Enapter Aktie ist eine Wette darauf, dass die Technologie der AEM-Stacks günstigen Wasserstoff erzeugen kann und der Swing von manueller Fertigung in Pisa auf die Massenfertigung in Saerbeck „klappt“. Auf dem Weg dahin hakte es im letzten Jahr bei der Enapter AG (ISIN:DE000A255G02). Einige Probleme beim Produktionshochlauf in Pisa liessen die Zahlen für 2022 niedriger als ursprünglich geplant ausfallen, aber mittlerweile scheint man die Probleme wohl in den Griff bekommen zu haben. Dazu überzeugte man Anfang Februar einen Debt-Fund der Gesellschaft ein 25 Mio EUR Schuldscheindarlehen zur Verfügung zu stellen, das den Hochlauf der Produktion in Saerbeck und weitere Forschungsaufwendungen für die nächsten 12 Monate abdecken kann. Aber natürlich steht und fällt der Erfolg der Enapter – und der anderen Wasserstoff-Player – mit steigender Nachfrage, höheren Produktionsmengen zu günstigeren Preisen. Und hier meldet Enapter heute eine positive Entwicklung:
Guter Start in 2023 durch steigende Auslieferungen, so Enapter heute.
Man werde die neueste Gerätegeneration EL 4.0 seiner AEM-Elektrolyseure – produziert in Pisa – unter anderem an Unternehmen in Frankreich und Taiwan ausliefern. Eines davon sei die Firma Hensoldt Nexeya France , ein Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen im Elektronikbereich für Industriekunden, die 60 weitere AEM-Elektrolyseure EL 4.0 bei Enapter bestellt habe. Die Geräte sollen in den Bereichen Stromspeicherung und Peak Shaving genutzt werden. Der Konzern entwickelt und produziert Elektroniksysteme für die Luft- und Raumfahrt-, sowie die Energie- und Transportbranche. Bereits im Dezember 2022 wurden 55 AEM-Elektrolyseure EL 4.0 an das französische Unternehmen geliefert.
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Sebastian-Justus Schmidt, CEO von Enapter: „Die starke Nachfrage nach unserem EL 4.0 setzt sich auch im neuen Jahr fort. Kunden weltweit nutzen in immer mehr unterschiedlichen Branchen und Anwendungsfeldern auch unsere hoch skalierbaren Produkte zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Damit treiben wir die Ablösung von fossilen Energieträgern bei vielfältigen Anwendungsgebieten der Wirtschaft rund um den Globus nachhaltig voran. Wir sehen eine weiter anziehende Nachfrage nach dezentralen Wasserstoff-Lösungen, die einfach und schnell in jedem Anwendungsfeld genutzt werden können.“
Dazu Erweiterung der Vertriebspartnerschaften
Keine Aufträge ohne entsprechende Präsenz vor Ort, entsprechenden Servicepartner. Und das gilt besonders für neue Technologien, die noch nicht „überall“ zum Einsatz kommen. In Taiwan unterstütze ab sofort Hephas Energy Kunden bei der Realisierung ihrer Wasserstoffprojekte mit Hilfe der Enapter-Produkte zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Hephas Energy biete verschiedene Lösungen im Bereich erneuerbarer Energien an, darunter Brennstoffzellen, Energiespeicherbatterien und Stromerzeugungssysteme. Insgesamt wurden 20 EL 4.0 an das Unternehmen geliefert.
Der Einsatz der Elektrolyseure ist primär für den Bereich Stromspeicherung vorgesehen. Taiwan möchte unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden und investiert daher in den Ausbau regenerativer Energie. Ausgehend von aktuell 5 Prozent (Stand 2020) soll der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix 2025 bei 20 Prozent liegen. Mit den Elektrolyseuren von Enapter könne Hephas neue Projekte zügig umsetzen und so die Transformation aktiv mitgestalten.
