Die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A0JK2A8) und die Mutares SE &Co. KGaA.(ISIN: DE000A2NB650) verfolgen ähnliche Unternehmensstrategien mit unterschiedlichen Branchenschwerpunkten. Beide aus München. Beide mit hohen Ausschüttungsquoten. Und wo sind die Unterschiede?
Zur Einleitung – vor den aktuellen Quartalsberichten, die es in sich haben – eine Betrachtung der Dividendenrendite und Kursentwicklung im Vergleich: Wenn man allein die Aktienkursentwicklung (XETRA) seit dem 01.01.2021 betrachtet, gibt es keine klare Antwort, aber eine erste Tendenz: Aurelius notierte am 04.01.2021 zur Markteröffnung bei 17,69 EUR, am Mittwoch, dem 12.05.2021 zum Börsenschluss bei 27,60 EUR – Kurshöchststand in den letzten 52 Wochen: 30,12 EUR (06.04.2021), Tiefstkurs bei 11,62 EUR (30.10.2020).
Mutares notierte am 04.01.2021 zur Markteröffnung bei 10,90 EUR, am Mittwoch, dem 12.05.2020 zum Börsenschluss bei 24,05 EUR – Kurshöchststand in den letzten 52 Wochen: 24,95 EUR (04.05.2021). Tiefstkurs bei 9,50 EUR (02.07.2020). LEICHT BESSERE PERFORMANCE VON MUTARES.
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Dividende ist bei beiden Gesellschaften eine wichtige und verlässliche Größe in der Vergangenheit gewesen: Hohe Dividendenrendite aufgrund einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik- die Dividendenrenditen beider Gesellschaften belegten in den diversen Rankings meist vordere Plätze. Und bezüglich der Dividenden für das Geschäftsjahr 2020 stehen der Mutares Dividende von 1,50 EUR (Vorschlag bei Mutares, wären 6,34 % Rendite auf den Kurs) bei Aurelius eine Dividendenerwartung von 1,35 EUR gegenüber, immerhin noch 5,07 % Dividendenrendite. AUCH HIER VORTEILE MUTARES.
Marketcap Aurelius liegt bei 1,03 Mrd EUR mit einem KGV 2023 von 13,29. Bei Mutares beträgt die Marketcap 368 Mio EUR mit einem KGV 2023 von 9,42. LEICHTE VORTEILE FÜR MUTARES, aber da Exits nicht planbar sind, könnten sich die Kennzahlen auch extrem verändern durch einen oder mehr grosse Exits bei einem der beiden oder beiden Unternehmen.
Und jetzt DIE Quartalsberichte für das erste Quartal 2021
Konzernumsatz:
Der Mutares Konzernumsatz steigt um 56 % auf 493,8 Mio EUR (Q1 2020: 315,7 Mio.), Aurelius musste einen reduzierten Konzerngesamtumsatz im Berichtszeitraum von 809,7 Mio. EUR (Q1 2020: 829,7 Mio. EUR) hinnehmen. Der leichte Rückgang ist dabei auf die im Geschäftsjahr 2020 erfolgten Unternehmensverkäufe zurückzuführen. Der annualisierte Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen konnte hingegen leicht auf 3.151,5 Mio. EUR gesteigert werden (Q1 2020: 3.105,6 Mio. EUR). VERHÄLTNIS UMSATZ ZUR KAPITALISIERUNG KUV IST BEI MUTARES GÜNSTIGER.
EBITDA:
Bei Mutares lag das Konzern-EBITDA mit 53,8 Mio EUR (Q1 2020: EUR 39,0 Mio.) um 38 % über dem Vorjahreswert. Das um Sondereffekte bereinigte Adjusted EBITDA belief sich auf EUR +0,3 Mio. (Q1 2020: EUR -10,4 Mio.) und verbesserte sich dank der teils sehr positiven Entwicklung in den Portfoliounternehmen, insbesondere bei STS Group, Donges Group, KICO Group und BEXity, deutlich.
