Enapter Aktie ist eine Wette darauf, dass die Technologie der AEM-Stacks günstigen Wasserstoff erzeugen kann und der Swing von manueller Fertigung in Pisa auf die Massenfertigung in Saerbeck „klappt“. Auf dem Weg dahin hakte es im letzten Jahr bei der Enapter AG (ISIN:DE000A255G02). Einige Probleme beim Produktionshochlauf in Pisa liessen die Zahlen für 2022 niedriger als ursprünglich geplant ausfallen und auch die Prognose für 2023 wurde zuletzt vorsichtiger.Wobei das Q4/22 zeigte, dass man die Probleme wohl in den Griff bekommen hat. Und heute kann Enapter einige Wettbewerber – Elektrolyseurproduzenten – ausstechen. Darunter wohl die norwegische Nel und die deutsche Siemens Energy – Anbieter, die „ein paar Nummern grösser sind“ als die Enapter AG.
Enapter und Partner YEST liefern zwei AEM-Elektrolyseuren mit einer Gesamtkapazität von 2 MW. Wettbewerb der Technologien.
Eingesetzt werden die Systeme in einem 12,5 MW großen Wasserstoff-Pilotprojekt auf der Insel Jeju. Das Demonstrationsprojekt wird vom südkoreanischen Industrie- und Handelsministerium (Motie) mit 62 Milliarden südkoreanischen Won (rund 43,3 Mio USD) unterstützt und hat das Ziel, die Wasserstoffproduktion mit verschiedenen Elektrolysetechnologien zu untersuchen und zu vergleichen.
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Unter den fünf dafür ausgewählten Unternehmen ist die Enapter AG der einzige Technologielieferant aus Deutschland bzw. Europa. Mit den gelieferten Systemen sollen pro Jahr mehr als 1.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Die Installation der beiden AEM-Multicore-Elektrolyseure in diesem für Südkorea richtungsweisenden Projekt übernimmt die Firma YEST, die Enapter bereits seit 2021 als Integrationspartner unterstützt. Bei Erfolg würden sich für Enapter riesige Perpsektiven eröffnen, denn südkoreas Wasserstoffinitiative ist eine der konsequentesten und umfangreichsten weltweit. Südkorea soll zum Vorreiter und Innovationsführer für eien wasserstoffwirtschfat werden.
Enapter Technologie soll – so heisst es seit langem aus Saerbeck – durch Kombination vieler Einzelelektrolyseure die kosteneffizienteste Methode zur Produktion grünen Wassrstoffs sein. Wenn das jetzt im Pilotprojekt gegenüber vier konkurrierenden Technologie-Ansätzen in Südkorea bestätigt werden sollte, dann…
Mit dem AEM-Multicore habe Enapter eine kosteneffiziente Alternative zu traditionellen Systemen entwickelt. Pro Tag könne dieser Elektrolyseur rund 450 kg grünen Wasserstoff liefern. Durch den parallelen Einsatz mehrerer Geräte lasse sich die Produktion in industriellem Maßstab erweitern. Und selbstbewust äussert sich Sebastian-Justus Schmidt, CEO von Enapter: „Korea gehört zu den weltweit führenden Staaten im Bereich grüner Wasserstoff. Umso mehr freuen wir uns, unsere Partnerschaft mit YEST auszubauen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Dieses gemeinsame Projekt ist ein Baustein auf dem globalen Weg zur Kohlenstoffneutralität.“
Jang Dong-bok, CEO von YEST, Kooperationspartner Enapters und erfahrener Hersteller von Halbleitern und Displays: „Mit Enapter haben wir einen starken Partner an unserer Seite. Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit von grünem Wasserstoff weiter verbessern und Synergien heben. Die Initiativen der koreanischen Regierung bieten uns hierfür ein sehr gutes Fundament.“
Neues Enapter Modell kann vielfältig eingesetzt werden. Viele Absatzkanäle denkbar.
Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Elektrolyseure von Enapter könnten positiv für 2023 stimmen, wenn dann auch Saerbeck anläuft und ganz neue Produktionsmengen ermöglicht. So wurden u.a. mehrere Kunden beliefert, die Wasserstoff-Betankungssysteme erstellen wie z.B. Fuel Cell Systems aus UK. In Indien werden diverse Anwendungen im Bereich von Industrie z.B. von H2e Powers Systems Pvt realisiert. Ein großer Teil der Produktion von AEM-Elektrolyseuren wird im Bereich von Energiespeicherlösungen genutzt. Darunter fallen Anwendungen u.a. von Umstro GmbH aus Deutschland, Tecnologías de Remediación Ambiental (TRA) aus Chile, Pestech Energy Sdn Bhd aus Malaysia sowie die Superjacht-Firma Baglietto S.p.A., die die kompakten AEM-Elektrolyseure im maritimen Bereich einsetzt.
„Schon jetzt ist der EL 4.0 unser Erfolgsmodell. Noch nie zuvor haben wir in so kurzer Zeit so viele Geräte bauen und ausliefern können“, sagt Sebastian-Justus Schmidt, CEO der Enapter AG. „Besonders erfreulich ist der hohe Anteil an Bestandskunden, die bereits gute Erfahrungen mit unseren modularen Enapter-Systemen gemacht haben.“
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Wichtiger als die nackten Zahlen der Prognose ist der erfolgreiche Anlauf der Serienproduktion in Saerbeck für Enapters Zukunft.
