Encavis – „Windenergieaktie“ oder besser „Erneuerbare Energien – Aktie“ mit Nachhaltigkeitsbonus. Mit einem EBITDAplus von 37% auf 350 Mio EUR und einem EBIT-Plus von 33% auf 149,1 Mio EUR konnte Encavis sehr starke Ergebnisse für 2022 liefern. Wegen eines unerwarteten Dividenden-„verzichts“ kam die Aktie im März unter die Räder. Und seitdem ging es weiter abwärts, bevor Anfang Juli der Kurs der Aktie eine Trendwende einleitete. Von einem Tief bei 14.07 EUR ging es langsam wieder hoch – aktuell 15,60 EUR (XETRA 10:55 Uhr). Die allgemeine Aufbruchstimmung in der Windenergiebranche – durch erkennbare Genehmigungserleichterungen in Deutschland unterlegt – sollte irgendwann auch bei der Encavis Aktie ankommen.
Encavis relativ hoch bewertet in der Peer Group
Ein Problem des Pureplayers ist die im Vergleich zu kleineren „Pureplayern“ relativ hohe Bewertung. Anfang Juli betrachteten wir den relativen Börsenwert je MW installierter und geplanter Leistung. Bei diesem -sehr pauschalen – Vergleich, war Encavis erkennbar höher bewertet. Mag an den Perspektiven der Encavis Management liegen, die bei diesem Pauschalvergleich zu Null einfloss, oder …
Rangliste für den aktuellen Eigenbestand zu Börsenkursen Stand 3.07.2023:
Clearvise Eigenbestand zum 31.12.2022: 303 MW — 0,59 Mio EUR MarketCap je MW
7C Solarparken Eigenbestand zum 3.07.2023: 446 MW — 0,69 Mio EUR MarketCap je MW.
Encavis Eigenbestand zum 31.12.2022: 2,11 GW — 1,15 Mio EUR MarketCap je MW
Rangliste für den für zukünftigen Bestand – ACHTUNG unterschiedliche Planungszeiträume! Keine Angaben über Finanzierung berücksichtigt, Aktienkurse Stand 3.07.2023.
Clearvise Eigenbestand Ausbauziele 2025: 750 MW plus 250 MW in der Pipeline — 0,24 Mio EUR MarketCap je MW operativ 2025 geplant.
7C Solarparken Ausbauziele 2024: 525 MW— 0,59 Mio EUR MarketCap je MW operativ 2024 geplant.
Encavis Ausbauziele 2025: 3 GW plus 400 MW Ready to build — 0,80 Mio EUR MarketCap je MW operativ 2025 geplant.
Encavis Aktie könnte profitieren an dem Eigenkapitalhebel – heute präsentiert. 200 Mio EUR Investitionen für Strategie 2027.
ENCAVIS AG (ISIN: DE0006095003 ) und das Freiburger Energieversorgungs-unternehmen badenova AG & Co. KG planen, gemeinsam 200 Mio EUR Investitionen für erneuerbare Energien zu aktivieren . Zu diesem Zweck wird die Encavis Energieversorger I GmbH (EEV) in Hamburg gegründet, an der die Encavis AG zu 51% sowie mit 49% die Kommunale Energiewende GmbH & Co. KG (KEW) beteiligt sein werden.
Hauptsächlcih Kauf und den Betrieb von Wind- und Photovoltaikanlagen im Bundesgebiet
Gleichzeitig sollen angrenzende Technologien, wie etwa Batteriespeicher und die Vermarktung des aus Erneuerbaren Energien erzeugten Stroms, ebenfalls Teil der gemeinsamen Ausrichtung sein. Über Anteile an der Beteiligungsgesellschaft KEW, die zum Start von der badenova gegründet wird, ist diese Kooperationslösung auch für weitere Partner offen, die sich so an langfristigen Investitionen in Wind und PV beteiligen können.