Bei Aurelius stieg das operative EBITDA des Gesamtkonzerns im ersten Quartal 2021 auf 55,7 Mio. EUR (Q1 2020: 24,8 Mio. EUR) und zeigt deutlich, dass die Konzernunternehmen auch weiterhin ausgesprochen gut durch die im ersten Quartal 2021 noch anhaltende Corona-Pandemie kommen. Insbesondere die erst im Vorjahr erworbenen Konzernunternehmen GKN Wheels & Structures, Nedis und Distrelec sowie darüber hinaus die NDS Gruppe und Rivus Fleet Solutions haben zur guten operativen Entwicklung des Portfolios beigetragen.
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Das Aurelius’EBITDA des Gesamtkonzerns erreichte im ersten Quartal 2021 74,2 Mio. EUR (Q1 2020: 122,7 Mio. EUR). Darin sind keine Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung („bargain purchase“) enthalten (Q1 2020: 71,6 Mio. EUR). Die Restrukturierungs- und Einmalaufwendungen für die Neuausrichtung der Konzernunternehmen lagen mit 19,3 Mio. EUR deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 25,7 Mio. EUR. Das Ergebnis aus Unternehmensverkäufen betrug 37,8 Mio. EUR (Q1 2020: 52,0 Mio. EUR). Es enthält unter anderem den im ersten Quartal 2021 vollzogenen Verkauf von Office Depot Italien.
HIER WERDEN DIE UNTERSCHIEDLICHEN BILANZIERUNGSANSÄTZE DER BEIDEN MÜNCHENER CARVE OUT SPEZIALISTEN DEUTLICH: Mutares verbucht erst bei Veräusserung Firmenwertsteigerungen, Aurelius verbucht teilweise bereits beim Erwerb von Beteiligungen Erträge. WERTUNG SCHWIERIG.
WICHTIGSTES KRITERIUM: TRANSAKTIONEN:
Mutares: Neben den beiden im Dezember 2020 angekündigten und im Januar 2021 erfolgreich abgeschlossenen Verkäufen von Balcke-Dürr Rothemühle Deutschland an die Howden Group und von Nexive an Poste Italiane – mit einem ROIC (Return on Invested Capital) von jeweils größer als 10 – wurde im März der Verkauf der Anteile an der STS Group AG an die Adler Pelzer Group bekannt gegeben.
Auf der Akquisitionsseite hat Mutares im ersten Quartal mit der Übernahme von EXI von Ericsson und Clecim von Primetals Technologies zwei Transaktionen erfolgreich abgeschlossen. Nach dem Stichtag 31. März 2021 konnte Mutares darüber hinaus die Akquisitionen der Carglass Maison Gruppe von Belron und von La Rochette von der RDM-Gruppe erfolgreich abschließen. Zusätzlich wurde eine Vereinbarung zur Übernahme von ADComms von Panasonic Europe unterzeichnet, die hohes Synergie-Potenzial mit der bestehenden Gemini Rail Group im britischen Eisenbahnmarkt verspricht. Der Abschluss der bereits im Dezember 2020 unterzeichneten Übernahme von Lapeyre von Saint-Gobain wird weiterhin für das zweite Quartal 2021 erwartet.
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Aurelius: Mit einer Plattform-Investition, bereits drei Add-on-Transaktionen, einem Unternehmensteilverkauf und drei Co-Investments ist die AURELIUS Equity Opportunities in ein transaktionsintensives Geschäftsjahr 2021 gestartet. Neben Plattforminvestitionen und Add-on-Erwerben für das bestehende Portfolio wird die AURELIUS Equity Opportunities zukünftig über Co-Investments mit dem Fonds AURELIUS European Opportunities IV das Investitionsspektrum um größere Transaktionen erweitern.
