Das Trauerspiel um die Eyemaxx setzt sich fort: Österreichisches Sanierungsverfahren zugunsten der Aktionäre gegen deutsches Insolvenzverfahren eher zugunsten der Anleihegläubiger. Es geht um rund 200 Mio EUR, entsprechend verbissen die Fronten. Wahrscheinlich werden die Aktivitäten und Transaktionen des ehemaligen Alleinvorstands und Hauptaktionärs der Eyemaxx mittlerweile forensisch untersucht – Spannung garantiert. Welche „Leichen“ liegen möglicherweise im „Keller“ der Eyemaxx-Historie?
Erstmal gibt es einen Erfolg in diesem Tauziehen: „Am 6. Dezember hat das Amtsgericht Aschaffenburg dem Antrag von One Square und Heuking Kühn stattgegeben und das Sekundärverfahren in Deutschland eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Herr Dr. Andreas Kleinschmidt, Rechtsanwalt in der Kanzlei White & Case bestellt. Herr Dr. Kleinschmidt wird an der Investoren-Telefonkonferenz teilnehmen und über den aktuellen Stand des Verfahrens berichten.
Vom 3. bis 7. Dezember fanden die Abstimmungen ohne Versammlungen zur Wahl je einen gemeinsamen Vertreter für die Anleihen der Eyemaxx Real Estate AG statt.“
Bedeutet: Zumindest die Projekte, Assets in Deutschland sind dem Zugriff des österreichischen Verfahrens und somit der Abfindung mit exakt 20 % auf die Anleiheforderungen entzogen
Also könnte es eine wesentlich bessere Quote für die Anleihegläubiger werden, zumindest solange die in den Büchern befindlichen Assets der Eyemaxx nicht „nur total überbewertete Luftnummern“ waren. Und davon kann ausgegangen werden, wenn man sich die Anstrengungen des Vorstands und Hauptaktionärs anschaut über ein österreichisches Sanierungsverfahren die Anleihegläubiger „abzuspeisen“ und den Aktionären „den Rest“ der Eyemaxx zu sichern – ohne die lästigen Verbindlichkeiten von meisst deutschen Privatanlegern, die in die Eyemaxx Anleihen investiert haben.
H2-Update: Nel’s Kontakte zu H2GreenSteel sind eng. Reicht es für den grossen Auftrag….
Wie weiter? Am 08.03. gibt es eine Investorenkonferenz der One Square -geht auch um den gewählten „gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger“
„One Square und Heuking Kühn laden alle Anleihegläubiger zu einer dritten Investoren-Telefonkonferenz am 8. Dezember 2021 um 17.00 Uhr ein, um über die wesentlichen Ereignisse zu informieren.“ UND WEITER:
„Die Telefonkonferenz findet statt am 08. Dezember 2021 um 17:00 Uhr.
Zugangsdaten sind
Einwahlnummern:
DE: +4969201744220
UK: +442030092470
US: +18774230830
PIN: 69976432#
One Square und Heuking Kühn Lüer Wojtek haben sich bereit erklärt, die Vertretung der Anleihegläubiger zu organisieren und im österreichischen sowie im deutschen Insolvenzverfahren zu übernehmen.
Anleihegläubiger können sich weiterhin per E-Mail unter eyemaxx@onesquareadvisors.com zur Forderungsanmeldung registrieren. „
Wenn man die Veröffentlichungen des Deutschen Mittelstands Fonds anschaut, sollte der Name des gemeinsamen Vertreters feststehen. Aber erstmal abwarten.
Interessant wird es sich im weiteren Fortschreiten zeigen, ob die Anleihegläubiger „wirklich in einem Boot“ sitzen: Die letzte von Eyemaxx emittierte Anleihe mit Laufzeit bis 2025 war durch Grundschulden „angeblich abgesichert“, was für die Vorläuferanleihen nicht gilt – die sind „unbesichert“. Ob hier gegenläufige Interessen zukünftig auftreten, wird sich zeigen.
BLEIBT WEITERHIN SPANNEND. Zur Vorgeschichte die einzelnen Beiträge aus unserer Reihe Geduldsaktien: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 ,Teil5, Teil 6 und Teil 7 unserer Reihe „Eyemaxx, Northern Data, PREOS und publity – Geduldsspiel“.
Spannende Fragen werden die Verlautbarungen der Eyemaxx in den letzten Monaten aufwerfen. Wahrscheinlich wird es sich hier um eine Frage von persönlicher Verantwortung, falsche oder irreführende Kapitalmarktinformationen und Haftungsfragen gehen – wahrscheinlich. Und vielleicht auch die Kosten, Verträge und Wirtschaftlichkeit des „Schloss Leopoldsdorf“:
Leopoldsdorf? Da war doch was mit einem denkmalgeschützten Schloss – repräsentativ und teuer
Wir spielten bereits auf die Österreich-Karte in unserem letzten Beitrag an: „Es bleibt leider spannend. Und ungewiss. Über die Problematik eines möglichen Insolvenzantrags informierten wir am 26.10.2021. Und es fragt sich auch, wie lange das imposante Schloss Leopoldsdorf bei Wien noch das Österreich „Headquarter“ der Eyemaxx beherbergen wird – laut Homepage ist es aktuell noch „in Funktion“. Denkmalgeschützte Immobilie, die möglicherweise mittlerweile „ein paar Nummern“ zu gross und insbesondere zu teuer sein sollte. Ausserdem sollte das Objekt wenig produktiv sein – möglicherweise Teil des Problems? Im Impressum der www.schloss-leopoldsdorf.com findet sich ein bekannter Ansprechpartner, der wohl auch in diesem Fall wenig Auskünfte erteilen wird: Dr. M. Müller.“ (nwm, 30.10.2021)
H2-Update: Nel’s Kontakte zu H2GreenSteel sind eng. Reicht es für den grossen Auftrag….
UND JETZT?