Ausbildung für die Bedienung und Wartung von AEM-Elektrolyseuren mit Hilfe von GIZ und der Universität Chiang Mai in Thailand forciert.
am 14.02. meldete man den Start eines Projekts “ zur Förderung von Wissenstransfer für grüne Wasserstofferzeugung“ gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Energieforschungs- und Entwicklungsinstitut der Universität Chiang Mai (Thailand. Es handele sich dabei um das erste seiner Art in Südostasien. Ziel der Zusammenarbeit sei es, Chiang Mai als Wissens- und Lernzentrum für grünen Wasserstoff mit Vorbildcharakter zu positionieren. Dies umfasst ein Schulungszentrum für Wasserstoffsysteme sowie eine Demonstrationsanlage mit modularer Enapter-Technologie. Neben der Bereitstellung der Geräte zur Produktion von grünem Wasserstoff ist Enapter mitverantwortlich für die Entwicklung der Trainingsinhalte und -kurse.
UND WER AN ENAPTER-TECHNIK LERNT, bleibt den Produkten meist verbunden – dazu passend der geografische Hintergrund des Enapter Hauptaktionärs. So könnte Thailand zu einem interessanten Markt für die Saerbecker werden. Dazu äusserte sich Sebastian-Justus Schmidt, CEO von Enapter: „Die Ausbildung von Fachkräften wird der breiten Anwendung von grünem Wasserstoff den Weg ebnen. Daher freuen wir uns besonders, gemeinsam mit renommierten Partnern ein Leuchtturmprojekt in Chiang Mai mit hoher Bedeutung über Landesgrenzen hinweg aufzubauen und so die Realisierung von Wasserstoffprojekten in Südostasien praktisch zu unterstützen.“
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Simon Rolland, Energy Portfolio Programme Director bei GIZ: „Die Einrichtung des Wissenszentrums für grünen Wasserstoff in Chiang Mai untermauert unser unermüdliches Engagement für saubere Energie und nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam mit dem Know-how und Fachkenntnissen unserer Partner Enapter und der Universität Chiang Mai können wir Chiang Mai zu einer Drehscheibe für Innovationen in ganz Südostasien machen.“
Das Projekt wird im Rahmen des „International Hydrogen Ramp-up Program (H2Uppp)“ des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt. H2Uppp unterstützt bei der Identifizierung, Vorbereitung und Umsetzung von Pilotprojekten zur Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern und unter Verwendung von innovativem deutschem und europäischem Technologie-Know-how.
Wichtiger als die nackten Zahlen der Prognose ist der erfolgreiche Anlauf der Serienproduktion in Saerbeck für Enapters Zukunft.
Enapter geht derzeit von einem vorläufigen Jahresumsatz von rund 14,7 Mio EUR aus und liegt damit innerhalb der im Laufe des Jahres 2022 reduzierten Erwartungen. Dies führt zu einem Umsatzwachstum von 75% gegenüber dem Vorjahr (GJ 2021: 8,4 Mio EUR Umsatz). Für 2023 erwartet Enapter im Moment eine Verdopplung der Umsatzerlöse auf rund 30 Mio EUR. Wobei man auch in 2023 mit Verlusten rechnet – Minus 8,5 Mio EUR EBITDA. Erst in 2024 scheint man die Produktion in Saerbeck „voll einzuplanen“ mit entsprechenden positiven Bilanzeffekten. In 2023 scheint auf de rProduktionsseite also im Wesentlichen auf die ausgebauten Kaapzitäten in Pisa zu setzen und den langsamen Anlauf der Serienproduktion in Saerbeck.
Zuletzt meldete man am 24.12.2022 einen „Millionenauftrag“ – von der kanadischen Firma RE-FUEL Renewable Fuels Inc. gab es eine Bestellung über zwei AEM-Multicore, Elektrolyseure der Megawattklasse. Auftragsvolumen im einstelligen Mio EUR-Bereich, zur Auslieferung in 2024, Herstellung der AEM-Multicore soll in Saerbeck erfolgen. Und heute ein weiterer „grösserer“ Auftrag, zumindest mit Perspektive auf mehrerer Folgeaufträge. Denn normalerweise setzt man für ein Infrastrukturnetzwerk auf jeweils einen Hersteller einer Komponente allein wegen Ersatzteilvorhaltung, Wartungsvereinfachung, Preisvorteilen aufgrund des Auftragsvolumens und potentiellen Lerneffekten. Aussichten für Enapter scheinen positiv. Aber dafür muss man beweisen, dass man Saerbeck einigermassen in den genannten Fristen zum Laufen bringen kann…
Enapter’s technologischer Ansatz
„Modulare Elektrolyse im großen Stil – „AEM Multicore “ Enapters Einstieg in die Megawatt-Klasse in der Wasserstoffproduktion“ – Am Standort Saerbeck startet Enapter die Entwicklung des neuen Modells, das das Potential der Anionenaustauschmembran-Technologie (kurz AEM) weiter ausschöpfen soll. Der AEM Multicore ist im September 2022r auf den Markt gekommen und aussagegemäss eine kostengünstige, flexible und zuverlässige grüne Wasserstoffproduktion im großen Maßstab.
