Grenke senkt Gewinnprognose aufgrund steigender Risikovorsorge und Insolvenzen

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GRENKE AG GRENKE legt Geschäftsbericht 2022 vor
Die Grenke AG, ein weltweit aktiver Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, verzeichnete in den ersten neun Monaten 2024 ein vorläufiges Konzernergebnis von 57,0 Millionen Euro, was einem Rückgang von 11,5 % im Vergleich zu den 64,4 Millionen Euro des Vorjahres entspricht. Diese Entwicklung ist auf höhere Aufwendungen für Schadensabwicklung und Risikovorsorge zurückzuführen, die aufgrund steigender Insolvenzen in den Hauptmärkten Frankreich, Spanien und Deutschland zugenommen haben. So stiegen die Ausgaben für Schadensabwicklung und Risikovorsorge von 26,7 Millionen Euro im ersten Quartal und 28,3 Millionen Euro im zweiten Quartal auf 37,8 Millionen Euro im dritten Quartal. Für das vierte Quartal erwartet Grenke ähnliche Belastungen.

Die Schadenquote erhöhte sich im dritten Quartal auf 1,5 % (nach 1,1 % im ersten Halbjahr). Gleichzeitig schrieb Grenke den Goodwill der spanischen Tochtergesellschaft in Höhe von 4,4 Millionen Euro vollständig ab. Vor diesem Hintergrund erreichte das Konzernergebnis im dritten Quartal 12,0 Millionen Euro, nach 19,8 Millionen Euro im ersten und 25,2 Millionen Euro im zweiten Quartal 2024. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das Unternehmen nun ein Konzernergebnis zwischen 68 und 76 Millionen Euro, eine Anpassung gegenüber der ursprünglichen Prognose von 95 bis 115 Millionen Euro. Die Zielvorgabe für das Neugeschäft liegt weiterhin zwischen 3,0 und 3,2 Milliarden Euro.

Dr. Sebastian Hirsch, Vorstandsvorsitzender der Grenke AG, kommentierte: „Unsere Diversifizierung bietet Stabilität, dennoch bleibt die zunehmende Insolvenzquote unserer Kunden nicht ohne Auswirkungen. Die Nachfrage nach Leasinglösungen ist weiterhin stabil, und die gewonnenen Daten zum Zahlungsverhalten unserer Kunden bieten wertvolle Einblicke. Diese Daten werden genutzt, um unsere Prognosen und unser Forderungsmanagement stetig zu verbessern.“

Finanzvorstand Dr. Martin Paal ergänzte: „Obwohl die steigende Risikovorsorge unser Quartals- und Jahresergebnis beeinflusst, haben wir strategische Maßnahmen umgesetzt, die unsere langfristige Rentabilität sicherstellen. Unser Leasingportfolio ist stark gewachsen, was das Zinsergebnis erhöht hat. Zudem behalten wir die Kosten im Blick und optimieren kontinuierlich unsere Effizienz.“

Anstieg des Zinsertrags und höhere Risikovorsorge

Das Zinsergebnis stieg im dritten Quartal 2024 um 7,4 % auf 92,8 Millionen Euro, unterstützt durch das wachsende Leasingneugeschäft. Auch das Ergebnis aus dem Servicegeschäft (+8,4 % auf 37,5 Millionen Euro) und das Ergebnis aus dem Neugeschäft (+26,7 % auf 13,5 Millionen Euro) legten zu. Gleichzeitig führte das steigende Leasingvolumen sowie höhere Ausfallraten zu einer Erhöhung der Schadensabwicklungs- und Risikovorsorgekosten. Die Personalausgaben stiegen ebenfalls um 13,8 % auf 49,2 Millionen Euro, was den Erwartungen entsprach.

Durch die außerordentliche Goodwill-Abschreibung erhöhte sich die Cost-Income-Ratio (CIR) im dritten Quartal 2024 auf 60,8 % (Q3 2023: 57,0 %).

Angepasste Prognose für 2024

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet Grenke weiterhin ein Leasingneugeschäft von 3,0 bis 3,2 Milliarden Euro und eine leicht steigende DB2-Marge. Angesichts der erhöhten Ausgaben für Schadensabwicklung und Risikovorsorge passt das Unternehmen jedoch seine Gewinnprognose von 95–115 Millionen Euro auf 68–76 Millionen Euro an. Die Schadenquote soll weiterhin im Durchschnitt unter 1,5 % bleiben.

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