flatexDEGIRO Wallstreetonline – Geht es demnächst über den Preis? Wer steht besser da?

Post Views : 782

flatexDEGIRO Wallstreetonline mwb sino Lange und Schwarz - 2021 Bilanzen im Vergleich.

Aktienmärkte auf Rekordkurs, hohe Volatilität, schlagzeilenträchtige Entwicklungen bei Einzelwerten und dazu Negativzinsen auf Guthaben – eine perfekte Vorlage für Brokerage- oder Kursmakler-Firmen – und entsprechend sah es die letzten beiden Jahre aus bei flatexDEGIRO, Wallstreetonline, mwb oder Lange und Schwarz

Und so war eine ganze Branche noch letztes Jahr im Höhenrausch. Immer neue rekordverdächtige Ziele, Planungen und einige machten Gewinne, wie noch nie, andere setzten strategisch ihren Markteintritt um, bei einem ging es eher um eine wertvolle Beteiligung, als um das normale Geschäft. Eine spannende Branche, die zuletzt den Anlegern eine „Verschnaufpause“ oder sogar Abkühlphase bot – Ausgangsbasis für neue Kursanstiege in Zukunft?

Aktuelle Börsenstimmung, veränderte Zinslandschaft –  anderes Umfeld für Brokerage als noch im Vorjahr. Wie reagiert man?

Die Kunden kommen nicht mehr „in Scharen“, Marketingausgaben werden wieder höher je Neukunde, die Kunden werden preissensibler. Zwar gibt es immer noch Wachstumsziele, die in anderen Branchen nahezu fantastisch erscheinen würden. Aber während beispielsweise beim Smartbroker auf Jahre hohe Wachstumsraten allein aufgrund des Entwicklungsstadiums des Unternehmens möglich und realistisch erscheinen, könnte es bei flatexDEGIRO, die bereits sich als „grössten privaten Onlinebroker“ bezeichnen, auch irgendwann Grenzen geben.

Wird es über den Preis gehen? flatexDEGIRO scheint hier gegenüber dem Smartbroker mehr Spielraum zu haben. Einfach weil man teurer ist.

Nachdem die EZB das Ende der Negativzinsen ankündigte, reagierten beide: flatexDEGIRO werde die sich daraus ergebenden Kostenvorteile direkt an seine Kunden weitergeben und ab 1. August 2022 vollständig auf Negativzinsen verzichten. Vor dem Hintergrund von derzeit mehr als 3 Milliarden Euro verwahrter Kundengelder, biete ein positives Zinsumfeld für flatexDEGIRO erhebliches Ertragspotential.

Frank Niehage, CEO von flatexDEGIRO: „Als wir 2017 den Einlagensatz der EZB als Negativzins eingeführt haben, haben wir dies offen und transparent gemacht, und ihn nicht in anderen Gebührenerhöhungen versteckt. Damals haben wir versprochen: Wenn die Zinsen wieder anziehen, werden wir diesen Negativzins wieder abschaffen. Und unser Wort gilt. Dieses Versprechen lösen wir jetzt ein. Es bleibt abzuwarten, ob andere Banken und Online Broker nachziehen und jetzt versteckte Gebühren wieder zurückfahren.”

Muhamad Chahrour, CFO von flatexDEGIRO und CEO von DEGIRO: „Mit der heutigen Zinsentscheidung der EZB und den erwarteten weiteren Schritten hin zu einem positiven Zinsumfeld kommt in Europa eine Dekade der Null- und Negativzinsen zu Ende. Über die Entlastung unserer Kunden hinaus, bedeutet dies für flatexDEGIRO ein erhebliches Ertragspotential, ohne dass wir dabei ein gesteigertes Risiko in der Anlage eingehen würden. Die daraus resultierende nochmalige Stärkung unserer Ertrags- und Finanzkraft verschafft uns zusätzliche und nachhaltige Vorteile gegenüber Online Brokern, die mangels Banklizenz auf diese Potentiale nicht zugreifen können.

flatexDEGIRO stichelt in Richtung der Konkurrenz – und stellt sich als Banklizenzinhaber als zinsgewinner in der GuV dar

Bei Wallstreetonline hörte es sich die Reaktion auf die Abschaffung der Negativzinsen ganz ähnlich an: „Wir haben gute Nachrichten für unsere Depot-Kunden: Aufgrund der veränderten Marktsituation infolge der jüngsten Entscheidung der Europäischen Zentralbank berechnet Smartbroker kein Verwahrentgelt mehr. In Absprache mit unserer Partnerbank, der DAB BNP Paribas, wurde kurzfristig entschieden, ab dem 1. August 2022 kein Verwahrentgelt auf EUR-Einlagen zu erheben und die aktuelle Zinsentwicklung unmittelbar an die Kunden weiterzugeben.

