Im Wechselbad der Gefühle waren gestern die Aktionäre der Wirecard AG (ISIN: DE0007472060). Die schien im frühen Handel „noch einen draufzusetzen“ – am frühen Morgen sah man bereits Kurse von 123,96 EUR auf Tradegate um 08:46 Uhr – um dann später mit dem einbrechenden Gesamtmarkt wieder unter die 120,00 EUR-Marke zu sinken.
Zwar etwas besser als der Gesamtmarkt, dennoch stand am Ende des XETRA-Handels ein Minus von 3,71% auf 117,38 EUR. Dabei war die Stimmung eigentlich nicht shclecht für die Aktie: Charttechnisch schien der Weg auf 130,00 EUR offen (abgesehen vom GAP bei 102,50 EUR). Mit Recht stolz verwies das Twitter-Account von Wirecard auf die Einordnung der Initiative von Wirecard/SAP/Futur-io gegen die Corona-Folgen unter die TOP TEN Fintech Innitiativen gegen die Pandemiefolgen. Ruby Hinchliffe von „FinTech Futures“ – DER Branchenplattform – kam zu dieser Einstufung für „German payments fintech Wirecard teamed up with European multinational software corporation SAP to offer free and “low cost” online payment solutions to merchants through a portal built with European innovation platform Futur/io.„
Auch die §40 Meldung am Abend für Morgan Stanley: Derivativen Stimmanteilsanspruch an Wirecard am 03.04.2020 um 0,36% reduziert (physsiche Aktien erhöhten sich um marginale 0,01%) – also insgesamt „nur noch“ 0,99% Aktien plus 6,56% derivative Ansprüche, deuten auf weniger Aktienleihe oder spekulative Positionen in Wirecard hin – könnte positiv ausgelegt werden und passt zu der insgesamt reduzierten Shortposition an Wirecard, wozu wir gleich nach dem neuen Kunden kommen werden, der auch gestern gemeldet werden konnte: Payment plus zukünftiges Loyalityprogramm, Geschäft mit Zukunft. So stellte Wirecard die Vision 2025 vor, so setzt man es jetzt auch um. Payment als Einstieg, danach weitere Dienstleistungen für den Kunden.
DER NEUE KUNDE –
die türkische Sport-Streaming-Plattform S Sport Plus – Im Rahmen der Zusammenarbeit wickelt Wirecard sämtliche Zahlungen ab, die auf der S Sport Plus-Plattform stattfinden. Dies beinhaltet sowohl Bezahlvorgänge bei der Anmeldung von Neukunden als auch wiederkehrende Abonnement-Zahlungen.
„Das Streaming von Sportinhalten wird immer beliebter. Es ist wichtig, dass wir unseren Kunden nicht nur den besten Streaming-Service, sondern auch das bestmögliche Anmelde- und Zahlungserlebnis bieten“, sagt Ozgur Oguz, Project Manager bei S Sport Plus. Dabei leistet die Technologie von Wirecard einen wichtigen Beitrag. „Streaming-Kunden wollen direkt zu ihren Lieblingsinhalten gelangen, und das bedeutet, dass es keine Unterbrechungen oder Verzögerungen im Zahlungsprozess geben darf“, ergänzt Burhan Eliacik, General Manager Turkey bei Wirecard. „Wir freuen uns, einer so beliebten und erfolgreichen Marke wie S Sport Plus unser Zahlungs-Know-how und unsere Technologie anbieten zu können.“
S Sport Plus gehört als Tochtergesellschaft zur Saran Group, einem der international tätigen Unternehmen für die Verbreitung von Medieninhalten. S Sport Plus bietet monatlich mehr als 300 Stunden Live-Streaming sowie zahlreiche On-Demand-Inhalte. Nutzer können beispielsweise die Premier League, NBA, F1, Bundesliga, UFC und viele andere Sportereignisse verfolgen. Das Unternehmen hat vor kurzem sein Inhaltsportfolio durch das Angebot zusätzlicher Sportdokumentationen, Action- und Sportfilme erweitert, um der steigenden Nachfrage der Benutzer nach Online-Inhalten gerecht zu werden.
Die Kooperation zwischen S Sport Plus und Wirecard bietet für beide Unternehmen weiteres Potenzial, die Nutzerbindung der S Sport Plus-Kunden zu erhöhen. „Wir freuen uns auf die Ausweitung unserer Zusammenarbeit bei zukünftigen Zahlungsprojekten, einschließlich der Entwicklung von Loyalty-Lösungen“, sagt Burhan Eliacik. „Mit Wirecard haben wir einen Partner mit lokaler Expertise, aber auch weltweiter Erfahrung im Zahlungsverkehr gefunden, eine ideale Kombination für unsere ständig wachsende Plattform. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, fügt Ozgur Oguz hinzu.
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DIE GANZE REIHE
Die gestrige Meldung im Bundesanzeiger
zeigte eine weiterhin irritierende Entwicklung: Der Hedgefonds Viking Global Investors hat seine erstmalig am 02.04.2020 die Meldegrenze von 0,50 überschreitende Shortposition (0,57%) weiter erhöht: Am 09.04. auf 0,80 % und schließlich gestern auf 0,95 % – da ist wohl einges an Erwartung auf eine Korrektur im Spiel. UND GESTERN ERWIES SICH DIE IDEE ALS NICHT GANZ FALSCH, Erinnern wir uns an die GAP-Diskusssion über die 102,50 EUR-Marke, dann könnte sich hier eine Motivation finden – möglicherweise. Alles andere deutete heute Morgen – wir berichteten bereits – auf eine mögliche weitere Erholung hin. Aber der Gesamtmarkt gibt bei einem DAX-Wert doch die grobe Rcihtung vor.
