Energiekontor Aktie: CEO Peter Szabo im Interview: „Wir verfolgen seit jeher eine Vision“ – und das sehr profitabel.

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Energiekontor Aktie: Die Energiekontor AG steht für eine solide Geschäftspolitik und viel Erfahrung in Sachen Erneuerbare Energien.
Energiekontor Aktie war bisher kein schlechtes Investment in „Nachhaltigkeit“. Und die seit Jahren laufenden Aktienrückkäufe begründet der CEO der  Energiekontor AG (ISIN: DE0005313506), Peter Szabo, mit klaren Worten „Das Programm ( gemeint ist der Aktienrückkauf) stärkt unsere Aktionäre und ist ein Zeichen dafür, dass Investoren, Aufsichtsrat und Vorstand Energiekontor am Kapitalmarkt aktuell für unterbewertet erachten.“. Warum Energiekontor sowohl auf Bestandsaufbau und Projektgeschäft setzt, warum man lieber Anleihen emittiert zur Wachstumsfinanzeirung und keine Aktien  – und Antworten auf viele weitere Fragen gibt der CEO der Energikontor AG hier:

Die Energiekontor AG hat bisher Windenergie-Projekte von über einem GW geplant und errichtet. Dazu kommt seit 2010 das Angebot von Solarenergie.Hierbei sind Sie weltweit aktiv. Wie sieht die derzeitige Struktur ihrer Projektpipeline aus? Regional und aufgeteilt auf die Segmente Solar und Wind?

Peter Szabo: Insgesamt beläuft sich unsere Projektpipeline inklusive den USA auf über 7,6 Gigawatt (GW). Davon entfällt in etwa die Hälfte auf unseren Heimatmarkt Deutschland und die andere Hälfte auf unsere Auslandsmärkte. Das sind Großbritannien, Portugal, Frankreich und die USA, wo wir jeweils mit eigenen Standorten und Teams aktiv sind.

Einer unserer regionalen Schwerpunkte liegt derzeit in Schottland. Hier haben wir uns in den vergangenen Jahren eine starke Projektpipeline aufgebaut. Die setzen wir jetzt um und realisieren großflächige Windparks unter hervorragenden Windbedingungen und völlig ohne staatliche Subventionen. In den aussichtsreichen Auslandsmärkten Frankreich und den USA sind wir erst seit wenigen Jahren aktiv und befinden uns mit unseren Wind- und Solaraktivitäten im raschen Aufbau. In Frankreich rechnen wir im Jahr 2023 mit der Realisierung erster Projekte.

Derzeit machen Windprojekte insgesamt noch rund zwei Drittel unserer Projektpipeline aus, aber auch im Bereich Solar haben wir seit 2010 kräftig zugelegt. Auf Solar entfallen bereits ein Drittel unsere Projektpipeline, Tendenz steigend.

Wie kam es zu dieser Aufteilung? Nutzen von Gelegenheiten oder auch eine Strategie? Erwarten Sie Änderungen in der Struktur für die nächsten Jahre?

Peter Szabo: Traditionell kommt Energiekontor aus dem Bereich Wind. Den Bereich Solar bauen wir seit 2010 konsequent weiter aus. Wind und Solar werden bei Energiekontor zukünftig gleichberechtigte Bereiche, denn sie ergänzen sich in idealer Weise. Bei der Veräußerung von Windprojekten sind die Margen etwas höher, dafür lassen sich Solarprojekte rascher realisieren.

Auch in unserem Eigenparkbestand wollen wir den Anteil an Solarparks in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Denn eine gleichmäßigere Differenzierung nach Erzeugungstechnologie macht uns unabhängiger von Schwankungen in der Sonneneinstrahlung oder dem Windaufkommen. Das trägt zu einer Stabilisierung unserer wiederkehrenden Erlöse bei, die Grundlage unseres zukünftigen Wachstums sind.

Energiekontor bezeichnet als Kerngeschäft Alles „von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung“ von Wind – und Solaranlagen. Und dazu besitzen Sie noch ein Portfolio eigener Anlagen mit über 310 MW. Wieso der Eigenbestand? Was macht für sie den Charme dieser „Beimischung“ aus? Ist hier ein weiterer Aufbau geplant?

