Die Fraport AG präsentiert im November 2024 ein solides Wachstum in Frankfurt und bei ihren internationalen Beteiligungen. Gleichzeitig markiert die bevorstehende Veräußerung ihrer Beteiligung am Flughafen Pulkovo in St. Petersburg einen wichtigen strategischen Wendepunkt. Das Unternehmen richtet seinen Fokus nun vollständig auf globale Wachstumsstrategien.
Stabile Zahlen in Frankfurt und starkes internationales Wachstum
Im November 2024 zählte der Flughafen Frankfurt 4,6 Millionen Passagiere, was einem Wachstum von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz des leichten Rückstands gegenüber den Passagierzahlen von 2019 (-8,4 Prozent) zeigt der Standort Frankfurt eine robuste Performance. Besonders erfreulich ist das Wachstum im Cargo-Volumen, das um 2,4 Prozent auf 178.355 Tonnen zulegte.
Auch das internationale Portfolio der Fraport AG verzeichnete ein starkes Gesamtwachstum von 4,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Besonders positiv entwickelten sich:
- Antalya (Türkei): Wachstum um 16,3 Prozent auf 1,7 Millionen Passagiere.
- Lima (Peru): Ein Plus von 10,1 Prozent mit rund 2,1 Millionen Fluggästen.
- Griechische Regionalflughäfen: Anstieg um 11,6 Prozent auf 876.317 Reisende.
Einige Beteiligungen wie die brasilianischen Flughäfen und die Twin Star-Airports in Bulgarien hatten jedoch mit Rückgängen zu kämpfen, was teils auf regionale Ereignisse wie Überschwemmungen oder saisonale Effekte zurückzuführen ist.
Strategischer Wendepunkt: Fraport verabschiedet sich aus Russland
Ein zentraler Meilenstein für die Fraport AG ist der bevorstehende Abschluss der Veräußerung ihrer 25-prozentigen Beteiligung am Flughafen Pulkovo in St. Petersburg.
- Transaktion abgeschlossen: Ein Anteilskauf- und Übertragungsvertrag wurde mit der Orbit Aviation LLC, einem Investor aus dem Nahen Osten, unterzeichnet. Der Abschluss wird in den nächsten Tagen erwartet, sobald die Eintragung im russischen Gesellschaftsregister erfolgt ist.
- Positiver Effekt: Die Transaktion soll einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich als positiven Effekt generieren, der die Netto-Finanzschulden der Fraport AG reduzieren wird.
„Mit dem Vollzug dieser Transaktion beenden wir unser Engagement in Russland“, erklärte Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG. „Unser Ziel war es stets, eine Lösung für die Beteiligung im Interesse unserer Aktionärinnen und Aktionäre zu finden.“
Die Konzession für den Betrieb des Flughafens Pulkovo begann 2010 und hatte eine Laufzeit von 30 Jahren. Fraport stellte alle Leistungen am Flughafen unmittelbar nach Beginn des Krieges in der Ukraine ein und hatte das Russlandgeschäft bereits im 2. Quartal 2022 vollständig abgeschrieben.
Globaler Fokus und strategische Neuausrichtung
Mit dem Verkauf der Pulkovo-Beteiligung schließt Fraport ein Kapitel ihrer Geschichte und stärkt ihre finanzielle Position für zukünftige Wachstumsstrategien. Der Fokus liegt nun auf der Entwicklung internationaler Beteiligungen und der Stärkung des Kerngeschäfts in Frankfurt. Die Novemberzahlen und die positive Entwicklung in Griechenland, Peru und der Türkei zeigen, dass Fraport auf einem soliden Kurs ist.
Fazit: Wachstum und strategische Klarheit
Die Fraport AG beweist mit stabilen Zahlen, internationalem Wachstum und strategischen Entscheidungen, dass sie gut aufgestellt ist, um die Herausforderungen der globalen Luftfahrt zu meistern. Der Abschied aus Russland und die Konzentration auf neue Märkte markieren einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und wachstumsorientierten Zukunft.
