Die börsennotierte Technologie-Holding MAX 21 AG (ISIN: DE000A0D88T9) hat heute den Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2018 veröffentlicht.
Mit einer Steigerung der Umsätze um 14,5% auf rund 3,5 Mio. Euro und einer deutlichen Verbesserung des EBITDA auf -0,5 Mio. Euro lief das erste Halbjahr 2018 aus Sicht des Vorstands zufriedenstellend:
„Neben der guten Entwicklung der Binect GmbH, die ihren Umsatz um über 38% steigern konnte, waren geringere Personalkosten sowie insgesamt eine hohe Kostendisziplin für die Verbesserung der Ertragssituation ausschlaggebend. Stand heute, lässt sich der erwartete Verlust für das Geschäftsjahr 2018 damit auf ein negatives EBITDA in Höhe von maximal -1,5 Mio. Euro beschränken. Noch wichtiger sind für uns aber die erreichten Wachstumsraten bei den strategischen Umsätzen. Diese betragen bei der Binect 270% (auf 739 TEuro) und bei der KeyIdentity 61% (auf 539 TEuro)“, kommentiert MAX21-Vorstand Nils Manegold die operative Entwicklung im ersten Halbjahr 2018.
Umsatzentwicklung
Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2018 um 14,5% auf 3.478,9 TEuro (H1 2017: 3.039,8 Teuro) gesteigert werden. Bereinigt um die letztjährigen NECDIS-Umsätze in Höhe von rund 360 TEuro, fällt das Wachstum der verbleibenden Umsätze mit ca. 30% noch deutlicher aus. Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen sowie der aktivierten Eigenleistungen ergibt sich eine Gesamtleistung in Höhe von 3.729,4 TEuro (H1 2017: 3.265,6 TEuro).
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Im Segment IT-Security beliefen sich die Umsätze im ersten Halbjahr 2018 auf 680,2 TEuro (H1 2017: 689,3 TEuro), wobei die Umsätze mit dem Kernprodukt LinOTP im Vorjahresvergleich von 334,3 TEuro um über 60% auf 539,1 TEuro gesteigert werden konnten. Die Consulting Umsätze verringerten sich mit der im Jahresverlauf 2017 erfolgten Einstellung des Bereichs Pentesting hingegen planmäßig von 303,3 TEuro auf 72,1 TEuro. Die Umsätze mit Hardware stiegen aufgrund einer höheren Nachfrage nach Sicherheits-Token von 29,1 TEuro auf 69,0 TEuro. Dazu trug insbesondere der Anfang März erfolgte Vertragsabschluss mit der Basler Versicherung als weiterem Großkunden bei. Trotz dieses Erfolgs und eines weiterhin gut gefüllten Sales-Funnels bleibt die Gewinnung von Neukunden aber noch hinter den Erwartungen zurück. Im derzeitigen Marktumfeld führt insbesondere der erhöhte Arbeitsaufwand in den IT-Abteilungen der Kunden durch die Umsetzung der neuen Vorgaben der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu Verschiebungen bei den Neuprojektvergaben. Mittelfristig wird das gesteigerte Bewusstsein für den Datenschutz jedoch eher zu einer verstärkten Nachfrage nach MFA-Lösungen führen.
Die Umsätze im Segment Hybride und digitale Post erhöhten sich im Berichtszeitraum um 38,6% auf 2.828,2 TEuro (H1 2017: 2.040,3 TEuro). Der strategisch relevante Umsatz mit Sendungen über die Produktfamilie Binect konnte dabei von 199,6 TEuro (H1 2017) auf 739,8 TEuro mehr als verdreifacht werden. Auch das Geschäft mit der Deutsche Post AG entwickelte sich weiter positiv, im zweiten Quartal wurde ein neues Release der E-POSTBUSINESS BOX gelauncht. Die Umsätze über Binect Cube und Binect Online sind weiterhin von der langsamen Produktivsetzung durch die Kunden beeinflusst. Die Abhängigkeit von Schnittstellen sowie die geringe Management-Attention führen zu einer verzögerten Nutzung der installierten Produkte. Der neue Vertriebsansatz der Binect GmbH, der sich im Rahmen des Enterprise-Geschäfts auf ein anwendungsbezogenes und serviceorientiertes Produktangebot für größere Kunden konzentriert, zeigt deutliche Erfolge. Insgesamt stiegen die Sendungsmengen gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 um 14,6% von 48,2 Mio. auf 55,3 Mio. Sendungen.
Ertrags- und Finanzlage
Für das erste Halbjahr 2018 ergab sich auf Konzernebene ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Höhe von -539,6 TEuro (H1 2017: -2.307,5 TEuro) und ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in Höhe von -1.417,5 TEuro (H1 2017: -3.256,8 TEuro).