Dazu Thomas Soltau, Co-CEO der Smartbroker-Betreibergesellschaft wallstreet:online capital AG (künftig Smartbroker AG): „Auch wenn ein Großteil unserer Kunden aufgrund der bisher geltenden großzügigen Ausnahmeregelungen von dem Verwahrentgelt gar nicht oder nur marginal betroffen waren, freuen wir uns sehr, dass wir dank der günstigeren Rahmenbedingungen das Angebot weiter verbessern können. Unser Ziel ist es, Geldanlage so einfach und günstig wie möglich anzubieten.“
Und das Stichwort vom CFO der flatexDEGIRO über „…zusätzliche und nachhaltige Vorteile gegenüber Online Brokern, die mangels Banklizenz auf diese Potentiale nicht zugreifen können.“ trifft den Smartbroker – demnächst – nicht mehr

Wallstreetonline hat bereits die Weichen gestellt zukünftig ein „wesentlich grösseres Stück“ der Smartbroker-Umsätze auf eigene Rechnung zu verbuchen. Sobald die entsprechende Genehmigunsgerweiterung (Banklizenz) der BAFin für die Wallstreet:online Capital AG, respektive zukünftig „Smartbroker AG“ vorliegt, kann man auf die „Partnerbank“ verzichten.Und wird so die Kennziffern der wallstreet:online Aktie kräftig verbessern können – zumindest wenn man die „hochgerechneten“ Umsätze von 163 Mio EUR in 2026 mit einem „hochgerechneten“ EBITDA von 61 Mio EUR erreichen sollte. (HIER DIE PRÄSENTATION VON DER HV, ab Seite 27 „Case study 2026“)

SMASolar Aktie – „letzter“ deutscher Solarwert auf dem Weg zum Wasserstoffwert? Halbjahresergebnisse leiden unter Lieferkettenproblemen
Encavis Aktie – Warum die Prognoseerhöhung nicht das letzte Wort sein sollte… endgültige Halbjahreszahlen
Nordex meldet Halbjahreszahlen – am Sonntag Abend… reicht gerade für ein „erwartungsgemäss“
Biofrontera Aktie – Unsicherheit tut nicht gut. Jetzt auch noch der Finanzvorstand „aus wichtigem Grund abberufen und gekündigt“

Und das Unternehmen hinter der wallstreet:online Aktie wird so von einem reinen Depot-Vermittler zum „Eigenen Broker“ der statt einer festen Marge je Trade auf einmal eine steigende Marge je Trade erzielen kann (Fixkostenblock mit geringen variablen Kosten). Dazu kommt die Möglichkeit den Smartbroker 2.0-Kunden Cryptohandel anzubieten und die aktuell immer interessanter werdende Möglichkeit, eine Zinsmarge zu vereinnahmen. Spannende Möglichkeiten – die auf der HV in einer Falllstudie 2026 „hochgerechnet“ wurden. Grund seinerzeit für uns dem CEO Matthias Hach der „Smartbroker Holding AG“ einige Fragen zu stellen: HIER DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ÜBER EINE GEPLANTE WACHSTUMSSTORY – HIER.

Chart – flatexDEGIRO

Chart: flatexDEGIRO  AG | Powered by GOYAX.de

Wallstreetonline oder flatexDEGIRO – Newcomer gegen Platzhirsch

Aktienkurs aktuell: 16,00 EUR (17:30 XETRA, 15.08.2022)11,57 EUR (17:30 XETRA, 15.08.2022)
Markkapitalisierung: 245,94 Mio EUR 1,26 Mrd EUR
52-Wochen Hoch/Tief: 25,80  EUR/14,30 EUR23,05  EUR/8,49 EUR
Freefloat: 42,2 %, Hauptaktionär : Andreas Kolbinger mit 57,8 %71,2%, Hauptaktionäre: 12,8 % “ GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH „, 5,2% Heliad, 1,4% Bernd Förtsch(direkt), 7,5% KipEi B.V.
Chart – Wallstreetonline

Wallstreet online Aktie Chartbild.

Chart: wallstreet:online AG | Powered by GOYAX.de

Und welche Aktie ist interessanter?

Hierfür gibt es natürlich keine generelle Antwort. Generell zeigen beide Werte eine interessante Chance auf, an der aktuellen Zinsentwicklung zu profitieren. Wer ist langfristig auf der Gewinnerseite? Wie sieht die Bewertung der einzelnen Aktien aus? Wo ist auch zukünftig Wachstum möglich? Wie sind die Kurse bisher gelaufen? Wie stark wirken die Skaleneffekte auf den Gewinn des Smartbrokers ein? Wird flatexDEGIRO seine Gebühren, insbesondere seine fixe Ordergebühr bei der deutschen flatex aufrechterhalten können? Wie sehr wird das zukünftige Geschäft über den Preis geführt? Wo liegen die höheren Wachstumsraten?

Encavis PNE Energiekontor Nordex oder Clearvise – Halbjahresergebnisse gegenübergestellt. Windenergieaktie ist nicht gleich Windenergieaktie.
elumeo Aktie einen Blick wert? CEO und CFO im Gespräch – „Indikationen, die zuversichtlich stimmen“

Share : 

Interviews

Wochenrückblick

Trendthemen

Anzeige

Nachrichten SDAX

Anzeige

Related Post

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner