Evotec MorphoSys – Aktien aus dem Biotechnologiesektor, der in letzter Zeit unter dem Liebesentzug der Märkte leiden musste. Dazu kamen bei MorphoSys hausgemachte Probleme einer „zu teuren“ Übernahme mit schlechtem Timing, was den absehbaren Break-Even weit in die Zukunft schob. Evotec macht Gewinne,
musste seit dem Scheitern einer fortgeschrittenen Wirkstoff-Studie mit Bayer unter dem Generalverdacht leiden, dass möglicherweise die Wirkstoffpipeline doch nicht so erfolgversprechend ist, wie vom Markt zuvor erhofft. „Willkommene Gründe“ direkt beide Unternehmen kräftig abzustrafen. Gestern sprangen beide Aktien aus dem Tal der Tränen – aus guten Gründen.
Nel macht Tempo: Das am 6. Januar angekündigte MoU mit der deutschen H2HE über 120 MW wird bindender Vertrag. Wegen der Knappheit. 34 Mio EUR.
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Ob diese den Blick wieder etwas freier machen für die beiden Biotech’s und deren Perspektiven, wird sich zeigen. Denkbar wäre es zumindest. Gestern berichtete MorphoSys AG (ISIN: DE0006632003) seine Zahlen für 2022 – die Verluste konnten im Zaum gehalten werden. Und bei rund 900 Mio Kassenbestand und den kräftigen Kostenreduktionen, die zuletzt umgesetzt wurden, scheint sicher, dass die drei fortgeschrittenen Studien, von denen sich MorphoSys sehr viel verspricht, durchfinanziert bis zu einer potentiellen Zulasssung sind. Problem: Dauert noch – 2024 wichtige Studienergebnisse, 2025 vielleicht Zulassung. Aber dann…
Und Evotec SE (ISIN: DE0005664809) meldete Milestonezahlungen über insgesamt 75 Mio EUR aus der Forschungskooperation mit Bristol Myers Squibb zur Entwicklung einer Pipeline von Molecular Glues. Hierzu näheres später. Auf jeden Fall konnten die Hamburger so nochmals den Wert ihrer über 100 Wirkstoffkooperationen vor Augen führen. Wirkt vielleicht auch etwas in die Zukunft bei Betrachtung des Biotechnologiekonzerns, der mit Just Evotec gerade in Toulouse die zweite Produktionsstätte baut – perspektivisch.
MorphoSys Evotec – Monjuvi als Kombiprodukt bietet Ausweg aus der Durststrecke durch Übernahme
Die Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 fasste der CEO zusammen. „2022 war ein entscheidendes Jahr für MorphoSys. Wir konnten unsere Pipeline weiterentwickeln, indem wir unsere klinischen Phase 3-Studien mit Pelabresib bei Myelofibrose und mit Tafasitamab bei Lymphomen vorangetrieben haben. Außerdem haben wir vielversprechende Produktkandidaten im frühen und mittleren Entwicklungsstadium auslizenziert, so dass wir uns ausschließlich auf die Onkologie konzentrieren können“, sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys. „Im Jahr 2023 werden wir die Phase 3-Studie für Pelabresib bei Myelofibrose weiter priorisieren, um Anfang 2024 Topline-Ergebnisse veröffentlichen zu können und den möglichen Einsatz von Pelabresib bei anderen myeloischen Erkrankungen zu untersuchen. Wir halten an unserem Engagement fest, neuartige Therapien zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die für Krebspatienten sicherer und wirksamer sein sollen, und wir freuen uns auf die Zukunft.“
Ausblick 2023 zeigt wesentlich günstigere Kostenstruktur der Münchener.
