elumeo Aktie: Wolfgang Boyé spricht über elumeo’s Trumpfkarte Jooli: „Künstliche Intelligenz schafft ein neues Einkaufserlebnis“

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elumeo setzt auf KI. Verwaltungsratsvorsitzender Wolfgang Boyé spricht über erreichte Meilensteine bei der Tochter jooli - und Zukunft.
elumeo – Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde – auch am Aktienmarkt. Zu den börsennotierten KI-Profiteuren zählt die Berliner elumeo SE (ISIN: DE000A11Q059), die mit ihrer 100-prozentigen Tochtergesellschaft jooli.com GmbH die KI-gesteuerte Video-Shopping-App jooli.com betreibt. Inzwischen ist das jooli-Angebot auf über 1.200 Kanäle angewachsen, bei mehr als acht Millionen ausgespielten Videos.

Jooli hat in den letzten Monaten einige wichtige Meilensteine erreicht. Damit haben wir auch die notwendigen Voraussetzungen für die nächsten Entwicklungsschritte geschaffen“, sagt Wolfgang Boyé, Vorsitzender des elumeo-Verwaltungsrats und Gründer von jooli.com, im Exklusivinterview mit dem Nebenwerte-Magazin. Der Startschuss für die Monetarisierung soll im dritten Quartal 2023 fallen, große Hoffnungen setzt Boyé auf die Einführung einer KI-basierten Realtime-Steuerung und die Monetarisierung über eine komfortable Bezahlfunktion namens jooliPay. Mit konkreten Zahlen soll dann auch der Wert von Jooli „sichtbar“ gemacht werden. Weitere positive Impulse soll der Launch der Sprachsteuerung und eine Metaverse-App liefern. Und Warburg-Research-Analyst Jörg Philipp Frey gibt für die elumeo-Aktie ein Kursziel von 10,70 Euro aus. Warum Indien Trumpf ist, was jooli’s Wert heben könnte, wer kooperiert, welches Potential jooli für elumeo bietet,… hierzu Wolfgang Boyé im Gespräch:

Herr Boyé, im November 2021 haben wir uns über die im zweiten Quartal 2021 gestartete Video-Shopping-App Jooli unterhalten. Mit dem Start waren Sie damals sehr zufrieden: „Jooli wächst deutlich schneller als alle anderen uns bekannten Videoshopping-Apps.“ Wie hat sich Jooli in den vergangenen 16 Monaten entwickelt? Sind Sie nach wie vor zufrieden?

Wolfgang Boyé: Wir sind mit der Entwicklung weiterhin sehr zufrieden. Jooli hat in den letzten Monaten einige wichtige Meilensteine erreicht. Der wichtigste ist sicherlich das Überschreiten der Marke von 1.000 Kanälen in Indien. Denn nur durch ein großes Volumen, sprich eine hohe Anzahl an Kanälen, kann der Algorithmus, der Jooli steuert, passgenaue Inhalte an die Zuschauer ausspielen. Hierdurch haben wir jetzt auch die notwendigen Voraussetzungen für die nächsten Entwicklungsschritte geschaffen. Der wichtigste nächste Schritt wird jetzt der Start der Monetarisierung im dritten Quartal 2023.

Sie sprechen den wichtigsten Markt Indien an. 1.074 Kanäle und mehr als sieben Millionen ausgespielte Videos können sich sehen lassen. Im Umkehrschluss sind das aber auch nur rund 7.000 ausgespielte Videos pro Kanal. Wie wollen Sie diese Kennzahl signifikant steigern?

Wolfgang Boyé: Unser erstes Bestreben galt der Schaffung von attraktivem Content für die Jooli-Nutzer. Entsprechend lag unser Hauptaugenmerk bisher auf dem dynamischen Wachstum der Kanäle und dem Angebot auf der Plattform. Die Anzahl der Nutzer zieht nun sukzessive nach, zumal Jooli durch die im laufenden Quartal geplante Einführung der KI-basierten Realtime-Steuerung der 3. Generation deutlich an Attraktivität gewinnt – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Anzahl ausgespielter Videos pro Kanal.

Wie funktioniert die KI-basierte Realtime-Steuerung?