Die acht Transaktionen des ersten Quartals 2021 im Einzelnen: Im März 2021 wurde die Hüppe GmbH, ein führender europäischer Anbieter für Badezimmerausstattung, als Plattforminvestment übernommen. Im Rahmen von Add-on-Akquisitionen zur Stärkung der bestehenden Konzernunternehmen hat die Conaxess Trade-Gruppe im Februar die Movement Group und die BPG Building Partners Group im März die GSB Gerüstbau erworben. Zudem wurde ebenfalls im März AutoRestore als Schwestergesellschaft der britischen Rivus Fleet Solutions übernommen. Im Rahmen der Co-Investments hat man sich an den Erwerben des europäischen Consumer Battery-Geschäfts von Panasonic, des Spezialisten für temperaturgesteuerte Logistik Bring Frigo von der norwegischen Post sowie SSE Contracting Limited, einem führenden Contracting-Unternehmen für Dienstleistungen in den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik in Großbritannien, von SSE plc beteiligt.
Ebenfalls im März konnte die AURELIUS Tochter Office Depot Europe ihr Italien-Geschäft an die französische Investorengruppe Bruneau veräußern. Erst im Juli letzten Jahres hatte der Stratege bereits das spanische Direct-Geschäft von Office Depot Europe übernommen. ZWEI STARKE PERFORMANCES, LEICHTE VORTEILE MÖGLICHERWEISE FÜR AURELIUS.
Ebenfalls wichtig – der Ausblick/Prognose 2021
Mutares; „Mutares bestätigt die bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020 kommunizierte Prognose für das Geschäftsjahr 2021. Demnach erwartet der Vorstand einen signifikanten Anstieg der Umsatzerlöse, getragen von der Entwicklung in allen drei Segmenten. Gleichzeitig bekräftigt der Vorstand auch die kommunizierten Erwartungen für das Jahresergebnis der Mutares SE & Co. KGaA („Mutares Holding“) einer exit-unabhängigen Netto-Rendite auf den Konzernumsatz von 1 %. Die Basis dafür bilden die Management Fees (bestehend aus Beratungsumsatz und Dividenden). Der Vorstand geht aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2021 die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sichergestellt ist.“
Aurelius: „Wir sind sehr gut in das Jahr gestartet. Unsere Konzernunternehmen sind operativ stark aufgestellt, auf der Übernahmeseite waren wir bereits sehr aktiv und haben weitere interessante Akquisitionsziele in der Pipeline. Der Fokus auf die fundamentalen Werte der Zielunternehmen sowie unsere starke operative und finanzielle Aufstellung erlauben es uns gerade auch während Krisen, sehr attraktive Investitionen zu tätigen. Durch die Erweiterung unseres Geschäftsmodells hin zu größeren Transaktionen, die wir im Rahmen von Co-Investments durchführen, können wir unser Investitionsspektrum zudem weiter ausbauen. Vor diesem Hintergrund bleibe ich für 2021 sehr optimistisch“, so Matthias Täubl, CEO der AURELIUS Equity Opportunities.
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KEINE WERTUNG MÖGLICH – BEIDE UNTERNEHMEN ERZIELE DIE SAHNE FÜR IHRE BILANZEN DURCH EXITS UND WELCHES PORTFOLIO HIERBEI DIE BESSEREN CHNACEN ENTHÄLT, SOLLTE JEDER ANLEGER FÜR SICH SELBER BEWERTEN.
Anmerkung: Warburg Research hat im Nachgang an die Q1-Zahlen das Kursziel für Mutares (WKN: A2NB65) von 28 Euro auf 31 Euro angehoben und sieht somit ein Kurspotenzial von knapp 30 %. Als potenziellen Trigger für die Aktie erwartet Warburg einen größeren Exit eines Teils von Donges.
Aktuell (13.05.2021 / 07:25 Uhr) notieren die Aktien der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA im Xetra-Handel zum Schluss Mittwoch bei 27,60 EUR.
Aktuell (13.05.2021 / 07:25 Uhr) handeln die Aktien der Mutares AG im Xetra-Handel zum Schluss Mittwoch bei 24,05 EUR.