21.08.2019 – Die HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8) hat, wie am 27. Juni 2019 angekündigt, sämtliche Anteile an der Privilège Marine Holding GmbH von der HY Beteiligungs GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA, übernommen und damit mittelbar 97,43% der Anteile an der Privilège Marine SAS, Frankreich erworben. Der Barkaufpreis betrug 500 TEUR zuzüglich einer variablen Kaufpreiskomponente von bis zu weiteren 600 TEUR, die abhängig von bestimmten zukünftigen Entwicklungen ist.
Die französische Privilège ist seit über 30 Jahren als Hersteller von Luxus-Katamaranen am Markt tätig und produziert Segel- und Motorkatamarane, sie zählt damit zu den Pionieren des Marktes. Die Katamarane werden an der französischen Atlantikküste gebaut, die bestehende Personalstruktur mit ca. 150 Beschäftigten soll erhalten bleiben. Die Werft hat direkten Zugang zum Atlantik und stellt aktuell sechs Katamaran-Modelle von 50 bis 75 Fuß her.
Von den Designern und Ingenieuren der HanseYachts AG wurden schon im Vorfeld der Übernahme drei neue Katamaran-Modelle entwickelt und vermarktet, um die Traditionsmarke Privilège, die aktuell über einen Auftragsbestand von 26 Mio. EUR verfügt, in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Privilège profitiert als sechste Marke der Gruppe vom weltweiten Vertrieb der HanseYachts AG und der Einkaufsmacht, die hinter mehr als 150 Mio. EUR Gruppenumsatz steht.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
„Acht Jahre in Folge konnte die HanseYachts AG im Umsatz mit 9 bis 15 Mio. EUR pro Jahr wachsen. Damit wir dieses dynamische Wachstum nachhaltig in dieser Dimension fortsetzen können, benötigen wir von Zeit zu Zeit eine neue Marke. Diese füllen wir mit unserer erfahrenen Entwicklungsabteilung in Deutschland mit neuen Produkten und neuem Leben auf. Nach den guten Erfahrungen mit den neuen Marken Dehler und Sealine in den vergangenen Jahren soll nun Privilège diese Erfolgsstrategie weiter fortsetzen. Der Deal wurde im Wesentlichen durch die Ausgabe von neuen HanseYachts-Aktien im Zuge einer Sachkapitalerhöhung finanziert. Um nicht zu verwässern, bieten wir allen Aktionären nun an, zum gleichen attraktiven Kurs von 5,75 Euro je Stückaktie zu zeichnen. Ich bin mir sicher, dass unseren Aktionären die Attraktivität des Katamaran-Marktes bewusst ist„, so Dr. Jens Gerhardt, CEO der HanseYachts AG.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Die erfolgte Sachkapitalerhöhung, die derzeit noch im Handelsregister eingetragen wird, besteht aus der Ausgabe von 933.162 neuen Aktien zum Kurs am Stichtag von 5,75 EUR pro Aktie gegen Sacheinlage aus dem Aurelius-Konzern. Die Sacheinlage sind Forderungen, die in den vergangenen zwei Jahren zur Restrukturierung der Privilège Marine SAS angefallen sind. Die neuen Aktien sind gewinnberechtigt ab dem 1. Juli 2018. Das Bezugsrecht der weiteren Aktionäre wurde bei dieser Maßnahme ausgeschlossen.
Spannender läuft es derzeit bei der Aurelius, der indirekten Muttergesellschaft der HanseYachts. Und Aurelius sucht auch die Kommunikation mit dem Markt um ihre Strategie zu erklären: Brexit als Chance.
Die nun nachfolgende Barkapitalerhöhung dient zur Kompensation des Ausschlusses des Bezugsrechtes für die Sachkapitalerhöhung. Für die Barkapitalerhöhung verzichten die Mehrheitseigentümer Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA und die HY Beteiligungs GmbH entsprechend auf ihr Bezugsrecht. Hierdurch soll ermöglicht werden, dass nach erfolgter Durchführung der Sach- und Barkapitalerhöhung die prozentualen Anteilsverhältnisse unverändert bleiben können. Im Rahmen der Barkapitalerhöhung werden bis zu 299.219 neue Stückaktien ausgegeben. Der Bezugspreis beträgt 5,75 Euro je Stückaktie, das Bezugsverhältnis 9:1. Die neuen Aktien werden mit voller Gewinnanteilsberechtigung für das Geschäftsjahr 2018/2019, d.h. ab 1. Juli 2018, ausgegeben. Die Bezugsfrist läuft vom 20. August bis 10. September 2019. Nicht bezogene Aktien können vom Vorstand zugeteilt werden.
Neunmonatszahlen
In der kumulierten Betrachtung der Ertragslage der vergangen neun Monate war die Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderung, aktivierte Eigenleistungen) im Berichtszeitraum Juli 2018 bis März 2019 um 11,3 % auf 109,5 Mio. Euro gestiegen (vergleichbarer Vorjahreszeitraum 98,4 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 1,3 Mio. Euro unter dem Vorjahresvergleichszeitraum von 1,9 Mio. Euro. Bei einem Materialaufwand von 62,5 Mio. Euro war die Materialaufwandsquote (57,1 %) im Verhältnis zur Gesamtleistung um 1,4 %-Punkte geringer als in der vergleichbaren Vorjahres-Berichtsperiode. Die Personalaufwendungen in Höhe von 30,0 Mio. Euro waren gegenüber dem vergleichbaren Vorjahr absolut um 1,2 Mio. Euro gestiegen aber in Relation zur höheren Gesamtleistung um 1,9 % gesunken. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren mit 14,4 Mio. Euro gegenüber der Vorjahresperiode unverändert.
Was sagt die Analyse von HEUTE zu den Perspektiven der HanseYachts?
Das EBITDA verbesserte sich in den neun Monaten auf + 3,8 Mio. Euro (Vorjahr – 0,4 Mio. Euro). Die Abschreibungen waren unverändert 4,3 Mio. Euro. Das Finanzergebnis betrug unverändert – 1,3 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Ertragsteuern betrug das Konzernergebnis – 1,7 Mio. Euro (Vorjahresvergleichsperiode – 5,9 Mio. Euro). Die Ergebnisverbesserung in Höhe von 4,2 Mio. Euro sind die Folge von Optimierungsmaßnahmen sowohl in der Preisgestaltung als auch in der Entwicklung, Produktion, Logistik und im Einkauf. Der Vorstand geht unverändert von seiner Prognose aus, dass das zum 30. Juni 2019 endende Geschäftsjahr 2018/2019 ein positives Konzernergebnis im einstelligen Millionen-Euro-Bereich ausweisen wird. Zum 31. März 2019 beträgt die Eigenkapitalquote 12,6 %.
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Mit einer klar positionierten Mehrmarkenstrategie, einer breiten Modellpalette und der industriellen Serienfertigung sieht sich HanseYachts gegenüber dem Wettbewerb sehr gut aufgestellt.
Aktuell (21.08.2019 / 08:01 Uhr) notieren die Aktien der HanseYachts AG im Frankfurter-Handel unverändert bei 5,80 EUR.