Encavis zeigt, wie man mit „Wind“ und noch mehr“Sonne“ Geld verdienen kann. Wobei zuletzt „Windenergieaktien“ oder „Erneuerbare Energien – Aktien“ an der Börse nicht mehr unbedingt die Highflyer sind, um es freundlich zu formulieren. Hier macht eine Encavis keine Ausnahme. Und die überraschenden Abschreiber bei Ørsted haben seit Dienstag letzter Woche Unruhewellen durch die Branche gejagt. Die vor einem Monat noch hochoptimistischen Skandinavier bringen nun auf einmal Lieferprobleme, Kostensteigerungen und stockende Gespräche mit US-Behörden ins Spiel. Bestätigt vielleicht den Ansatz von PNE ihr US-Projektgeschäft zu verkaufen und sollte die Pläne von Encavis wenig beeinflussen. Encavis meldete vom Aktienmarkt kaum eskomptiert, das erste Batterieprojekt, Dazu kam eine weitere Kooperation, um Wachstum auch in geänderten Refinanzierungs- und Eigenkapitalbeschaffungswelten zu beschleunigen: „ENCAVIS und Innovar Solar unterzeichnen Rahmenvertrag für Solarprojekte mit einem Gesamtvolumen von 160 Megawatt„, fasst diese Kooperation gut zusammen. Heute ein weiterer Mosaikstein: Projektzwischenfinanzierung.
Encavis mit 180 Mio. EUR „Non-Recourse-Finanzierungslinie“ zur Zwischenfinanzierung auf Projektebene.
Unstrittig wird die Bedeutung der erneuerbaren Energien weiter zunehmen. Und Encavis hat mit seinen Ausbauplänen – bis 2027 will man 5,8 GW ans Netz angeschlossen haben – den Anspruch in der Energiewende ein gewichtiges Wort mitzureden. In der Vergangenheit wurde oft argumentiert, dass die Encavis Aktie im Vergleich zu den Peers zu hoch bewertet sei – zuletzt: „Encavis 7C Solarparken Clearvise (TEIL1): Wind-/Solar-Bestandshalter im Vergleich….„. Vielleicht hilft der forcierte Bestandsaufbau bei der Bewertungsfrage der Aktie auf die Sprünge?
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180 Mio EUR für Photovoltaik-Projekte in Dänemark, Deutschland, Italien und Spanien – vier der Kernmärkte von Encavis. Abgeschlossen mit der ABN AMRO Bank N. V. (NL) und der COÖPERATIEVE RABOBANK U. A. (NL) und für Encavis der notwendige Zwischenschritt: Gesicherte Finanzierung von baureifen Solarprojekten aus den Strategischen Entwicklungspartnerschaften sowie von operativen Projekten in den vier genannten Kernländern. Die Non-Recourse-Finanzierungslinie zur Projekt-zwischenfinanzierung ermöglicht es Encavis, kleinere Einzelprojekte in größere Projektportfolien zu bündeln, auf deren Basis bessere Konditionen sowohl bei der Strukturierung und Verhandlung von langfristigen Stromabnahmeverträgen (PPAs) als auch von langfristigen Projektfinanzierungen erzielt werden können. Dies ist ein substanzieller Beitrag zur Umsetzung der Beschleunigten Wachstums-strategie 2027.
„Diese Non-Recourse-Finanzierungslinie zur Projektzwischenfinanzierung ist für Encavis ein wichtiger Meilenstein und eröffnet uns weitere Finanzierungsmöglichkeiten zur Unterstützung unserer Beschleunigten Wachstumsstrategie 2027. Dies hilft uns, die Konditionen für PPAs und langfristige Finanzierungen sowie die Ressourcenallokation für diese Aktivitäten zu optimieren“, bestätigt Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO der Encavis AG.
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Einzelheiten – geht noch mehr, wenn es passt.
Die Non-Recourse-Finanzierungslinie zur Projektzwischenfinanzierung umfasst eine revolvierende Kreditfazilität von 150 Mio EUR für die Finanzierung der entsprechenden Transaktionskosten, sowie eine Fazilität von 20 Mio EUR für die Herausgabe von Garantien und eine Fazilität zur Finanzierung der entsprechenden Mehrwertsteuer von 10 Mio EUR, die in EUR und DKK in Anspruch genommen werden können. Die Laufzeit der Projektzwischenfinanzierung beträgt drei Jahre, die zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden kann, um eine Gesamtlaufzeit von bis zu fünf Jahren zu erreichen. Darüber hinaus umfasst die Finanzierungslinie vertragliche Regelungen, mit denen Encavis den Betrag der Projektzwischenfinanzierung auf bis zu 310 Mio EUR erhöhen kann, sowohl mit bestehenden als auch mit neuen Finanzierungspartnern.
Kurstief der Encavis Aktie erreicht und überwunden? Zahlen des Q2 entsprachen den Erwartungen.
Wie man bei den kräftig gestiegenen Zinsen das Wachstumstempo aufrechterhalten kann, ist eine Frage, die den Kursen der Bestandshalter nicht gut tut. Und da hilft es auch nichts, wenn der Vorstand der Encavis betont, dass mein kein Zinsrisiko habe, da Finanzierungen zu festen Zinsen für Laufzeiten von 13 Jahren je EE-Anlage abgeschlossen würden. Wichtiger zu wissen wäre es, wie man beim Ausbau mit dem erhöhten Zinsniveau umgeht. So wie es Zinssätze von vielleicht 1% bis 2% oder teilweise weniger ermöglichten, erneuerbare Energien Anlagen aufgrund ihres Risikoprofils mit bis zu 90 % Finanzierungsanteil beinahe „kostenlos“ zu errichten, so stehen jetzt bei einem EZB-Zinssatz von 4,25% ganz andere Finanzierungskosten und auch Kapitalerfordernisse im Raum.
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Aurubis. Nach Juni muss man nun einen zweiten Betrugsfall melden. Und der Schaden könnte bis in den niedrigen dreistelligen Mio EUR Bereich gehen. Deshalb: Prognose gekippt.
Aurelius Aktie meiden. Auch der Platow Brief senkt den Daumen.Denn Intransparenz. Aktionärsfeindlichkeit. Und irritierende Rückkaufprogramme gefallen nicht.
Dazu kommt noch die Kostenexplosion bei den Dienstleistern – so wie beispielsweise Nordex Anfang des Jahres den durchschnittlichen Verkaufspreis in Euro je Megawatt Leistung (ASP) auf 0,90 Mio EUR/MW erhöhen konnte – deutlich über den 0,78 Mio EUR/MW im Q1/2022. Aber im ersten Halbjahr half der Bestandsausbau und die Konsolidierung der Stern Energy die negative Strom-Preis Entwicklung und meteorologische Einflüsse bei Encavis zu kompensieren.
Erstes Halbjahr im Rahmen.
Das Produktionsvolumen übertraf nach sechs Monaten, trotz des meteorologisch schwächeren ersten Halbjahres 2023, das des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (1.696 Gigawattstunden) mit rund 1.734 GWh im ersten Halbjahr 2023. Und sinkende Strompreise hatten nur auf einen geringen Teil der Produktionsmenge Einfluss, da ein Grossteil der Produktion langfristig zu festen Preisen „verkauft“ ist. Mit Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau in Höhe von 226,3 Mio EUR (Vorjahr: 226,4 Mio) konnte ein um rund 11 % geringeres operatives EBITDA in Höhe von 151,6 Mio EUR (Vorjahr: 170,6 Mio) erzielt werden – Marge der Stern Energy als Dienstleister ist deutlich geringer als bei reiner Stromproduktion.
Stabile Erträge – aber immer noch sportliche Bewertung der Encavis.
„Erneut hat unser Geschäftsmodell seine Widerstandsfähigkeit auch in diesen turbulenten und schwer planbaren Zeiten bewiesen. Stabile Umsätze und ebenso stabile Ergebnisse je Aktie verdanken wir unserem konsequenten Wachstumspfad, ohne dabei den Fokus auf zukünftige Renditen zu verlieren. Trotz ungünstigerer Wetterbedingungen, leicht gesunkener Strompreise und weiterhin existierender Umsatzabschöpfungen schauen wir auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2023“, kommentiert Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO der Encavis AG, das erste Halbjahr 2023.
„Angesichts der zahlreich im Markt verfügbaren Wind- und Solarparkprojekte sowie der weiterhin gut gefüllten Projektpipeline unserer Strategischen Entwicklungspartner, schauen wir voller Zuversicht auf die kommenden Jahre des ansteigenden Wachstums“, ergänzt Mario Schirru, CIO und COO der Encavis AG.
Zukunft ist unstrittig – passt der Preis der Encavis Aktie dazu?
EU-Milliarden-EUR-Förderprogramme zur Decarbonisierung, erhöhter Elektrizitätsbedarf aus erneuerbaren Quellen für die immer grössere Marktanteile gewinnende E-Mobilität und der gewaltige Ausbau der „green hydrogen“-Erzeugung durch Elektrolyse – in Europa und „fürEuropa“, wie im REPowerEU-Programm definiert. Die Zukunft, die Nachfrage und dazu der politische Rückenwind, der sich bereits in steigenden Genehmigungszahlen in Deutschland widerspiegelt, sollte doch eigentlich die Bestandshalter- und Projektierer-Aktien beflügeln. Wären da nicht die wesentlich teurere Refinanzierung der Wachstumspläne.
Prognose steht – Encavis steht vor einem „normalen“ Jahr. Reicht für Kurssteigerungen?
Der Vorstand geht weiterhin für das Geschäftsjahr 2023 von einer leicht rückläufigen Entwicklung der Umsatzerlöse auf etwas mehr als 460 Mio EUR aus, das sind 440 Mio EUR nach Abzug der Strompreisbremsen (2022: 487,3 Mio EUR respektive 462,5 Mio EUR nach Abzug der Strompreisbremsen). Das operative EBITDA wird voraussichtlich mehr als 310 Mio EUR betragen (2022: 350,0 Mio). Der Konzern rechnet mit einem operativen EBIT von mehr als 185 Mio EUR (2022: 198,3 Mio). Und das operative Ergebnis je Aktie soll mehr als 0,60 EURbetragen und damit den Vorjahreswert leicht übertreffen (2022: 0,60 EUR). Insgesamt sieht sich der Konzern damit weiterhin „voll“ auf seinem eingeschlagenen Wachstumspfad.
SCOPE Rating mit „BBB-“ hilft. Langfristige Finanzierungen sollen Änderungsrisiken minimieren.
Die Liquiditätsquoten der Encavis dürften laut SCOPE in absehbarer Zeit komfortabel bei über 110 % liegen, unterstützt durch ein großes uneingeschränktes Liquiditätspolster in Höhe von 408 Mio EUR Ende März 2023 und zugesagten langfristigen Kreditlinien in Höhe von 146 Mio EUR. SCOPE gehe davon aus, dass Tilgungsdarlehen auf Projektebene (120 Mio. -130 Mio EUR jährlich) durch den operativen Cashflow der Projektgesellschaften ausreichend gedeckt werden könnten.
Ehrgeizige 8 GW Kapazität will Encavis bis 2027 erreichen.Und das Wachstum der vergangenen Jahre soll deutlich beschleunigt werden. Mit rund 5,8 Gigawatt (GW) sollen bis Ende 2027 mehr als das 2,5-fache der heutigen Erzeugungskapazität ans Netz angeschlossenen sein. Darüber hinaus sollen dann 2,2 GW in der Errichtung sein. Und die Mittel gegen Zinserhöhungen? Eigenkapitalanteile Dritter aktivieren. Langfristig finanzieren. Und Ausschüttungen begrenzen, resp. stoppen. ANTWORT des Kapitalmarktes – skeptisch. Aktie handelt wieder über den TIEFS. Und die Quartalszahlen waren erwartungsgemäss – mehr konnte und sollte man aber von einem Bestandshalter auch nicht erwarten. Und Sprünge in der Entwicklung passen nicht zum langfristigen Ansatz – das muss Anlegern klar sein.
Vielleicht ala Kostolany? Kaufen und in 5 Jahren wieder anssehen? Denn die Strategie passt zum langfristig angestrebten Bestandsaufbau. Ob Encvais oder ein anderer Bestandshalter? Ansichtssache…
CHART. Encavis.