwar gestiegenen aber weit hinter den Erwartungen gebliebenen Umsätzen, dass ein „Wasserstoff“ auch positiv überraschen kann. Und für Bloom ging es um einiges: 2021, so hat man angekündigt , will man erstmals in der Firmengeschichte „schwarze Zahlen“ zu schreiben, also den Breakeven erreichen. Nachdem man bereits im Q4/20 erstmals eine Bruttomarge von 25,5% erreichte- durch Serienfertigung, Effizienzsteigerung und Erfahrungskurve, fühlte man sich hoffnungsvoll.

Und wie sahen die Erwartungen der Analysten aus für das Q1/2021: Umsatzerwartung (mittlere Schätzung) – 208 Mio USD (Vorjahr: 157 Mio); Ergebnis je Aktie (mittlere Schätzung) – Minus 0,072 USD (Vorjahr: – 0,34 USD).
Und für 2021: Umsatzerwartung (mittlere Schätzung) 979 Mio USD, Nettoergebnis (mittlere Schätzung) Minus 57,8 Mio USD

Geliefert wurde ein Umsatz von 194 Mio USD, unter der durchschnittlichen Umsatzerwartung – immerhin aber 23,8 % mehr als im Vorjahr. Mit einem „Produkt“-Umsatz von 137,9 Mio USD – 38,5 % mehr als im Vorjahr. Und dieses ist wichtig, weil die jetzt erfolgten Auslieferungen zu dauerhaften Service- und Dienstleistungserträgen führen – hochmargigen Dienstleistungserträgen.

Geschafft wurde dies wichtige Steigerung durch einen um 40,2 % höhere Auslieferungszahl von insgesamt 359 Einheiten (Brennstoffzellenanlagen) mit insgesamt 35,9 MW. Also hauptsächlich die 100 KW-Brot-und-Butter-Brennstoffzellen. Auslieferungen sind der Moment, in dem Bloom Energy dem Kunden gegenüber die Anlage abrechnen kann – je nach Vertrag bei Versandbeginn, Inbetriebnahme oder Ankunft beim Kunden.

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28,2 % Bruttomarge!

Von 12,7 % im Vorjahr ein gewaltiger Sprung – und auch eine Weiterentwicklung zum überraschend guten Q4/2020 mit rund 25 % Marge. Insbesondere die Marge für die einzelnen Anlagen erhöhte sich auf 36,7 % (nach 27,2 %). Nicht nach US-GAAP-Regeln ergab sich sogar eine Marge von 29,7 %. Aus gewöhnlicher
Geschäftstätigkeit erzielte man eine noch negative Marge von – 7,4 %, nach den – 29,6 % aus dem Vorjahr ein Quantensprung. Insbesondere verglichen mit den negativen Margen von Nel oder Ballard im letzten Quartal von teilweise fast 50%. Ohne US-GAAP-Regeln und deren Berücksichtigung von Aktienoptionsprogrammen hätte sich sogar ein operativer Gewinn von 1,4 % ergeben, nach Minus 14,9 % im Vorjahresquartal.

Verlust je Aktie 0,15 USD, adjusted die erwarteten 0,07 USD. Nennt man wohl Punktlandung.

KR Sridhar, Gründer,Chairman und CEO kommentierte: “We are off to a strong start in 2021 and are performing just as we thought we would. We are continuing to make progress on our five growth levers that capitalize on the flexibility and adaptability of our core platform technology – the Bloom Energy Server. The focus on infrastructure, resiliency, reliability and clean energy solutions in the U.S. and around the world is significant and we are confident that our solutions fit the need and demand, which will lead to growth for years to come.”

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Und Greg Cameron, EVP und CFO von Bloom Energy ergänzte: “We delivered solid financial results – growing revenue and increasing margins, while achieving record acceptances. We continue to make great strides in reducing costs, while investing for the future. We are confident in our guidance and are on the way to being a $1 billion revenue business that is well positioned for future growth.”

Preliminary Summary GAAP Profit and Loss Statements

($000)

Q121

Q420

Q120

Revenue

194,007

249,387

156,699

Cost of Revenue

139,356

185,761

136,768

Gross Profit

54,651

63,626

19,931

Gross Margin

28.2%

25.5%

12.7%

Operating Expenses

69,048

68,144

66,326

Operating Loss

(14,397)

(4,518)

(46,395)

Operating Margin

(7.4%)

(1.8%)

(29.6%)

Non-operating Expenses1

10,492

22,620

29,554

Net Loss

(24,889)

(27,138)

(75,949)

GAAP EPS

 (0.15)$

 (0.16)

 (0.61)

Und so sieht man insbesodnere den Effekt der relativ hohen Fixkosten beim Aufwand, die zu einem extremen Hebel durch Umsatzentwicklungen/Steigerungen führen. Deshalb auch der im Q1 im Vergleich zum Q4/2020 höhere absolute Verlust trotz weiter gestiegener Bruttomarge. Bei den Umsätzen gab es noch ein interessantes Phänomen: Während die Produktumsätze kräftig stiegen, musste man bei den Installationserträgen/Umsätzen einen scharfen Rückgang von 14 Mio USD hinnehmen. Warum? Ein grosser Kunde hat zwar bereits die Anlagen abgenommen un dabgerechnet, aber die Installation soll erst im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erfolgen. Und die Lieferungen nach Korea wurden vor Ort vom Partner SK Group vorgenommen – nicht von Bloom Energy. Und eine Vielzahl der Auslieferungen in diesem Quartal war ohne Installation „bestellt“. 

Immer noch ausreichend gefüllte Kassen – und weniger verbrannt

Die Liquidität reduzeirte sich von 416,7 Mio USD (zum 31.12.2020) auf 365,7 Mio USd zum 31.03.2021. Die verschuldung wurde leicht reduziert um 4,9 Mio USD auf insgesamt 522,2 Mio USD. Der Ausblick belibt unverändert. In 2021 erwartet man Umsätze zwischen 950 und1.000 Mio USD mit einer Bruttomarge von rund 25 % (ohne US-GAAP) und einer operativen marge von rund 3 % PLUS (ebenfalls ohne US-GAAP) und das mit einem positiven Cash Flow.

Wichtig: Ohne US GAAP heisst, dass ledgiich Aktienoptionsprogramme ausgeschlossen werden c.p.!

Bloom will einen fetten Batzen vom Billionenmarkt den gerade die weltweiten Wasserstoffintiativen erschaffen oder fördern.

Und auch wenn man erst 2019 die ersten Brennstoffzellen mit Wasserstoff „befeuerte“ und erst in 2020 mit der Produktion von Elektrolyseuren begann, so kann man doch auf einen mittlerweile jahrzehntelang aufgebauten  Erfahrungsschatz in der Technologie schöpfen.

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Hier verzögerte man eine Investition von 50 bis 75 Mio USD auf Mitte dieses Jahres, um die Produktionskapazitäten annähernd zu verdoppeln auf 400 MW für Brennstoffzellen und rund 1 GW für Elektrolyseure. Und eine weitere Verdopplung wäre am bestehenden Standort möglich. Jedenfalls ist die Auftragslage derartig rosig, dass bereits jetzt die Prognose für 2021 aus bestehenden Aufträgen erfüllt werden kann. Also noch viel Luft und Fantasie… Oderwie bei den Zahlen 2020 kommuniziert:  “not reliant on any new bookings to meet our projections,” CFO Greg Cameron said on Wednesday’s earnings call. „

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