Peter Szabo: Bei Energiekontor setzten wir auch beim Thema Wachstum bewusst auf Nachhaltigkeit und Stabilität – wir wollen aus eigener Kraft wachsen.

Dem Eigenparkbestand kommt dabei im Rahmen unseres organischen Wachstumsmodells eine ganz entscheidende Rolle zu: Rund 50 % aller von uns realisierten Projekte werden veräußert, die anderen 50 % übernehmen wir in den Eigenbestand. Je mehr Wind- bzw. Solarparks wir in den Eigenbestand übernehmen, umso stärker steigen die zukünftigen Cash-Überschüsse aus dem Stromverkauf. Gemeinsam mit den Einnahmen aus der Betriebsführungstätigkeit decken wir damit nicht nur unsere laufenden operativen Kosten und sorgen damit für finanzielle Stabilität, sondern sie stehen uns auch als Mittel für die Projektentwicklung zur Verfügung. Damit sind sie die Grundlage für das zukünftige Wachstum von Energiekontor. Bis Ende 2023 wollen wir den Eigenbestand weiter auf etwa 500 MW erhöhen und unsere Wachstumsperspektiven so weiter ausbauen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Anlagen „für den Eigenbestand“ aus?

Peter Szabo: Wir gehen alle Projekte mit der gleichen Qualität, Sorgfalt und Begeisterung an. Die Entscheidung, ob ein Park veräußert wird oder in den Eigenbestand übergeht, wird meist erst gegen Ende der Entwicklungsphase und vor Inbetriebnahme entschieden. Eine feste Regel gibt es dabei nicht, für uns sind natürlich die Parks besonders attraktiv, die wenig Kapital binden.

Einer Unternehmenspräsentation kann man eine Aufteilung von 50 % der Projekte zum Verkauf und 50 % für den Eigenbestand entnehmen. Wieso diese Aufteilung?

Peter Szabo: Die Aufteilung ist eher als Durchschnittswert und Annäherung zu verstehen und kann in einzelnen Jahren auch abweichen. Aber sie bietet eine gute Orientierung, um unser Ziel, bis Ende 2023 den Eigenparkbestand auf rund 500 MW auszubauen, zu erreichen und eine solide für zukünftiges Wachstum zu schaffen.

Welche Gründe sprechen nach Ihrer Meinung für dieses Geschäftsmodell eines Projektierers und Bestandhalters?

Peter Szabo: Der zentrale Vorteil ist, dass wir das Beste „aus beiden Welten“ mitnehmen: Wir sind nicht auf externe Projektierer angewiesen, um unser Bestandsportfolio zu hohen Marktpreisen zu erweitern; gleichzeitig entwickeln wir eigenständig margenstarke Projekte „from scratch“ und behalten damit den kompletten Wertschöpfungsbeitrag der Projektierung im Haus.

Das organische Wachstumsmodel der Energiekontor mit den Kernelementen Projektierer und Bestandshalter ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und unterscheidet uns ganz wesentlich von vielen Wettbewerbern im Markt. Zudem bietet es uns  ein Höchstmaß an finanzieller Stabilität und Unabhängigkeit.

Die zunehmende Nachfrage nach erneuerbaren Energien Projekten scheint sich immer mehr zu beschleunigen. Wachsen Sie mit dem Markt oder vielleicht sogar schneller?

Peter Szabo: Wir setzen auf qualitatives, nachhaltiges Wachstum und finanzielle Stabilität – und das mit Erfolg seit mehr als 30 Jahren. Unser Maßstab ist unser organisches Wachstumsmodell. Damit können wir aktuell eine jährliche Zuwachsrate beim Vorsteuerergebnis (Konzern-EBT) von 10% – 20% realisieren. Gegenüber unserem Ergebnis aus dem Jahr 2020 planen wir  unser Vorsteuerergebnis so bis Ende 2023 in etwa zu verdoppeln.