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„Die mit der badenova entwickelte Kooperationslösung zeigt, dass wir mit unserer Beschleunigten Wachstumsstrategie 2027 auf dem richtigen Weg sind und mit Riesenschritten unseren Ausbauzielen im Bereich der Wind- und Solarparks bis 2027 entgegen gehen. Wir haben mit diesem neuen Kooperationsmodell bereits nach wenigen Monaten die Basis geschaffen, um 200 Millionen Euro an Investitionen durch Minderheitsbeteiligungen der Eigenkapitalpartner voranzubringen. Ein klarer Beleg für den riesigen Bedarf an unseren neuen Lösungen zur Versorgung des Marktes mit Erneuerbarer Energie“, begrüßt Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO der Encavis AG, die Kooperation mit der badenova.
„Bis 2035 wollen wir als badenova ein Gigawatt installierte Leistung mit erneuerbaren Energien aufgebaut haben. Dies geschieht vor allem über die von uns entwickelten Projekte in unserer Region, zu einem gewissen Anteil aber auch über bundesweite Beteiligungen. Die hier entwickelte Kooperations-lösung bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit Encavis und weiteren Partnern zukünftig auch bundesweit über Wind- und PV-Projekte zu wachsen“, kommentiert badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher den Zusammenschluss.
Andere sollen mit an Bord – lokale Energieversorger – Encavis schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe.
Mehr Eigenkapital, das durch relativ günstige Darlehen mehrfach gehebelt werden kann – 3U Holding sprach letztens von Finanzierungen über bis zu 90 % für Windernegrienalagen in Deutschland. Und dazu lokale Verwurzelung, die Genehmigungen und Akzeptanz „vor Ort“ erhöht. In einer Zeit steigenden Widerwillens gegen neue Wind- oder Soalrprojekte im nahen Umfeld geplanter Anlagen ein nicht zu utnerschätzendes Pfund.
Hölscher ergänzte: „Wir haben mit Encavis bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen und erfolgreiche Projekte realisiert und freuen uns darauf, mit ihnen und weiteren Partnern gemeinsam weitere Projekt anzugehen.“ Der Anteil der badenova am überregionalen Ausbau der Encavis-Kooperation wird Projekt für Projekt geprüft und sich damit über die Zeit entwickeln. Zudem soll die Kooperation durch Aufnahme weiterer Partner, wie regionale Energieversorger, Stadtwerke und Kommunen in die KEW, weiter ausgebaut werden.
Dazu Scope Rating, das Refinanzierungsmöglichkeiten der Encavis sichert – Encavis Aktie sollte auch dadurch unterstützt werden.
Encavis und und seine Finanzierungstochter Encavis Finance BV wurdenheute erneut von der Europäischen Ratingagentur SCOPE Ratings (SCOPE) mit dem Investment-Grade-Emittentenrating „BBB-“ bewertet. Der Ausblick bleibt „positiv“. Gleichzeitig hat SCOPE die Ratings für vorrangige unbesicherte Schuldtitel bei BBB-, nachrangige (hybride) Schuldtitel bei BB und kurzfristige Schuldtitel bei S-2 bestätigt. Dies spiegelt die anhaltend robuste Liquidität von Encavis und die diversifizierte Positionierung der externen Finanzierungen, d. h. durch Banken und Kapitalmärkte auf Projektebene sowie aus privaten Quellen (d. h. Gesellschafterdarlehen und Schuldscheindarlehen) und öffentlichen Quellen auf Konzernebene.
„Die erneuten Ratingergebnisse von SCOPE spiegeln unser solides Geschäftsmodell, unser fundiertes Risikomanagement und unsere konsequente Finanzierungspolitik wider, die wir seit 2016 mit einem klaren Fokus auf stabile langfristige Bilanzrelationen verfolgen. Vor diesem Hintergrund wird sich die Beschleunigte Wachstumsstrategie 2027 insgesamt neutral auf unser Geschäftsrisikoprofil auswirken und wir werden unsere maßvollen Kreditkennzahlen beibehalten“, begrüßt Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO der Encavis AG, den weiterhin „positiven“ Ausblick.
Rückgang der Förderungvon EEG-Anlagen wird durch andere Komponenten mehr als ausgeglichen – Encavis gefällt.
SCOPE sei der Ansicht, dass der rückläufige Anteil der geförderten Projekte durch eine größere Reichweite und eine verbesserte Granularität des eigenen Portfolios von Encavis kompensiert werden dürfte. Encavis sollte in der Lage sein, eine hohe Profitabilität aufrechtzuerhalten, z. B. eine SCOPE-bereinigte EBITDA-Marge von über 60% trotz einer gewissen Verwässerung aufgrund des starken Wachstums bei den margenschwächeren Photovoltaik-Services.
