Everfuel nach einer Woche: Weiter Grounding der H2-Transportfahrzeuge. Tankstellen ohne H2. Nel’s Beteiligung arbeitet an einer Lösung…

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Everfuel

Everfuel Aktie wurde als Wasserstoff-Zukunfts-Wert zuerst gehypt, dann nach einer gewissen Ernüchterung hat man eine relativ solide Kursbasis gefunden. Und es ist einiges passiert seit 2021. Damals sah sich Everfuel „in the initial stages of commercialising the green hydrogen value chain in its target markets„.

Und während die Nel Beteiligung Everfuel AS (ISIN: DK0061414711) in 2022 viele Projekte anschob, erste Umsätze erzielte, konnte man dieses Jahr durch ein 200 Mio EUR Joint Venture mit kräftig gestärkter finanziellen Basis die Pläne und gestarteten Projekte noch schneller in die Umsetzungsphase bringen. Langsam sollte man so das „homöopathische Umsatz“-Stadium hinter sich lassen können. Auch weil erstmals im Dezember 2022 der 20 MW Elektrolyseur in Frederica testweise Wasserstoff produzierte. Alles auf Grün? Auch wenn die Q1-Zahlen in 2023 noch keine Umsatzexplosion zeigten, so entwickelte sich bisher eigentlich alles, wie geplant: Geld für beschleunigte Expansion durch JV-Partner, erste Förderzusagen zu geplante Grossprojekte, Planungen und „Vorbereitung“ der Investitionsentscheidungen bei mehreren Projekten auf dem Weg.

Dann letzte Woche ein „Unfall“ – ein Ärgernis zu Anfang, mittlerweile mehr. Zweifel an der Lösungskompetenz des Managements könnten viel weitreichender sein, als die derzeitige „Trockenlegung“ der „paar“ Wasserstofftankstellen.Wir zäumen das Pferd von hinten auf: Gestern abend eine Nachricht von Everfuel auf dem Twitterkanal:

H2 trailer fleet update: Investigation is ongoing in close cooperation with suppliers, resulting in stations being out of H2. We are sorry for the inconvenience caused on our customers. We work to get trailers and stations operational ASAP“ (Everfuel, 16:07 Uhr, 26.06.2023, Twitter)

Nochmals die Essentials: Die Wasserstofftankstellen,die von Everfuel mit Wasserstoff beliefert werden, respektive sogar betrieben werden, habne derzeit keinen Wasserstoff. Fragt sich natürlich, was die Verkehrsbetriebe jetzt mit ihren Wasserstoffbussen machen. Beim noch sehr dünnen Wasserstofftankstellennetzwerk sollte es hier wohl Stillstände geben, zumindest aber Friktionen geben. Gleiches gilt für die „normalen“ Wasserstoffkunden – Mirai-Taxis in Skandinavien, gewerbliche und „die paar“ privaten Brennstoffzellenfahrzeugnutzer.

Sind wirklich alle Wasserstofftankstellen betroffen? Eine Liste wäre hier bestimmt hilfreich – um den Schaden einschätzen zu können. Zur Transparenz.

Die entgehenden Umsätze sollten von überschaubarer Bilanzwirkung sein, der Imageschaden wird wohl von Tag zu Tag bei Nichtlieferbarkeit ansteigen. Und wie kam es überhaupt zu der Situation, dass ein Unternehmen, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Wasserstoff-Infrastruktur in Skandinavien, Deutschland und dne BENELUX-Staaten zu betreiben, nun H2-Tnakstellen ohne Wasserstoff aht?

Rückschlag für H2-Tankstellennetzwerk – Leck deckt Konstruktionsmängel auf.

Es ging ganz normal los: Online-System meldete ein Leck in einem der 12 H2-Tankfahrzeuge Everfuels bei Belieferung der niederländischen Wasserstoffstation von Heinenoord, eröffnet 2022 zur Betankung von 20 Wasserstoffbussen. So soll es am 10. Juni dieses Jahres abgelaufen sein. Und die anschliessende Fehlersuche muss wohl ein generelles Problem an einem der Ventile der Tankfahrzeuge aufgedeckt haben. Jedenfalls sah sich Everfuel veranlasst „eine kontrollierte Entlüftung aller Wasserstoffanhänger desselben Lieferanten einzuleiten“, was für die gesamte derzeit von Everfuel betriebene Flotte steht.

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Erster Untersuchungsbericht identifiziert ein Ventil als Quelle des Lecks – möglicher systematischer Fehler nicht ausgeschlossen.

Aus diesem Grund hat das Unternehmen die Nutzung seiner Wasserstoff-Trailerflotte vorübergehend eingestellt, bis alle relevanten Ventile entsprechend geprüft wurden. Everfuel stehe in engem Dialog mit dem Lieferanten der Wasserstoffanhänger, um die Grundursache zu ermitteln und sicherzustellen, dass Reparaturen/Austauschmassnahmen gemäß den Garantiebedingungen und den Sicherheitsanforderungen von Everfuel umgesetzt werden.