Beträge in Millionen | Finanzprognose 2023 | Erläuterungen zur Finanzprognose 2023 |
Monjuvi Netto-Produktumsatz in den USA | 80 bis 95 Mio. US-$ | 100 % des Netto-Produktumsatzes von Monjuvi in den USA werden in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys erfasst, und der damit verbundene Gewinn/Verlust wird hälftig zwischen MorphoSys und Incyte aufgeteilt. |
Bruttomarge für US-Netto-Produktumsätze von Monjuvi | 75% bis 80% | 100 % der Umsatzkosten von Monjuvi in den USA werden in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys erfasst, und der damit verbundene Gewinn/Verlust wird hälftig zwischen MorphoSys und Incyte aufgeteilt. |
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) | 290 bis 315 Mio. € | 2023 wird aufgrund der Ausweitung des Pelabresib-Entwicklungsprogramms mit einem leichten Anstieg gegenüber 2022 gerechnet. |
Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines | 140 bis 155 Mio. € | 45 % bis 50 % der mittleren Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines repräsentieren Vertriebskosten von Monjuvi in den USA, von denen 100% in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys ausgewiesen werden. Incyte erstattet MorphoSys die Hälfte dieser Vertriebskosten. |
Smartbroker mit einem hochprofitablen Mediengeschäft kann in 2022 zweitbestes Ergebnis der Firmenhistorie erreichen. 2024 zählt es – Brokerage soll Lead übernehmen.
INTERVIEW: Media and Games Invest – 2022 war ein gutes Jahr mit 18% Umsatzwachstum inclusive 2x angehobener Prognose. Remco Westermann, CEO und Hauptaktionär, im Gespräch.
Zusätzliche Informationen zur Finanzprognose 2023:
- Die Tremfya-Tantiemen werden weiterhin als Umsatzerlöse ohne Umsatzkosten in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys ausgewiesen. Diese Tantiemen werden MorphoSys jedoch keine liquiden Mittel zuführen, da 100% der Tantiemen an Royalty Pharma weitergeleitet werden.
- MorphoSys geht davon aus, Tantiemen für Minjuvi-Verkäufe außerhalb der USA zu erhalten.
- MorphoSys erwartet keine wesentlichen zahlungswirksamen Umsätze aus Meilensteinzahlungen im Jahr 2023.
- MorphoSys rechnet mit Verkäufen von kommerziellem und klinischem Material von Tafasitamab außerhalb der USA an seinen Partner Incyte. Die Erlöse aus diesen Lieferungen werden in der Gewinn- und Verlust-Rechnung von MorphoSys in der Kategorie „Lizenzen, Meilensteine und Sonstiges“ ausgewiesen. Diese Verkäufe führen zu einem Bruttogewinn/einer Bruttomarge von Null. Daher gibt MorphoSys für diese Umsätze keine Prognose ab.“
Man hat gelernt bei MorphoSys
Bei MorphoSys schnitt man heute alle verbliebenen Zöpfe ab – es bleiben nur die für Pharmaverhältnisse „kurzfristig“ Umsatz versprechenden klinischen Programme, der Rest wird eingestellt. Und idealerweise auslizenziert, verkauft oder sonst wie verwertet. So gab man Anfang des Jahres bekannt, dass das Unternehmen alle präklinischen Forschungsprogramme beenden und alle damit verbundenen Aktivitäten einstellen werde, um „seine Kostenstruktur zu optimieren“. Anders gesagt. Ausgaben auf das notwendigste beschränken.
Am Dienstag startete die Zeichnungsphase der Mutares Anleihe – 125 Mio EUR sind das Ziel. Ob die aktuelle Börsenstimmung dem förderlich ist, kann…
3U Holding – selbst der Kurssprung nach der 3,20 EUR-Dividendenankündigung lässt „Luft“. Wachstum 2023 organisch und anorganisch. Geschenkt?
