Die Enapter AG (ISIN: DE000A255G02) einer der neuen Player auf dem Markt für Elektrolyseure – grosse Pläne, Aufbau einer Serienfertigung, Technologieansatz, der sich von den bekannten Grössen wie Plug Power, Nel oder thyssenKrupp nucera unterscheidet. Seit 2017 in Sachen „grünem Wasserstoff“ unterwegs.Und gestern meldete man unter der kryptischen Überschrift „Ad-Hoc Captain America – EBITDA“ einen weiteren Schritt, der sowohl die Liquidität stärkt, als auch potentiell das Orderbuch weiter füllen könnte. Wie man zu der Betitelung „Captain America“ kommt, mag ein Rätsel bleiben für die Saerbecker, die durch einen Reverse Takeover 2020 an die Börse kamen.
Tion Renewables mittlerweile zu mehr als 95% bei EQT wird Squeeze Out sehen. Heute Operatives zum erklärten Schwerpunkt Batterielösungen.
Exclusivinterview: Während andere Immobiliengesellschaften 2023 in Probleme gerieten, blieb DEFAMA auf Kurs. Was macht CEO M. Schrade anders?
Wochenrückblick Aktien KW 51 behauptet. Und jetzt noch Windowdressing bis Silvester? SMA Solar, Mutares, Nel, Daimler Truck, IBU-tec, Energiekontor, Klöckner, Hornbach,…
Ein Hoffnungswert, der seit Listing rund 100 Mio EUR durch Kapitalerhöhungen für den Aufbau der Elektrolyseurproduktion/-entwicklung gewinnen konnte. Mit AEM Elektrolyseuren versucht man das beste aus PEM und Alkaline-Elektrolyseuren zusammenzubringen -patentgeschützt. Es geht um günstigere, skalierbare Methoden grünen Wasserstoff zu produzieren. Das fasste der CFO Kaufhold zusammen mit die Enapter als „best of the world“ unter den Elektrolyseurherstellern einstufte, so äusserte er sich zumindest zuletzt auf dem EKF2023.
„Ad-Hoc Captain America – EBITDA“ Enapter geht eine exklusive Vertriebskooperation für US-Markt ein,…
….die vorab 25 Mio EUR in die Kasse spült. Mit einem exklusiven Vertriebs-Vertrag vereinbart die Enapter AG mit der Solar Invest International SE, Luxemburg zum einen eine exklusive Partnerschaft und gewährt dem Partner zum anderen eine Vertriebslizenz für die USA. Hierbei verzichtet die Enapter AG auf nichts, denn bisher hat Enapter keine wesentlichen eigenen Vertriebsaktivitäten in den USA. Und bevor man sich verzettelt und versucht auf allen Hochzeiten zu tanzen, geht man einen anderen Weg.
Distributor soll Vertriebsnetz für die Produkte der Enapter AG in den USA aufbauen.
Als exklusiver Partner profitiert der Distributor vom Know-how und der bisherigen Tätigkeit der Enapter AG bei der Kommerzialisierung und Entwicklung der AEM-Technologie in den USA mit dem Ziel, diese Aufbauarbeit gemeinsam fortzusetzen und zu kommerzialisieren. Als Gegenleistung zahlt der Partner insgesamt einen Betrag von 25 Mio EUR an die Enapter AG – eine wichtige Hilfe beim Weg der Saerbecker zur Profitabilität. Und dieser Vereinabrung könntne durchaus weitere folgen.
Divide et impera – trifft es vielleicht nicht ganz.
Mit dem Abschluss dieses Vertrags setzt die Enapter AG planmäßig einen Teil ihrer kommunizierten Strategie um, internationale Partnerschaften aufzubauen. Und die Enapter AG befinde sich in Gesprächen in Bezug auf weitere Optionen für solche Partnerschaften. Auf jeden Fall wird allein durch den Abschluss dieser Vereinbarung voraussichtlich das EBITDA für das Jahr 2023 zumindest ausgeglichen sein. Das ursprünglich geplante EBITDA für das Geschäftsjahr 2023 betrug -10 bis -11 Mio EUR. Diese Informationen beruhen laut Enapter jedoch noch auf vorläufigen, ungeprüften Zahlen der Enapter-Gruppe sowie auf der aktuellen Planung.