Die Liquiditätsquoten dürften in absehbarer Zeit komfortabel bei über 110 % liegen, unterstützt durch ein großes uneingeschränktes Liquiditätspolster in Höhe von 408 Mio. EUR Ende März 2023 und zugesagten langfristigen Kreditlinien in Höhe von 146 Mio EUR. SCOPE gehe davon aus, dass Tilgungsdarlehen auf Projektebene (120 Mio. -130 Mio EUR jährlich) durch den operativen Cashflow der Projektgesellschaften ausreichend gedeckt werden könnten.
Ehrgeizige 8 GW Kapazität will Encavis bis 2027 erreichen.Und das Wachstum der vergangenen Jahre soll deutlich beschleunigt werden. Mit rund 5,8 Gigawatt (GW) sollen bis Ende 2027 mehr als das 2,5-fache der heutigen Erzeugungskapazität ans Netz angeschlossenen sein. Darüber hinaus sollen dann 2,2 GW in der Errichtung sein.
Und 2023 zwar niedrigere Strompreise, aber Kapazitätswachstum und Abnahmeverträge zeigen Stärke des Encavis-Modells – EPS sollen sogar weiter steigen laut Guidance.
Aktuell erwartet Encavis für die Energiemärkte in Europa deutlich geringere Strompreise als im Vorjahr. Aufgrund des sehr hohen Anteils preislich fixierter Strommengen sowie den Umsatzbeiträgen der Stern S.p.A. sei Encavis hiervon jedoch wenig betroffen. So geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 von einer leicht rückläufigen Entwicklung der Umsatzerlöse auf etwas mehr als 460 Mio EUR aus, das sind 440 Mio EUR nach Abzug der Strompreisbremsen (2022: 487,3 Mio respektive 462,5 Mio nach Abzug der Strompreisbremsen).
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Und das operative EBITDA wird voraussichtlich mehr als 310 Mio EUR betragen (2022: 350,0 Mio.). Der Konzern rechnet mit einem operativen EBIT von mehr als 185 Mio EUR (2022: 198,3 Mio).Dazu soll das operative Ergebnis je Aktie dagegen mehr als EUR 0,60 betragen und damit den Vorjahreswert leicht übertreffen (2022: 0,60 EUR). Insgesamt befinde sich der Konzern damit weiterhin voll auf seinem eingeschlagenen Wachstumspfad.
„In diesem Jahr stark rückläufiger Strompreise überall in Europa zeigt sich die Resilienz des Encavis Geschäftsmodells. Bei Strompreisen, die zwischen 30% und 50% unter dem Vorjahresniveau liegen, erwarten wir einen Umsatzrückgang von lediglich rund 5%. Das durch die hohen Strompreise des Vorjahres geprägte Ergebnis pro Aktie wollen wir im laufenden Jahr sogar noch übertreffen,“ so Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO.
Fazit: Aktuell handelt die Aktie weit entfernt vom 52-Wochen Hoch, Prognose 2021 (über-)erfüllt, Prognose 2022 übererfüllt. Fast Forward 2025 Ziele bereits teilweise erreicht – was kann jetzt noch besseres kommen, könnten Pessimisten fragen. Andere sehen die sprudelnde, berechenbare Geldquelle. Und den weiteren Kapazitätsausbau, der trotz niedrigerer Strompreise für 2023 ein nochmals höheres EPS erwarten lässt, laut Guidance. Störend wirkt auf jeden Fall der Dividendenverzicht, der nicht gerade für das Fingerspitzengefühl des Managements spricht. In einem Rekordjahr sollten die Aktionäre beteiligt werden – muss ja nicht liquiditätsbelastend sein. Und die im Vergleich zum Wettbewerb relativ hohe Bewertung der „Assets“ könnte durch starkes Wachstum der Encavis Management ausgeglichen werden. Oder relativiert. Ein solides, langfristiges Geschäftsmodell mit Berechenbarkeit – nicht uninteressant.
Chart: Encavis AG | Powered by GOYAX.de
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