Encavis – zugreifen. Viel bei ABO Wind, etwas bei Baywa und UKA.

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Encavis BayWa ABO Wind PNE - Zinsopfer?

Encavis zeigt, wie man mit „Wind“ und noch mehr“Sonne“ Geld verdienen kann. Wobei zuletzt „Windenergieaktien“ oder „Erneuerbare Energien – Aktien“ an der Börse nicht mehr unbedingt die Highflyer sind, um es freundlich zu formulieren. Hier macht eine Encavis keine Ausnahme. Vielmehr sieht der Chart der Encavis Aktie „grauselig“ aus – von gut 22,00 EUR (Hoch: 22,79 EUR) ist die Aktie ohne grosse Ggeenbewegungen beinahe kontinuierlich im Wert gefallen. Aktiell handelt sie bei einem Kursniveau „um die 14,00/15,00 EUR. Wenigstens etwas abgesetzt vom 52-Wochen-Tief am 23. Oktober gesehen bei 11,36 EUR. Eine richtige Erholung oder Trendwende steht – noch – aus.

Encavis sei einfach zu teuer im Vergleich zu den Wettbewerbern, Encavis werde durch die steigenden Zinsen gebremst – so hört man über den grössten börsennotierten Bestandshalter am deutschen Aktienmarkt. Dass die Grösse der Encavis diese für internationale Fonds erst investierbar oder interessant macht, wird dabei weniger gesehen. Auf jeden Fall ist Encavis strategiekonform unterwegs und baut das EE-Portfolio weiter aus – im Plan. Ob’s hilft? Auf Dauer bestimmt. Wenn trotz Zinsentwicklung Zukäufe weiterhin profitabel möglich sind, dann sollten auch die Märkte das registrieren. Mittel- und langfristig ist Encavis – bisher – erfolgreich in einer klaren Wachstumsbrnache unterwegs.

Heute meldet Encavis direkt ein Bündel von Zukäufen aus Ende 2023 – bei ABO Wind, BayWa und UKA. Jahresziel 2023 jetzt zum Greifen nah. Solar soll noch nachgetragen werden.

Und die Zukäufe sind sehr berechenbar – so wie es finanzierende Banken immer noch lieben: Der einzige nicht-deutsche Zukauf besitzt ein 10 Jahre laufendes PPA, die anderen Parks haben durch 20 Jahre EEG-Vergütung eine Mindesteinnahme garantiert. Dazu gilt: Alles was nach den 20 Jahren und der bis dahin erfolgten vollständigen Abschreibung des Windparks in den Büchern der Encavis „kommt“ ist Sahne für die Ertragsrechnung. Zusatzbonbon.

Encavis erwarb zum Ende des Geschäftsjahres 2023 sechs Windparks mit einer Erzeugungskapazität von zusammen 88 Megawatt (MW), die jährlich rund 228 Gigawattstunden (GWh) grünen Strom produzieren. 49 MW dieser Gesamtkapazität sind bereits an das Stromnetz angeschlossen. ENCAVIS hatte sich zum Ziel gesetzt, im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 750 GWh zusätzliche Stromproduktion pro Jahr zu akquirieren. Allein mit dem Erwerb der neuen Windparks wurde dieses Ziel mit nun insgesamt 720 GWh p.a. nahezu erreicht. Und zum Rest heisst es: „Darüber hinaus ist die Akquisition weiterer Solarparks, die noch dem Geschäftsjahr 2023 zuzurechnen wären, geplant.

„Insgesamt erhöhen wir damit die im Geschäftsjahr 2023 bisher neu erworbene Stromproduktion pro Jahr auf 720 GWh. ENCAVIS wird mit den noch möglichen Akquisitionen an weiteren Solarparks ihre avisierte Zielgröße für das Geschäftsjahr 2023 übertreffen“, begrüßt Mario Schirru, CIO/COO der Encavis AG, den erfolgreichen Endspurt an Akquisitionen zum Jahreswechsel 2023/24.