Enapter’s Zielmärkte Energiespeicher, Industrie, Mobility, Forschungseinrichtungen.
Dezentrale Ammoniak-Produktion, Wasserstoff für die Luftfahrt, Universitätseinrichtungen – Schlaglichter auf die Kunden der Enapter. Kaufhold nannte einige der Kunden Enapters, um die Bandbreite der bedienten Märkte deutlich zu machen. Dabei soll die beliebige Kombinierbarkeit weiterer AEM-Stacks, je nahm Bedarf, die Flexibilität der AEM-Elektrolyseure zeigen – abgedeckt durch eine Reihe von Modellen mit unterschiedlichem Leistungsumfang. Standardisierung und Kombinierbarkeit sollen die Vorteile der Enapter Elektrolyseure sein.
Saerbeck – MultiCore als Multi-MW-Lösung in Produktion.
Bereits eine Woche nach Produktlaunch wurden bereits 26 MultiCore verkauft – Kunden u.a. in Deutschland, Südkorea, Niederlande, China, Canada. Was der CFO Kaufhold als Botschaft hinterliess, die Nachfrage sei stark und nehme zu – Ende September Orderbacklog 26 Mio EUR. Mit zwei Produktionsstätten – Pisa(ursprünglich manuelle Fertigung), Saerbeck(neue Anlage, Serienfertigung) – wäre Enapter in der Lage in den nächsten Jahren durchaus kräftige Umsatzsteigerungen darzustellen.
Und dann das Spannende – Financials vom Enapter CFO auf dem EKF im November in Frankfurt.
Umsätze von 2 Mio EUR in 2020 über 8,4 Mio EUR und 14,7 Mio EUR bis zu 30,5 Mio EUR in 2023 – und diese Steigerungsraten sollen sich fortsetzen. Bevor es darum ging, ob der angestrebte Breakeven auf EBITDA-Ebene in 2025 weiterhin als realistisch betrachtet wird, endete das Zeitfenster für den CFO. Warum die Kursentwicklung der Enapter Aktie so schwach sei, wurde abschliessend gefragt. Und der CFO kam zu einer eher ratlosen, allgemeinen Antwort: Auch die Aktien der Wettbewerber seien gefallen – wohl aufgrund der Verzögerungen beim Hochlaufen der Wasserstoffwirtschaft und zu hoher Erwartungen des Kapitalmarktes an die Geschwindigkeit aus Nachfrage reale Umsätze zu generieren. Enapter sei stark aufgestellt und werde erfolgreich sein…
Deutsche Konsum bleibt Problemfall – heute verschämt in einem Nebensatz, dass weitere Wertberichtigungen auf Obotritia-Forderung nötig waren.
Thyssenkrupp Nucera versechsfacht Elektrolyseur-Umsatz im Geschäftsjahr 22/23, steigert Gewinne und hat volle Kassen. Nel/Plug Power-Killer?
Nel – verpasst man die aufkommende Dynamik des Wasserstoffzeitalters? In der Reihe „Verlierer 2023, Gewinner 2023“ geht es in Teil 1 um die Norweger.
Energiekontor – Aktie auf 12-Monatssicht „nur“ 13% Minus, viel besser als PNE (-39%) oder ABO Wind(-40%), und heute noch „ne Schippe“ drauf? Warum so viel besser?
Und jetzt 25 Mio EUR für eine exclusive Vertriebslizenz auf einem Markt, den man aus eigener Kraft nur rudimentär hätte bedienen können, spricht für Augenmass und Sinn für Realität, der vielleicht manchem anderen Wasserstoffpureplayer abgeht. Wenn man jetzt noch den Hochlauf der Massenproduktion, wie angekündigt, zur kräftigen Herstellungskostenreduktion der AEM-Elektrolyseure nutzen könnte, dann wird Enapter vielleicht nach SFC Energy der zwiete Deutsche Wasserstoffwert, der schwarze Zahlen schreibt. Auf EBITDA-Ebene erreicht man das wohl in 2023 – wenn auch nur aufgrund von a.o. Erträgen.
Chart: Enapter AG | Powered by GOYAX.de