Die GRAMMER Gruppe hat heute die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2024 vorgelegt. Der Konzernumsatz ging demnach im Berichtszeitraum um 5,5 % auf 556,6 Mio. EUR zurück (Q1 2023: 589,1 Mio. EUR). Insbesondere in den Regionen EMEA und APAC fielen die Umsätze niedriger aus als erwartet. In APAC lagen die erzielten Erlöse mit 121,3 Mio. EUR im ersten Quartal 2024 jedoch leicht über dem Vorjahr (Q1 2023: 117,4 Mio. EUR), während in EMEA der Umsatz auch gegenüber dem Vorjahr um 11,9 % auf 289,5 Mio. EUR (Q1 2023: 328,5 Mio. EUR) sank. In AMERICAS lagen die Erlöse mit 159,9 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahresquartals (Q1 2023: 159,5 Mio. EUR).
Bei der Betrachtung der Produktbereiche zeigte sich im Bereich Automotive eine Stagnation, allerdings mit unterschiedlichen Entwicklungen in den Regionen. Der Umsatz im Produktbereich Automotive lag bei 369,1 Mio. EUR (Q1 2023: 371,9 Mio. EUR). Im margenstärkeren Produktbereich Commercial Vehicles wurde ein Umsatzrückgang von 13,7 % auf 187,5 Mio. EUR verzeichnet (Q1 2023: 217,2 Mio. EUR). Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im ersten Quartal 2024 auf 3,9 Mio. EUR (Q1 2023: 11,7 Mio. EUR). Das operative EBIT ging ebenfalls zurück, von 13,9 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 2,4 Mio. EUR in den ersten drei Monaten 2024. Das operative EBIT wurde um positive Währungseffekte in Höhe von ca. 1,5 Mio. EUR bereinigt. Das operative Ergebnis der GRAMMER Gruppe wurde insbesondere durch den Umsatzrückgang, höhere Kosten aufgrund volatiler Werksauslastungen, Anlaufkosten für das neue Commercial Vehicles Werk in den USA sowie Translationseffekte belastet. Insbesondere die Umsätze in EMEA und APAC fielen aufgrund der allgemein großen gesamtwirtschaftlichen und branchenseitigen Unsicherheiten niedriger aus als erwartet. Der Free Cashflow verbesserte sich im ersten Quartal auf 40,2 Mio. EUR (Q1 2023: 8,7 Mio. EUR). Der Anstieg resultierte vor allem aus einer Verbesserung des Working Capitals.
Geschäftsentwicklung in den Regionen: Gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten belasten Umsatzentwicklung in EMEA und APAC
In EMEA verzeichnete GRAMMER in den ersten drei Monaten 2024 einen Umsatzrückgang von 11,9 % auf 289,5 Mio. EUR (Q1 2023: 328,5 Mio. EUR). Bereinigt um Währungseffekte betrug das Minus 9,5 %. Dabei sanken die Erlöse im Produktbereich Automotive um 7,2 % auf 157,1 Mio. EUR und im Bereich Commercial Vehicles um 16,8 % auf 132,4 Mio. EUR. Hier wirkten sich insbesondere eine schwächere Nachfrage infolge der gesamtwirtschaftlichen und branchenseitigen Unsicherheiten negativ aus. Das EBIT in EMEA belief sich auf 6,7 Mio. EUR im ersten Quartal (Q1 2023: 17,4 Mio. EUR) und wurde hauptsächlich vom Umsatzrückgang belastet. Das operative EBIT, bereinigt um positive Währungseffekte in Höhe von 0,3 Mio. EUR, lag bei 6,4 Mio. EUR (Q1 2023: 17,1 Mio. EUR).
APAC verzeichnete im Berichtszeitraum einen leichten Umsatzanstieg von 3,3 % auf 121,3 Mio. EUR (Q1 2023: 117,4 Mio. EUR). Währungsbereinigt lag das Umsatzwachstum bei 9,7 %. Ursächlich für den Anstieg in APAC war der Produktbereich Automotive mit einem Umsatzplus von 10,1 % auf 86,3 Mio. EUR (Q1 2023: 78,4 Mio. EUR). Mittlerweile erwirtschaftet der Produktbereich Automotive in der Region APAC mehr als 40 % des Umsatzes mit chinesischen OEMs. Die Erlöse im Bereich Commercial Vehicles lagen dagegen mit 35,0 Mio. EUR unter dem Vorjahresquartal (Q1 2023: 39,0 Mio. EUR). Neben Translationseffekten belastete ein ungünstiger Produktmix das EBIT, das im ersten Quartal 2024 bei 9,3 Mio. EUR lag (Q1 2023: 11,4 Mio. EUR). Das operative EBIT belief sich ebenfalls auf 9,3 Mio. EUR (Q1 2023: 11,6 Mio. EUR).
