Die Enapter AG (ISIN:DE000A255G02) errichtet gerade in Saerbeck, der sogenannten „NRW-Klimakommune“ ihren „Enapter Campus“ inclusive einer Produktionsstätte für Elektrolyseure mit einer Kapazität von anfänglich 280 MW jährlich.
Und passend zur Bauplanung erhielt Anfang Juni die Enapter GmbH, eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Enapter AG, einen Bewilligungsbescheid über eine Förderung in der Gesamthöhe von rund 9,3 Mio EUR für die Produktionsentwicklung der geplanten Massenfertigung der Elektrolyseure auf dem Enapter Campus in Saerbeck. Und heute nochmal Geld:
Entwicklung des neuen Elektrolyseurs „AEM Multicore“
durchgeführt von der Enapter in Zusammenarbeit mit der FH Münster wird gefördert mit 5,6 Mio EUR. So das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wegen des Innovationspotentials des Projekts. Mit der finalen Entwicklung des neuen Elektrolyseur-Modells will Enapter das Potential der Anionaustauschmembran-Technologie (AEM) weiter ausschöpfen. Sie habe einen klaren Kostenvorteil, in der Wissenschaft werde sie bereits jetzt als kosteneffizienteste Elektrolysetechnologie angesehen.
Reihenschaltung soll es günstiger machen!
Im bereits für 2022 zur Vermarktung vorgesehenen AEM Multicore kombiniert Enapter dieses Potential mit einem neuen strategischen Ansatz: Statt eines aufwendig produzierten, maßgeschneiderten Elektrolyseurs kombiniert Enapter 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module können etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren.
“Mit der AEM-Elektrolysetechnologie könnten wir das Ziel einer kostengünstigen Produktion von grünem Wasserstoff erreichen. Deutschland ist die Heimat des Technologieführers für AEM. Deshalb freuen wir uns umso mehr, die Markteinführung dieses innovativen Produktes voranzutreiben.” so sagt Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Steinhoff sieht zumindest in Amsterdam Hamilton auf dem Rückzug. Oder fokussiert man sich in London jetzt auf Südafrika?
„Die Unterstützung der Bundesregierung wird die Entwicklung unserer grünen Wasserstofflösungen um Megawatt-Bereich deutlich beschleunigen”, freut sich Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand der Enapter AG. “Wir freuen uns, dass die Bedeutung unseres AEM-Elektrolyseurs für die Kostensenkung für grünen Wasserstoff und die Steigerung der Produktion auf diese Weise gewürdigt wird.”
Und die Hochschule macht mit – so stellt man sich Innovation vor
Während Enapter den AEM Multicore entwickelt, wird die FH Münster im eigens dafür entwickelten “Application Lab” beim Testen unterstützen. Der modulare Ansatz verkürzt die Entwicklungszeit und ermöglicht es Enapter, Elektrolyseur-Systeme für den Wasserstoff-Bedarf in jeder Größenordnung herzustellen. Der AEM Multicore kann als kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Elektrolyseuren der MW-Klasse bereits jetzt bestellt werden.
“Der modulare Megawatt-Elektrolyseur ist enorm flexibel einsetzbar und damit ideal für die Nutzung von schwankender erneuerbarer Energie geeignet”, erklärt Dr. Elmar Brügging, Leiter des Verbundforschungsprojekts der FH Münster. “Zudem ist er durch den Einsatz mehrerer Kernmodule auch extrem robust.”