Auf Segmentebene belief sich im Berichtszeitraum das EBITDA im Bereich IT-Security auf -804,9 TEuro (H1 2017: -1.282,8 TEuro). Im Bereich Hybride und digitale Post konnte der nachhaltige Break-Even auf EBITDA-Ebene erreicht werden. Somit war ein positives EBITDA in Höhe von 189,4 TEuro (H1 2017: -623,7 TEuro) zu verzeichnen.
Das Finanzergebnis betrug im Berichtszeitraum -10,4 TEuro (H1 2017 -13,0 TEuro), so dass sich auf Konzernebene ein EBT (Ergebnis vor Steuern) in Höhe von -1.427,9 TEuro (H1 2017: -3.269,8 TEuro) ergab. Unter Berücksichtigung eines Steuerertrags in Höhe von 138,2 TEuro (H1 2017: 939,4 TEuro) steht unter dem Strich somit ein negatives Halbjahresergebnis in Höhe von -1.289,7 TEuro (H1 2017: -2.330,4 TEuro).
„Über die deutliche Reduzierung des negativen EBITDA hinaus, haben wir im ersten Halbjahr 2018 auch wichtige strategische Meilensteine erreicht. Bei der Binect GmbH müssen hier insbesondere die Erfolge des neuen service- und anwendungsorientierten Vertriebsansatzes genannt werden. Bei der KeyIdentity ist ganz klar die vermeldete Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaft mit einer der weltweit führenden Top-Managementberatungen hervorzuheben. Gemeinsam mit dem neuen Partner entwickeln wir derzeit eine Identity-Governance- und Access-Management-Lösung, die das Angebot von LinOTP entsprechend ergänzt. So können zukünftig die Authentifizierung und die entsprechende Rechteverwaltung und deren Governance aus einer Hand angeboten werden. Eine erste Testversion wird bereits im Oktober auf der it-sa in Nürnberg, Europas führender Fachmesse für IT-Sicherheit, vorgestellt. Die Marktreife soll bis Ende des Jahres erreicht werden, so dass der Vertrieb im ersten Quartal 2019 anlaufen kann“, kommentiert MAX21-Vorstand Nils Manegold die Entwicklung im ersten Halbjahr 2018.
Ausblick
Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2018 liegen im Rahmen der Erwartungen des Vorstands. Ausgehend von einer um den Verkauf der Necdis GmbH bereinigten Basis, rechnet der Vorstand unter der Voraussetzung stabiler Wettbewerbsstrukturen und Marktpreise, ausbleibender Verluste von Großkunden sowie einer weiterhin positiven Entwicklung in den relevanten Zielmärkten für das Geschäftsjahr 2018 aus heutiger Sicht deshalb weiterhin mit einer sichtbaren Steigerung des Konzernumsatzes und einer entsprechenden Verbesserung der Ertragssituation. So wird umsatzseitig auf Konzernebene das Erreichen von rund 7 Mio. Euro angestrebt. Ertragsseitig wird eine fortschreitende Reduktion des negativen EBITDA erwartet. Durch die bereits zum Halbjahr 2018 erreichten Erfolge bei der Verbesserung der allgemeinen Kostensituation sowie den Break-Even der Binect GmbH, rechnet der Vorstand nunmehr für das Gesamtjahr 2018 mit einem negativen EBITDA in Höhe von maximal -1,5 Mio. Euro.
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Sofern keine unerwarteten negativen Ereignisse bei den Konzerngesellschaften durch ausbleibende Umsatzsteigerungen – insbesondere vorbezahlte Mehrjahresverträge bei der KeyIdentity – eintreten, ist die MAX21-Gruppe derzeit ausreichend finanziert. Für das zweite Halbjahr 2018 erwartet das Management eine deutliche Reduzierung des Cash-Verbrauchs, da die KeyIdentity aus fest kontrahierten Verträgen abgeleitete größere Zahlungen erwartet. Darüber hinaus ist bei der Binect strukturell mit einem ertragsseitig hervorgehobenen 4. Quartal zu rechnen, was auch im vergangenen Geschäftsjahr erkennbar ist. Diese Entwicklung zeigt sich auch am derzeitigen Cash-Bestand inklusive nicht abgerufenem Factoringvolumen in Höhe von 1.024 TEuro (29.08.2018) gegenüber 1.217 TEuro (30.06.2018). Des Weiteren wird im Zusammenspiel mit den weiteren Eigentümern unverändert ein Verkauf der Minderheitsanteile an der GFN AG angestrebt. Ein Verkauf in diesem Jahr erscheint jedoch derzeit unwahrscheinlich.