Bis dahin weisen die Dänen darauf hin, dass das Stilllegen der Anhängerflotte sich negativ auf die Verteilung von Wasserstoff an die Kunden und Tankstellen von Everfuel auswirken werde. Das Unternehmen arbeite daran, die Auswirkungen für Kunden und Endbenutzer zu minimieren und werde weitere Updates melden, sobald diese verfügbar sind. JETZT GEHT ES DARUM DEN KUNDEN ZU BEWEISEN, dass man lieferfähig bleibt, egal welche Probleme bestehen. Sollte dieses nicht gelingen, könnte es über diese technisch bewältigbar erscheinende Probleme hinaus einen kaum zu messenden Imageschaden für Everfuel geben.

Everfuel muss jetzt unbedingte Lieferfähigkeit des Wasserstoffs für die Endkunden beweisen, ansonsten wäre der Imageschaden für zukünftige, anstehende Ausschreibungen/Aufträge als nachhaltig negativ einzuschätzen. Und der Erfolg Everfuels ist auch für Nel wichtig.
Für die norwegische Nel geht es um bis zu 1 GW Elektrolyseurkapazität – finanziert durch Eevrfuel/Hy24-JV.

Denn Everfuel ist es im Februar gelungen mit Hy24, die den weltweit größten Infrastrukturfonds für sauberen Wasserstoff verwalten, die Gründung eines Joint Ventures (JV) „durchzuziehen“, um 200 Mio EUR Eigenkapital in die Entwicklung von Elektrolyseurkapazitäten in Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland zu investieren. Dies wird es dem Joint Venture voraussichtlich ermöglichen, bis zu 1 GW an grünen Wasserstoffprojekten zu finanzieren, zu bauen, zu besitzen und zu betreiben.  Geht natürlich nur, weil zu den 200 Mio EUR diverse Subventionszahlungen aus dem REPowerEU-Plan und vergünstigte, unbesicherte Darlehen der EIB kommen werden. Und bisher hat Everfuel alle Elektrolyseure von Nel bezogen – so auch den 20 MW Elektrolyseur in Frederica, der jetzt als erstes Asset in das Joint Venture eingebracht werden soll.

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Everfuel behält das Sagen im Jount Venture – und wie gesagt setzte bisher ausschliesslich auf die Technik von Aktionär Nel

Denn Everfuel wird nach seiner vollständigen Gründung 51 % des Joint Ventures besitzen. Und der 20-MW-Elektrolyseur HySynergy Phase 1 ist der erste Vermögenswert, der vom JV gehalten werden soll. Im Rahmen der Vereinbarung wird das JV Everfuel durch Gebühren während der Projektentwicklungs-, Bau- und Betriebsphase Einnahmen und Cashflow liefern. Everfuel hat außerdem Anspruch auf definierte Entwicklungsgebühren vom JV für Projekte, die FID (Investitionsentscheidungsfähigkeit) erreichen, basierend auf dem Renditeprofil jedes einzelnen Projekts. Hier nun die Q1-Berichterstattung und Ausblick:

Everfuel könnte sich Ende des Jahres langsam vom Early Stage Stadium emanzipieren.

Als klares Schlüsselereigniss für die Firmenentwicklung wird natürlich das Joint Venture mit Hy24 mit einer Investitionssumme von 200 Mio EUR zur beschleunigten Entwicklung einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff in den nordischen Ländern gesehen. Dass in Verbindung mit dem erfolgreich durchgeführten 25 Mio EUR Private Placement. Dazu kommt die erwartete Fertigstellung der Phase 1 von HySynergy zum Ende des zweiten Quartals 2023 inclusive Hochlauf der kommerziellen Produktion. Weiterhin wichtig der Vertrag für den First Everfiller-Pilot (mobile Wasserstofftankanlage), der Erhalt eines Folgeauftrags für die geplante Hochleistungs-Wasserstofftankstelle in Wuppertal und die komfortable Cash-Situation von 38,1 Mio EUR per Ende März 2023

We continue to execute our strategy for making green hydrogen commercially available to decarbonise industry and mobility. The joint venture with Hy24 marks a significant milestone in our commitment to scale the hydrogen value chain. Combined with the capital raised in March, we are now positioned to accelerate deployment of hydrogen production capacity in the Nordics and provide sustainable solutions to support energy transition in our key markets. Our near-term focus is on completing the commissioning at HySynergy and to start ramp-up of production of commercial volumes. This will be another major step towards realising the potential of green hydrogen as a key component of the clean energy mix,“, sagte Jacob Krogsgaard, Gründer und CEO von Everfuel. 

Chart Everfuel Aktie sieht derzeit nicht wirklich gut aus. Bodenbildung zeichnete sich ab. Aber aktuell kämpft die Aktie darum nicht zum Pennystock zu werden.

<Chartbild Everfuel Aktie.
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