Auch wenn die Daten aus den präklinischen Programmen vielversprechend seien, müsste MorphoSys erhebliche Mittel investieren, um diese Programme bis zur klinischen Entwicklung zu bringen. Und das ist derzeit keine Priorität. Die beiden wichtigen Zulassungsverfahren sind – so wurde immer wieder betont – bis zur potentiellen Zulassung durchfinanziert. Und für den Rest will man kein Geld ausgeben. Eindeutiger Strategieschwenk, wenn man an die überteuerte Übernahme von vor zwei Jahren denkt. Bei der noch eine ganze Pipeline von Wirkstoffen eingekauft worden war. Und nicht vergessen. Diese Übernahme leitete den Kursverfall der Aktie vom dreistelligen EURO-Bereich in die Niederungen bis auf 11,80 EUR im Tief ein. Klassische Hybris des damaligen Managements. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen,
Wichtig ist: Die F&E-Aufwendungen bis zu eventuellen Zulassungen seien laut CFO auf dem EKF22 vollständig durchfinanziert – sprich in der MorphoSys-Kasse vorgehalten. Wohl kaum berechenbar und auch nicht in wesentlicher Höhe in 2023 erwartet weitere potentielle Umsätze: So gehe MorphoSys davon aus, Tantiemen für Minjuvi®-Verkäufe außerhalb der USA zu erhalten, ohne sich hier auf konkrete Erwartungen festzulegen. Und auch erwarte man keine wesentlichen zahlungswirksamen Umsätze aus Meilensteinzahlungen im Jahr 2023. Und alles läuft auf 2024/25 hinaus. Bis dahin. Warten. Spekulieren? Beisetestehen? Frage der Risikoneigung.
Chart: MorphoSys AG | Powered by GOYAX.de
MorphoSys Evotec – Entwicklung einer Pipeline von Molecular Glues bringt „auf Hieb“ 75 Mio USD.
Evotec SE (ISIN: DE0005664809) erweiterte in letzter Zeit die Zahl der „Eisen im Feuer“ – der Kooperationen in einzelnen Wirkstoffgruppen – kontinuierlich – aber der Kurs der Evotec Aktie scheint der Biotechnology-Ablehnungsphase der Anleger verfangen. Gestern zeigte man nun, dass eine solche Wirkstoffforschungspartnerschaft auch vor einer eventuellen Zulassung bares Geld wert sein kann. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb in der Entwicklung einer Pipeline von Molecular Glues wurden Leistungs- und programmabhängige Erfolge Zahlungen von insgesamt 75 Mio USD ausgelöst.
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Evotec und Bristol Myers Squibb sind im Jahr 2018 eine strategische Protein Degradation Partnerschaft eingegangen und haben diese im Mai 2022 aufgrund der sehr produktiven anfänglichen Zusammenarbeit, aus der eine vielversprechende Pipeline hervorging, verlängert und erweitert. Seit der Erweiterung hat Evotec die Aktivitäten zur Entwicklung von vielversprechenden Verbindungen signifikant ausgeweitet, um Bristol Myers Squibbs branchenführende Bibliothek an Cereblon E3 Ligase Modulatoren (“CELMoDs™”) voranzutreiben. Die Partnerschaft erreicht weiterhin ihr Ziel der Entdeckung und Entwicklung einer führenden Pipeline von neuartigen Molecular Glue Degraders, die auf hochwertige Targets im Bereich der Onkologie und darüber hinaus abzielen.
Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Die neuste Verlängerung und Erweiterung unserer Partnerschaft mit BMS liefert weiter hochwertige Programme. Unser Omics-basierter, äußerst systematischer und industrialisierter Ansatz zur Identifizierung vielversprechender Molecular Glues übertrifft alle Erwartungen und wird zu einer außergewöhnlichen Pipeline erstklassiger Produktmöglichkeiten führen.“
Und was könnte die Erholung der Evotec Aktie stören? Shortseller?
Wichtig zu wissen dabei. Die Evotec Aktie findet – klares Signal – kaum noch das Interesse der Shortseller. Derzeit Stand 16.03.23, sind in Summe 0,56 % der Evotec Aktien in meldepflichtigen Positionen (mindestens 0,5%) leerverkauft im Bundesanzeiger registriert. Also „short“. Selbst wenn man die vielleicht in zwei- oder dreifacher Positionsgrösse nicht meldepflichtigen Shortpositionen hinzurechnet, ist die Erwartung auf fallende Kurse der Evotec Aktie im langjährigen Vergleich äusserst gering ausgeprägt. Natürlich hat der Short Squeeze im „Gamestop-Zusammenhang“ die Shortseller bei der Evotec Aktie vorsichtiger werden lassen. Aber selbst diese Vorsicht erklärt nur teilweise die relativ geringe Shortquote. Also sollte erstmal von der Shortsellingseite keine Störung eines möglichen Kursanstiegs ausgehen.
Chart: Evotec AG | Powered by GOYAX.de