Die Aktionäre der Staramba SE (ISIN: DE000A1K03W5) haben auf der ordentlichen Hauptversammlung, die am gestrigen 13. Februar 2019 in Berlin stattfand, nahezu alle Beschlüsse mit großer Mehrheit angenommen.
Unter anderem sprach die Hauptversammlung den aktuellen Mitgliedern der Geschäftsleitung sowie des Verwaltungsrats für das Geschäftsjahr 2017 mit deutlicher Mehrheit das Vertrauen aus und stimmte nahezu allen Punkten der Tagesordnung zu. Dabei wurde unter anderem die RSM GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft, Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018 gewählt. Abgelehnt wurden hingegen zwei Anträge auf Sonderprüfung, die Entlastung eines ausgeschiedenen Verwaltungsratsmitglieds sowie eines ausgeschiedenen Geschäftsführenden Direktors.
Dass ein neuer WP gewählt werden musste, war klar. Der Alte hatte ja die Testate verweigert und dass zweimal. Köpfe rollten bei Staramba, die bilanzzahlen mussten stark korrigiert werden – nach unten – und dennoch bleibt ein Geschmäckle: Weshalb gibt es selbst auf die abgespeckten Bilanzen kein Testat? Und die verweigerten Entlastungen sind bei dem Bilanzdesaster 2017 und den notwendig egwordenen Korrekturen und dem extremen Aktienkursverfall aufgrund dieses Skandals, nicht wirklich überraschend.
Wie vom Verwaltungsrat vorgeschlagen, wurden auf der Hauptversammlung mit Herrn Achim Betz und Herrn Axel von Starck zudem zwei neue Mitglieder in den Verwaltungsrat gewählt. Diese ersetzen die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Frau Marthe Rehmer (geb. Wolbring) und Herrn Marc Kneifel, die mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung ihre Ämter als Mitglieder des Verwaltungsrats niedergelegt haben.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
„Ich bedanke mich für die sehr gute Zusammenarbeit mit Marthe Rehmer und Marc Kneifel. Sie haben das Unternehmen in einer schwierigen Phase begleitet und ihre volle Kompetenz eingebracht. Nun gilt es, die Weichen neu zu stellen. Vielen Dank nochmals für den Einsatz“, sagt Christian Daudert, CEO der STARAMBA SE. Herr Daudert weiter: „Es gibt weitere Änderungen im Verwaltungsrat. Ab sofort fungiert Rolf Elgeti als Vorsitzender des Kontrollgremiums, Achim Betz wird sein Stellvertreter.“
Rolf Elgeti, neuer Verwaltungsratsvorsitzender, kommentiert: „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, mit Herrn Betz einen ausgewiesenen Experten zu gewinnen, der unserem neu gegründeten Prüfungsausschuss vorsitzen wird. Es liegt viel Arbeit vor uns, Strukturen aufzubauen und zu professionalisieren sowie gleichzeitig auch die strategische Weiterentwicklung zügig und zielgerichtet voranzutreiben, um die diversen enormen Potenziale der Gesellschaft im Sinne der Aktionäre zu heben.“
Die STARAMBA SE setzt mit den Beschlüssen der Hauptversammlung die angekündigten Veränderungen um, die das Unternehmen auf der Seite der Unternehmensführung und Administration in ein sicheres und ruhiges Fahrwasser bringen werden.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Kein Wort zu: Strafrechtliche Schritte gegen den WP werden geprüft
Kein Wort in den Verlautbarungen zur Hauptversammlung über die Schritte, welche gegen den alten WP eingeleitet werden sollten. Vollmundig äußerten sich die Verantwortlichen noch anfangs Dezember folgendermaßen:
Der Verwaltungsrat der STARAMBA SE lässt aufgrund der am vergangenen Freitag, den 30. November 2018, kommunizierten Einschätzung des Abschlussprüfers, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zur Erteilung eines Versagungsvermerks für den geänderten Jahresabschluss und den geänderten Lagebericht zum 31. Dezember 2017 zivil-, straf- und berufsrechtliche Schritte gegen die verantwortlichen Abschlussprüfer der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen.
