Freiverkehr | Aurelius, Mutares: Beide kauften im Dezember wie im Rausch…

Post Views : 659

AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A0JK2A8) und die Mutares SE & Co. KGaA, (ISIN: DE000A2NB650) verfolgen sehr ähnliche Konzepte und beide haben im Dezember nochmal kräftig „zugekauft“ – scheinen unwiderstehliche Angebote gewesen zu sein..

Für beide könnte das Muster: „Aus einer unerwünschten Einheit eines Konzerns durch Umstrukturierung, Schaffung effektiver Strukturen und passenden Zukäufen ein konkurrenzfähiges Unternehmen mit hohen Zuwachsraten schaffen“ eine passende Beschreibung sein. Die Zielbranchen der beiden Unternehmen unterscheiden sich an den „Rändern“ – Mutares scheint im Bereich Automotive (bekanntestes – bis jetzt für die freien Aktionäre negatives – Beispiel STS) stärker engagiert. Größenordnung: Aurelius machte Umsatz in den ersten neun Monaten 2019 in Höhe von rund 2.720,4 Mio. EUR (Q1-Q3 2018: 2.791,7 Mio. EUR). Mutares erzielte in den ersten neun Monaten 2019 einen Gesamtumsatz von EUR 728,1 Mio. (Q1-Q3/2018: EUR 649,5 Mio.).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

EIGENTLICH erwarteten wir aufgrund der Ankündigungen bei Aurelius eher Exitmeldungen, aber es kamen „nur“ neue Firmen hinzu, Basis für die zukünftigen Exits. Die Exits müssten/sollten Anfang 2020 gemeldet werden – niemand bringt sich ohne begründete – fast sicher erscheinende – Abschlüsse so in Zugzwang wie Aurelius. Also können wir für 2020 einiges erwarten, irgendwo muss ja auch Geld für die neuen Investments und – üblichen – Add-on Investitionen herkommen. Also erstmal Aufbau. UND BEIDE zahlen relativ hohe Dividenden, die verdient werden müssen, während Mutares die Dividende auf Vorjahresniveau relativ sicher erreicht haben sollte, ist bei Aurelius neben der Baissdividende von normalerwiese 1,50 EUR der zweite Teil von den erzielten Veräußerungserlösen abhängig, der Solidus-Verkauf ist hierfür keine schlechte Basis neben kleineren Verkäufen und vielleicht kommt ja noch was. sollte wieder Richtung 3,00 EUR insgesamt gehen oder mehr?{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}

BEIDE MELDETEN MEHRERE ZUKÄUFE kurz vor Toreschluss

Mutares kam am 24.12. mit der Information, dass die Integration der französischen Le Meusienne als Add-on bei Balcke Dürr abgeschlossen sei – man kommt jetzt dort auf einen Jahresumsatz von 150 Mio. EUR, ein Schritt näher zum Exit, am gleichen Tag meldete Aurelius die Übernahme von zwei Carve-Outs der Schweizer Dätwyler Gruppe mit rund 255 Mio. Jahresumsatz. Aber das weren nur die Endpunkte für den bewegten Dezember: Einen Tag zuvor, am 23.12. meldete Mutares die Add-on Investition für die Beteiligung keeeper-Gruppe mit einer Produktion von Servietten und Tissue Papieren in Deutschland, plus 45 Mio. Jahresumsatz. Am 19.12. hatte Mutares bereits 120 Mio. EUR Automotive-Umsatz in Italien von der Tekfor-Gruppe hinzugekauft. Erschien fast wie eine Antwort auf die Aurelius-Akquisition vom 16.12. im Bereich Flugzeugzulieferer mit einem Jahresumsatz von 55 Mio. EUR aus dem Süddeutschen Raum. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Bei Mutares ist ein gewisser Stolz feststellbar, wie aus dem Kommentar zum Tissue-Kauf von Johannes Laumann, CIO von Mutares, herauszuhören ist: „Die enorme Anzahl von 10 Akquisitionen im Jahr 2019 hat uns bereits nahe an das Ziel für 2022 von EUR 2 Mrd. Konzernumsatz gebracht – eine fantastische Leistung unserer Teams in München, Paris, Mailand, London, Helsinki sowie in unseren aktiven Beteiligungen. Der aktuelle Zukauf von Metsä Tissue stellt eine komplementäre Ergänzung zur keeeper Gruppe dar und unterstreicht die Wachstumsstrategie der Mutares Gruppe“.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}

Aber auch Aurelius weiss zu klappern, wie anlässlich des Dätwyler-Kaufs deutlich wird:„Mit diesem Erwerb können wir unsere Positionierung beim Erwerb von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Unternehmensteilen im Markt weiter ausbauen. Die übernommenen Geschäftsbereiche bieten deutliches Potenzial. Wir freuen uns auf die anstehende Arbeit um dieses Potenzial zu heben“, so Dr. Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender von AURELIUS. „Insgesamt haben wir unser Portfolio im Jahr 2019 um fünf strategisch interessante Neuerwerbe erweitert und sehen auch für 2020 interessante Opportunitäten auf Kauf- und Verkaufsseite.“

