Evotec Aktie – von einigen als „Gewinner des KI-Trends“ ausgerufen, wird zu sehr hohen Multiples gehandelt. Für viele zu hoch, zu teuer. Und die Cyber- Attacke am 6. April kostete viel Umsatz und verursachte allein Kosten von knapp 40 Mio EUR. Viel für einen Biotech,
der im ersten Halbjahr gerade mal 26,1 Mio EUR bereinigtes EBITDA melden kann.Dazu kommt ein Umsatz im gleichen Zeitraum, der immerhin noch um 14 % auf 383,8 Mio EUR (H1 2022: 336,9 Mio) dank starker Nachfrage im Basisgeschäft und erfolgreicher Kooperationsaktivitäten gesteigert werden konnte. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass nach dem 6.04.2023 erstmal alle Systeme heruntergefahren werden mussten und erst gegen Ende April langsam wieder hochgefahren werden konnten. Wobei die Produktivität im Mai ca. 50 % und im Juni dann schon wieder mehr als 80 % erreichte.
Folgen der Attacke auf die Datenintegrität der Hamburger.
Evotec reduzierte die Prognose für 2023 drastisch. „Schlimmstenfalls“ würde das Umsatzniveau auf Vorjahresniveau verharren. Stillstand für eine an der Börse als Growth-Wert eingestufte Aktie ist annähernd Worst Case. Wobei mittelfristig die alten Ziele Bestand haben sollen: Bis 2025 will man die Steigerung der Umsätze auf mehr als 1.000 Mio EUR, des bereinigten EBITDA auf mindestens 300 Mio EUR und Aufwendungen für unverpartnerte Forschung und Entwicklung von mehr als 100 Mio EUR erreichen.
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Gelingt es Evotec die „alte“ Wachstumsdynamik wiederzubeleben? Cyberattaccke abhaken und weitermachen…
Dass die Aktie auf jeden Fall „Zukunft“ handelt und die Pipeline mit über 100 Projekten viele Chancen für potenzielle Durchbrüche bietet, wird durch die Auswirkungen der Cyberattacke möglicherweise in der Zeitachse verschoben, bleibt aber weiterhin mittel- und langfristig kursrelevant. Nachdem im Q1 – Vor-Cyberattacke – mit 210 Mio EUR eine Umsatzsteigerung von rund 30% erzielt werden konnte, musste man seit Anfang April Schadensbegrenzung betreiben
Gab Positves, das im Rauch der Cyber-Attacke unterging.
Aber die wirtschaftlichen Wirkungen des Zwischenfalls teilweise kompensieren konnte: Die für Sandoz erbrachten Leistungen und die Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb führten zu einer starken Bruttomarge und kompensierten teilweise die zu geringe Kapazitätsauslastung infolge des Cyber-Angriffs im zweiten Quartal im Segment Evotec Execute – Dienstleistungen für Dritte, Geschäftsschwerpunkt.
Als wichtig für Evotec die Ziele 2025 zu erreichen, wurden folgende Punkte in der aktuellen Unternehmensmeldung aufgeführt:
- Neue bedeutende Partnerschaft mit Janssen.
- Verlängerung und Erweiterung der strategischen Partnerschaft mit BMS im Bereich neurodegenerative Erkrankungen und großer Fortschritt in der strategischen Partnerschaft mit BMS im Bereich gezielter Proteinabbau.
- Kommerzielle Bestätigung der Strategie von Just – Evotec Biologics, neue Vereinbarungen mit Sandoz und dem US-Verteidigungsministerium (nach Ende des Berichtszeitraums)
- Meilensteinzahlung erhalten, nachdem im Rahmen einer Phase-I-Studie in Bayers Programm zu Nierenerkrankungen dem ersten Patienten die Prüfsubstanz verabreicht wurde.
Und was könnte eine mögliche Kurserholung der Evotec Aktie stören? Shortseller scheinen eine solche zu erwarten – mehrheitlich.
Wichtig zu wissen dabei. Die Evotec Aktie kann die nach der Cyberattacke kräftig gestiegenen Shortpositionen als erledigt abhaken. Das gesteigerte Interesse bei den Shortsellern – wenn auch deutlich niedriger als vor dem Short-Squeeze im Gamestopp-Umfeld – stieg vom Rekordtief am 16.03.23 von 0,56 % der Evotec Aktien in meldepflichtigen Positionen (mindestens 0,5%) bis über 2,11 % an, um aktuell, Stand 28.08.2023 – wieder auf 1,07 % abzusinken. Selbst wenn man jetzt die vielleicht in zwei- oder dreifacher Positionsgrösse nicht meldepflichtigen Shortpositionen hinzurechnet, ist die Erwartung auf fallende Kurse der Evotec Aktie im langjährigen Vergleich wieder sehr gering ausgeprägt. Könnte zögernde Anleger möglicherweise als positives Signal gelten.
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Natürlich hat der Short Squeeze im „Gamestop-Zusammenhang“ die Shortseller bei der Evotec Aktie vorsichtiger werden lassen. Aber selbst diese Vorsicht erklärt nur teilweise die verhältnismässig geringe Shortquote. Also scheint man die aktuellen Kursniveaus der Evotec Aktie als bereits tief einzuschätzen – weitere Kursverlsute werden nur noch von zwei Hedgefonds als Short-Chance gesehen.
Neue Prognose der Evotec für 2023 – schlimmstenfalls Stagnation. Evotec Aktie als Growth Wert pausierend?
Aufgrund der Art der Zusammenarbeit der Partner mit Evotec durch meist langfristige Verträge wird erwartet, dass Teile – jedoch nicht alle – der entgangenen Umsätze von mindestens 70 Mio EUR (netto) noch in H2 2023 erzielbar sind. Für den Rest des Jahres 2023 wird nicht mit einer Verbesserung der allgemeinen Marktbedingungen gerechnet. Und Nettokosten in direktem Zusammenhang mit der Bewältigung der Auswirkungen des Angriffs in Q2, bei denen es sich um einmalige Kosten handelt, belaufen sich auf ca. 25 Mio EUR.
Dr. Werner Lanthaler, Chief Executive Officer von Evotec, kommentierte die neue Prognose: „Die geringere Produktivität während des zweiten Quartals hat unser Finanzergebnis des ersten Halbjahres von 2023 erheblich belastet. Aufbauend auf dem starken Start mit exzellenten Q1-Ergebnissen prüfen wir alle Optionen und beabsichtigen, die Erholung des Geschäfts ehrgeizig voranzutreiben und das Momentum für unsere Mission ‚together for medicines that matter‘ für Patient:innen weltweit wieder aufzunehmen.“
Effizienzsteigerungs-Massnahmen veranlasst – einmalige Kosten von 90 Mio EUR in 2023 belasten ebenfalls Gewinnerwartung.
„Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun Konzern-Umsätze von 750 – 790 Mio. € (bisher 820 – 840 Mio. €), unverpartnerte F&E-Kosten von 60 – 70 Mio. € (bisher 70 – 80 Mio. €) und, dass das bereinigte EBITDA 60 – 80 Mio. € (bisher 115 – 130 Mio. €) erreichen wird.“ (Evotec, ad-hoc, 27.07.2023) Ein herber Rückschlag, der – wie Evotec betont – keinen Einfluss auf die mittelfristigen Zielsetzungen mit angestrebten Umsätzen von mehr als 1 Mrd EUR und einem bereinigten EBITDA von mehr als 300 Mio EUR für das Jahr 2025 haben soll. Auch der schneller als ursprünglich erwartete Abschluss der Technologiepartnerschaft mit Sandoz (Just Evotec) sowie die erheblichen Erweiterungen und Verlängerungen von zwei Kooperationen mit Bristol Myers Squibb (Neurodegeneration und gezielter Proteinabbau, eng. targeted protein degradation) sprechen für eine Normaliserung der Wachstumsdynamik nach dem Cyber-Zwischenfall.
Prognose 2023in Mio EUR |
Prognose 2023 bei konstanten Wechselkursenin Mio EUR |
zum 31. Dezember 2022in Mio EUR |
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Konzernumsätze | 750 – 790 | 765 – 805 | 751 |
Unverpartnerte F&E-Aufwendungen | 60 – 70 | – | 70 |
Bereinigtes Konzern-EBITDA | 60 – 80 | 70 – 90 |
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