Energiekontor heute kaufen? PNE oder ABO Wind sehen nur noch die Rücklichter.

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Energiekontor fühlt sich wohl als Projektentwickler mit Eigenbestand. Decarbonisierung, Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft -alles  ohne erneuerbare Energien nicht umsetzbar. Zwar sieht auch Energiekontor steigende Kosten, aber damit kommt man offensichtlich gut klar. Und die Aktie?

Die konnte sich dem Abwärtstrend der EE-Werte der letzten Wochen nicht ganz entziehen – auf Jahresbasis steht ein Minus von rund 13,3 %. Könnte sich am Montag verringern, denn am Freitagabend nach Handelsschluss gab es gute Neuigkeiten. Während eine PNE, die ebenfalls in der Kombination Projektentwicklung plus Eigenbestand ihr Heil sucht, zum Q3 gerade mal die Guidance bestätigen konnte. Und sich lobte „ein zufriedenstellendes Ergebnis“ erzielt zu haben – mit einem negativen EBT, da man sich wohl mit Zinsswaps und Zinssicherungsgeschäften verhoben hat. Für die Aktionäre stehen minus 39,1% nach 12 Monaten in den Büchern.

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Und bei ABO Wind, die eigentlich sehr erfolgreich als reiner Projektentwickler unterwegs sind, drückten die Querelen um die Wandlung in die neue ABO Energie KGaA, den Kurs auf absolute Tiefs – Jahreskursverlust 40,6% Stand heute. Offensichtlich macht Energiekontor für seine Aktionäre alles richtig. Und die operative Entwicklung zeigt kräftig steigende Gewinne – laut Guidance bis Freitag immerhin ein EBT-Plus zwischen 10 und 20% war geplant. Jetzt sieht es viel besser aus:

Nachbörslich zeigte Energiekontor ein Plus von 5%, sollte sich heute bestätigen. Bei der Prognoseerhöhung zu erwarten.

Oder wird es wieder das Phänomen „sell on good News“ geben? Freitag deutet sich eher ein schönes Kursplus für heute an. Und warum? Am Freitag hiess es, dass man „insbesondere infolge der am heutigen Tage vollzogenen erfolgreichen Veräußerung eines Windparkprojektes in Schottland“ für das Geschäftsjahr 2023 nach aktuellem Stand ein Konzern-EBT in der Bandbreite von 80 bis 100 Mio EUR erwarte. Das entspräche einer Steigerung des Konzern-EBT von rund 30 bis 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Energiekontor veräussert weiteres schottisches Windparkprojekt an Capital Dynamics – hochlukrativer Deal.

Bei dem veräußerten Onshore-Windparkprojekt handelt es sich um das Projekt Garbet in der Nähe der Stadt Dufftown im Nordosten des Hochlandes von Schottland, Großbritannien. Käufer des Windparkprojekts Garbet ist ein Fonds, der von Capital Dynamics verwaltet wird, einer unabhängigen, weltweit tätigen, privaten Vermögensverwaltungsgesellschaft. Der Windpark soll planmäßig bis Ende 2026 den kommerziellen Betrieb aufnehmen und wird über eine Gesamterzeugungsleistung von bis zu 46 Megawatt verfügen. Ab Inbetriebnahme wird er von der langjährigen Betriebsführungserfahrung und Optimierungsunterstützung von Energiekontor profitieren.

Bereits im September 2023 hatte Energiekontor mit dem Projekt erfolgreich an der fünften Ausschreibungsrunde des britischen Department for Energy Security and Net Zero (DESNZ) für die Zuteilung eines Differenzkontraktes (Contract for Difference, CFD) teilgenommen und den Zuschlag für einen attraktiven inflationsindexierten Einspeisetarif erhalten, von dem der Windpark ab Inbetriebnahme profitieren wird. Das betrifft zukünftig auch vier weitere schottische Windparkprojekte von Energiekontor, die in derselben Ausschreibungsrunde ebenfalls einen Zuschlag erhalten hatten.

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Folgetäter.

„Wir sind stolz auf unsere langjährige Partnerschaft mit Capital Dynamics“, betont Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG. „In den vergangenen Jahren haben wir mit Capital Dynamics bereits mehrere bedeutende Infrastrukturprojekte umgesetzt. Gemeinsam leisten wir mit unserem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Das Windparkprojekt Garbet ist dabei ein weiterer wesentlicher Meilenstein unserer guten und breit aufgestellten Zusammenarbeit“.

