Endor AG – die Entwicklungen bei dem Smallcap steuern auf eine Entscheidungsschlacht zu: Im Raum stehen zwei konträre Ansätze, um die finanzierenden Banken zufriedenzustellen: Von einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern scheint nach dem „Rauswurf“ des CEO’s und Hauptaktionärs eine StaRUG-Lösung präferiert. Und dagegen positionierte sich eine Gruppe um diesen ehemaligen CEO und derzeitigen Hauptaktionär, der über ein Massnahmenbündel inclusive Kapitalerhöhung ohne Enteignung der Aktionäre ein Überleben der Endor sichern will. Zuerst stand eine drohende „Null-Buchung“ der bestehenden Aktionäre bei Endor in den Raum, denn das Endormanagement brachte am 24. April die Anwendung des StaRUG ins Spiel, was bei den Endor-Aktionären voraussichtlich zu einem Totalverlust führen sollte.
Dann brachte das Management einen neuen Player ins Spiel – StaRUG als Mittel das operative Geschäft der Corsair „zuzuschieben“?
Während auf weitere Informationen zur Einberufung einer ao Hauptversammlung gewartet wurde. Dazu die Spekulationen über die Chancen der „Birkenstein“-Gruppe, die Endor im Rahmen eines StaRUG-Verfahrens ohne Entschädigung für die Aktionäre zu übernehmen, weiter kursierten und die mögliche Durchführung einer Kapitalerhöhung als Zeichen für einen Erfolg des Jackermeier-Vorschlags möglich scheint – oder schien? – schlug das Endor-Management am 8. Mai zurück. „…Vorstand hat nach ergebnisoffener und intensiver Prüfung verschiedener Angebote von Investoren und nach Rücksprache mit den kreditgebenden Banken ein Term Sheet abgeschlossen, um exklusiv mit dem US-amerikanischen Marktführer für Hochleistungsgeräte und -systeme für Gamer, Content Creators und PC-Enthusiasten CORSAIR® (Nasdaq: CRSR) über die Restrukturierung des Unternehmens zu verhandeln“. Und das Management im Einklang mit dem Aufsichtsrat sieht sich am 9. Mai bereits als Sieger – Enteignung der Aktionäre, Corsair bekommt das Geschäft und Banken machen Abstriche.
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Am 15.05. 2024 geht das erst seit kurzem amtierende Management und der neue Aufsichtratschef bei der „Corsair-Übergabe“ einen weiteren Schritt. Aktionäre? Wen interessiert’s scheint das Motto.
In einer CN, wie derzeit üblich bei der Endor spätabends, will man weitere Pflöcke setzen seitens des neuen CEO’s und des neuen CFO’s – beide ohne Bezug zur alten Endor und deren Vorgeschichte – und seitens des Aufsichtsrats setzen. Mit dem Kopf durch die Wand? Oder eher nach dem Motto „ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt sich’s ungeniert“? Auf jeden Fall liess man um 21:29 Uhr am Mittwoch folgendes verlauten:
„Im Rahmen der am 9. Mai 2024 eingegangenen Restrukturierungsverhandlungen hat sich der Vorstand der Endor AG mit Zustimmung der kreditgebenden Banken und des Aufsichtsrats auf konkrete Schritte mit CORSAIR® (Nasdaq: CRSR) geeinigt.
So ermöglicht CORSAIR als ersten Schritt eine Zwischenfinanzierung, die entsprechend des Fälligkeitenprofils des Unternehmens bereits kurzfristig in Tranchen zur Verfügung gestellt werden wird.
Anmerkung: Meint man mit dieser Zwischenfinanzierung den Druck auf eine Endor, die bei einer doch noch rechtzeitigen ao HV vom derzeitigen Management „befreit würde“, und das über die StaRUG-Anwendbarkeit entscheidende Gericht erhöhen zu können?