Wolfgang Boyé: Die mittlerweile große Vielfalt an Videos auf der Plattform ermöglicht es Jooli, den persönlichen Videofeed bereits nach wenigen Interaktionen und erstmals in Echtzeit an die Interessen des Nutzers anzupassen. Die Plattform nutzt dafür KI-Algorithmen, um Videos zu analysieren und zu kategorisieren. Anders als die bisherige zweidimensionale Anordnung sortiert der Algorithmus die Videos dabei jetzt in einem vorberechneten Feed von 50 einzelnen Videos. Dies führt dazu, dass die Nutzer mehr Zeit auf der Plattform verbringen und im personalisierten Feed mehr für sie relevante Inhalte entdecken können. Die künstliche Intelligenz schafft ein neues Einkaufserlebnis. Für das zweite Halbjahr 2023 planen wir zudem die Einführung einer KI-basierten Sprachsteuerung, welche das Videoshopping vollständig ohne Texteingabe ermöglicht.

Was macht einen erfolgreichen Kanal aus? Welche Produkte eignen sich besonders gut für eine Präsentation bei Jooli?

Wolfgang Boyé: Bisher werden auf Jooli fast ausschließlich physische Produkte angeboten, also Produkte, die man auch anfassen kann, und nur wenige Dienstleistungen. Ein erfolgreicher Kanal zeichnet sich insbesondere durch drei Dinge aus:

  • Das Produkt wird gut und einfach verständlich erklärt,
  • es wird von allen Seiten und optisch ansprechend präsentiert und
  • das Video ist authentisch. Die Nutzer können verstehen, wer ihnen das Produkt anbietet und was der Anbieter selbst an diesem Produkt toll findet.

Alle Produkte, die in dieser Form auf Jooli dargestellt werden können, eignen sich für die Plattform.

Für das dritte Quartal 2023 ist für den indischen Markt die Einführung einer komfortablen Bezahlfunktion namens jooliPay geplant. Warum haben Sie sich für ein eigenes Bezahlsystem entschieden?

 Wolfgang Boyé: Mit JooliPay ermöglichen wir unseren Nutzern einen schnellen und einfachen Check-out in allen Kanälen auf der Plattform, ohne sich jedes Mal wieder von vorne anmelden zu müssen und ohne vorher an die Händler weitergeleitet zu werden. Das macht Jooli zu einer sehr komfortablen Plattform und erhöht die Kaufbereitschaft der Nutzer. Und auch die Hemmschwelle für die Händler ist gering, da die Schnittstellen zur Plattform automatisch integriert werden. Von den über JooliPay getätigten Zahlungen wird Jooli eine Provision erhalten.

Mit welchen Partnern arbeiten Sie bei jooliPay zusammen und wie wollen Sie die Kunden für diese neue Bezahlfunktion begeistern?

Wolfgang Boyé: Wir arbeiten in Indien bei JooliPay mit einer der größten indischen Geschäftsbanken zusammen, welche die komplette rechtssichere Abwicklung der Bezahlungsfunktion übernimmt. Wir werden JooliPay zunächst nur für alle Bezahlvorgänge auf Jooli anbieten. Das diese Bezahlfunktion den gesamten Check-out-Prozess deutlich vereinfacht, gehen wir davon aus, dass viele unserer Nutzer davon Gebrauch machen werden.

Wie geht es mit Jooli in Deutschland weiter?

Wolfgang Boyé: Wir sind auch in Deutschland in den vergangenen Monaten gut vorwärtsgekommen und haben inzwischen deutlich mehr als 200 Kanäle. Unser Hauptfokus liegt im Moment allerdings auf dem indischen Markt. Der Algorithmus von Jooli erfordert wie bereits angesprochen eine große Anzahl von Kanälen und Nutzern, um gut zu funktionieren und den Proof of Concept zu erbringen. Dieser Proof ist die Voraussetzung für die weitere Skalierung der Plattform. Bisher finanzieren wir Jooli komplett aus dem Cashflow von elumeo, deswegen müssen wir unsere Investitionen sehr zielgenau fokussieren. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln erreichen wir diesen Proof in Indien schneller als in Deutschland.

Jooli ist bisher um rund 90 Kanäle pro Monat gewachsen. Planen Sie künftig mit einer ähnlichen Dynamik?

Wolfgang Boyé: Die große Anzahl an Kanälen sowohl in Indien als auch in Deutschland haben natürlich eine positive Rückwirkung auf die Akquise neuer Kanäle, daher gehen wir davon aus, dass wir bei den neuen Kanälen in Zukunft mindestens genauso schnell weiterwachsen können.

Jooli hat eine Kooperation mit dem Labor für virtuelles Studio und virtuelle Realität der Hochschule Düsseldorf gestartet, um den Metaverse-Prototypen von Jooli weiterzuentwickeln und produktreif zu machen. Wann könnte das VR-Angebot von Jooli marktreif sein? Was versprechen Sie sich von der Metaverse-Applikation?

Wolfgang Boyé: Aus unserer Sicht werden die langfristigen Auswirkungen der Entwicklung von Virtual-Reality-Brillen und Metaverse-Applikationen von vielen Marktteilnehmern noch nicht angemessen wahrgenommen. VR-Brillen werden den E-Commerce mittelfristig mehr verändern als alles andere in den vergangenen 20 Jahren. Unser Prototyp entwickelt sich weiterhin im Plan und wir gehen davon aus, dass wir noch in 2023 eine erste Beta-Version präsentieren können.

Wie finanziert Jooli die weitere Expansion?

Wolfgang Boyé: Im Moment wird Jooli weiterhin vollständig von elumeo finanziert. Wir haben jedoch begonnen, uns mit alternativen Modellen für eine direkte Finanzierung von Jooli durch externe Investoren zu beschäftigen. Hier stehen wir allerdings noch am Anfang. Erst mit dem Start der Monetarisierung in der zweiten Jahreshälfte 2023 wird dies konkreter werden.

Für die Bewertung der elumeo SE an der Börse spielt Jooli nach wie vor keine Rolle. Wie wollen Sie den Wert von Jooli mittelfristig „sichtbar“ machen?

Wolfgang Boyé: Nach dem Start der Monetarisierung werden wir erste Zahlen sehen, auf Basis derer man besser abschätzen kann, über welches langfristige Potenzial Jooli verfügt und wie viel Investment für Jooli noch erforderlich ist. Damit wollen wir dann auch den Wert von Jooli „sichtbar“ machen.

Herr Boyé, vielen Dank für das Interview.
Wolfgang Boyé | Vorsitzender des Verwaltungsrats der elumeo SE

Wolfgang Boyé, geboren am 12. November 1969 in München, Deutschland, Staatsangehörigkeit deutsch, ist Vorsitzender des Verwaltungsrats der elumeo SE.

Der Diplom-Kaufmann ist Mitbegründer der Juwelo Deutschland GmbH, Berlin, eine der heutigen Tochtergesellschaften der elumeo SE. Die Gründung erfolgte nach einem MBO aus der Scholz & Friends Group, welcher von Herrn Boyé gemanagt wurde. In dieser Zeit war er Mitglied des Vorstands der Scholz & Friends AG (Berlin), zuvor Finanzvorstand der United Visions Entertainment AG (Berlin). Bei Scholz & Friends oblag Herrn Boyé der Bereich TV-Aktivitäten, bei United Visions verantwortete er neben dem Finanzressort den erfolgreichen Börsengang des Unternehmens im Jahr 2000.

Von 1995 bis 2000 war Wolfgang Boyé Projektleiter bei The Boston Consulting Group in Moskau, Russland, und Consultant in München. Zuvor absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanz- und Rechnungswesen an der Universität St. Gallen.

Über die elumeo SE

Die elumeo Gruppe mit Sitz in Berlin ist das führende europäische Unternehmen im elektronischen Direktvertrieb von hochwertigem Edelsteinschmuck. Über eine Vielzahl von elektronischen Vertriebskanälen (TV, Internet, Smart TV und Smartphone-App) bietet das börsennotierte Unternehmen seinen Kunden insbesondere farbigen Edelsteinschmuck zu günstigen Preisen an. Die elumeo Gruppe betreibt Homeshopping-Fernsehsender in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien sowie Webshops in Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und Belgien. Die elumeo Gruppe betreibt mit ihrer 100-prozentigen Tochtergesellschaft die KI-gesteuerte Video-Shopping-App jooli.com.

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