Wettrennen um die besten Exits 2020 ist eröffnet

Umsatzhöhe allein ist kein Qualitätsmerkmal an sich, wobei natürlich Umsatz, der sich auf mehr Beteiligungen verteilt, Schwankungen besser ausgleichen kann. Also möglicherweise Vorteile für Aurelius. Die Aktionärsstruktur spricht eher, aufgrund des geringeren Streubesitzes für Mutares ( Besonderheit bei Beiden: Kommanditgesellschaften auf Aktien – eingeschränkte Rechte der Aktionäre) für die ein Streubesitz (31.12.18) von 37,01 % ausgewiesen wird, während Aurelius zum gleichen Stichtag 76.96 % aufweist. So ist die Aurelius Aktie natürlich liquider, aber auch wesentlich schwankungsintensiver. Das Stichwort Shortattacken traf so bisher nur die größere Aurelius, wohl auch aufgrund des hohen Streubesitzes, der es generell einfacher macht Anleger/Aktionäre zu emotionalem „Abgeben“ der Aktie bei Gerüchten usw. zu bewegen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Der NAV

Der Net Asset Value des AURELIUS Portfolios lag nach Zahlung der von der Hauptversammlung im Juli diesen Jahres beschlossenen Dividende in Höhe von 89 Mio. EUR zum 30. September 2019 bei 1,24 Mrd. Euro (31. Dezember 2018: 1,40 Mrd. EUR), die liquiden Mittel bei 311,8 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 290,8 Mio. EUR): 40,423 EUR pro Aktie. HIER: DIE aktuelle Analyse zu AURELIUS kostenlos. Auf der Gewinnerstraße?

Auf Basis der Entwicklungen in den Segmenten sowie der relevanten Märkte im dritten Quartal 2019 wurden die Net Asset Values (NAV) für die Segmente zum Stichtag 30. September 2019 aktualisiert und beträgt 12,87 EUR. Die Berechnung des NAV erfolgt als Summe der Bewertungen der Segmente (Vermögenswerte abzüglich des Marktwerts der Schulden zuzüglich Nettofinanzmittel) mit einem firmenspezifischen WACC von 6 % bis 11 % (Durchschnitt: 9 %) und einer einheitlich konservativen Wachstumsrate von 0,5 %. HIER: DIE aktuelle Analyse zu MUTARES kostenlos. Auf der Gewinnerstraße?

Fazit: Beide handeln unter NAV. Beide schütten attraktive Dividenden aus, wobei hier Mutares leicht den Kopf voraus zu haben scheint, betrachtet man die bisherigen Verlautbarungen über 2019. Natürlich unter Vorbehalt.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Die Köpfe hinter dem Erfolg

Hier geben die relativ zeitnah beieinanderliegenden Interviews mit dem jeweiligen CEO einen Eindruck. Wobei es hier keine Wertung geben kann, nur einen individuellen, subjektiven Eindruck.   

Nebenwerte-Magazin: Herr Laik vielleicht erst einmal zur Struktur der Mutares SE & Co. KGaA. Es geht um den Erwerb, den Um- und Aufbau von Unternehmen oder Unternehmensgruppen. Wie ist die Mutares für diesen „Job“ aufgestellt?

Robin Laik: Vielen Dank für die Frage, damit zielen Sie gleich auf’s Wesentliche ab: die Mutares versteht sich als unternehmerischen Investor. Das bedeutet, wie von Ihnen schon angedeutet, dass wir unsere Organisation so aufgestellt haben, dass Expertenteams von uns die erworbenen Unternehmen vor Ort unterstützen. Gemeinsam mit Management und Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens arbeitet, je nach Bedarf, ein Team von 3-6 funktionale Experten für Manufacturing Excellence, Einkauf, Logistik, IT, usw. daran, das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig aufzustellen, zu optimieren und zukunftsfest zu machen. Unser operatives Expertenteam umfasst aktuell rund 30 Mitglieder. FORTSETZUNG

Oder vielleicht liegt Ihnen eher diese Herangehensweise

Herr Dr. Markus, erst einmal zur Struktur der Aurelius Gruppe: Es geht um den Erwerb und den Um- und Aufbau von Unternehmen, Immobilien und noch einiges anderes. Wie ist die Gruppe aufgestellt und an welchem Teil ist eigentlich der Aktionär der börsengehandelten Aurelius-Aktie beteiligt?

Die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA ist der börsengehandelte Investmentarm mit Fokus auf Konzernabspaltungen und Plattform-Investitionen im MidMarket in verschiedenen Branchen. Gestartet haben wir dieses Geschäft 2006 als AURELIUS AG. Inzwischen ist die AURELIUS Gruppe eine europaweit aktive Investmentgruppe mit Büros in München, London, Stockholm, Madrid und Amsterdam und in den Geschäftsfeldern FORTSETZUNG

Aktuell (26.12.2019 / 11:33 Uhr) handelten die Aktien der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA im XETRA-Handel zum Schluss am 23.12.2019 bei 37,08 EUR und die Aktien der Mutares bei 12,16 EUR.


Chart: AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA | Powered by GOYAX.de
{loadmodule mod_custom,Nebenwerte Magazin Anmeldung}
Prime Standard | Aves One, DEFAMA und Deutsche Industrie Reit: Regenschirme für 2020?
MDAX | Qiagen: US-Vorhandel Minus 27% – Bitter

Share : 

Interviews

Wochenrückblick

Trendthemen

Anzeige

Nachrichten SMALL CAPS

Anzeige

Related Post

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner