Energiekontor gute Woche? Projekt verkauft, SDAX-Aufnahme, aber was ist mit der angedrohten Abschöpfung von Zufallsgewinnen?

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. Die Energiekontor AG ist einer der führenden deutschen Projektentwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks

Rekordmässige Windverhältnisse, viel Sonne und dazu hohe Strompreise am Spotmarkt, von einem sowieso schon historisch hohem Niveau. Gab auch Energiekontor Rückenwind – entsprechend die Halbjahreszahlen. Energiekontor hat einen „Lauf“ – diese Woche meldete man einen Anlagenverkauf, feierte den SDAX-Aufstieg.Und ein Wermutstropfen – Bundesregierung kündigte die „Abschöpfung“ von Zufallsgewinnen bei den Stromerzeugern an. Aufgrund des Prinzips, dass die Kosten des teuersten eingesetzten Energieträgers zur Stromerzeugung den Spotpreis bestimmt, profitierten auch die Produzenten von erneuerbaren Energien von den hohen Gaspreisen, die die letzte KW-Stunde besonders teuer machten. Dieses Merit-Order-Prinzip soll nun – auch nach dem Willen der EU-Kommission – durch eine Abschöpfung „übermässiger Gewinne“ abgeschwächt werden. Bedeutet natürlich für alle Produzenten von erneuerbaren Energien in Deutschland (resp. Europa) erstmal eine Begrenzung oder Reduktion von gerade seit der Ukraine-Krise besonders hohen Spotpreismarktgewinnen. Zumindest zukünftig.

Nichts wird so heiss gegessen, wie…

Und selbst wenn: Energiekontor Aktie sollte eigentlich kaum durch „Zufallsgewinnabschöpfung“ geschwächt werden… Solange die „Strompreisgrenze“, ab der entstehende „Übergewinne“ einbehalten werden sollen, nicht benannte wird, ist eine Bilanzwirkung kaum einschätzbar. Bedenken sollte man die grossangelegten „Energiewende“-Pläne: Wenn die Gewinne der erneuerbaren Energien zu sehr begrenzt werden sollten, verschwindet der Anreiz zum Ausbau, der aber für die Pläne von EU-Kommission und Bundesregierung zur CO2-Reduktion zwingend ist. So sollte die zukünftige Grenze durchaus „gute Zusatzgewinne“ über die Mindestpreisvergütungen hinaus ermöglichen. Und weiterhin sollte man nicht die bereits jetzt umfangreichen PPA-Agreements beachten, die bei einer Obergrenze sowieso gänzlich unberührt sein sollten.

Mit PPA-Preisen oder allein mit den Mindesteinspeisevergütungssätzen „verdienen“ die Bestandshalter bereits gutes Geld – wie sich während Corona mit teilweise Spotpreisen nahe Null zeigte. Und so scheinen die Wirkungen dieser „politischen Aktion“ für die Bilanzen der Energiekontor „überschaubar“. Und auch das Projektgeschäft sollte bei einer „Gewinngrenze nach oben“ keinen grossen Schaden nehmen. Denn für die langfristigen Investoren/Energiekontor-Kunden sollten Wind- und Solaranlage nicht an Reiz verlieren, da nur durch private Investitionen die EU- und bundesdeutschen CO2-Ziele durch den Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden können. Entsprechend sollte auch die Strompreisgrenze/Übergewinnschwelle gewählt oder angepasst werden.

Und nicht zu vergessen: Derzeit profitieren auch Kohle- und Erdölbasierte Energieerzeuger von den extrem hohen Kosten der Spitzenlastproduzenten, die Erdgas einsetzen.

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Energiekontor Aktie also weiter interessant, trotz politischer…

Am Montag folgte auf die Meldung des Verkaufs eines hessischen Windparks in der Vorwoche eine weitere „Projektveräusserung“ bei Energiekontor AG (ISIN: DE0005313506): Das Windparkprojekt Bultensee im Bundesland Bremen wurde an die österreichische oekostrom AG veräußert. Das Windparkprojekt Bultensee besteht aus einer Windenergieanlage des Herstellers Nordex mit einer Erzeugungsleistung von 3,6 MW und wird im Bundesland Bremen an der östlichen Grenze zu Niedersachen errichtet. Der Windpark soll jährlich mehr als 7,5 GWh Strom erzeugen. Diese Strommenge reicht rechnerisch aus, um den jährlichen Strombedarf von rund 2.500 durchschnittlichen deutschen Haushalten zu decken. Die Windenergieanlage befindet sich aktuell im Bau, die geplante Inbetriebnahme erfolgt im Sommer 2023.

Und am Dienstag freute man sich über die SDAX-Aufnahme in Bremen

Nach dme MDAX-Aufstieg der Encavis und der SDAX-Aufnahem der PNE bei der letzten Börsenindexüberprüfung, war diesmal Eenrgiekontor an der Reihe. Eine Branche klar im „Aufwind“: Deutsche Börse  hatte bei ihrer regulären Überprüfung des Small-Cap-Index entschieden, die Aktie der Eenrgiekontor zum 19. September 2022 in den SDAX aufzunehmen.

paragon Aktie – 2. Chance durch Laufzeitverlängerung EUR-Anleihe. Auf dem Capital Markets Day zeigte sich CEO Friers optimistisch.“für den Rest“.

Der Aufstieg in den SDAX markiert für die Bremer einen weiteren wesentlichen Meilenstein in der über 30-jährigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens und dem Börsengang vom 25. Mai 2000. Seitdem hat sich der Kurs der Energiekontor AG von 19,60 zum Börsenstart auf 85,40 EUR am 5. September 2022 erhöht. Die Marktkapitalisierung der Energiekontor liegt bei rund 1,2 Milliarden Euro.„Die zukünftige Notierung im SDAX ist ein toller Erfolg und eine besondere Auszeichnung für die über die vergangenen Jahre geleistete Arbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Unternehmens. Sie ist zugleich auch Ansporn und Motivation für uns, unseren erfolgreichen Wachstumskurs fortzusetzen“, kommentiert Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG, den Aufstieg des Unternehmens in den SDAX.

„Die Folgen des weltweiten Klimawandels und das Ziel der Erreichung der Energiesouveränität in Deutschland haben die Bedeutung unseres unternehmerischen Handelns noch einmal deutlich erhöht. Als Pionier der Energiewende bleiben wir auch in Zukunft eine treibende Kraft für den Ausbau und den Erfolg der erneuerbaren Energien. Mit unseren Solar- und Windparks leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur weltweiten Reduktion von CO2-Emissionen sowie zur bezahlbaren und sicheren Energieversorgung von morgen“, so Szabo weiter.

EnergiekontorAktie steht für Bestandshalter und Projektierer

Energiekontor hat zum Halbjahresstichtag ihre  Projektpipeline auf 9 GW ausgebaut, Und erreicht einen Eigenparkbestand Stand Heute von gut 360 MW. Mit der Fertigstellung und dem Transfer zweier Windparks mit einer Gesamterzeugungsleistung von fast 50 MW, setzte Energiekontor im Geschäftsjahr 2021 der Ausbau der im Eigenbetrieb befindlichen Wind- und Solarparks planungsgemäß fort. Zum Eigenbestand kam kurz nach dem Quartals-Ende der Windpark Alfstedt mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 27 MW hinzu. Rund 50 % aller von Energiekontor realisierten Projekte sollen veräußert, die anderen 50 % sollen in den Eigenbestand übernommen werden. Spannende Ausführungen zur Unternehmensstrategie im Interview mit dem CEO Peter Szabo – Wachstum mit Aktienrückkäufen und ohne Verwässerung.

