Die GRAMMER AG kämpft mit einem herausfordernden Marktumfeld: Der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten sank in den ersten neun Monaten 2024 um 4 % auf €1,47 Milliarden. Der Verkauf der TMD-Gruppe, die Entkonsolidierung und eine schwächelnde Nachfrage, insbesondere in der Region EMEA, haben das Unternehmen gezwungen, die Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf €2 Milliarden anzupassen – weit entfernt vom ursprünglich erwarteten €2,3 Milliarden.
EMEA und APAC im Strudel der Automobilkrise – AMERICAS mit Aufwind
Während GRAMMER in den Regionen EMEA und APAC mit Rückgängen kämpft, zeigt sich ein Lichtblick in den AMERICAS, wo das Umsatzwachstum um 11,1 % auf €305,3 Millionen eine positive Ausnahme darstellt. Besonders das Segment Commercial Vehicles in Nordamerika entwickelt sich erfreulich. Doch in Europa und Asien setzt die Krise der Automobilbranche die Erträge massiv unter Druck.
Restrukturierung und Sparmaßnahmen im Fokus – „Top10“ Maßnahmen greifen
Mit dem Verkauf der TMD-Gruppe hat GRAMMER einen entscheidenden Schritt zur Verschlankung des Portfolios vollzogen. CFO Jurate Keblyte kündigt zudem an, dass der Fokus der Restrukturierungsmaßnahmen nun auf die Region EMEA verlagert wird: „Unser Top10-Programm beschleunigt die Transformation. Die schwache Konjunktur lässt uns keine andere Wahl, als Maßnahmen zur Effizienzsteigerung auszubauen, um gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.“
Finanzlage unter Druck – Eigenkapitalquote und Bilanzsumme sinken
Die Bilanzsumme sank um 0,7 % auf €1,52 Milliarden, während die Eigenkapitalquote zum 30. September 2024 auf 14,6 % absackte (31. Dezember 2023: 20,4 %). Trotz eines Anstiegs der langfristigen Schulden auf €593,7 Millionen bleibt die Liquidität stabil. Das Management hält an der Prognose eines operativen EBIT von rund €56,8 Millionen fest, setzt aber verstärkt auf Kostendisziplin und strategische Neuausrichtung, um der Marktschwäche entgegenzuwirken.
Mit einem klaren Fokus auf Profitabilität und der Strategie, das Portfolio weiter zu straffen, setzt GRAMMER alles daran, das Unternehmen durch die derzeitige Krise zu steuern und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.