Prime Standard | Siemens Energy-Aktie ein KAUF? VERKAUF? 27,50 EUR wäre ok oder…

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Siemens Energy AG (ISIN: DE000ENER6Y0) kommt heute an die Börse – Scheitern ist eigentlich nocht möglich: Niemand musste zeichnen, es gab keine Kapitalerhöhung, also nicht wie bei den beiden Börsengängen letzte Woche ein negativer Beigeschmack durch wenger Aktien platziert als gewünscht und dann noch am unteren Ende der Zeichnungsspanne. Nein hier startet man hoffnungsfroh. Naja bei dem Marktumfeld…

Also was ist dann ein erfolgreicher Börsengang für die ehemalige Siemens-Sparte? „Sollte so 20 Milliarden wert sein“ hört man, „wäre ein angemessener Kurs von 27,50 EUR je Aktie“ hört man. Jedenfalls wird Siemens Energy AG, die aktuell an das Deutsche Parkett kommt, mit einer erwarteten Kapitalisierung von rund 20 Mrd. EUR direkt ein Schwergewicht an der Börse sein – operativ eher ein Unternehmen im Umbruch mit Sanierungsbedarf in einigen Sparten. Auf dem Weg der Besserung mit einigen Perlen, wie beispielsweise der Mehrheitsbeteiligung an Siemens Gamesa.

Scheitern wäre wohl bei Siemens Energy ein Kurs weit unter den kolportierten 27,00 bis 30,00 EUR. Das Unternehmens mit rund 91.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 28,8 Mrd. EUR in 2019 wird gelistet ohne das die neuen Aktionäre einen Cent zahlen müssen: Die Siemens AG behält vorerst selber 35,1 % der Aktien (geplant ist eine Reduktion dieses Anteils im Laufe der Zeit), der Siemens Pensionsfonds (Siemens Pension-Trust e.V.) erhält 9,9% und die restlichen 55% der Aktien werden an die Aktionäre der Siemens AG gemäß deren Anteil verteilt ( für 2 Siemens AG-Aktien erhält der Aktionär eine Aktie der Siemens Energy AG „gratis“). {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}

So sollten in den ersten Wochen einige Veräußerungen der zugeteilten Aktien erfolgen – Fonds beispielsweise, die den DAX nachbilden, oder ETF’s werden die Siemens Energy Aktien veräußern müssen, was dem Kurs der Aktie bestimmt in den ersten Wochen nicht gut tun wird. Auch Siemens Aktionäre werden wohl eher auf der Abgabeseite sein. Und unter ethischen Gesichtspunkten werden ökologisch orientierte Fonds erst dann zugreigfen, wenn die Zukunft oder besser gesagt das Ende der Kohlesparte geklärt und erklärt ist – sowohl in Form von Turbinen für Kohlekraftwerke, als auch in Infrastrukturausstattung für Kohleminen.

10 Milliarden allein bringt der Siemens Gamesa-Anteil auf die Waage

Wichtig ist die Unterstützung des Aktienkurses durch das Siemens Gamesa-Paket, das derzeit allein einen Wert von rund 10 Mrd. EUR repräsentiert und so den Kurs der Aktie nach unten abfedern sollte. Natürlich sind die derzeitigen Marktunsicherheiten und der drohende weitere Indexverfall in Richtung 200 Tage Linie beim DAX keine schöne Begleitmusik – hier besteht ein extremes Risiko in einen Abwärtstrend zu geraten – und auch die wertvolle Siemens-Gamesa-Beteiligung könnte dabei kräftig an Wert verlieren mti entsprechender Wirkung für die Mutter.

