Eyemaxx Anleihegläubiger müssen weiter „zittern“. Seit der „Sanierungsplan in Österreich über das Vermögen der Eyemaxx Real Estate AG (ISIN DE000A0V9L94) gescheitert ist“ müssen sich die Anleger wohl auf eine lange Wartezeit einstellen, bis im Rahmen der beiden Insolvenzverfahren in Deutschland und Österreich feststeht, welche Vermögenswerte eigentlich wirklich „hinter den Anleihen“ standen. Wie viel eine Verwertung bringen könnte? Viele offene Fragen über ein offensichtlich schwer durchschaubares Firmengeflecht. Wo auch nach Bestellung gemeinsamer Vertreter für die jeweiligen ausstehenden Anleihen, Gläubigerausschusssitzungen, Versammlungen und der andauernden Sichtungs- und Sicherungsarbeit durch die Insolvenzverwalter noch keine Aussagen über eine potenzielle Quote möglich scheinen.( Eyemaxx: SdK Vorstand bezieht Stellung „… man versuchen könnte, gezielt die Anleiheinhaber zu übervorteilen.“später „zum gescheiterten Österreichischen Sanierungsverfahren als Hoffnungsschimmer„) Und zuletzt in einem Rundumschlag, um aktuelle Sorgenkinder fragten wir der SdK-Vorstand am 19.05.2022 unter anderem:
„Wie sieht es bei Eyemaxx aus?
Daniel Bauer: Im Dezember 2021 hat die österreichische Tochtergesellschaft Eyemaxx International Holding & Consulting GmbH einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Die Sanierungsplanquote sollte maßgeblich durch die Verwertung der Beteiligung der Schuldnerin an dieser Tochtergesellschaft realisiert werden. Daher hat die Muttergesellschaft Eyemaxx den Sanierungsplan zurückgezogen. Mittlerweile wurde sowohl in Österreich als auch in Deutschland (Sekundärinsolvenzverfahren) ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das Sekundärinsolvenzverfahren betrifft nur die Vermögenswerte der Gesellschaft, welche sich in Deutschland befinden.
Alle anderen Vermögenswerte werden von der Insolvenzverwalterin in Österreich, Frau Dr. Ulla Reisch, verwertet werden. Für die maßgeblichen Anleihen gibt es gemeinsame Vertreter. Eine eigene Forderungsanmeldung ist daher nicht nötig. Erstaunt sind wir über die Entwicklung in diesem Fall in Bezug auf die noch vorhandenen Immobilienwerte. Diese liegen deutlich unter unseren Erwartungen. Und es ist auch völlig unklar, wem diese zustehen. Denn es kann durchaus sein, dass die Besicherung einer der drei Anleihen gerichtlich nicht standhält, und somit im Endergebnis besicherte und unbesicherte Anleihen gleichrangig bedient werden müssten.“ — VOLLSTÄNDIGES INTERVIEW VOM 19.05.2022 – HIER.
Nachdem bei den „gemeinsamen Vertretern“ der Eyemaxx-Gläubiger ein reinigendes Gewitter statttgefunden hatte, kommt aktuell aus Österreich – zumidnest etwas – Bewegung in die Sache:
Laut österreichischem „Standard“ ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) aus Wien wegen „Untreue, schwerer Betrug, betrügerische Krida, grobfahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen“ gegen den ehemaligen, langjährigen Alleinvorstand und eine weitere Person
Wohlgemerkt es geht um Ermittlungen, keine Anklage oder gar Verurteilung! Die operativ vom Schloss Leopoldsdorf geführte Eyemaxx-Gruppe, das über eine Stiftungskonstruktion indirekt eben jenem langjährigen Alleinvorstand und zuletzt 19,5 % Aktionär gehört, schlitterte trotz angeblich wieder gut laufender Geschäfte überraschend in die Insolvenz.
Die Kommunikation vor der Insolvenz, als man noch „schnell“, 6 Wochen vor Stellung des Insolvenzantrags, 4,3 Mio EUR für eine Wandelanleihe einsammelte. Natürlich durch Aussagen vom CEO, „wie „„dass wir wieder auf dem richtigen Weg sind“.Und er gehe „mit sehr guter Sicherheit“ davon aus, dass Eyemaxx das Jahr 2021 mit Gewinn beenden werde. Die Anleger forderte er in den deutschen „Finanznachrichten“ dazu auf, in ein Unternehmen zu investieren, „das wieder auf dem Weg nach oben ist“. Sechs Wochen später trat Eyemaxx den Weg zum Insolvenzgericht Korneuburg an.“ („Standard“, Renate Graber, 04.06.2022, „Eyemaxx Real Estate: WKStA ermittelt zu größter Pleite des Vorjahres“)
PNE Aktie mit Topperformance. Auch die Anleihe traf auf rege Nachfrage. 55 Mio EUR zu 5%, LZ 2027 emittiert. Zuteilung hat „Geschmäckle“.
Aktienmärkte tiefrot. „Warum es keinen sicheren Hafen derzeit gibt.“ – R. Klapdor-Kommentar zur Börsenlage von „Aktien Spezialwerte“.
HanseYachts entscheidet sich für Ende mit – überschaubaren – Schrecken, besser als… Katamarane sind“weg“
Plug Power Aktie findet bei Evercore Analysten Zustimmung für das 315 Mio USD Investment in Antwerpen. Könnte der gestrige Ausverkauf…
CLIQ Digital erfolgreich unterwegs. Prognose hoch. Umsatz soll mindestens um 67% wachsen, EBITDA um mindestens 40%. Signifikante Erhöhungen.
Schloss Leopoldsdorf – Ort gesellschaftlicher Auftritte der feinen „Gesellchaft“ und „edler“ Firmensitz spielt auch eine Rolle
Dazu kommt die „gerade noch rechtzeitige Tilgung einer Eyemaxx-Anleihe, teilweise wohl – Gegenstand der Ermittlungen – mit Geldern einer Tochter, um das Schloss Leopoldsdorf als Sicherheit dieser Anleihe „auszulösen“. Auch hier vermutet die WKSTA wohl „Unregelmässigkeiten“. Wie zu befürchten war, stehen den Anleihegläubigern und auch den Aktionären möglicherweise noch einige „böse Überraschungen“ über die Gründe der Insolvenz bevor.
Eyemaxx wird immer mehr zu einer juristischen Grossbaustelle und möglicherweise zu einer strafrechtlich aufzuarbeitenden „Geschichte“. Wobei die Anleihegläubiger wohl eher am letztendlichen „Verwertungserfolg“ der Immobilien und Rechte der Eyemaxx-Gruppe interessiert sein werden. Und welche Immobilien welcher Anleihe zugerechnet werden können. Hier geht es um die Frage, ob eine der Anleihen letztendlich Gerichts-sicher mit Immobilien abgesichert worden ist, oder alle Immobilien zu gleicher Quote für alle ausstehenden Gläubiger verwertet werden können.
DEFAMA nachgefragt – Immobilienaktien und Auswirkungen der Zinswende, Teil1 – „…kenne keine andere Immobilien-AG, die hier ähnlich gut aufgestellt ist“ CEO M. Schrade.
Deutsche Konsum REIT nachgefragt – Immobilienaktien und Auswirkungen der Zinswende, Teil2 – „Wir können auf absehbare Zeit sehr gut leben“ CEO R. Elgeti
DIC Asset nachgefragt – Immobilienaktien und Auswirkungen der Zinswende, Teil3 – „Unsere Finanzierungen im Bestandsportfolio sind zu über 90% fix, heißt mittelfristig nicht von Zinsänderungen betroffen.“ CEO S. Wärntges.
FCR Immobilien AG nachgefragt – Immobilienaktien und Auswirkungen der Zinswende, Teil4 – „…so dass wir auch beim aktuellen Zinsniveau über einen deutlichen Zinspuffer verfügen.“ – Vorstandsvorsitzender Falk Raudies
Noratis AG nachgefragt – Immobilienaktien und Auswirkungen der Zinswende, Teil 5 – „Neben den reinen Zinsänderungen am Markt (…) wir bei der Noratis AG auch gegenläufige, kostensenkende Entwicklungen haben.“ – CFO A. Speth.