Nachdem die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auch im Rahmen der Nachprüfung des geänderten Jahresabschlusses und des geänderten Lageberichts zum 31. Dezember 2017 mitgeteilt hat, keine ausreichenden und geeigneten Prüfungsnachweise als Grundlage für Prüfungsurteile erlangt zu haben und daher den Bestätigungsvermerk erneut versagt hat, mehren sich aus Sicht der Gesellschaft deutliche Anhaltspunkte, die berechtigte Zweifel an der erforderlichen Neutralität der verantwortlichen Abschlussprüfer aufwerfen.
„Mit dem nach Drehbuch inszenierten Versagungsvermerk haben die verantwortlichen Abschlussprüfer der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frau Silvia Sartori und Herr Andreas Blohm, dem Unternehmen höchstpersönlich ohne Notwendigkeit geschadet. Schon aus unserer Verantwortung gegenüber unseren Aktionären und Mitarbeitern heraus, können wir das nicht akzeptieren und lassen daher eine zivil- und strafrechtliche Verantwortung der Prüfer begutachten“, lässt der Verwaltungsrat abschließend mitteilen. Ausführlicher hier.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Das Geschäft
Operativ und vom Geschäftskonzept her bietet Staramba eigentlich alles, was der Markt will. Und eigentlich wäre es in der Aufbauphase auch egal ob 12 oder 16 Mio Umsatz erzielt werden – was zum Versagungsvermerk für 2017 führte. Die gewonnen Partner, die Produkte, der Staramba Token versprechen für die Zukunft eigentlich gute Möglichkeiten. Hoffentlich strahlt dieses Bilanzdebakel – und anders kann man es nicht nennen – nicht dauerhaft negativ auf das Operative aus. Es gilt für das Management verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und zukünftig transparent und proaktiv zu kommunizieren. Wie die Umsätze, die für 2018 verbucht wurden und der relativ hohe Gewinn zustande kommen bleibt interessant. Wieviel ist operativ durch Produkte verdient, wieviel ist Tokenverkaufserlös? Wird es für 2018 ein Testat geben? Viele Fehler kann sich die Gesellschaft nicht mehr erlauben. Vertrauen zurückzugewinnen wird schwierig genug, aber man sagt ja, das man alles getan habe um in ruhigere Gewässer zu kommen. Hoffentlich erleidet amn dabei keinen Schiffbruch.
Heute (14.02.2019 / 09:55) handelt die Aktie nahezu unverändert auf Xetra bei 13,95 EUR..
Zu diesem Artikel liegt eine Gegendarstellung vom 18.02.2019 vor:
Gegendarstellung
„Auf dem Portal „nebenwerte-magazin.com“ wurde am 14. Februar 2019 zur Hauptversammlung der STARAMB SE vom 13. Februar 2019 wahrheitswidrig verbreitet, dass „es bei dem Bilanzskandal nur folgerichtig war, dass bestimmte Mitglieder der Organe der Gesellschaft nicht entlastet worden sind.“
Richtig ist, dass
– mit den Stimmen der den Organen nahestehenden Personen
– und den Stimmen der de facto vom ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzenden Herrn Christian Daudert über den langjährigen Chief Legal Officer der STARAMBA SE Herrn Dominik Heer geführten 3 D Safe Corp., 404 Fifth Avenue, 3 rd Floor, New York, NY 10018, United States
diejenigen sämtlichen Mitglieder des Verwaltungsrats entlastet wurden, die den Jahresabschluss 2017 verantworteten. Herr Dominik Heer ist Präsident und CEO der 3 D Safe Corporation und war oder ist in Personalunion zugleich rechtlicher Berater der CHAMPIONS AG und/oder der Daudert&Daudert GmbH und/oder der KT Treuhand GmbH, allesamt rechtlich ansässig in: Kröpeliner Str. 54, 18055 Rostock.
Nicht entlastet wurde u.a. Herr Julian von Hassell, der bereit nach den ersten Viertel des Geschäftsjahres 2017 als geschäftsführender Direktor ausgeschieden war und somit seitdem keinen Einfluss auf die Geschäfte des Geschäftsjahres nehmen konnte sowie auch nicht an der Erstellung des Jahresabschlusses 2017 und dessen Präsentation gegenüber dem Abschlussprüfer mitgewirkt hat. Seine Nichtentlastung hängt vielmehr sehr offensichtlich mit der von ihm hocheffizient geführten Aktionärsopposition auf der Hauptversammlung vom 13.2.2019 zusammen.“
Gemäß Presserecht ist das nebenwerte-magazin verpflichtet diese Gegendarstellung zu veröffentlichen.