11.12.2019 – Die Funkwerk AG (ISIN: DE0005753149) wird schwer getroffen vom Schutzschirmverfahren der euromicron AG, an der man erst vor wenigen Monaten eine Beteiligung in Höhe von 5,5 Mio. EUR erworben. Geld, das jetzt weg ist? zumindest sollte und muss man erstmal abschreiben. Danach wird es um die Fehelrsuche gehen: Warum sieht man nicht, dass das Objekt der Begierde kurz vor der Pleite steht? Was ist schief gelaufen? Wer ist schuld?{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Die heutige Pflichtmitteilung liest sich eher verzweifelt-überrascht: „Die Funkwerk AG hat heute überraschend davon Kenntnis erhalten, dass der Vorstand der euromicron AG, Frankfurt/Main, an der Funkwerk eine Beteiligung von 15,36 % hält, einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beim zuständigen Amtsgericht Offenbach am Main stellen wird. Die aus heutiger Sicht erforderliche Abwertung der Beteiligung an der euromicron AG wird den Jahresüberschuss der Funkwerk AG im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich erheblich belasten. Das operative Geschäft der Gesellschaft wird nicht beeinflusst, die Prognose für 2019 hinsichtlich Umsatz und Betriebsergebnis hat weiterhin Bestand.“
War vor wenigen Monaten noch der Traumpartner
Es hiess bei Funkwerk AG vor wenigen Monaten noch: „Die Funkwerk AG hat im Rahmen der am 10. Juli 2019 geschlossenen Investorenvereinbarung insgesamt 1.543.256 Aktien an der euromicron AG, Frankfurt/Main, erworben, was einem Anteil von 15,36 % am Grundkapital der Gesellschaft entspricht. Die Ausgabe der neuen Aktien fand in Form von Barkapitalerhöhungen in zwei Tranchen statt, der Bezugspreis wurde bei 3,40 Euro je Aktie festgelegt.“
Ein Bezugspreis von 3,40 EURO erschien für eine gesunde euromicron Ag nicht zu hoch, man muss sich natürlich im Nachhinein fragen, wer hat die Bilanzen der euromicron geprüft? Hat man beim Expertenwissen gespart und „selber entschieden nach Bauchgefühl“?
Weiter hiess es: „Im ersten Schritt übernahm die Funkwerk AG im Juli im Rahmen einer Privatplatzierung unter Ausschluss der Aktionäre 717.639 Aktien. Die Zeichnung der zweiten Tranche erfolgte im August nach der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich: zum einen durch Ausübung von Bezugsrechten und zum anderen durch den Erwerb derjenigen Aktien, die von den bisherigen Aktionären nicht gezeichnet worden waren. Die Gesamtkosten der Transaktion für Funkwerk beliefen sich auf insgesamt rund 5,5 Mio. Euro und wurden aus dem Eigenkapital der Gesellschaft finanziert.“ {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Weiter hiess es: „In ihrer Funktion als strategischer Investor will die Funkwerk AG die künftige Ausrichtung der euromicron-Gruppe und die Weiterentwicklung der operativen Aktivitäten konstruktiv mitgestalten. Durch die Ausweitung der langfristig angelegten Zusammenarbeit sollen die jeweilige technologische Lösungskompetenz der Partner gestärkt, der Marktzugang erweitert und neue Geschäftsmodelle erschlossen werden. Die Funkwerk AG, Kölleda/Thüringen, ist als mittelständischer Technologiekonzern spezialisiert auf lösungsorientierte Informations-, Kommunikations- und Sicherheitssysteme für den Schienenverkehr, Infrastruktur, Behörden und Unternehmen. Funkwerk-Produkte basieren auf modernsten Verfahren der Funk- und Kommunikationstechnik sowie der Datenverarbeitung und tragen zur Kostensenkung bei den Kunden bei.“
Was wird aus der gewünschten Zusammenarbeit? Fragen, die wahrscheinlich niemand bei Funkwerk beantworten kann oder ist die „Überraschung“ doch nicht so groß? Merkt man bei einer Kooperation wirklich nichts von Problemen? Hier werden wohl noch einige Überraschungen hinzukommen in den nächsten Tagen.
Zur Funkwerk AG
Funkwerk ist ein technologisch führender Anbieter von innovativen Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssystemen. Maßgeschneiderte Konzepte für Bahnbetriebe, Fahrzeughersteller, Industrieunternehmen und Institutionen auf der ganzen Welt managen und rationalisieren betriebliche Abläufe in Verkehr, Logistik, Gebäuden sowie öffentlichen und privaten Einrichtungen jeder Art.
Funkwerk entwickelt professionelle Funkausrüstungen für Bahnbetriebe, den öffentlichen Personennahverkehr, die Binnenschifffahrt und Flughäfen, wie auch intelligente elektronische Sicherheitssysteme zum Schutz von Gebäuden, Plätzen, Industrieobjekten, Anlagen und Personen. Die AG gehört zu 77,84 % zur Hörmann Industries GmbH, der Rest ist Freefloat.