„Im Rahmen der exklusiven Verhandlungen haben wir CORSAIR als verlässlichen Partner wahrgenommen, der nicht nur die finanziellen Mittel mitbringt, sondern auch unseren Markt gut kennt und langfristig investieren will“, sagt Andres Ruff, CEO und Chief Restructuring Officer der Endor AG. „Nach einer umfassenden Prüfung haben die kreditgebenden Banken zugleich entschieden, andere Restrukturierungsangebote nicht zu unterstützen, weil sie nach ihrer Ansicht nicht geeignet waren, die drohende Insolvenz abwenden zu können.“
Anmerkung: Inwieweit die finanzierenden Banken hier korrekt zitiert werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Fehlt dem Jackermeier Angebot wirklich die Substanz? Wo bleiben die Reaktionen Jackermeier’s? Wieso scheinen die Banken so gegen den Jackermeier-Vorschlag?
Finanzvorstand Matthias Kosch ergänzt: „Die erfolgreiche Abwendung der Insolvenz ist das direkte Ergebnis der Arbeit eines engagierten Teams. Im Rahmen des ergebnisoffenen professionellen Investorenprozesses haben wir verschiedene Angebote genau geprüft und bewertet. Wir sind zuversichtlich, mit der Annahme des Angebots von CORSAIR die Zukunft von Endor nachhaltig zu sichern.“
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Anmerkung: Vor gar nicht so langer Zeit sah der derzeit aktive und äusserst umstrittene CFO noch keine Insolvenzgefahr – wie schnell sich alles zu ändern scheint bei Endor. Cui Bono, wäre die Frage.
Wie bereits kommuniziert, soll die Endor AG wegen drohender Zahlungsunfähigkeit außerhalb eines Insolvenzverfahrens nach dem Gesetz zur Stabilisierung und Restrukturierung von Unternehmen (StaRUG) restrukturiert werden. Für Mitte Juni wird die Unterzeichnung einer verbindlichen Vereinbarung erwartet, die zeitnah dem Restrukturierungsgericht in München vorgelegt wird.
Im Rahmen der Restrukturierung wird CORSAIR die Endor AG vollständig übernehmen und mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausstatten, um das Unternehmen ohne externe Verschuldung zu stabilisieren. Endor ist derzeit mit rund 70 Mio. EUR fremdfinanziert.“ (CN Endor, 15.05.24, 21:29 Uhr)
Anmerkung: Und wieder die Gewissheit des Managements im Einklang mit dem Aufsichtsrat, dass Corsair Endor übernehmen WIRD. Nicht soll oder plant oder…
Endor Aktionäre am Ende? Und davor geschah…
Nach StaRUG Ouvertüre – erster Akt: Endor-Massnahmenpaket von Ex-CEO: EX-CEO, Mehrheitsaktionär und Gründer der Endor AG stellte ein Massnahmenpaket ohne StaRUG-Anwendung, mit gleichzeitigem Hinweis über mögliche Interessenskonflikten des neuen CFO mit dem als „Retter“ auftretenden Hedgefonds, Birkenstein Capital, der zufälligerweise, oder auch nicht, von einem ehemaligen „Kollegen“ aus gemeinsamen Blue Cap Zeiten gelenkt wird. Das „von Dritten“ öffentlich gemachte Angebot aus der Ecke des Hauptaktionärs soll knapp 50 Mio EUR erreichen.
Dann von der SdK am 3. Mai öffentlich initiiert: Auf einer ao Hauptversammlung will man dem CFO Matthias Kosch das Vertrauen entziehen und den Aufsichtsrat Ingo Weber abgewählen. Diese beiden Personen wurden bisher – vor den Aktionen des Managements für/mit Corsair – als wichtigste Hauptbefürworter des StaRUG-Verfahrens gesehen. Bisher gab es jedoch noch keine weiterführenden Informationen, ob diese ao Hauptversammlung bis heute formal korrekt beantragt ist. Und wann diese stattfinden soll.
Aktuell im nwm:
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