Grossteil von ABO Wind,…

…die gute Nachrichten brauchen können nach den Kursturbulenzen um die umstrittene „laufende KGaA-Umstellung“. Vielleicht lenken die heute gemeldeten Verkäufe den Blick wiede rmal auf die operative Stärke einer ABO Wind – losgelöst von den Plänen der Hauptaktionäre, die wohl am Ende so umgestezt werden sollten. Auf jeden Fall meldet Encavis heute, dass vier der sechs neuerworbenen Windparks von ABO Wind kommen. Ein bereits ans Netz angeschlossener Windpark in Finnland (30 MW) soll jährlich rund 98 GWh grünen Strom erzeugen, der ab Oktober 2024 über ein pay-as-produced PPA mit einer Laufzeit von 10 Jahren an einen Corporate Offtaker vermarktet wird. Drei weitere Windparks in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz (rund 27 MW in Summe) gehen ebenfalls noch in diesem Jahr ans Netz. Die Vermarktung der jährlichen Stromproduktion von rund 57 GWh ist mit einem EEG-Einspeisetarif über eine Laufzeit von 20 Jahren abgesichert.

Einer von BayWa re. und einer von UKA, die heute Nordex Freude machten.

Ein weiterer bereits ans Netz angeschlossener Windpark (rund 19 MW) in Sachsen wurde von der UKA-Gruppe erworben. Die erwartete jährliche Stromproduktion von rund 50 GWh ist ebenfalls mit einem EEG-Einspeisetarif mit 20 Jahren Laufzeit abgesichert. Auch wenn die UKA Gruppe am Kapitalmarkt unter dem Radar schwimmt, so ist sie dennoch einer der grössten Projektentwickler in Deutschland mit einer Projektpipeline von rund 19 GW. Heute gab Nordex einen 197 MW Auftrag für Windturbinen in Deutschland durch UKA bekannt – ein wirklich grosser Player. Und von der BayWa r.e. erwirbt ENCAVIS einen Windpark (12 MW) in Rheinland-Pfalz, der mit einer jährlichen Stromproduktion von rund 23 GWh ebenfalls in Kürze ans Netz angeschlossen wird. Auch dieser Park verfügt über einen gesicherten EEG-Einspeisetarif mit einer Laufzeit von 20 Jahren.

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Wie geht es weiter bei Encavis?

Man hat ehrgeizige Ausbaupläne, bis Ende 2027 sollen rund 5,8 Gigawatt (GW) – mehr als das 2,5-fache der heutigen Erzeugungskapazität – ans Netz angeschlossenen sein. Darüber hinaus sollen dann 2,2 GW in der Errichtung sein. Auch der von vielen Anlegern als „Ordre de mufti“ aufgefasste Dividendenverzicht hat im Nachhinein „nur“ den Kursverfall kurzfristig verstärkt, aber letztendlich kaum den aktuellen Tiefststand begründet. Also was macht Encavis falsch?

Allgemeines Marktumfeld hilft bestimmt nicht – Zinsangst trifft fremdkapitalgehebelte Player besonders. Dazu Kostensteigerungen, die zuletzt ein Abschreibungsbeben in Dänemark verursachten.

Und die überraschenden Abschreiber bei Ørsted haben Unruhewellen durch die Branche gejagt. Die vor einiger Zeit noch hochoptimistischen Skandinavier bringen nun auf einmal Lieferprobleme, Kostensteigerungen und stockende Gespräche mit US-Behörden ins Spiel. Bestätigt vielleicht den Ansatz von PNE ihr US-Projektgeschäft zu verkaufen und sollte aber die Pläne von Encavis wenig beeinflussen.