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Jenoptik Aktie – Platow weiter „kaufen“. Im November zuletzt im Gastbeitrag des Platow Briefs empfohlen, machte die Aktie seitdem gut 40%…
va-Q-tec: EQT und Co-Investoren am Ziel. Über 70% der Aktien angedient. Was können die übriggebliebenen Aktionäre tun? Alternativen?
Mutares Aktie im Aufwärtstrend, dazu heute bereits der dritte Exit im zweiten Monat – könnte ein weiteres sehr gutes Jahr werden.
Kosten für grünen Wasserstoff müssen für die Durchsetzung am Markt extrem sinken – Ziel ca. 1,00 USD je KG
Damit erinnert der Ansatz an das aktuelle Innovationsprojekt der Biden Administration „Energy Erathshot“ – eine Dekade um ein KG Wasserstoff zu einem Dollar herzustellen.. Und Enapter hat sich dafür auf die AEM-Elektrolysetechnik fokussiert. Dazu braucht es auf jeden Fall eine Massenfertigung standardisierter Produkte. Und so soll der sog. „AEM Multicore“ zur kosteneffizienten Alternative zu traditionellen Elektrolyseuren in der Megawatt-Klasse werden. Enapter kombiniert 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module können etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Das entspricht einem Energieäquivalent von 9,5 Barrel Rohöl. Dank dem modularen Ansatz sei der Multicore eine kostengünstige und wartungsarme Alternative und reagiert flexibel auf die schwankende Energiezufuhr aus erneuerbaren Energiequellen.
PEM-Elektrolyse vs AEM-Elektrolyse
Während sich Enapter auf die sog. AEM-Elektrolyse fokussiert, bietet Nel beispielsweise sowohl PEM als auch ein sog. „alkalische Elektrolyseverfahren“ an. Welche Verfahren sich mittel- und langfristig als günstigste oder effektivste Lösung durchsetzen werden, scheint noch offen. Einen kurzen Überblick bietet in allgemeiner Form der Beitrag „Überblick über die Verfahren der Wasserelektrolyse und Forschungsergebnisse sowie Forschungsbedarf bei der alkalischen Elektrolyse“, Günter Schiller, 2012.
Elektrolyseurproduktion im wettbewerbsfähigen Umfang im Aufbau – Enapter ist dabei!
Und im Chor der aufstrebenden H2- Branche ist die „deutsche Stimme“ relativ schwach vertreten: SFC Energy als Pure Player fällt einem ein, dazu einige Konzere mit hohem Einsatz in diesem Sektor wie beispielsweise Siemens Energy, Linde oder Daimler Trucks. Dann gibt es noch einen von der Kapitalisierung her grossen Anbieter, der derzeit eine Serienproduktionsanlage für Elektrolyseure aufbaut.: Die Enapter AG (ISIN: DE000A255G02). Und das in Deutschland. Spannend. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 100 Mio EUR könnte hier ein Gegengewicht zur Heroya-Produktionsstätte von Nel oder den anderen im Aufbau befindlichen Produktionsstätten entstehen.
Vor einiger Zeit Anlass für ein Interview mit Sebastian Julius Schmidt – Gründer und Vorstand der Enapter AG. Ein Auszug:
„…Gegenüber dem Markt haben wir uns einen Wettbewerbsvorteil von mehreren Jahren erarbeitet. Den wollen wir weiter ausbauen und in die Massenproduktion überführen. Dabei sind wir sehr transparent. Wir kommunizieren und zeigen unsere Meilensteine, beispielsweise in der Entstehung unseres Campus in Saerbeck. Unsere Technik wird hundertfach in unterschiedlichsten Bereichen schon heute angewendet. Enapter ist Realität und der Weg zur Massenproduktion ist klar erkennbar.“
DAS KOMPLETTE INTERVIEW – HIER.