Encavis Aktie vor positiven Nachrichten? Refinanzierung liefert 33 Mio EUR, aber spannender: Wie wirken die hohen Spotmarktpreise auf Q2 und die Prognose?

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Encavis Aktie im MDAX, der grösste börsennotierte reine Bestandshalter in Deutschland. Rekordmässige Windverhältnisse, viel Sonne und dazu wieder ansteigende Strompreise am Spotmarkt, von einem sowieso schon historisch hohem Niveau.

Und während die Anleger bis zum 15.08.2022 warten müssen bis man sieht, ob eventuelle positive Effekte aus Spotpreisen und meteorologischen Effekten sich in den Q2-Zahlen der ENCAVIS AG (ISIN: DE0006095003 ) wiederfinden lassen, meldet Encavis heute eine Steigerung der Investitionsmittel mit einer günstigen Refinanzierung trotz steigender Zinsen. Bevor wir darauf näher eingehen nochmals zur „Wetterlage im ersten Halbjahr und den extrem/vervielfachten Spotpreisen“. Ob letztendlich bis zum 15.08.2022 auf die Quartalszahlen gewartet werdnbe muss, entshceidet auch die laufende Zahlenaufarbeitung. Sollte eine wesentlcihe Porgnsoeüberschreitung oder sogar die Notwendigkeit einer Prognoseerhöhung festgestellt werden, entstände eine „sofortige Mledepflicht“, vor Vorlage der vollständigen Zahlen.

Zurück zur Wetterlage – Encavis Aktie wird’s freuen

Der Anteil der „Erneuerbaren“ an der deutschen Stromerzeugung bewegte sich im ersten Halbjahr zwischen 55,6 % im Februar und 38,7 % im März. Durchschnittlich landet der Anteil der Erneuerbaren an der deutschen Stromerzeugung in den ersten sechs Monaten 2022 bei 46,7 %. Beeindruckende Zahlen und was machten die Strompreise?

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Und auch die Strompreise bewegten sich auf einem hohen Niveau: Allein im Juni 2022 betrug der durchschnittlich gehandelte Preis für Strom im Marktgebiet Deutschland/Luxemburg rund 218,03 EUR pro Megawattstunde und lag damit etwa dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Auf www.netztransparenz.de finden sich die „Monatsmarktwerte“ – also die durchschnittlichen Erlöse für Solar, onshore Wind oder offshore Wind am Strom-Spotmarkt. Und zum Vergleich, um die wesentlich verbesserte Ertragssituation zu illustrieren, der Jahresmarktwert für 2021 betrug lediglich 7,55 Cent/kwh. Und auch mit diesem Wert machten die Betreiber von Wind- und Solaranlagen bereits gute Gewinne (teilweise über die Einspeisevergütung, die oftmals über diesem Wert lag). die hohen Marktwerte geben natürlich auch Preise für PP-Vereinbarungen vor und verbessern so die Verhandlungspositionen der Anlagenbetreiber.

www.netztransparenz.de; Marktwertübersicht

Effekte aus Wind- und Solarenergieanlagen auf die GuV der Encavis?

Während in den letzten Jahren aufgrund des Strompreisniveaus die Zahlungen im Rahmen des EEG oft die Höchstpreise für erzeugten Strom markierten, sieht es jetzt anders aus. Neben den immer zahlreicher werdenden „Erneuerbaren“, die ohne Einspeisevergütungsgarantie direkt mit grossen Endkunden langfristige Abnahmeverträge schliessen, erhalten mittlerweile zumindest die Besitzer neuerer Anlagen oft Preise oberhalb der Mindestvergütung im Rahmen des EEG.

Denn im Rahmen des EEG erhalten die Produzenten von „Windstrom“ oder „Solarstrom“ nach dem verpflichtenden Verkauf über die Strombörse die Differenz zum zugesichertem Mindestpreis erstattet, sofern dieser unterschritten wird. Jede Windenergieanlage oder Solaranlage hat – je nach Versteigerungszuschlag (aktuelle Vorgehensweise) – einen individuellen Mindestpreis. Dieser Mindestpreis ist bisher wegen Effizienzfortschritten jedes Jahr gesunken und liegt aktuell für Windenergie unter 6 Cent/kwh und für Solar sogar unter 5 Cent/kwh. Je älter die Anlagen, desto höher die garantierten Mindestpreise.

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Einfache Rechnung: Bei den in 2020 coronabedingten Discountpreisen von rund 2 Cent/kwh am Spotmarkt konnten die Bestandshalter „nur“ die garantierten Mindestpreise durch EEG-Aufstockung „kassieren“. In 2021 und insbesondere im Q4 sollte bereits für viele Anlagen diese EEG-Aufstockung weggefallen sein, da die Preise mehr als eine Verzehnfachung zu 2020 „hinlegten“. Und für 2022 ist nochmals eine kräftige Steigerung auf dme bereits hohen Dezember-Niveau festzustellen.

Und dieser Effekt sollte sich dann gestützt durch Produktionssteigerungen von „Wind-Solar-Strom“ im ersten Halbjahr „voll auf die GuV durchschlagen“. So fragt sich nur, wer wie viele Windanlagen oder Solaranlagen in Deutschland betreibt und wie hoch der Anteil am „Gesamtbilanzvolumen“ ist.