Dieses Ziel könnten wir sicherlich auch übertreffen, wenn wir mehr Projekte in kürzerer Zeit umsetzten könnten. Dafür müssen aber endlich bestehende Hemmnisse für den Ausbau der erneuerbaren Energien abgebaut werden. Hier ist insbesondere die Politik gefragt, beispielsweise indem Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt, Rechtssicherheiten bei der Planung erhöht und mehr Flächen ausgewiesen werden. Hier erhoffen wir uns von der neuen Regierung frische Impulse. Die ersten Ankündigungen stimmen uns optimistisch.

Welcher regionale Markt scheint Ihnen derzeit am interessantesten?

Peter Szabo: Wir sehen in allen unseren Zielmärkten ein großes Potential. In Deutschland ist vor allem der Windausbau in den vergangenen Jahren deutlich ins Stocken geraten. Diesen Rückstand will die neue Bundesregierung jetzt beseitigen und die Rahmenbedingungen für Investitionen sowohl im Bereich der Windenergie als auch im Bereich Solar verbessern. Das lässt hoffen, dass wir auch hier in unserem Heimatmarkt in den kommenden Jahren eine deutliche Belebung spüren werden.

Besonders erfreulich hat sich zuletzt auch der schottische Markt entwickelt. Hier haben wir in den vergangenen Jahren eine starke Projektpipeline aufgebaut, die wir jetzt sukzessive realisieren. 2021 konnten wir bereits zwei schottische Windparks erfolgreich an Investoren verkaufen. Wir sind sehr zuversichtlich hier künftig pro Jahr drei  bis vier Projekte umsetzen zu können.

Insgesamt sind wir in all unseren Ländermärkten mit einer gut gefüllten und attraktiven Projektpipeline in das neue Jahr gestartet. Wir sind operativ auf Kurs und sind äußerst optimistisch unseren erfolgreichen Wachstumskurs in 2022 wie geplant fortzusetzen.

Wie ist die Preisentwicklung für “Anlagen”? Wo liegt die Schmerzgrenze an Gesamtkosten je MW-Erzeugungskapazität für Ihre Kunden?

Peter Szabo: Für die Kunden sind es weniger die Gesamtkosten je MW, die für eine Kaufentscheidung eine Rolle spielen, als die Gesamtrendite des Projekts. Preissteigerungen bei Anlagen und Komponenten stehen auf der anderen Seite hohe Steigerungen bei den Strompreisen gegenüber. Wir spüren jedenfalls derzeit keine Auswirkungen auf die Nachfrage nach Projekten, eher im Gegenteil.

Machten Lieferkettenprobleme und steigende Materialpreise auch der Energiekontor AG im letzten Jahr zu schaffen. Wie gehen Sie damit um? Welche Marge erzielen Sie derzeit mit Ihren Projekten? Gibt es Mindestvorgaben?

Peter Szabo: Mit dem Verkauf schlüsselfertiger Wind- und Solarparks erzielen wir weiterhin sehr auskömmliche Margen. Die Nachfrage bleibt hoch, es ist ein Verkäufermarkt.

Eine Herausforderung sind sicherlich die aktuellen Engpässe in den globalen Logistik- und Transportketten. Bei der Planung zukünftiger Projekte werden wir die verlängerten Lieferzeiten berücksichtigen müssen. Ein Vorteil sind dabei sicherlich die langjährigen und guten Geschäftsbeziehungen, die wir zu vielen Partnern aufgebaut haben. Da dürften es vor allem Newcomer und kleinere Unternehmen am Markt schwerer haben, auf den Lieferlisten nach oben zu rutschen.

Üblicherweise realisieren wir nur Projekte, die eine Mindestmarge im zweistelligen Prozentbereich erbringen,  da wir zumeist schlüsselfertig errichten und mit unseren Margen auch die Bauträgerrisiken abdecken müssen.

Wie ist der Auslastungsgrad ihrer Kapazitäten? Weiviel “Luft “ haben Sie für weitere Projekte mit ihrem derzeitige Mitarbeiterstand? Welche Wachstumsraten streben Sie auf Dauer an?

Peter Szabo: Wir bauen unsere Projektpipeline kontinuierlich weiter aus und haben auch unsere internen Kapazitäten entsprechend erweitert. So haben wir in den vergangenen Jahren beispielsweise in den USA und Frankreich ein neues Team vor Ort aufgebaut. Gleichzeitig erhöhen wir unsere Kapazitäten auch durch den Einsatz moderner Technologien, so zum Beispiel durch den Einsatz von Drohnen und 24-Stunden-Überwachungstechnologie bei der Betriebsführung von Parks. Dies ermöglicht uns, mit der gleichen Anzahl von Mitarbeitenden deutlich mehr Parks managen. Grundlage unserer Kapazitätsplanung ist dabei stets unser organisches Wachstumsmodell welches vorsieht, dass die Einnahmen aus der Stromproduktion unserer Parks im Eigenbestand sowie aus der Betriebsführung neben den Projektentwicklungskosten immer auch unsere operativen Kosten decken. Generell liegen die angestrebten jährlichen Wachstumsraten für das Konzern-EBT bei 10-20%.

Welche Erwartungen haben Sie für die nächsten Jahre? An welchen Stellrädern wollen oder müssen Sie drehen? Sie nennen ja konkrete Ziele für 2023. Wie sehen diese aus und wie „konservativ“ sind diese?

Peter Szabo: Wir wollen bis Ende 2023 ein Vorsteuerergebnis von rund 60 Millionen Euro erreichen. Das wäre eine Verdoppelung gegenüber dem Ergebnis des Jahres 2020. Diese Planung ist insoweit konservativ, als dass sie auf den aktuellen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien aufsetzt. Gleichzeitig berücksichtigen wir in unserer Planung natürlich auch bestehende Risiken, wir sie aktuell zum Beispiel aus verlängerten Lieferzeiten für Windkraftanlagen und Solarmodulen, steigenden Rohstoffpreisen oder der aktuellen Transport- und Logistikkrise resultieren können.

Die verbleibende Zeit bis zur Erreichung der internationalen Klimaziele von Paris und auch der nationalen Klimaziele, nimmt mit jedem Tag weiter ab. Gleichzeitig spüren wir in vielen Regionen bereits heute die Auswirkungen der Klimaveränderung. Der Druck auf Politik, Unternehmen und die Gesellschaft wird weiter zunehmen, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Davon dürften wir als Unternehmen profitieren.

Als Energiekontor AG verfolgen wir seit jeher die Vision, dass eines Tages der gesamte Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie gedeckt wird. Als Pionier der Branche wollen wir in all unseren Zielmärkten als einer der ersten Wind- und Solarparks realisieren, die vollständig ohne staatliche Förderung auskommen und deren Stromgestehungskosten niedriger sind als die der konventionellen Energiewirtschaft. Damit würde auch ein weiterer Schub für den Ausbau der erneuerbaren Energien einhergehen.

Die Kursentwicklung der Energiekontor Aktie war in den letzten Monaten durchaus besser als bei den reinen Bestandsaufbauern. Was denken Sie spricht für Ihr Unternehmen?

Peter Szabo: Bestandshalter sind auf die Verfügbarkeit von attraktiven Projekten und Portfolien am Markt angewiesen. Hier hat sich der Wettbewerb in den vergangenen Jahren deutlich erhöht, nicht zuletzt, da die Markteintrittsbarrieren in diesem Geschäft vergleichsweise niedrig sind. Bei steigender Nachfrage wird dabei immer mehr die Verfügbarkeit von attraktiven Projekten zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Hier überzeugt die Energiekontor AG mit einer attraktiven und gut gefüllten Projektpipeline. Bessere Voraussetzungen kann man sich kaum wünschen.

Gleichzeitig sind wir beim Aufbau unseres Eigenparkbestands von den Entwicklungen am Markt weitgehend unabhängig und können auf unsere eigenen Projekte im Bereich Wind und Solar zurückgreifen. Das macht den Ausbau dieses Geschäftsbereichs für uns sehr planbar und verbessert die Wirtschaftlichkeit des Bestandsportfolios, da die gesamte Wertschöpfung bei Energiekontor verbleibt.

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Haben Sie Kapitalmassnahmen im letzten Jahr durchgeführt oder sind welche geplant oder absehbar?

Peter Szabo: Energiekontor verfolgt seit vielen Jahren ein Aktienrückkaufprogramm, welches von unseren Aktionären sehr geschätzt wird und dessen Beschlussfassung auf der Hauptversammlung regelmäßig eine Zustimmung von über 99% erhalten hat. Das Programm stärkt unsere Aktionäre und ist ein Zeichen dafür, dass Investoren, Aufsichtsrat und Vorstand Energiekontor am Kapitalmarkt aktuell für unterbewertet erachten. Darüber hinaus wurden keine weiteren Kapitalmaßnahmen durchgeführt und es sind aktuell auch keine weiteren in der Planung.

Die Energiekontor AG scheint sich bei der Refinanzierung auf Nicht-Aktien-Elemente zu konzentrieren. Sie bieten und boten Anlegern diverse Möglichkeiten, sich an der Energiekontor-Entwicklung zu beteiligen, neben der Aktie?

Peter Szabo: Das ist richtig, denn eine Refinanzierung über Aktien ist nicht nur mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden, sondern sie geht in der Regel auch immer mit einem Verwässerungseffekt für die Bestandsaktionäre einher. Kapitalerhöhungen sind daher für uns aktuell kein Thema. Wir setzen auch weiter auf unsere bewährte Finanzierung über unsere Unternehmens- und Stufenzinsanleihen. Gemeinsam mit der DKB haben wir zudem das DKB-Bürgersparen aufgesetzt, bei dem sich Bürger direkt an erneuerbaren Energien-Anlagen in ihrer Region beteiligen können. Damit tragen wir auch zu einer höheren Akzeptanz von Wind- und Solarparks vor Ort bei.

Denken Sie eigentlich auch über anorganisches Wachstum nach? Gäbe es interessante Wettbewerber am Markt?

Peter Szabo: Das ist für uns aktuell kein Thema. Wir wollen langfristig solide und nachhaltig wachsen, dafür ist unser organisches Wachstumsmodell das Mittel der Wahl.

Und die Energiekontor  als Übernahmeziel? Gerade in Zeiten, in denen die Projekte nachgefragter werden, der Wettbewerb um gute Standorte zunimmt, könnte doch ein Entwickler mit Pipeline und Eigenbestand interessant sein? Wie stehen Ihre Gründungsaktionäre dazu?

Peter Szabo: Die beiden Gründer des Unternehmens sind und bleiben dem Unternehmen langfristig verbunden. Sie halten derzeit zusammen über 50 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft und wollen diese Kontrollmehrheit auch in Zukunft behalten. Auch unser Aktienrückkaufprogramm stärkt unsere Position gegenüber Übernahmefantasien.

Wie sieht die derzeitige Struktur Ihres Aktionariats aus? Zuletzt veräußerten die beiden Hauptaktionäre ja „ein paar Aktien“. Ist da mehr zu erwarten?

Peter Szabo: Wie bereits erwähnt, halten beide Gründer des Unternehmens zusammen mehr als 50% am Grundkapital der Gesellschaft. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Im Zuge unseres letzten Aktienrückkaufprogramms haben wir eigene Aktien der Gesellschaft eingezogen. In diesem Zusammenhang haben beide Hauptaktionäre eine – im Verhältnis – überschaubare Anzahl von Aktien abgegeben, da dies möglich wurde, ohne die gemeinsame Mehrheitsposition zu unterschreiten und dies einer kapitalmarktgerechten Aktionärsstruktur zuträglich war.

Wäre möglicherweise ein “Nachhaltigkeits”-Index eine Möglichkeit, die ESG-Aktien mehr in den Fokus zu rücken?

Peter Szabo: Viele institutionelle, aber auch private Anleger suchen heute gezielt nach Unternehmen, die nachhaltig sind und wesentliche ESG-Kriterien erfüllen. Auch die Anforderungen an Unternehmen, über ESG-Themen zu berichten und diese auszuweisen nehmen zu. Wichtiger als ein Index, den es zum Beispiel bei der Deutschen Börse seit März 2020 bereits gibt, wäre es sicherlich die vielen unterschiedlichen ESG-Ratings und Berichterstattung zu dem Thema weiter zu vereinheitlichen und vergleichbarer zu machen. Dies würde für Anleger und Investoren die Transparenz erhöhen und eine Orientierung erleichtern.

Bitte kommentieren Sie zum Ende noch einige Stichworte kurz:

Dividende: Unsere Aktionäre sollen am Erfolg des Unternehmens teilhaben. Dazu gehört für uns auch die Ausschüttung einer Dividende

EEG: Ein wichtiger Anschub für die Energiewende, jetzt gilt es, erneuerbare Energien weltweit frei von jeglicher Förderung zu realisieren

Anleihen: Ein wichtiger Baustein in unserer Finanzierungsstrategie

Börsennotiz: Transparenz und regelmäßige Berichterstattung sind auch für das operative Geschäft mit unseren Partnern von Vorteil

SDAX: Da sagen wir nicht nein …

Wettbewerber: Die Kombination aus Projektentwickler und unabhängigem Stromproduzent aus erneuerbaren Energien mit mehr als 30 Jahren Erfahrung ist ziemlich einmalig

Nachhaltigkeit: Unser ganzes Geschäftsmodell ist auf das globale Nachhaltigkeitsziel „Ausbau der erneuerbaren Energien“ ausgerichtet

Ampelkoalition: Den guten Absichten müssen nun auch Taten folgen.

Herr Szabo, vielen Dank für das Gespräch!

Peter Szabo | CEO der Energiekontor AG
Peter Szabo kam zum Börsengang der Energiekontor AG im Jahr 2000 in das Unternehmen und übernahm dort nach kurzer Einarbeitungszeit die Geschäftsführung der zentralen Tochtergesellschaften.Jahrgang: 1965
Erstbestellung: 2003
Bestellt bis: Ende 2024Werdegang: Peter Szabo kam zum Börsengang der Energiekontor AG im Jahr 2000 in das Unternehmen und übernahm dort nach kurzer Einarbeitungszeit die Geschäftsführung der zentralen Tochtergesellschaften.2003 wurde Herr Szabo in den Vorstand der Energiekontor AG berufen, den er seit 2011 als Vorsitzender leitet. Zuvor war Herr Szabo als Unternehmensberater und in leitender Position in der Projektentwicklung im Immobilienbereich tätig.Neben allgemeinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender ist Herr Szabo insbesondere für die Bereiche Ausland, Finanzen & Controlling, Investor Relations und Vertrieb verantwortlich.

Kurzinfo zum Unternehmen

Eine solide Geschäftspolitik und viel Erfahrung in Sachen Erneuerbare Energien: Dafür steht die Energiekontor AG seit über 30 Jahren. 1990 in Bremerhaven gegründet, zählt das Unternehmen zu den Pionieren der Branche und ist heute einer der führenden deutschen Projektentwickler. Das Kerngeschäft erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Windparks im In- und Ausland und wurde 2010 um den Bereich Solarenergie erweitert. Darüber hinaus betreibt Energiekontor Wind- und Solarparks mit einer Nennleistung von knapp 330 Megawatt im eigenen Bestand. Auch wirtschaftlich möchte die Energiekontor AG eine Pionierrolle einnehmen und in allen Zielmärkten schnellstmöglich die ersten Wind- und Solarparks unabhängig von staatlichen Förderungen zu Marktpreisen realisieren.

Neben dem Firmensitz in Bremen unterhält Energiekontor Büros in Bremerhaven, Hagen im Bremischen, Aachen, Augsburg, Bernau bei Berlin und Potsdam. Außerdem ist das Unternehmen mit Niederlassungen in England (Leeds), Schottland (Edinburgh, Glasgow), Portugal (Lissabon), USA (Houston/Texas und Rapid City/South Dakota) und Frankreich (Toulouse, Rouen) vertreten.

Die stolze Bilanz seit Firmengründung: 130 realisierte Windparks und 12 Solarparks mit einer Gesamtleistung von deutlich über 1 Gigawatt. Das entspricht einem Investitionsvolumen von ca. 1,8 Mrd. Euro.

Das Unternehmen ging am 25. Mai 2000 an die Börse. Die Aktie der Energiekontor AG (WKN 531350 / ISIN DE0005313506) ist im General Standard der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet und kann an allen deutschen Börsenplätzen gehandelt werden.

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