Von den rund 360 MW im Eigenbestand werden 247,7 MW Windkraftanlagen in Deutschland betrieben, dazu noch ein 10 MW Solarpark. Wobei – wie bereits spekuliert – die Wirkungen einer – massvoll gesetzten – Strompreisgrenze keine wesentlichen Bilanzwirkungen entfalten sollten, wohl aber die Anreize für den Abschluss von PPA’s erhöhen sollten. Was beispielsweise die Encavis bereits vor eineger Zeit für ihre mit Abstand grössten Solarparks in Spanien  sowieso schon als profitable und berechnbare Lösung bevorzugte.
Alles im grünen Bereich

Die Konzern-Umsätze stiegen  auf 52,5 Mio EUR (6M 2021: 40,2 Mio). Und das EBT konnte gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um mehr als 4 Mio EUR auf rund 12,2 Mio EUR (6M 2021: 8,0 Mio) gesteigert werden. Das Konzernergebnis lag damit zum Ende des ersten Halbjahres 2022 bei 8,5 Mio EUR (6M 2021: 5,7 Mio). Dies entsprach einem Ergebnis je Aktie von 0,61 EUR (6M 2021: 0,4).

Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG, zum Halbjahresfinanzergebnis 2022: „Energiekontor bleibt auch im ersten Halbjahr 2022 auf Kurs. Wir konnten unser Ergebnis in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erneut steigern und das, trotz zahlreicher Herausforderungen im Marktumfeld. Damit stellen wir die hohe Resilienz unseres Geschäftsmodells auch in einem schwierigen Marktumfeld erneut unter Beweis. Auch der weitere Ausbau unserer Projektpipeline bildet ein starkes Fundament für zukünftiges Wachstum. Gleichwohl haben sich im Berichtszeitraum unter anderem die Realisierungsdauer und die Kosten der Projektentwicklung erhöht. Das bestärkt uns in unserer langfristigen Strategie, konsequent und auf allen Ebenen weiter auf Innovations- und Effizienzmaßnahmen zu setzen. Zudem werden wir den Bereich Solar in allen Ländermärkten konsequent und als gleichwertige Säule des Unternehmens weiter ausbauen.“

Projektgeschäft läuft rund – 9 GW Pipeline sind eine Hausnummer. Weckt bestimmt Begehrlichkeiten, die bei Energiekontor aber ins Leere laufen.

Im ersten Halbjahr 2022 konnten Verkaufsvereinbarungen für zwei Windprojekte in Deutschland und Schottland mit einer Erzeugungsleistung von insgesamt über 40 MW abgeschlossen werden. Damit konnten aus der schottischen Projektpipeline bereits Windparkprojekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 100 MW veräußert und in die Realisierung gegeben werden. Zum Stichtag, den 30. Juni 2022, lagen zudem Baugenehmigungen für Wind- und Solarparkprojekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 500 MW vor. Insgesamt befanden sich zum Stichtag, den 30. Juni 2022, 16 Wind- und Solarparkprojekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 215 MW im Bau.

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Und die Maschine hat genug Treibstoff – Energiekontor ist es im Berichtszeitraum erneut gelungen, die Projektpipeline im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 weiter um rund 500 MW auf über 9,0 GW (inkl.US-Projektrechte) bzw. auf über 8,4 GW (Ohne US-Projektrechte) gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2021 auszubauen. Damit ist die Projektpipeline mit Stand vom 30. Juni 2022, die größte in der Geschichte des Unternehmens.

Ein Argument für die positive Kursentwicklung der Energiekontor- Aktie ist sehr wahrscheinlich die  konsequente Aktienrückkaufpolitik. Und damit verbundene kontinuierliche Einziehung von Aktien. Verwässerung scheint für die Aktionäre ein Fremdwort zu sein und zu bleiben, das Gegenteil ist vielmehr der Fall! Zuletzt am 19.05.2022 reduzierte man das Grundkapital um die seit der letzten Ermächtigung zurückgekauften Aktien: „Grundkapital der Gesellschaft von € 14.124.638,00 – um € 137.738,00 – auf € 13.986.900,00 durch Einziehung von 137.738 Aktien“ herabgesetzt. Und am 20.05.2022 wurde der Rückkauf bis zu weiteren 80.000 Aktien bis längstens zum 30.06.2023 beschlossen – bis zu 9 Mio EUR Volumen. So etwas stützt den Kurs einer Aktie auch in turbulenteren Zeiten. Dazu nun die SDAX-Aufnahme, die die investierbarkeit der Aktie für einige Fonds oder „Vermögensverwalter“ erst ermöglicht.
Chart – Energiekontor
Chart - Windenergie Aktien Encavis PNE Energiekontor BayWa oder ABO Wind
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