Die wallstreet:online AG (ISIN: DE000A161010) hat gestern in Berlin ihre ordentliche Hauptversammlung (HV) abgehalten und dort angekündigt, mittelfristig den Aufbau des Transformationsgeschäfts voranzutreiben.
So will man laut Vorstand weg vom zyklischen Werbegeschäft hin zu neuen und insbesondere stabilen Umsatzquellen wie z.B. im Bereich des Social Tradings. Wie man gestern auf der HV erfuhr, befindet man sich hier bereits in Verhandlungen mit potentiellen Partnern.
Ferner vermeldete der Betreiber des nach Unique Usern drittgrößten Finanzportals in Deutschland, dass alle sieben Tagesordnungspunkte von den anwesenden Aktionären mit sehr großer Mehrheit angenommen wurden.
Neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stand vor allem der Tagesordnungspunkt 5 im Fokus: Die Abstimmung über die am 13. Juni 2017 vermeldete Absicht, eine Kapitalherabsetzung mit einem Reverse-Split durchzuführen.
HV stimmt Kapitalherabsetzung zu
Wie auch die anderen zur Abstimmung auf der Agenda stehenden Punkte wurde gestern die avisierte Kapitalherabsetzung als Tagesordnungspunkt 5 von 99,99% des anwesenden Grundkapitals mit ganz großer Mehrheit angenommen.
Mitte Juni hatte wallstreet:online in einer Meldung darüber informiert, dass man vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung und des hohen Cash-Bestandes eine Herabsetzung des Grundkapitals von 2.556.050 EUR auf 1.022.420 EUR durchzuführen beabsichtigt. Dazu war neben der Zustimmung durch den Aufsichtsrat selbstverständlich die Zustimmung der HV notwendig.
Nachdem die Aktionäre gestern also „Grünes Licht“ gegeben haben, können im Rahmen der Kapitalherabsetzung die 2.556.050 Aktien im Verhältnis 2:5 zusammengelegt werden. Dadurch würde sich der Aktienpreis von aktuell 5,70 EUR (23.08.2017 / 11:26 Uhr) bei gleichbleibender Marktkapitalisierung auf rund 14,25 EUR erhöhen. Diese Preiserhöhung ist allerdings ausschließlich Resultat der Aktienzusammenlegung.
Denn nach Durchführung des Reverse-Aktiensplits werden nur noch 1.022.420 Aktien mit einem nach wie vor rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1 EUR übrig bleiben. Nach derzeitigem Stand, würden sich dabei dann rund 281.165 Aktien (zuvor: ca. 702.914 Aktien) im Streubesitz (27,5%) befinden, die restlichen 72,50% (ca. 741.255 Aktien) hält weiterhin Gründer und Vorstandschef André Kolbinger.
Außerdem erhalten die Aktionäre im Zuge der Kapitalherabsetzung 1,50 EUR je neuer Aktie. Allerdings erfolgt die Ausschüttung erst nach einer gesetzlich vorgegebenen Wartefrist von sechs Monaten nach Bekanntmachung der Eintragung des Kapitalherabsetzungsbeschlusses im Handelsregister.
Positive Geschäftsentwicklung setzt sich in 2017 fort
Wie der Vorstand in der gestrigen Rede auf der HV weiterhin ausgeführt hat, setzt sich die gute Geschäftsentwicklung aus 2016 auch in diesem Jahr fort.
Zuletzt hatte das Unternehmen kurz nach den Halbjahreszahlen die Prognose für das Gesamtjahr 2017 deutlich nach oben angepasst. Der Umsatz wird nun bei 4.509 TEUR (zuvor: 3.796 TEUR) erwartet und das EBIT bei 1.536 TEUR (zuvor: 1.045 TEUR).
Besonders gut entwickelten sich die Bereiche Investor Relations (IR) und Online Brokerage. Zudem verzeichnete man in den ersten Monaten des Jahres 2017 ein stark wachsendes Buchungsvolumina aus der FinTech-Branche. Aus dieser Richtung ist in Zukunft sicherlich eine ansteigende Nachfrage zu erwarten.
Diese Entwicklung und die zuletzt erfolgreiche Einführung neuer Produkte haben den Vorstand darin bestärkt, sich von dem klassischen Werbegeschäft weg, hin zu neuen Ufern aufzumachen. Hier will sich wallstreet:online künftig vor allem auf die Bereiche Social Trading und Plattform-Transaktionen konzentrieren. Von diesen neuen Umsatzquellen verspricht man sich insbesondere kontinuierliche Umsätze, so dass das Geschäft planungssicherer wird.
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Mit Material von wallstreet online AG