Vielleicht liegt es an der Branche? Sinkende Strompreise in 2023, meteorologische Phase schlechter als 2022, steigende Gestehungskosten für EE-Anlagen, steigende Zinsen – keine gute Presse für Bestandshalter im Bereich Erneuerbare Energien. Was haben denn die anderen Bestandshalteraktien gemacht? 7C Solarparken AG (ISIN: DE000A11QW68) und Clearvise AG (ISIN: DE000A1EWXA4) mussten auch Kursverluste verzeichnen, jedoch etwas moderater als Encavis.

Zukunft des EE-Marktes ist unstrittig – passt der Preis der Encavis Aktie dazu?

EU-Milliarden-EUR-Förderprogramme zur Decarbonisierung, erhöhter Elektrizitätsbedarf aus erneuerbaren Quellen für die immer grössere Marktanteile gewinnende E-Mobilität und der gewaltige Ausbau der „green hydrogen“-Erzeugung durch Elektrolyse – in Europa und „für Europa“, wie im REPowerEU-Programm definiert. Die Zukunft, die Nachfrage und dazu der politische Rückenwind, der sich bereits in steigenden Genehmigungszahlen in Deutschland widerspiegelt, sollte doch eigentlich die Bestandshalter- und Projektierer-Aktien beflügeln. Wären da nicht die wesentlich teurere Refinanzierung der Wachstumspläne.

Porsche AG Aktie machte 2023 ausser bei Dividende wenig Spass. Für den Platow Brief ein KAUF, trotz der Gemengelage um VW, Porsche Holding.
Qiagen Aktie seit Oktobertiefs schön erholt – und es könnte weitergehen: Ein Aktienrückkauf besonderer Art, KI-Investitionen, MENA-Aufträge

Prognose bestätigt – Encavis steht vor einem „normalen“ Jahr. Reicht für Kurssteigerungen?

Der Vorstand ging zuletzt für das Geschäftsjahr 2023 von einer leicht rückläufigen Entwicklung der Umsatzerlöse auf etwas mehr als 460 Mio EUR aus, das sind 440 Mio EUR nach Abzug der Strompreisbremsen (2022: 487,3 Mio EUR respektive 462,5 Mio EUR nach Abzug der Strompreisbremsen). Das operative EBITDA wird voraussichtlich mehr als 310 Mio EUR betragen (2022: 350,0 Mio). Der Konzern rechnet mit einem operativen EBIT von mehr als 185 Mio EUR (2022:  198,3 Mio). Und das operative Ergebnis je Aktie soll mehr als 0,60 EUR betragen und damit den Vorjahreswert leicht übertreffen (2022: 0,60 EUR). Insgesamt sieht sich der Konzern damit weiterhin „voll“ auf seinem eingeschlagenen Wachstumspfad.

Ehrgeizige 8 GW Kapazität will Encavis bis 2027 erreichen.Und das Wachstum der vergangenen Jahre soll deutlich beschleunigt werden. Mit rund 5,8 Gigawatt (GW) sollen bis Ende 2027 mehr als das 2,5-fache der heutigen Erzeugungskapazität ans Netz angeschlossenen sein. Darüber hinaus sollen dann 2,2 GW in der Errichtung sein. Und die Mittel gegen Zinserhöhungen? Eigenkapitalanteile Dritter aktivieren. Langfristig finanzieren. Und Ausschüttungen begrenzen, resp. stoppen. ANTWORT des Kapitalmarktes – skeptisch. Und die Q9-Zahlen waren erwartungsgemäss – mehr konnte und sollte man aber von einem Bestandshalter auch nicht erwarten. Und Sprünge in der Entwicklung passen nicht zum langfristigen Ansatz – das muss Anlegern klar sein.
Vielleicht ala Kostolany? Kaufen und in 5 Jahren wieder anssehen? Denn die Strategie passt zum langfristig angestrebten Bestandsaufbau. Ob Encvais oder ein anderer Bestandshalter? Ansichtssache…
CHART. Encavis.
Chart - Windenergie Aktien Encavis PNE Energiekontor Nordex ABO Wind oder Clearvise
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