Enapter’s technologischer Ansatz
„Modulare Elektrolyse im großen Stil – „AEM Multicore “ Enapters Einstieg in die Megawatt-Klasse in der Wasserstoffproduktion“ – Am Standort Saerbeck startet Enapter die Entwicklung des neuen Modells, das das Potential der Anionenaustauschmembran-Technologie (kurz AEM) weiter ausschöpfen soll. Der AEM Multicore soll bereits im nächsten Jahr auf den Markt kommen und aussagegemäss eine kostengünstige, flexible und zuverlässige grüne Wasserstoffproduktion im großen Maßstab ermöglichen. Die ersten Modelle können schon jetzt bestellt werden.Alle H2-Unternehmen verfolgen ein grosses Ziel:
Kosten für grünen Wasserstoff müssen für die Durchsetzung am Markt extrem sinken – Ziel ca. 1,00 USD je KG
Damit erinnert der Ansatz an das aktuelle Innovationsprojekt der Biden Administration „Energy Erathshot“ – eine Dekade um ein KG Wasserstoff zu einem dollar herzustellen.. Und Enapter hat sich dafür auf die AEM-Elektrolysetechnik fokussiert. Dazu braucht es auf jeden Fall eine Massenfertigung standardisierter Produkte. Und so soll der sog. „AEM Multicore“ zur kosteneffizienten Alternative zu traditionellen Elektrolyseuren in der Megawatt-Klasse werden. Enapter kombiniert 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module können etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Das entspricht einem Energieäquivalent von 9,5 Barrel Rohöl. Dank dem modularen Ansatz sei der Multicore eine kostengünstige und wartungsarme Alternative und reagiert flexibel auf die schwankende Energiezufuhr aus erneuerbaren Energiequellen.
Steinhoff sieht zumindest in Amsterdam Hamilton auf dem Rückzug. Oder fokussiert man sich in London jetzt auf Südafrika?
„Der AEM Multicore wird günstiger als vergleichbare Produkte am Markt – die Verwendung von standardisierten, in Masse gefertigten Stack-Modulen macht den Unterschied“, ist Sebastian-Justus Schmidt überzeugt. “Unsere Anlagen passen sich flexibel den unterschiedlichen Anforderungen sowie den Schwankungsbreiten regenerativer Energiequellen wie Wind oder Solar an. ”
PEM-Elektrolyse vs AEM-Elektrolyse
Während sich Enapter auf die sog. AEM-Elektrolyse fokussiert, bietet Nel beispielsweise sowohl PEM als auch ein sog. „alkalische Elektrolyseverfahren“ an. Welche Verfahren sich mittel- und langfristig als günstigste oder effektivste Lösung durchsetzen werden, scheint noch offen. Einen kurzen Überblick bietet in allgemeiner Form der Beitrag „Überblick über die Verfahren der Wasserelektrolyse und Forschungsergebnisse sowie Forschungsbedarf bei der alkalischen Elektrolyse“, Günter Schiller, 2012.
Elektrolyseurproduktion im wettbewerbsfähigen Umfang im Aufbau – Enapter ist dabei!
Und im Chor der aufstrebendenH2- Branche ist die „deutsche Stimme“ relativ schwach vertreten: SFC Energy als Pure Player fällt einem ein, dazu einige Konzere mit hohem Einsatz in diesem Sektor wie beispielsweise Siemens Energy, Linde oder Daimler Trucks. Dann gibt es noch einen von der Kapitalisierung her grossen Anbieter, der derzeit eine Serienproduktionsanlage für Elektrolyseure aufbaut.: Die Enapter AG (ISIN: DE000A255G02). Und das in Deutschland. Spannend. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 100 Mio EUR könnte hier ein Gegengewicht zur Heroya-Produktionsstätte von Nel oder den anderen im Aufbau befindlichen Produktionsstätten entstehen. So sprachSiemens Energy auf seinem Hydrogen Day vom Aufbau einer Elektrolyseproduktion im GW-Bereich. Und ThyssenKrupp verfügt bereits über Kapazitäten von 1 GW jährlich über entsprechende Zulieferketten – so zumindest kommuniziert bei Präsentation des Quebec-88 MW-Projekts.
Vor einiger Zeit Anlass für ein Interview mit Sebastian Julius Schmidt – Gründer und Vorstand der Enapter AG. Ein Auszug:
„…Gegenüber dem Markt haben wir uns einen Wettbewerbsvorteil von mehreren Jahren erarbeitet. Den wollen wir weiter ausbauen und in die Massenproduktion überführen. Dabei sind wir sehr transparent. Wir kommunizieren und zeigen unsere Meilensteine, beispielsweise in der Entstehung unseres Campus in Saerbeck. Unsere Technik wird hundertfach in unterschiedlichsten Bereichen schon heute angewendet. Enapter ist Realität und der Weg zur Massenproduktion ist klar erkennbar.“
DAS KOMPLETTE INTERVIEW – HIER.