Bei einem vom „Markt“ erwartetem Kursniveau von rund 27,50 EUR (wäre eine Kapitalisierung von rund 20 Mrd. EUR) EIN INTERESSANTER WERT MIT VIEL PERSPEKTIVEN – allein die 2/3-Beteiligung an Siemens Gamesa bietet wohl sehr viel Potential, die Möglichkeiten aus dem Umbau der Gasturbinensparte könnten einen kräftigen Schluck aus der Flasche bieten  – abgestützt durch den hohen Anteil der laufenden Einnahmen aus dem Servicegeschäft von rund 50% des gesamten Spartenumsatzes. Und die anderen Sparten Transmission – ein klarer Gewinner der Energiewende – und Indusrtrial Applications – ähnlich im Umbruch wie die Gasturbinensparte mit soagr noch höherem Serviceanteil und Recoverychancen – machen das Bild rund.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Einzelheiten zum neuen Großunternehmen liefert pointiert der Spin-off Bericht der Siemens AG, der das neue Unternehmen und die Kapitalmarktstory fassbar macht :SPIN-OFF BERICHT. Für uns bietet die Siemensabspaltung die grössten Chancen und je nach Kursentwicklung einen günstigen Einstieg in einen spannenden Markt, in dem zwar derzeit extreme Umwälzungen stattfinden, aber der mittle- unfd langfristig große Perspektiven bietet. Einstiegskurse? Schwer einzuschätzen, ab wann die Aktie interessant wird – die wahrscheinlich sehr volatile Entwicklung der Aktie in den nächsten Wochen sollte der Anleger aufmerksam verfolgen und

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Die anderen beiden Börsengänge letzter Woche

Hensoldt AG (ISIN: DE000HAG0005), Schwergewicht im Rüstungssektor seit Freitag letzter Woche an der Börse und Knaus Tabbert AG (ISIN: DE000A2YN504), stolperte am Mittwoch an die Börse. Bei Knaus Tabbert sah es eigentlich interessant aus: Eine Branche die gerade im Boom-Modus ist, der Ausgabepreis für die Aktien wurde dennoch nur auf 58,00 Euro pro Aktie festgelegt (unterer Wert der Angebotsspanne von 58,00 bis 75,00 EUR). Angebotsvolumen ungefähr 232 Millionen Euro (4 Mio. Aktien, auch heir wenige rals geplant), was bezogen auf den Emissionspreis einer Marktkapitalisierung von Knaus Tabbert von insgesamt 602 Millionen Euro entspricht. Bruttoerlös für die Gesellschaft aus der Kapitalerhöhung beträgt „nur“ rund 20,3 Mio.Euro. Der Streubesitz wird voraussichtlich 38,5 % betragen. Altaktionäre machten Kasse – legitim insbesondere da das Unternehmen offensichtlich über genug Kapital verfügt, um den Wachstumskurs fortzusetzen. Die geringe Nachfrage nach Aktien des Freizeitmobilherstellers – zugeteilt an der unteren Grenze der Zeichnungsspanne und nur 4 Mio Stück anstatt der möglichen knapp 5 Mio. Aktien – ließ schon Böses ahnen für die ersten Handelstage: Der Kurs tauchte dann auch unter den Emissionspreis und sah Donnerstag die 54,50 EUR. Hätte schlimmer kommen können. Aber Freitag – im schwachen Marktumfeld um so beeindruckender – geht es wieder über den Emissionspreis auf aktuell 58,30 EUR (Schlusskurs Freitag Frankfurt). Die Perspektiven stimmen: 2019 machte das Unternehmen mit rund 3.000 Mitarbeitern 780 Mio. EUR Umsatz. Die 20 Mio sollen unter anderem in einer neuen Produktionsstätte in Ungarn investiert werden. Wachstumsraten stimmen und das von Knaus Tabbert bediente Marktsegment passt in die Zeit. Der Emissionspreis lässt Spielraum für zukünftige Kurssteigerungen. An schwächeren Tagen durchaus einen zwieten Blick wert. Auch wenn hier bestimmt keine extremen Entwicklungen, wie bei Onlineanbietern oder Storyaktien zu erwarten sind – vielleicht in unruhigeren Börsenzeiten die bessere und konservativere Wahl. Ein Unternehmen aus der Old Economy, das sich in einem kräftig wachsenden Markt bewegt: Luxus plus Freizeit sind Themen, die auch in den nächsten Jahren ziehen sollten.