In AMERICAS verzeichnete GRAMMER im ersten Quartal mit 159,9 Mio. EUR einen Umsatz auf Vorjahresniveau (Q1 2023: 159,5 Mio. EUR). Bereinigt um Währungseffekte erzielte AMERICAS einem Umsatzanstieg von 3,0 %. Dabei stiegen die Erlöse im Automotive-Bereich leicht auf 129,3 Mio. EUR (Q1 2023: 128,1 Mio. EUR), während sie im Produktbereich Commercial Vehicles von 31,4 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 30,6 Mio. EUR in den ersten drei Monaten 2024 zurückgingen. Ergebnisseitig konnte GRAMMER in AMERICAS zwar Verbesserungen gegenüber der Vergleichsperiode erzielen, blieb aber weiterhin hinter den Erwartungen. Das EBIT wurde negativ beeinflusst von einem niedriger als ursprünglich erwarteten Umsatz, Anlaufkosten für das neue Commercial Vehicles Werk in den USA sowie der Verzögerung von Effekten aus dem Restrukturierungsprojekt „P2P” und belief sich auf –6,4 Mio. EUR (Q1 2023: –11,2 Mio. EUR). Das operative EBIT wurde um positive Währungseffekte in Höhe von 0,7 Mio. EUR bereinigt und lag bei –7,1 Mio. EUR (Q1 2023: –9,3 Mio. EUR). Der Fokus liegt in dieser Region weiterhin auf der Restrukturierung. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Optionen geprüft, darunter unter Umständen auch ein möglicher Verkauf der TMD.
GRAMMER verfolgt „TOP 10 Maßnahmen“ Programm mit Nachdruck
In Reaktion auf die zuletzt unter den Erwartungen liegende Profitabilität und die sich abzeichnende Abkühlung der Geschäftsentwicklung hat GRAMMER im ersten Quartal das Programm „Top 10 Maßnahmen“ in die Wege geleitet. Die Initiative beinhaltet unter anderem den Turnaround in AMERICAS mit dem Ziel, die Auslastung zu verbessern, die SG&A-Kosten anzupassen und die Margen im Einklang mit der mittelfristigen Prognose der Gruppe zu erhöhen. Darüber hinaus stehen die Steigerung der Profitabilität in der Region EMEA, eine Kostenreduktion in der Produktentwicklung, im Vertrieb und der allgemeinen Administration im Fokus. Die positiven Effekte aus dem Programm werden sich voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte auswirken.
Vermögens- und Finanzlage im ersten Quartal 2024
Die Bilanzsumme der GRAMMER AG erhöhte sich zum 31. März 2024 um 4,9 % auf 1.610,3 Mio. EUR. Dabei stiegen auf der Aktivseite die langfristigen Vermögenswerte auf 838,3 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 813,7 Mio. EUR). Insbesondere die sonstigen finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich von 11,8 Mio. EUR zum Jahresende 2023 auf 18,7 Mio. EUR zum Zwischenbilanzstichtag. Auch die Vermögenswerte aus Kundenverträgen stiegen deutlich auf 80,1 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 73,8 Mio. EUR). Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen ebenfalls um 7,1 % auf 772,0 Mio. EUR. Hier erhöhten sich insbesondere die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 308,1 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 288,5 Mio. EUR) und die Zahlungsmittel und kurzfristigen Einlagen auf 163,6 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 131,0 Mio. EUR).
Das Eigenkapital lag zum 31. März 2024 mit 313,5 Mio. EUR auf dem Niveau zum Jahresende 2023. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme auf 19,5 % (31. Dezember 2023: 20,4 %). Die langfristigen Schulden lagen mit 346,8 Mio. EUR insbesondere infolge einer Umgliederung von langfristigen in kurzfristige Finanzschulden unter dem Niveau zum 31. Dezember 2023 (378,4 Mio. EUR). Dagegen stiegen die kurzfristigen Schulden um 12,7 % auf 950,0 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 842,6 Mio. EUR), hauptsächlich ausgelöst durch die Umgliederung der Finanzschulden von langfristig in kurzfristig und einen Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Prognose 2024 bestätigt: Umsatz auf Vorjahresniveau und deutlich gesteigertes operatives EBIT
GRAMMER hat seine Einschätzungen zur voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens im laufenden Jahr im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2023 ausführlich dargestellt.
Die GRAMMER Gruppe hatte für das laufende Geschäftsjahr 2024 ihre bisherige Prognose bestätigt. Der Vorstand geht weiterhin von einem Konzernumsatz von rund 2,3 Mrd. EUR und einem operativen EBIT von rund 75 Mio. EUR aus.