Evotec – MDAX und TecDAX „raus“. Im Juni dann wohl Pink-Panther Prinzip.

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Evotec ist ein Wissenschaftskonzern mit einem einzigartigen Geschäftsmodell, um hochwirksame Medikamente zu erforschen, zu entwickeln und für Patienten verfügbar zu machen.

Evotec – Aktie aus dem Biotechnologiesektor, der in letzter Zeit unter dem Liebesentzug der Märkte leiden musste. Mit einer gemischt aufgenommenen Bilanz 2022 (mehr Umsatz, weniger Gewinn als erwartet) und einem kurzfristig lähmenden Cyberangriff auf Evotec’s IT-Struktur Anfang April konnte die Aktie keinen neuen Schwung nehmen.

Und dass die Deutsche Börse, besser gesagt deren Index-Tochter Quontigo, Evotec wegen des durch die Cyberattacke verzögerten Geschäftsberichts 2022 ab dem 9. Mai aus MDAX und TecDAX „entfernt“ trägt nicht unbedingt zur Stimmung bei.
Als Reaktion auf den Wirecard-Skandal und die fehlenden Regeln, die es damals dem Börsenbetreiber nicht ermöglichten fehlende Bilanzen sanktionieren, wurde die Punkt 5.1.2. in das Dax-Regelwerk eingefügt. Was jetzt bedeutet, dass Evotec bis zur Vorlage des  eigentlich bis Ende April vorzulegenden Geschäftsberichts in keinem der Indizes der Deutschen Börse notiert sein wird. Dass bedeutet für Indexfonds und Fonds mit entsprechenden Reglements, das man die Evotec-Aktie erstmal aus dem Depot „werfen“ muss.

Aber nach Pink Panther’s „Ich komme wieder, keine Frage!“ sollte der Spuk im Juni vorbei sein.

Wenn Evotec, wie bisher geplant, Mitte Mai ihre vollständig geprüften Geschäftsberichte veröffentlichen sollte, wäre man ab diesem Zeitpunkt wieder „indexfähig“, da der Grund für den Indexausschluss entfallen ist. Danach würde bei der nächsten turnusgemässen Indexüberprüfung im Juni die Evotec wieder in den Ranglisten erscheinen und voraussichtlich aufgrund des Freefloats und Handelsvolumens, die Wiederaufnahmekriterien für MDAX und TecDAX erfüllen. Oder wie es Evotec CEO Werner Lanthaler laut FAZ zusammenfasst: „Die Strafe jetzt ist schade, aber wir kommen wieder“, und: „Wir machen weiter erfolgreich unser Business und das ist das wichtigste.“

Gute Zahlen mit kleinem Schönheitsfehler plus Bristol Myers Squibb mit Vertrauensbeweis für Evotec, der sofort 50 Mio USD in die Kassen spülte.

Evotec SE (ISIN: DE0005664809) verfehlte zuletzt die Erwartungen des Marktes bezüglich Gewinn/EBITDA zwar nur knapp (bereinigt 104,1 Mio EUR – zuvor genannte Spanne von 105 bis 120 Mio EUR), aber der kräftig erhöhte Umsatz ( 751,4 Mio EUR in 2022 – avisierte Umsatzspanne: 715 bis 735 Mio EUR) und die parallel gemeldete Verlängerung und Erweiterung der Kooperation mit Bristol Myers Squipp mit einer Abschlagszahlung von 50 Mio USD und einem möglichen Gesamtvolumen von 4 Mrd USD durch zukünftige Lizenz- und leistungsbasierte Meilensteinzahlungen, mehrstufige Umsatzbeteiligungen und Abschlagszahlungen,  gefielen in der Summe.

Zahlen 2022 – starkes Wachstum – EBITDA bleibt hinter Umsatzwachstum zurück.

Im Jahr 2022 hat Evotec seinen Konzernumsatz um 22 % auf 751,4 Mio EUR (avisierte Umsatzspanne: 715 bis 735 Mio EUR) gesteigert. Und der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum basiere auf der starken Performance des Basisgeschäftes, das einen langsameren Start von Just – Evotec Biologics, das sich noch in der Hochlaufphase befindet, kompensierte. Darüber hinaus war im Jahr 2021 die vergleichbare Basis für Umsätze aus Meilensteinen, Upfronts und Lizenzen außergewöhnlich stark. Das Wachstum des Basisgeschäfts lag bei 30 % von 556,7 Mio EUR in 2021 auf 725,5 Mio EUR in 2022.

