Francotyp-Postalia mit einschneidenden Maßnahmen

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Die Francotyp-Postalia Holding AG verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 in einem schwierigen Marktumfeld eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwirtschaftete FP einen Konzernumsatz in Höhe von 116,2 Mio. Euro im Vergleich zu 124,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 14,1 Mio. Euro nach 15,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum; die EBITDA-Marge erreichte damit 12,1 %. Der Free Cashflow stieg deutlich auf 10,7 Mio. Euro im Vergleich zu 5,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Nettoverschuldung konnte weiter reduziert werden und lag bei 4,2 Mio. Euro nach 14,4 Mio. Euro zum Ende des Jahres 2023.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Mailing, Shipping & Office Solutions sank um 4,1 % auf 72,3 Mio. Euro. Während der Umsatz aus Produktverkäufen stieg, wurde das After-Sales-Geschäft erneut durch das rückläufige Briefvolumen beeinträchtigt. Auf der Grundlage des soliden Geschäftsmodells mit hohen wiederkehrenden Erlösen steht die Stabilisierung des Umsatzes und die Steigerung der Kosteneffizienz im Vordergrund.

Der Geschäftsbereich Mail Services rund um die Abholung, Frankierung und Konsolidierung von Geschäftspost verzeichnete einen Umsatzrückgang um 9,3 % auf 30,8 Mio. Euro. In diesem Geschäftsbereich wirkten sich ebenfalls rückläufige Briefvolumina in Deutschland aus.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Digital Business Solutions ging im Berichtszeitraum um 13,2 % auf 13,0 Mio. Euro zurück. Das lag vor allem an einem weiteren Rückgang im Outputmanagement. Die positive Entwicklung bei den SaaS-Lösungen setzte sich fort: der Umsatz mit SaaS-Lösungen wuchs im ersten Halbjahr um 29,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil der SaaS-Umsätze in absoluter Höhe spielt im Verhältnis zum Gesamtumsatz von FP jedoch noch eine untergeordnete Rolle. Neben FP Sign und den e-Justice-Lösungen trugen auch FP Parcel Shipping, das mittlerweile in vier Ländern eingeführt ist und FP TRAXsuite zur positiven Geschäftsentwicklung bei.

Transformationsprozess mit Nachdruck vorantreiben

FP CEO Friedrich Conzen sagt: „Die Zahlen zeigen einmal mehr, dass die Transformation von FP mit Nachdruck in allen Geschäftsbereichen, zum Teil mit einschneidenden Maßnahmen, vorangetrieben werden muss. In den Geschäftsbereichen, die vom Briefaufkommen abhängig sind, liegt unser Fokus darauf, dem schrumpfenden Markttrend entgegenzuwirken, die Umsätze auf möglichst gleichem Level zu halten und durch gesteigerte Effizienz zusätzlichen Cash zu generieren. Im digitalen Bereich hat FP ein noch sehr kleines, aber attraktives Produktportfolio an Lösungen aufgebaut. Hier werden wir den Vertrieb ausbauen und die Internationalisierung forcieren.“

CFO Ralf Spielberger erklärt: „Der Geschäftsverlauf war im ersten Halbjahr mit großen Herausforderungen verbunden. Die ergriffenen Maßnahmen zur Kostenreduktion haben dazu beigetragen, dass die EBITDA-Marge annähernd stabil blieb. Trotz der rückläufigen Entwicklung im Umsatz und EBITDA konnten wir sowohl den Free Cashflow steigern als auch die Verschuldung weiter deutlich abbauen.“

Ergebnis je Aktie liegt bei 0,18 Euro

In den ersten sechs Monaten 2024 erzielte der FP-Konzern ein EBITDA in Höhe von 14,1 Mio. Euro im Vergleich zu 15,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge lag damit nahezu stabil bei 12,1 % gegenüber 12,3 % im Jahr zuvor. Der Materialaufwand verminderte sich in den ersten sechs Monaten primär infolge der verringerten Aktivitäten im Geschäftsbereich Mail Services um 7,5 % auf 54,1 Mio. Euro. Der Personalaufwand konnte trotz Gehaltserhöhungen im ersten Halbjahr 2024 durch die eingeleiteten Maßnahmen zu Kosteneinsparungen um 3,6 % auf 32,6 Mio. Euro reduziert werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 12,0 % auf 18,4 Mio. Euro.

Die Abschreibungen und Wertminderungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,4 % auf 10,7 Mio. Euro. Während sich die planmäßigen Abschreibungen reduzierten, ergab sich der Anstieg aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten. Das EBIT lag damit bei 3,4 Mio. Euro im Vergleich zu 6,5 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 2,8 Mio. Euro im Vergleich zu 0,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Dabei wurde der Effekt aus dem geringeren EBITDA und den gestiegenen Abschreibungen durch das verbesserte Zins-, Finanz- und Ertragsteuerergebnis überkompensiert. Das Ergebnis je Aktie (EPS) stieg auf 0,18 Euro gegenüber 0,05 Euro in der Vorjahresperiode.

Prognose für 2024 angepasst

Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2024 wird weiterhin von den schwierigen gesamt- und branchenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Auf der Basis vorläufiger Zahlen für das erste Halbjahr 2024 hatte der Vorstand am 2. August 2024 festgestellt, dass die Geschäftsentwicklung nicht mit der Konzernplanung für das Geschäftsjahr im Einklang steht. Deshalb wurde entschieden, die Prognose anzupassen. Statt eines Umsatzniveaus in der Größenordnung des Vorjahres oder leicht darunter wird nunmehr ein Umsatzrückgang von bis zu 6% erwartet. Trotz der bereits ergriffenen Maßnahmen wird sich auch die Profitabilität nicht wie ursprünglich erwartet entwickeln. Deshalb wird nun erwartet, dass das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahr nicht nur leicht, sondern um bis zu 12% sinken wird. Im Geschäftsjahr 2023 hatte FP einen Umsatz in Höhe von 241,8 Mio. Euro und ein EBITDA von 31,0 Mio. Euro erwirtschaftet.

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