„Wir freuen uns, dass unsere langjährige Zusammenarbeit und starke Partnerschaft mit Energiekontor die jüngste attraktive und inflationsgeschützte Windinvestition für Capital Dynamics und seine Kunden hervorgebracht hat“, so Barney Coles, Co-Head von Capital Dynamics Clean Energy.Erneut dürfen wir dabei unterstützen, die Unabhängigkeit Großbritanniens von fossilen Energieträgern zu stärken und zur Erfüllung der ‚Net-Zero‘-Klimaziele bis 2050 beizutragen.“

Energiekontor-Zahlen zum Q3 reichten für 10-20 % EBT-Steigerung, jetzt geht noch mehr.

Zum 30. September 2023 hat Energiekontor insgesamt vier Projekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von ca. 116 Megawatt (MW) erfolgreich veräußert. Darüber hinaus erfolgte Ende Oktober 2023 der Verkauf der Projektrechte für zwei Windenergieanlagenstandorte in Brandenburg. Insgesamt wurden damit rund 130 MW veräußert. Beide Werte übersteigen bereits nach den ersten neun Monaten 2023 den Gesamtwert des Geschäftsjahres 2022.

Die Gesamterzeugungsleistung des konzerneigenen Portfolios an Wind- und Solarparks belief sich auf rund 392 MW. Im Vergleich zur Halbjahresfinanzberichterstattung 2023 hat sich die Gesamterzeugungsleistung durch die Inbetriebnahme des Repowering-Parks Wegberg damit leicht erhöht (zuvor insgesamt rund 384 MW). Die im ersten Quartal 2023 eingeleiteten baulichen Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme des Windparks Jacobsdorf wurden fortgesetzt. Energiekontor geht davon aus, den Windpark Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 wieder in Betrieb nehmen zu können. Zum Windpark Alfstedt fehlen naturgemäss noch die Zeitpläne zum Wiederanlauf.

Energiekontor AG, Quartalsmitteilung Q3/9M 2023, Seite 11

Energiekontor Wachstumsstrategie „2023 – 2028“ – Verdoppelung Konzern-EBT auf 120 Mio EUR.

Der Vorstand von Energiekontor hat im Geschäftsjahr 2022 die Wachstumsstrategie „2023 – 2028“ ausgegeben und mit der Implementierung begonnen. Ziel sei es, das Konzern-EBT von Energiekontor im Zeitraum von 2023 bis Ende 2028 pro Jahr um durchschnittlich 15 % nachhaltig auf Basis des organischen Wachstumsmodells zu steigern. Ausgehend vom Basisjahr 2023, für das Energiekontor im Rahmen der 5-Jahresstrategie „2018 – 2023“ ein Ziel-Konzern-EBT von 55 bis 60 Mio EUR ausgegeben hatte, soll das Konzern-EBT damit bis Ende 2028 auf rund 120 Mio EUR gesteigert werden.

Dies entspräche einer Verdoppelung innerhalb von fünf Jahren. Unter der Annahme einer erfolgreichen Umsetzung der Wachstumsstrategie ergäbe sich ein mögliches Realisierungspotenzial von Projekten mit einer Gesamterzeugungsleistung von ca. 3 bis 4 GW bis Ende 2028. Unter Beibehaltung der 50/50-Übernahmequote von realisierten Projekten in den Eigenbestand ergäbe sich damit zudem ein kalkulatorisches Potenzial, die Gesamterzeugungsleistung im Eigenbestand in einem Fünfjahreszeitraum auf insgesamt 1,5 bis 2,0 GW zu erhöhen.

Trotz Kostensteigerungen konnte und kann Energiekontor die starke Ergebnisentwicklung aus 2022 fortsetzen – mit einer Strategie, die bis 2028 ausgerichtet Energiekontor auf ein ganz neues Level heben könnte. Dazu die erwarteten Übernahme-Transaktionen im Sektor der Bestandshalter, die auch für Dritte den Wert des Energiekontor-Eigenbestands sichtbar machen sollten. Interessante Aktie – mit Dividende. Sehen auch die Kapitalmarktteilnehmer so – zumindest sieht man bei Energiekontor gegenüber ABO Wind und PNE die bessere Wahl. Mit Grund, wie die aktuelle Prognoseerhöhung bestätigt.
Chart - Windenergie Aktien Encavis PNE Energiekontor BayWa oder ABO Wind
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