Und Montag Abend nach US-Handelsschluss veröfffentlichte S3 Partners LLC wieder den aktuellen Stand der Shortpositionen auf die Wirecard Aktie: 26,17 Mio. Stück – nach 26,78 Mio. Stück am 06.04.after market EINE WEITERE REDUKTION – diesmal um 610.000 Stück. die Richtung stimmt für die Longs. Aber bei den kräftig gestiegenen Kursen der Aktie wenig überraschend – insbesondere mit dem 22.04.2020 vor Augen, der für einen Short ein gewisses Bedrohungspotential besitzt. Sollte dann der KPMG-Berichte in eindeutiges Entspannungssignal bezüglich der FT-Vorwürfe senden, was allenthalben erwartet wird, könnten kräftige Kursbewegungen starten. „WDI GR short int is $3.23BN; 26.17MM shs shorted; 22.79% of float; 3.50% borrow fee. Shs shorted up +1.05MM shs, +4.2%,over last 30 days as price rose +4.3% & down -828K shs,-3.1%,last week.Shorts down -$441MM in 2020 mark-to-market losses;-$291MM on today’s +9.07% move“ (Ihor Dusaniwsky, S3 Partners LLC, 14.04.2020)
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Innovationsschub und Umsatzschub
durch Corona? Bestimmt in einigen Bereichen und Wirecards Initiative für E-commerce um dem stationären Handel in der derzeitigen Notlage den Weg in die digitale Welt zu erleichtern und zu beschleunigen, wird dauerhaft Kunden und Umsatz sichern und die Bindung an Wirecard auf lange Zeit festigen – Krise als Schmiermittel und schnelle Reaktion auf Problemstellungen stärkt die Marktposition. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)} Derzeit ist es schon ein Erfolg durch verstärkte onlinebasierte Umsätze den Einbruch in anderen Bereichen zumindest teilweise kompensieren zu können, aber zukünftig eröffnen sich hier für Wirecard – trotz weltweit drohender Rezessionauch noch nach der Aufhebung der Pandemiemaßnahmen – große neue Geschäftsmöglichkeiten. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}
Kurz nochmals die Analystenstimmen:
HSBC meldete sich Gründonnerstag mit einer Bestätigung seiner BUY-Einschätzung und einem Kursziel von 210,00 EUR – wie bisher – begründet mit den corona-unbeeinflusst erscheinenden EBITDA-Zielerreichungsmöglichkeiten 2020 und einem KPMG-Bericht, der entlastend wirken sollte. Kepler-Cheuvreux und Hauck-Aufhäuser – beide legten sich auf Kursziele fest, die weit oberhalb der derzeitigen Handelsrange liegen – warum wohl? Kepler ging zwar von 220,00 EUR auf 200,00 EUR Kursziel zurück, blieb beim BUY und machte die leichte (Kursziel-)Einschränkungen wegen potentieller Coronafolgen. Hauck-Aufhäuser blieb sogar beim Kursziel von 270,00 EUR plus natürlich BUY – analog zu der Meinung von Susanne Steidl sieht man in den folgen der Corona-Krise eine dauerhafte Verhaltensänderung der Konsumenten zugunsten des Aschheimer Zahlungsdienstleisters. Auch die anderen Analysten, die sich letztlich äußerten sind durchweg mit ihren Kurszielen (weit) oberhalb des aktuellen Kursniveaus: Wenn man sich die letzten Analystenstimmen anschaut, könnte es für Wirecard bald wieder hochgehen. Der Reihe nach: Am Freitag, dem 27.03. sah Berenberg: Die Wachstumsstory sei ungebrochen auch wenn Corona in Teilbereichen bremsend wirke Berenberg. Auch wenn das Kursziel von 210,00 EUR auf immer noch „gute“ 185,00 EUR reduziert wurde und natürlich weiter BUY gilt, sah man in Teilbereichen der Nicht-Online-Transaktionen einen Corona-bedingten Rückgang, der aber die starke Wettbewerbsposition nicht beeinflussen sollte. Am Donnerstag sah die DZ Bank einen fairen Wert von 132,50 EUR für die Aktie und brachte Übernahmespekulationen ins Spiel – BUY blieb natürlich auch. So weit die Analysen, die letzte Woche aktualisiert worden sind, insgesamt wird die Aktie von mindestens 20 Analysten gecovert: 102,00 EUR ist das niedrigste Kursziel, 271,00 EUR das Höchste – durchschnittlich 180,50 EUR. 14 mal BUY, 5 mal HOLD, 1 mal UNDERWEIGHT – kein SELL. Nicht so schlecht für eine Gesellschaft der fortwährender Bilanzbetrug vorgeworfen wird. Die Analysten scheinen die FT-Vorwürfe mehrheitlich für übertrieben oder relativ substanzlos zu halten – vielleicht ein Vorgeschmack auf den 22.04.2020 wenn KPMG das Wort haben wird. Hoffentlich ein abschließendes…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Aktuell (16.04.2020 / 06.22:00 Uhr) notierten die Aktien der Wirecard AG im Xetra-Handel zum Schluss gestern mit einem Minus von -4,52 EUR ( -3,71 %) bei 117,38 EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln