18.02.2020 – Die adesso AG (ISIN: DE000A0Z23Q5) erzielt ein höheres EBITDA als prognostiziert. Nach einem guten Schlussquartal mit größeren Lizenzerlösen der in|sure Produktfamlie, einer wieder spürbar anziehenden Auslastung im IT-Servicegeschäft der Muttergesellschaft adesso SE sowie einem höher als erwarteten Konsolidierungseffekt aus IFRS 16 wird voraussichtlich die Gesamtjahresprognose 2019 für das operative Ergebnis EBITDA (40 bis 45 Mio. EUR) übertroffen. Bei einem voraussichtlichen Umsatz von 449 Mio. EUR wird mit einem EBITDA in Höhe von 46 Mio. EUR gerechnet. Basis der Einschätzung sind die bisherigen Erkenntnisse aus der Konzernabschlusserstellung.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Bereits im Q3 hatte
man die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahr weiter auf einen neuen Höchstwert von 113,9 Mio. EUR gesteigert.Treiber war vor allem der Ausbau der Geschäftsaktivitäten im In- und Ausland. Die EBITDA-Marge verbesserte sich im Vergleich zum vorangegangenen Quartal auch ohne signifikante Lizenzerlöse auf 9,6 %. Auf Neunmonatsbasis wurde bei Umsätzen in Höhe von 327,2 Mio. EUR ein EBITDA von 28,9 Mio. EUR erreicht. Trotz der Margenverbesserung im dritten Quartal wirkt die schwächere Auslastung des ersten Halbjahrs weiter nach. Bereinigt um die positiven Bilanzierungseffekte aus IFRS 16 hätte das EBITDA 20,0 Mio. EUR (Vorjahr: 23,9 Mio. EUR) betragen. Im vierten Quartal werden margensteigernde Effekte aus dem Servicegeschäft und zusätzliche Lizenzerlöse erwartet.
Geschäftsentwicklung
Die Umsatzerlöse wurden im dritten Quartal auf einen neuen Höchstwert von 113,9 Mio. EUR gesteigert. Dies entspricht einer Steigerung von 20 %. Während in Deutschland 18 % Wachstum erzielt wurden, konnten die Aktivitäten im Ausland um 28 % ausgeweitet werden. Die Zahl der Mitarbeiter umgerechnet auf Vollzeitstellen (FTE) stieg zum Stichtag um 847 gegenüber dem Vorjahreswert auf 3.951 an. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl (FTE) ist im Betrachtungszeitraum um 24 % gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. Durch die zunehmende Internationalisierung von adesso wuchs die Mitarbeiterzahl im Ausland überproportional. adesso beschäftigt in Summe nun 654 Mitarbeiter außerhalb von Deutschland. Davon wurden allein im dritten Quartal 79 neue Mitarbeiter eingestellt.
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In Deutschland ist das Nachlassen der Wirtschaftsdynamik weiterhin spürbar. Insbesondere aufgrund einzelner Kundensituationen konnten nach einem starken Vorjahreswachstum die Umsätze in den Branchen Banking und Gesundheitswesen nicht weiter ausgebaut werden. In allen übrigen Kernbranchen wurde ein erfreuliches Wachstum erzielt. Auch aufgrund der Lizenzumsätze im Geschäft mit der Produktfamilie in|sure für die Versicherungswirtschaft konnte die umsatzstärkste Kernbranche Versicherungen überproportional wachsen. Insgesamt liegt das bisher erreichte Umsatzwachstum gut im Rahmen der Gesamtjahreserwartung.
Ertragsentwicklung
Im dritten Quartal wurden 10,9 Mio. EUR EBITDA erzielt. Damit konnte adesso das kumulierte EBITDA um 21 % zum Vorjahr auf insgesamt 28,9 Mio. EUR steigern. Ohne den positiven bilanziellen IFRS-16-Effekt wäre das kumulierte EBITDA mit 20,0 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr 3,9 Mio. EUR geringer ausgefallen. Das Ergebnis der adesso AG, als größter operativer Einheit der adesso Group, hat sich im dritten Quartal deutlich verbessert, konnte das schwächere erste Halbjahr aber nicht vollständig kompensieren. Sämtliche adesso-Auslandsgesellschaften mit Ausnahme der neu gegründeten Standorte in den Niederlanden und in Ungarn sowie der noch jungen Landesgesellschaft in Spanien weisen einen positiven Ergebnisbeitrag aus.
Die sonstigen betrieblichen Aufwände waren durch einige Sonderbelastungen wie die Gründung neuer Standorte und Standorterweiterungen, Mitarbeiterevents sowie die Umwandlung zur SE (Societas Europaea) geprägt und sind bereinigt um den IFRS-16-Effekt um 29 % auf 57,1 Mio. EUR (Vorjahr: 44,2 Mio. EUR) gestiegen. Der Rohertrag stieg proportional zum Umsatz um 20 % auf 289,9 Mio. EUR. Die Personalkosten sind mit 22 % überproportional zum Umsatz auf 217,3 Mio. EUR angestiegen. Hierbei haben sich auch höhere Personalakquisitionskosten im Zusammenhang mit dem Personalwachstum bemerkbar gemacht.
Durch den IFRS-16-Effekt stiegen die Abschreibungen für die ersten neun Monate 2019 sehr deutlich auf 16,4 Mio. EUR (Vorjahr: 7,7 Mio. EUR). Somit ergibt sich nach Abzug des Finanzergebnisses in Höhe von 2,0 Mio. EUR bei einer durch Steuernachzahlungen gestiegenen Steuerquote von 41 % ein Konzernergebnis in Höhe von 6,2 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie errechnet sich zu 1,01 EUR (Vorjahr: 1,75 EUR; 1. Halbjahr 2019: 0,66 EUR). Im ergebnisseitig stärker erwarteten Schlussquartal 2019 wird mit einem zu den vorangegangenen Quartalen verbesserten Ergebnis je Aktie gerechnet.
Weitere Kennzahlen und Informationen
Das Working Capital von adesso hatte sich im Betrachtungszeitraum der ersten neun Monate im Jahr 2019 auf 90,9 Mio. EUR erhöht (Vorjahr: 68,8 Mio. EUR). Ursächlich hierfür ist ein weiterhin hoher Forderungsbestand.
adesso hielt zum 31.09.2019 liquide Mittel in Höhe von 34,2 Mio. EUR (Vorjahr: 40,9 Mio. EUR; 31.12.2018: 45,9 Mio. EUR). Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten beliefen sich auf 60,9 Mio. EUR nach 48,8 Mio. EUR im Vorjahr. Das Eigenkapital war auf 81,8 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr 74,9 Mio. EUR), wobei die Eigenkapitalquote durch den bilanzverlängernden IFRS-16-Effekt auf 25,6% gesunken qar(Vorjahr 33,4%).