Die Hensoldt AG – auch am unteren Ende der Angebotsspanne

zugeteilt zu 12,00 EUR (Spanne 12,00 bis 16,00 EUR) ging Freitag an den Markt. Stückzahl der emittierten Aktien: (möglich waren 33.333.333 Aktien einschließlich neu ausgegebener Aktien und bestehender Aktien des Veräußernden Anteilseigners und nach vollständiger Ausübung einer Erhöhungs- und Greenshoe-Option bis zu 45.808.333 Aktien). Angekündigt vom CEO Thomas Müller: „HENSOLDT ist voll auf Kurs. Seit wir unsere Börsenpläne angekündigt haben, haben wir positive Rückmeldungen von Investoren und anderen Stakeholdern erhalten. Das Investoreninteresse sehen wir als klares Zeichen für die Attraktivität unseres Unternehmens und unserer nachhaltigen Wachstumsdynamik. All das zeigt: der Börsengang ist der nächste logische Schritt für HENSOLDT.“ Das Börsenschwergewicht mit einer Kapitalisierung 1,26 Mrd. EUR beim Emssionspreis von 12,00 EUR kommt aus dem Umfeld von KKR auf den Markt und so kann mittel- bis langfristig von einer kompletten Platzierung der Aktien ausgegangen werden. Aus der heutigen Emission werden 300 Mio. EUR als Kapitalerhöhung der Gesellschaft zufließen, der Rest von den insgesamt heute eingenommenen 460 mio. EUR geht an die Alteigentümer – Streubesitz erreicht rund 37%. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Das Unternehmen aus dem Rüstungsbereich – ursrprünglich eine Airbus Tochter – ist in einem Segment tätig, in das längst nicht mehr alle Fonds oder Anleger investieren wollen oder aufgrund von Anlagerichtlinien können. Zwar nehmen die weltweiten Rüstungsausgaben in den letzten Jahren zu, die Margen im Defensebereich sind ebenfalls bekanntermaßen höher als in anderen Märkten, aber die Branche ist stark von geopolitischen Entwicklungen abhängig, was der Anleger nicht außer Acht lassen sollte. Jedenfalls der erste Handelstag zeigt bisher eine enttäuschende Entwicklung von 12,00 EUR ging es kontinuierlich runter um sich am Ende leicht zu erholen – wenn auch unter Emissionspreis – auf 11,13 EUR (Schlusskurs Freitag Frankfurt) – klar wirkt der Gesamtmarkt dämpfend und man fühlt sich an den in den ersten Wochen auch floppenden Börsengang der Teamviewer Aktie erinnert, die auch von einem Hedgefonds „an die Börse gebracht worden ist“. Wobei Teamviewer mittlerweile eine Erfolgsstory ist – Hensoldt scheint wohl nicht ein derartiger Selbstläufer zu sein – „falsche“ Branche, schlechtes Timing und auch die explosionsartigen Wachstumszahlen eine rteamviewer erreicht man nicht. Hinschauen, möglicherweise beobachten, wie es sich weiter entwickelt.

HENSOLDT? „HENSOLDT ist ein Pionier der Technologie und Innovation im Bereich der Verteidigungs- und Sicherheitselektronik mit einer mehr als 150-jährigen Geschichte und Vorgängerunternehmen wie Carl Zeiss, Airbus, Dornier, Messerschmitt und Telefunken. Das Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein deutscher Champion mit strategischen Führungspositionen auf dem Gebiet von Sensorlösungen für Verteidigungs- und Nicht-Verteidigungsanwendungen. HENSOLDT entwickelt auf der Basis innovativer Ansätze für Datenmanagement, Robotik und Cyber-Sicherheit neue Produkte zur Bekämpfung vielfältiger Bedrohungen. Mit mehr als 5.400 Mitarbeitern (Stand: 31. Dezember 2019) erzielte HENSOLDT 2019 einen Umsatz von 1,11 Milliarden Euro.“.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

H2TEIL7: Bloom Energy Corp. die bessere Plug Power? Knapp 1 Mrd. USD Umsatz mit Brennstoffzellen und jetzt „green“ mit Elektrolystechnik zusätzlich

Wasserstoffaktien-Update KW39: Abwärtstaumel bei NEL und NIKOLA, Buy the Dip bei Bloom Energy, Ballard Power takes China, Plug überzeugt Linde

BUCHTIP: EIN SPANNENDES BUCH GEFÄLLIG? Nachhaltigkeit als Anlageprinzip – logisch, zukunftsfähig und lesenswert! Wasserstoff, Energiewende und alles drum herum

BUCHTIP: Anlegen in Crashzeiten, Vermögenssicherung – Beate Sanders aktuelles Buch. Spannend. Leicht anwendbar.

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