Das bereinigte Konzern-EBITDA für die zwölf Monate bis zum 31. Dezember 2022 betrug 101,7 Mio EUR und 104,1 Mio EUR ohne Akquisitions- und M&A-bezogene Kosten (zuvor genannte Spanne von 105 bis 120 Mio EUR; in2021: 1 07,3 Mio). Und das stabile EBITDA iste in Ergebnis aus sehr starken Wachstum und Rentabilität von Evotecs Basisgeschäft, den Aufwendungen für zukünftiges Wachstum von Just – Evotec Biologics und einem geringeren Beitrag von Meilensteinen, Upfronts und Lizenzen. Darüber hinaus wirken sich höhere Energiekosten sowie die Gesamtinflation auf den Jahresvergleich aus. EINZELHEITEN ZUM JAHRESERGEBNIS -HIER.

Ausblick 2023 – Wachstum mit anlaufendem Just – Evotec’s Geschäft.

Im Jahr 2023 erwartet Evotec, basierend auf den aktuellen Wechselkursen der Hauptwährungen (insbesondere USD; GBP), einen Umsatz von 820 – 840 Mio EUR. Basierend auf den konstanten Wechselkursen gegenüber 2022 wird ein Anstieg des Konzernumsatzes auf 835 – 855 Mio EUR erwartet. Diese Annahme basiere auf dem aktuellen Auftragsbestand, absehbaren Neuverträgen und Vertragsverlängerungen sowie voraussichtlichen Meilensteinzahlungen. Darüber hinaus berücksichtige die Prognose – soweit möglich – die möglichen Auswirkungen der aktuellen globalen Unsicherheiten.

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Und das bereinigte EBITDA soll voraussichtlich im Bereich von 115 – 130 Mio EUR liegen. Diese Prognose berücksichtige die starke Auftragslage, einen verbesserten Umsatzmix, aber auch steigende Aufwendungen für Löhne, Materialien, Energie, vielversprechende F&E-Projekte, die Anpassung von Organisationsstrukturen zur Sicherstellung eines nachhaltigen Wachstums und den weiteren Hochlauf des Just – Evotec Biologics Geschäfts über die verbleibenden Investitionen in den weiteren Ausbau der J.POD-Kapazität in den USA und den Bau des zweiten J.POD in Europa (Toulouse, Frankreich). Bei konstanten Währungen erwartet Evotec, dass das bereinigte Konzern-EBITDA auf 125 – 140 Mio EUR ansteigen werde.

Und was könnte die Erholung der Evotec Aktie stören? Shortseller? Cyberattacke?

Wichtig zu wissen dabei. Die Evotec Aktie findet zwar mittlerweile ein etwas erhöhtes Interesse bei den Shortsellern, aber immer noch kein Vergleich zu den Zahlen vor dem Short-Squeeze im Gamestopp-Umfeld. Interesse der Shortseller. Nachdem am 16.03.23 nur 0,56 % der Evotec Aktien in meldepflichtigen Positionen (mindestens 0,5%) leerverkauft im Bundesanzeiger registriert waren, sind es mittlerweile – Stand 05.05.2023 – wieder 1,58 % an meldepflichtigen Positionen. Also „short“. Selbst wenn man jetzt die vielleicht in zwei- oder dreifacher Positionsgrösse nicht meldepflichtigen Shortpositionen hinzurechnet, ist die Erwartung auf fallende Kurse der Evotec Aktie im langjährigen Vergleich noch immer gering ausgeprägt. Natürlich hat der Short Squeeze im „Gamestop-Zusammenhang“ die Shortseller bei der Evotec Aktie  vorsichtiger werden lassen. Aber selbst diese Vorsicht erklärt nur teilweise die relativ geringe Shortquote. Also scheinen derzeit auf der Shortsellingseite keine kräftigen Kursverluste erwartet zu werden.

Und der aktuelle Indexausschluss? Kurzfristig bestimmt eine Belastung für die Aktie, sollte aber spätestens im Juli vergessen sein. Und operativ? Im Mai sollten neben dem ausstehenden Geschäftsbericht 2022 auch die Zahlen für das erste Quartal „anstehen“. Grössere Überraschungen werden hier wohl eher nicht kommen. Derzeit
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