Enapter geht von einem vorläufigen Jahresumsatz von rund 14,7 Mio EUR aus und liegt damit innerhalb der im Laufe des Jahres 2022 reduzierten Erwartungen. Dies führt zu einem Umsatzwachstum von 75% gegenüber dem Vorjahr (GJ 2021: 8,4 Mio EUR Umsatz). Für 2023 erwartet Enapter im Moment eine Verdopplung der Umsatzerlöse auf rund 30 Mio EUR. Wobei man auch in 2023 mit Verlusten rechnet – Minus 8,5 Mio EUR EBITDA. Erst in 2024 scheint man die Produktion in Saerbeck „voll einzuplanen“ mit entsprechenden positiven Bilanzeffekten. In 2023 scheint auf de rProduktionsseite also im Wesentlichen auf die ausgebauten Kaapzitäten in Pisa zu setzen und den langsamen Anlauf der Serienproduktion in Saerbeck.
Zuletzt meldete man am 24.12.2022 einen „Millionenauftrag“ – von der kanadischen Firma RE-FUEL Renewable Fuels Inc. gab es eine Bestellung über zwei AEM-Multicore, Elektrolyseure der Megawattklasse. Auftragsvolumen im einstelligen Mio EUR-Bereich, zur Auslieferung in 2024, Herstellung der AEM-Multicore soll in Saerbeck erfolgen. Und heute ein weiterer „grösserer“ Auftrag, zumindest mit Perspektive auf mehrerer Folgeaufträge. Denn normalerweise setzt man für ein Infrastrukturnetzwerk auf jeweils einen Hersteller einer Komponente allein wegen Ersatzteilvorhaltung, Wartungsvereinfachung, Preisvorteilen aufgrund des Auftragsvolumens und potentiellen Lerneffekten. Aussichten für Enapter scheinen positiv. Aber dafür muss man beweisen, dass man Saerbeck einigermassen in den genannten Fristen zum Laufen bringen kann…
Enapter’s technologischer Ansatz
„Modulare Elektrolyse im großen Stil – „AEM Multicore “ Enapters Einstieg in die Megawatt-Klasse in der Wasserstoffproduktion“ – Am Standort Saerbeck startet Enapter die Entwicklung des neuen Modells, das das Potential der Anionenaustauschmembran-Technologie (kurz AEM) weiter ausschöpfen soll. Der AEM Multicore ist im September 2022r auf den Markt gekommen und aussagegemäss eine kostengünstige, flexible und zuverlässige grüne Wasserstoffproduktion im großen Maßstab.
Kosten für grünen Wasserstoff müssen für die Durchsetzung am Markt extrem sinken – Ziel ca. 1,00 USD je KG
Damit erinnert der Ansatz an das aktuelle Innovationsprojekt der Biden Administration „Energy Erathshot“ – eine Dekade um ein KG Wasserstoff zu einem Dollar herzustellen.. Und Enapter hat sich dafür auf die AEM-Elektrolysetechnik fokussiert. Dazu braucht es auf jeden Fall eine Massenfertigung standardisierter Produkte. Und so soll der sog. „AEM Multicore“ zur kosteneffizienten Alternative zu traditionellen Elektrolyseuren in der Megawatt-Klasse werden. Enapter kombiniert 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module können etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Das entspricht einem Energieäquivalent von 9,5 Barrel Rohöl. Dank dem modularen Ansatz sei der Multicore eine kostengünstige und wartungsarme Alternative und reagiert flexibel auf die schwankende Energiezufuhr aus erneuerbaren Energiequellen.
PEM-Elektrolyse vs AEM-Elektrolyse
Während sich Enapter auf die sog. AEM-Elektrolyse fokussiert, bietet Nel beispielsweise sowohl PEM als auch ein sog. „alkalische Elektrolyseverfahren“ an. Welche Verfahren sich mittel- und langfristig als günstigste oder effektivste Lösung durchsetzen werden, scheint noch offen. Einen kurzen Überblick bietet in allgemeiner Form der Beitrag „Überblick über die Verfahren der Wasserelektrolyse und Forschungsergebnisse sowie Forschungsbedarf bei der alkalischen Elektrolyse“, Günter Schiller, 2012.
Elektrolyseurproduktion im wettbewerbsfähigen Umfang im Aufbau – Enapter ist dabei!
Und im Chor der aufstrebenden H2- Branche ist die „deutsche Stimme“ relativ schwach vertreten: SFC Energy als Pure Player fällt einem ein, dazu einige Konzere mit hohem Einsatz in diesem Sektor wie beispielsweise Siemens Energy, Linde oder Daimler Trucks. Dann gibt es noch einen von der Kapitalisierung her grossen Anbieter, der derzeit eine Serienproduktionsanlage für Elektrolyseure aufbaut.: Die Enapter AG (ISIN: DE000A255G02). Und das in Deutschland. Spannend. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 100 Mio EUR könnte hier ein Gegengewicht zur Heroya-Produktionsstätte von Nel oder den anderen im Aufbau befindlichen Produktionsstätten entstehen.
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Vor einiger Zeit Anlass für ein Interview mit Sebastian Julius Schmidt – Gründer und Vorstand der Enapter AG. Ein Auszug:
„…Gegenüber dem Markt haben wir uns einen Wettbewerbsvorteil von mehreren Jahren erarbeitet. Den wollen wir weiter ausbauen und in die Massenproduktion überführen. Dabei sind wir sehr transparent. Wir kommunizieren und zeigen unsere Meilensteine, beispielsweise in der Entstehung unseres Campus in Saerbeck. Unsere Technik wird hundertfach in unterschiedlichsten Bereichen schon heute angewendet. Enapter ist Realität und der Weg zur Massenproduktion ist klar erkennbar.“
DAS KOMPLETTE INTERVIEW – HIER.