Wieviel hat Encavis von dieser „Überrendite“ aus hohen Preisen gegenüber garantierten Mindestpreisen und durch „Mehrproduktion“ durch eine aktuell gute „meteorologische Lage“

Entscheidend dafür ist der Bestand von Solar- und Windkraftanlagen im Geltungsbereich des EEG, also Deutschland und die relative Bedeutung für das Gesamtunternehmen bei Betrachtung für das erste Halbjahr und die hohen Spotmarktpreise. Die ENCAVIS AG (ISIN: DE0006095003 ) – reiner Bestandshalter – verfügt aktuell über eine Gesamterzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien von rund 3,2 GW, davon rund 2,2 GW Eigenbestand, der Rest „under Management“. Davon entfallen beim EIGENBESTAND 229,25 MW auf „deutsche“ Windenergieanlagen (mehrheitlich ab 2015 in Betrieb gegangen-Einzelaufstellung Encavis Homepage), 287,46 auf „deutsche“ Solaranlagen (mehrheitlich ab 2010 in Betrieb gegangen – Einzelaufstellung Encavis Homepage).

Immerhin gut 16 % der Gesamtkapazität für deutsche Solar-und Windanlagen und beim EIGENBESTAND ist der Anteil sogar noch wesentlich höher: Rund 24% . Es sollte sich so zumindest ab März 2022 eine erkennbare Margenverbesserung zeigen. Und auch wenn aufgrund des Anlagenalters bei Encavis eher die Windenergieanlagen vom Spotpreiseffekt „profitieren sollten“, könnte in der wahrscheinlich dauerhaften Strompreissteigerung eine Zusatzchance bestehen aufgrund des doch relativ hohen „Deutschlandanteils“. Natürlich werden die gestiegenen Erzeugungsmengen zu einem positiven „meteorologischen Effekt führen“, der in 2021 eher nicht gegeben war.

Q1 zeigte bereits Ergebniseffekte – meteorologisch plus gestiegene Preise

Im Q1 zeigte sich bereits eine entsprechende Entwicklung:Der Konzern steigerte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 die Stromproduktion aus Erneuerbarer Energie um ein Drittel (+33%) auf rund 710 Gigawattstunden (GWh / Vorjahr: 536 GWh). Die Umsatzerlöse legten um 53% auf 90,4 Millionen Euro zu (Vorjahr: 58,9 Millionen Euro). Dieser starke Zuwachs um mehr als 30 Millionen Euro verteilt sich jeweils hälftig auf das Wind- und Solarparkportfolio des Konzerns.

Die Umsatzerlöse des Solarparkportfolios lagen im ersten Quartal 2022 um rund 15,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Ein Zuwachs von rund 42%, der im Wesentlichen, auf der um 40% höheren Stromproduktion der Solarparks basiert. Die Umsatzerlöse des Windparkportfolios legten ebenfalls um rund 14,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert zu. Eine deutliche Steigerung um rund 72%, basierend auf einer um 25% gestiegenen Produktionsmenge an Strom und den deutlich höheren Strompreisen des ersten Quartals 2022 gegenüber dem Q1/2021. Wesentlichen Beitrag hierzu leisteten die Windparks in Deutschland und Dänemark.

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Und nun die heutige Meldung – Refinanzierung setzt 33 Mio EUR für weitere Investitionen frei! Encavis Aktie sollte auch das freuen…

Weitere 33 Mio EUR für Investitionen in Wind- oder Solaranlagen, das ist grösstenteils das Ergebnis der“non-recourse Projekt(re)finanzierung“ für fünf niederländische Solarparks mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt 74 MWp. Alle Anlagen sind bereits seit 2021 operativ und profitieren von dem niederländischen Vergütungssystem SDE+, das eine fixierte Einspeisevergütung für rund 15 Jahre vorsieht. Und die Finanzierung der Willem-Projekte, die durch die Rabobank in Höhe von 47,7 Mio EUR mit dem Laufzeitende 30. Juni 2039, bereitgestellt wird, teilt sich auf in eine vollständig mittels Zinsswap über die Kreditlaufzeit zinsgesicherte „Floating Rate Facility“ in Höhe von 24,7 Mio EUR, eine „Fixed Rate Facility“ in Höhe von 19,0 Mio EUR sowie einer “Debt Service Reserve Facility” in Höhe von 4,0 Mio EUR.

Insgesamt fließen der Encavis AG aus der abgeschlossenen Refinanzierung nun liquide Mittel von 33 Mio EUR zu. Diese setzen sich aus Erlösen aus der Valutierung der Floating Rate Facility (abzüglich Transaktionskosten) sowie einer Ausschüttung von 9,2 Mio EUR aus den Willem-Projekten selbst zusammen.

“Wir freuen uns, dass wir im Rahmen der Refinanzierung mit der Rabobank, neben der Einführung der Floating Rate Facility, die bereits bestehende Fixed Rate Facility beibehalten konnten, dessen Konditionen wir im heutigen Zinsumfeld anderweitig am Markt nicht annähernd hätten erzielen können. Ein tolles Ergebnis, das Mittel für weitere Investitionen freisetzt,” begrüßte Dr. Christoph Husmann, CFO der Encavis AG, die kreditnehmerfreundlichen Konditionen dieser Refinanzierung auf Holdingebene.

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